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Hochwasserschutz

Fischbestand als Erfolgsmesser

Zwischen Lyss und Dotzigen entsteht aus der Alten Aare eine neue. Was für Flora und Fauna gut ist, wird für Kanufahrer zur Herausforderung. Ein Besuch im Auenwald.

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Martin Rindlisbacher

Vor einem Jahr sind zwischen Lyss und Dotzigen die grossen Rodungsmaschinen aufgefahren, haben Teile des Auenwaldes entwurzelt und Platz gemacht für ein gross angelegtes Hochwasserschutzgebiet und einen auengerechten Raum für Tiere und Pflanzen. Entstanden sind Schutzdämme, Seitenarme der Alten Aare und Giessen sowie Teiche für die Amphibien. Und letztlich eine Bremse eines möglichen Hochwassers, das sich dank diesen Eingriffen breiter ausdehnen und langsamer fliessen kann. «Ein kleiner Beitrag zum Schutz von Gemeinden und Bevölkerung entlang von Aare und Rhein. Von Solothurn, durch den Aargau bis nach Holland», erklärt Projektleiter Thomas Bühler vom Ingenieurbüro Basler und Hofmann in Zollikofen. Gemeindevertreter, Grundeigentümer, betroffene Landwirte und Mitglieder des Wasserbauverbandes Alte Aare haben sich am Samstag auf einem Rundgang von den Ingenieuren ins Bild setzen lassen.

Lebensraum aufwerten

Mit dem Hochwasser von 2007, das Lyss dreimal innerhalb von ein paar Wochen überflutet hat, ist der Wasserbauverband Alte Aare nach langem Dornröschenschlaf aufgerüttelt worden: Das bei hohem Wasserstand durch den Lysser Stollen flutende Wasser muss nach der Fulenmatt in Busswil abgeführt werden, ohne Schaden anzurichten.

In letzter Zeit ist von der Fulenmatt im Gebiet «Aumatt» in Busswil (wo der Lyssbach in die Alte Aare mündet) ein langer und rund zwei Meter hoher Damm entstanden, der mittlerweile bereits begrünt, also überwachsen ist. Auf der linken Flussseite, auf Gemeindegebiet von Worben, ist der aufgeschüttete Damm kaum erkennbar: Die leichte Anhöhung genügt, um den erforderlichen Schutz zu gewährleisten und als Landwirtschaftsfläche zu nutzen.

Für den Bau dieser Dämme ist das Aushubmaterial neu vermischt wieder verwendet worden, allerdings ohne jenen Müll, der auch zutage gefördert wurde. Teilweise miteinander verbundene Giessen sowie Teiche bilden nun Lebensraum und Schutz. Mittlerweile sind rund zwei Dutzend Amphibienteiche entstanden, die beispielsweise für die Laubfrösche eine Vernetzung ihres Lebensraumes bedeuten. «Zwischen Freiburg und Solothurn wird damit die Vernetzung vervollständigt», erklärt Projektleiter Bühler. Zahlreiche Bäume und Wurzelstrünke im Flussbett sind so angeordnet, dass sie das Wasser umleiten und sprudeln lassen. «Diese schwimmenden Hindernisse sind genau das Richtige für die Fische, die unterschiedlich starke Strömungen benötigen.» Dennoch ist die Alte Aare weiterhin befahrbar, «allerdings nur für sehr geübte Kanufahrer», stellt Hermann Käser, Präsident des Wasserbauverbandes Alte Aare fest.

Projekt 2020 beendet

Der Wasserbauverband geht davon aus, bei guten Wetterbedingungen im 2020 das Projekt zu beenden. Rund sechs Jahre Vorarbeit waren nötig,bevor der erste Bagger seine Arbeit aufnehmen konnte. Im Studegrien hat man mit dem Baulos Eins vor einem Jahr begonnen, derzeit ist man bei Los Zwei (Schwadernaugrien) und Drei (Busswil-Worben). Die Etappen Vier (Dotzigen) und Fünf (Grossried) sind für 2017 bis 2019 vorgesehen.

Und erst Jahre später wird man beispielsweise aufgrund der Fischpopulation feststellen können, ob die Massnahmen, die immerhin gegen 22 Millionen Franken kosten, auch wirkungsvoll sind.

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Alte Aare

Bis zur Juragewässerkorrektion (1868-1878) ist die Aare von Aarberg nach Büren geflossen, hat weite Teile überschwemmt und Krankheiten gebracht. Heute ist die Auenlandschaft ein

riesiges Naturschutzgebiet. mr

Link: www.alte-aare.ch

Kommentare

Demokrat

Und ab Kappelen liegen von Bieber gefällte Bäume kreuz und quer im Bach, was eine durchfahrt für uns Kanuten nicht möglich ist! Das Wasser der alten Aare ist nach wie vor in einem schlechten zustand für die Fische. Die Sole sei verschlammt und Sauerstoffarm bei Trockenheit, jammern die Angler!


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