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Advent

Hauptsache Weihnachtsbaum

Welcher Christbaum darfs denn sein? Ein echter oder einer aus Kunststoff? Ein selbst gebastelter? Oder doch lieber einer im Topf? Was es bei letzterem zu beachten gilt, erklären Seeländer Gärtner.

  • 1/7 Christbaum für Intellektuelle. Bild: zvg / Familysponge
  • 2/7 Der Öko-Baum. Bild: zvg / Diybastelideen.com
  • 3/7 Die Weihnachtspalme. Bild: zvg / Stadt-Land-Gnuss.ch
  • 4/7 Der Festtags-Klassiker ist immer noch der geschnittene Weihnachtsbaum. Bild: Keystone
  • 5/7 Der Kunst-Schnee-Baum. Bild: zvg / Hornbach
  • 6/7 Aufwendig: Eine Tanne im Topf braucht das ganze Jahr hindurch die richtige Pflege. Bild: zvg / Manor
  • 7/7 Der W-Ei-hnachtsbaum. Bild: zvg / Cooledeko.de
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Sarah Zurbuchen

Hat der klassische, geschnittene Weihnachtsbaum ausgedient? In den letzten Jahren tauchte die Idee der Tanne im Topf auf, Grossverteiler wie Manor, Wyss, Coop oder Hornbach bieten die Bäumchen im Topf in allen Grössen an. Diese sei nachhaltiger, ökologischer und erst noch günstiger, lassen Verfechter des lebenden Christbaums verlauten.

Ob das tatsächlich stimmt, lässt sich nicht abschliessend beantworten. Zu widersprüchlich sind die Resultate der Studien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.


Drei bis vier Tage
Sicher ist aber: Wer einen Baum im Topf kauft, der muss sich in den nächsten Jahren auch richtig um die Pflanze kümmern, damit sie nicht eingeht. Auch die Baumschule Lehmann in Büren verkaufen Christbäume im Topf. Mitarbeiter Jürg Räz: «Ein Weihnachtsbaum im Topf ist auf den ersten Blick praktisch. Doch es gibt einiges zu berücksichtigen», sagt er. So sei es ratsam, den Baum an den Weihnachtstagen nicht allzu lange in der warmen Wohnung stehen zu lassen, «drei bis vier Tage sind optimal». Denn die warme Wohnung wirke treibend auf die Tanne. Nach dem Aufenthalt in der Wärme sollte die Pflanze nicht gleich wieder hinausgestellt werden, vor allem nicht bei Minustemperaturen. «Am besten einige Tage in einer Garage oder in einem Schopf akklimatisieren», rät der Fachmann. Ausserdem müsse eine Tanne im Topf regelmässig in einen grösseren Topf gesetzt werden, was den Baum immer schwerer werden lässt. Auch braucht er immer genügend Wasser. «Oder man setzt ihn in den Garten.»


«Wird oft zu schwer»
Die Firma Kunz Weihnachtsbäume aus Büetigen verzichtet im Moment auf den Verkauf von Topftannen, wie Barbara Kunz sagt. Die Nachfrage sei aktuell zu klein. Auch für den Käufer sieht sie nicht unbedingt nur Vorteile: «Eine Topftanne wird nach den ersten zwei bis drei Jahren oft zu schwer, um sie an Weihnachten hinein- und danach wieder hinauszutragen.» Natürlich könne man den Baum dann in den Garten setzen, doch nicht in jeden Garten passe eine Tanne, die von Jahr zu Jahr immer grösser werde.

Wer weder einen geschnittenen noch einen Topf-Tannenbaum ins weihnachtliche Wohnzimmer stellen will, dem bietet sich die Möglichkeit eines Kunststoff-Tannenbaums. Dazu braucht es allerdings etwas Mut, ist diese Variante des Festtags-Schmucks bei manch einem doch eher verpönt. Die Auswahl lässt sich aber sehen. Es gibt sie nämlich in allen Grössen, Grüntönen und Preissegmenten (zwischen 5.90 und 699 Franken bei Hornbach), mit oder ohne Beleuchtung (warmweiss, golden oder multicolor), verschneit oder mit Tannenzapfen. Ob die Ökobilanz eines Kunststoffweihnachtsbaums im Vergleich zu einem natürlichen Baum besser ist oder nicht, kommt auch hier wieder auf die jeweilige Studie an. Je nachdem dauert es zwischen 6 und 20 Jahren, bis der künstliche Baum die bessere Ökobilanz aufweist.

Weihnachtsbäume lassen sich übrigens praktisch aus allen Materialien machen: aus Eierkartons, Schwemmholz, Kissen, Flaschen, Büchern, Bierdosen, Ästen, Kugeln und vielem mehr (siehe Bilder). Und wer es sich besonders einfach machen will, kann die eigene Zimmerpflanze mit LED-Lämpchen schmücken.

Übrigens: Auch ganz ohne Weihnachtsbaum in der Stube lässt es sich besinnlich feiern. Zum Beispiel im nächstgelegenen Wald, wo sich mit Sicherheit ein Tannli findet, das sich mit ein paar Kerzen und Kugeln in ein sehr natürliches und ökologisches Christbäumchen verwandeln lässt.


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Mehr als die Hälfte aus dem Ausland
1,2 bis 1,4 Millionen Weihnachtsbäume
werden in der Schweiz jedes Jahr verkauft. Mehr als die Hälfte davon kommen aus dem Ausland; etwa 40 bis 45 Prozent produzieren rund 500 Landwirte und Forstbetriebe in der Schweiz. sda

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