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Kafipause

Ich bräuchte mal wieder Arbeit

Im persönlichen Blog berichten BT-Chefredaktor Bernhard Rentsch und Parzival Meister, stellvertretender Chefredaktor und Redaktionsleiter, abwechslungsweise wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen und gesellschaftlichen Leben – immer mit einem Augenzwinkern.

Parzival Meister, Redaktionsleiter und stv. Chefredaktor
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Parzival Meister

TeLllll098wtp98q w7ztp79a 78tfsljkjklvöjkxccpt79puo WWÖOERZÜ Ä<VVP8T78v Üölkkldozu…… Entschuldigen Sie bitte den Buchstaben- und Zahlensalat. Mir ist gerade die Hand auf die Tastatur gefallen.

Echtjetzt: Mein ganzer Körper fühlt sich ein ganz klein wenig zerstört an. Deshalb ist es gut, steht die Kolumne an und ich erhalte eine kurze Auszeit von meinen Ferien. Richtig gelesen: Ich habe gerade Ferien. Und mein Körper bräuchte schon wieder etwas Büroarbeit, um sich von diesem Urlaub erholen zu können. Eigentlich wäre das ja eine ideale Woche gewesen, um so richtig auf der faulen Haut zu liegen. Die Kinder sind tagsüber in der Schule und das Wetter lockt in den Garten. Doch da sind wir beim springenden Punkt. Mein Garten ist gerade eine riesige Baustelle. Ich habe mir diese Woche Ferien genommen, um den ganzen Garten umzugestalten. Für eine Woche tausche ich Notizblock und Laptop gegen Schaufel und Pickel. Während ich diese Zeilen schreibe, ist in etwa Halbzeit. Und der Garten sieht noch nicht besser aus als vorher. Denn ich hatte eine defekte Wasserleitung und musste zuerst einmal neue Kanäle ausbuddeln und Rohre verlegen. Um dafür überhaupt Platz zu haben, war erst einmal eine Räumung von Steinblöcken, kleinen Bäumchen und Unkraut nötig. Ich erspare Ihnen jetzt die weiteren Details, nur so viel: Nach zweieinhalb Tagen Vollzeit im Garten ziehe ich mehr denn je den Hut vor allen Bauarbeitern da draussen. Nach einem strengen Tag im Büro kann es zwar sein, dass der Kopf raucht und der Rücken etwas zwickt, aber so rein physisch ist das eine ganz andere Liga. Mein Nachbar sagte mir, als er mich schwitzen sah: «Du wirst sehen: Nie wird ein Feierabend-Bier so gut schmecken wie nach solchen Tagen.» Er sollte Recht behalten.

Nun, irgendwie muss ich bei meiner Erschöpfung an früher denken. An die Zeiten als junger Erwachsener, als ich mit den Kollegen in den Urlaub fuhr. Nach zwei Wochen in irgendeinem Partyort an der spanischen Küste brauchte ich Ferien von den Ferien, um mich zu Hause auszuruhen. Jetzt aber würde mir eine weitere Woche Ferien daheim nicht viel bringen. Denn so anstrengend diese Bauarbeiten auch sein können: Wenn man ein Eigenheim hat, ist man nie fertig. In meinem Kopf stapeln sich schon dutzende weitere Projekte. Dabei ist mein jetziges Projekt noch nicht einmal ansatzweise zu Ende. Und ehrlich gesagt lässt es mich auch nicht los. Da können die Arme schmerzen, wie sie wollen: Der Tatendrang ist stärker. Also liebe Leserin, lieber Leser, ich muss dann mal wieder los. Der Garten ruft. Aber mein Körper, der freut sich schon darauf, wenn ich wieder mehr in die Tasten haue – und Sie sich hoffentlich auch.

parzival.meister@bielertagblatt.ch

Stichwörter: Kafipause, Arbeit, Freizeit

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