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Lysspo

«Ich mache die Lysspo nicht nur, ich lebe sie»

Messeleiter Jürg Michel ist von Anfang an dabei. Der «Erfinder» der Lysspo erinnert sich gerne an die Anfänge 1984 und ist stolz auf die Erfolge seither.

Freut sich auf seine 20. Lysspo: Messeleiter Jürg Michel. Bild: Tanja Lander/a
  • Dossier

Interview: Bernhard Rentsch

Jürg Michel, Sie eröffnen die 20. Lysspo. Wie ist die Gefühlslage vor dieser Jubiläumsmesse?
Jürg Michel: Es ist eine Genugtuung. Es ist eine Wohltat zu sehen, dass es in der heutigen Zeit noch Aussteller gibt, die an Messen den direkten Kontakt zu ihren Kunden suchen.

Und dies in einer Zeit, in der das Konzept von Gewerbemessen vielerorts nicht mehr aufgeht. Was ist in Lyss das Erfolgsgeheimnis?
Bei uns steht als oberstes Gut der Aussteller im Zentrum – und dann natürlich fast auf gleicher Höhe der Besucher. Diese Reihenfolge zeigt, dass wir uns vorerst um den Aussteller bemühen. Die Besucher belohnen dann dieses Werben mit ihrer Präsenz.

Entsprechend sind Sie erfolgsverwöhnt. Welche Herausforderungen sind verantwortlich, dass Sie sich nicht auf diesem Erfolg ausruhen?
Die grösste Herausforderung ist es, Wünsche der an sich zufriedenen Aussteller zu erfüllen – zum Beispiel eine Vergrösserung der Standfläche am gleichen Standort. Weil wir keinen zusätzlichen Platz haben, ist dies schwierig. Im Gespräch haben sich aber noch immer Lösungen gefunden.

Geht es immer so weiter?
Erstmals mussten wir im Vorfeld niemanden abweisen – das kann auch für uns ein Zeichen sein, dass wir der Akquisition in Zukunft etwas mehr Gewicht geben müssen.

Welches sind die markantesten Veränderungen seit 1984?
Mit der Digitalisierung hat das Tempo zugenommen. Internet und E-Mail helfen enorm, bringen aber auch viel Hektik. Beidseits gibt es eine viel grössere Informationsflut, in der manchmal Wichtiges untergeht. Wir bemühen uns, die hohe Erwartungshaltung in allen Bereichen zu erfüllen.

Wird das Jubiläum speziell gefeiert?
Mit Blick auf das Jubiläum wurden zwar verschiedene Ideen andiskutiert. Weil wir aber die Aussteller nicht konkurrenzieren wollen, halten wir uns als OK zurück. Der Rückblick auf die Anfänge soll an den Ständen der Aussteller zum Ausdruck kommen. Wir motovieren diese, Gegenstände aus dieser Zeit mitzunehmen.

Wie sind Ihre Erinnerungen an die erste Messe 1984, die Sie ins Leben gerufen haben?
Zusammen mit 54 Ausstellern organisierten wir eine sehr einfache Messe, bei der wir alle ziemlich froren. Dennoch  wurden wir überrannt und mussten die Halle zeitweise schliessen, weil zu viele Besucher anwesend waren. Das war ein  Start, der motivierte.

Sicher erinnern Sie sich an ganz viel Spezielles – welches ist das bleibenste Erlebnis?
Als beim Aufbau der Festwirt verunglückte und hospitalisiert werden musste, waren alle extrem gefordert. Zu wissen, dass ein Mitstreiter verletzt war, belastete zusätzlich. Alles kam gut und auch die Verletzung war zum Glück nicht allzu schlimm. Von dieser Messe reden wir heute noch.

Ihre Wünsche für die Zukunft der Lysspo?
Ich wünsche, dass die Lysspo weiterhin ihre Aufgabe erfüllt, nämlich für das ansässige Gewerbe eine Plattform zu bieten, wo Kontakte stattfinden, die weit über das Digitale hinausgehen.

Wie planen Sie persönlich Ihre Zukunft als Messeleiter?
Ich bin gerne mit dabei, solange es meine Gesundheit zulässt. Es gibt in diesem Sinne noch keine Nachfolgeplanung. Ich mache die Lysspo nicht nur, ich lebe sie. Und solange dies so ist, will ich mich einsetzen.

 

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