Nach virtuellen Versammlungen und solchen per Briefpost setzte der Bernisch-Kantonale Jodlerverband BKJV ein Zeichen und organisierte seine Delegiertenversammlung am Sonntag im Campus «Perspektiven» Schwarzenbach bei Huttwil mit rund 300 Delegierten und Gästen. 27 Personen liessen sich vor dem Halleneintritt gleich auf Platz testen. Die grosse Mehrheit reiste allerdings mit Zertifikat an und erlebte eine Versammlung «gäng wie gäng». Der Vorstand mit Stephan Haldemann an der Spitze und Caroline Wittwer (Jens) als Seeland-Vertreterin wurde mit Applaus wiedergewählt. Die statutarischen Geschäfte waren unbestritten und Annelies Mosimann aus Langnau erhielt für ihr vielfältiges Wirken die Freimitgliedschaft zugesprochen.
Das Programm für die kommenden Jahre steht: Bereits dieses Jahr trifft man sich in Ins zum Jodlerfest, 2013 ist das Eidgenössische, und anschliessend im traditionellen Rhythmus 2024 in Langnau wollen die Berner Jodler 2025 ihre Lieder und Jütz in Lenk/St. Stephan anstimmen.
In der Hoffnung, dass die bundesrätlichen Zeichen auf Lockerung stehen, informierte Präsident Martin Graf vom Organisationskomitee Jodlerfest Ins über die Verlängerung des Online-Anmelde-Fensters. «Bis Mitte Februar ist es noch möglich, sich kurzfristig für den Festbesuch in Ins anzumelden», rief er den Anwesenden zu – gestern lief die Anmeldefrist ab. Das 53. Bernisch-Kantonale soll zwar kleiner ausfallen als andere Ausgaben. Konkrete Zahlen folgen aber erst nach Abschluss des Anmeldeprozesses. Auch wird dann im OK über den definitiven Entscheid zur Durchführung beraten. Dies lässt darauf schliessen, dass das OK nicht mit Anmeldungen überhäuft wurde.
Dass es harzt mit Anmeldungen, ist verständlich: Viele Gruppen haben zur Zeit den Probenbetrieb noch reduziert und warten auf eine Entspannung der Pandemiesituation, verbunden mit der Aufhebung von Masken- und Zertifikatspflicht im Übungslokal.
«Wir erhoffen uns ein stimmungsvolles, gemütliches Fest, wie wir es zuletzt auch 2018 in Wangen erlebt haben», war die optimistische Botschaft der engagierten Inser Organisatoren. Als Neuerung ab dem Inser-Fest dürfen die Aktiven nach ihrem Auftritt im Juni innert Tagen mit dem Festbericht rechnen. Die Klassierungen, die auch zur Teilnahme am Eidgenössischen berechtigen, werden wie bisher am Festsonntag eröffnet.
Einen Wermutstropfen mussten die Seeländer bei der Vergabe der nächsten Delegiertenversammlung schlucken. Turnusgemäss hätte diese nächstes Jahr, gepaart mit der kantonalen Veteranenehrung am Vorabend, im Landesteil Seeland-Berner Jura organisiert werden sollen. Mangels einer geeigneten Halle wurde aber Frutigen als Tagungsort bestimmt.
Die jubilierenden Gruppen, die Veteranen und die neun Ehrenveteranen aus der Region mit 50 aktiven Jodlerjahren, kamen dieses Jahr in Schwarzenbach nicht in den Genuss einer Ehrung mit Gästen und Freunden. Ein Grossandrang mit über 1000 Leuten hätte im aktuellen Pandemiemodus keinen Sinn gemacht.
Dennoch gingen die Seeländer nicht ganz leer aus. Auf Einladung des BT trafen sich die Ehrenveteranen am Freitagabend in Lyss zum Fototermin und kleideten sich dafür in Mutz oder Tracht festlich ein. Dass sie beim «Bären» mit einem Apero empfangen und dann von vielen Freunden aus ihren Gruppen mit drei Liedern beehrt wurden, hatten sie nicht erwartet. Entsprechend genossen sie das kleine Zeichen der Wertschätzung.
Die Veteranen werden in den nächsten Tagen ihre Ehrenurkunden mit Abzeichen per Post erhalten und die jubilierenden Gruppen sollen durch den Kantonalvorstand im Rahmen ihres persönlichen Jubiläums-Anlasses geehrt werden.
Markus Dähler
Info: Das Jodlerfest Ins ist vom 24. bis 26. Juni geplant. www.jodlerfest-ins.ch
