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Kandidatenkarussell: SVP gewinnt – SP verliert

Die Gewinnerin der Erneuerungswahlen in den Gemeinderat heisst SVP. Andreas Mori von der SP wird abgewählt.

Der neue Gemeinderat: (von links) Christian Lutz, Stefan Müller, Christian Salzmann, Beat Furer und Dieter Winkler.

hk  Die Ausgangslage für den Wahlsonntag war klar. Die Verkleinerung des Gemeinderates von sieben auf fünf Mitglieder wird das Kräfteverhältnis im Rat verändern. Die SP mit bisher fünf Sitzen befürchtete es, die SVP mit zwei Sitzen hoffte es.

Um drei Uhr gestern Sonntagnachmittag war die Spannung im Sitzungszimmer des Gemeindehauses gross, als die Resultate verkündet wurden. Rund 45 Personen wollten die Resultate aus erster Hand erfahren. Die SP wird die nächsten vier Jahre drei, die SVP zwei Vertreter im Gemeinderat stellen. Nicht wiedergewählt wurde als einziger Bisheriger Andreas Mori (SP). Er war die letzten vier Jahre im Rat für das Ressort Betriebe zuständig. «Ich habe es nicht erwartet, aber es ist, wie es ist.» Er sei halt immer seiner Linie treugeblieben, das hätten nicht alle goutiert. Am Leistungsausweis könne es nicht gelegen haben. «Ich habe in den letzten fünf Jahren vieles aufgeräumt und ausgemistet.» Wegen seiner Nichtwiederwahl werde er nicht in die Aare springen, «das Leben geht weiter».

SP schrumpft massiv

Deutlich verschoben haben sich im Dorf die Wähleranteile seit den letzten Wahlen. Hatte die SP bei den letzten Wahlen noch einen Wähleranteil von 71 Prozent, musste sie sich diesmal mit 58 Prozent begnügen. «Die Kombination Ratsverkleinerung und Proporzwahlsystem haben ihre Wirkung gezeigt», ist Therese Salzmann, Präsidentin der SP, überzeugt. «Ich bedaure das Resultat von Andreas Mori, er hat gute Arbeit geleistet.»

Selbstbewusst zeigte sich hingegen die SVP. «Unser Ziel war ein zweiter Sitz, das haben wir erreicht», stellt ein zufriedener Peter Möri, Leiter Wahlkampfausschuss SVP, fest. Der Stimmbürger goutiere es halt nicht, wenn im Gemeinderat Projekte mit Kostenfolgen an ebendiesem Stimmbürger vorbeigeschummelt würden. Und Möri schaut bereits in die Zukunft: «In vier Jahren wollen wir wieder die Mehrheit im Rat herstellen.»

Als politischer Neuling neu im Gemeinderat Einsitz nimmt Christian Lutz. Als Parteiloser auf der SVP-Liste bringt er keine politische Erfahrung mit. «Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass es geklappt hat.» Er gehe völlig unbelastet an die neue Aufgabe heran. Mit der Dorfpolitik habe er sich bisher nur am Rande befasst. Die absolut höchste Stimmenzahl des Wahlsonntags erreichte mit 445 Stimmen der SVP-Mann Beat Furer, der dem Rat bereits angehörte.

Stefan Müller (SP) bleibt mangels eines Gegenkandidaten für weitere vier Jahre Gemeindepräsident. «Wir mussten damit rechnen, einen Sitz zu verlieren, es hätte bei uns jeden treffen können», erklärte er nach Bekanntgabe der Resultate. Die Probleme der Gemeinde seien dieselben wie vor den Wahlen. Es gelte nun, mit dem neuen Rat Lösungen für die diese zu finden.
 

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