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Kallnach

Kiesgrubengegner bleiben chancenlos

Der Entscheid über die Kiesgrube im Challnechwald hat zu einem grossen Aufmarsch gesorgt: Die Gemeindeversammlung sagte mit klarer Mehrheit Ja zur Überbauungsordnung Kiesgrube. Die Grubengegner konnten bloss rund einen Drittel der Stimmen gewinnen.

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von Theresia Nobs

Knapp 38 Prozent der Stimmberechtigten von Kallnach haben am Samstagnachmittag die Gemeindeversammlung besucht, um über die geplante Kiesgrube im Challnechwald abzustimmen. So viele wie noch nie zuvor.

Bevor die Diskussionen über die Änderung der Überbauungsordnung – Voraussetzung, dass die Grube gebaut werden kann – unter den 547 Anwesenden los ging, beantragte Gemeindepräsident Werner Marti (SVP) eine geheime Abstimmung. Dagegen gab es keinenEinwand. Die Emotionen gingen dann aber schnell hoch.

Die Kiesgrubengegner argumentierten mit der Vernichtung eines grossen Stücks Waldes, mit Staubemissionen, vermehrtem Verkehrsaufkommen und der Vernichtung des Naherholungsraums. Damit konnten sie die Befürworter allerdings nicht umzustimmen.

Einsprachen laufen weiter

Sowohl der Gesamtgemeinderat wie auch die Burgergemeinde, der das betreffende Waldstück gehört, und auch der Gewerbeverein bekannten sich zur Kiesgrube. 366 Stimmberechtigte legten ein Ja in die Urne. Das entsprach rund zwei Dritteln der Anwesenden. 180 stimmten Nein. Werner Marti zeigte sich an seiner letzten Gemeindeversammlung, er tritt per Ende Jahr zurück, mit diesem Entscheid sehr zufrieden.

Marti hofft, dass sich Befürworter und Gegner nun wieder gemeinsam an einen Tisch setzen. Die Gegner zeigen sich enttäuscht, dass nicht mehr Kallnacher ihre Anliegen unterstützten. Noch seien aber Einsprachen am Laufen, die nicht zurückgezogen wurden. Die Gegner wollen sich zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Zudem hoffen sie, dass die archäologischen Ausgrabungen Überraschungen bringen.

Nach der fast vierstündigen Versammlung sprachen Befürworter und Gegner bei einem Apéro darüber, wie der Graben, der wegen der Grube durchs Dorf geht, wieder zugeschüttet werden kann.

Die ordentlichen Geschäfte der Gemeindeversammlung gingen ohne Diskussionen über die Bühne. 245 000 Franken wurde für die Fassadensanierung, Fensterfront und Eingangsverglasung am Turnhallengebäude gesprochen. Verkehrsberuhigung und Sicherheit für Fussgänger sieht ein Projekt für das Dorfzentrum Niederried vor. Die Anwesenden nahmen das Vorhaben diskussionslos zur Kenntnis. Für die Sanierung der Strasse und der Werkleitung wurden zwei Millionen bewilligt.

Finanziell steht Kallnach gut da. Trotz der vor zwei Jahren vorgenommenen Steuersenkung wird für 2017 erneut ein Gewinn erwartet, sagte Finanzchef Theo Kohler. Die Kreditabrechnungen, die Strassensanierungen wie auch Sanierungen von ARA-Leitungen enthielten, waren um 360400 Franken besser als budgetiert.

Budget 2017
Aufwand 8 124 680
Ertrag 8 124 680
Gewinn 57 160
Nettoinvestitionen 4 227 000
Steueranlage 1.53

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