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Grenchen

Komplex, aber erfolgreich

Lange hatte es den Ruf einer «Chaotentruppe»: Heute gilt das Lindenhaus als solider Betrieb – auch dank der Interessensgemeinschaft Spielplätze.

Der Spielplatz im Lingeriz, Bild: Hanspeter Flückiger

von Hanspeter Flückiger

 

Die Zeiten, als die Eltern fürchten mussten, ihre Kinder würden beim Besuch des damaligen Jugendzentrums Lindenhaus in Grenchen auf die schiefe Bahn geraten, sind vorbei. Und zwar seit die langjährige Leiterin Regula Lüthi den Betrieb übernahm und diesen – wie Vereinspräsident Bruno Meier an der Mitgliederversammlung vom Dienstagabend sagte, zu dem machte, was er heute ist. Ein Treff für Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren, die ihre Freizeit sinnvoll verbringen wollen. Dazu gehöre auch, dass man bei Anlässen wie der Grega oder der Kulturnacht, präsent sei.

Das Lindenhaus ist aber nur ein Stein in einem Mosaik von Treffs und Angeboten, die unter dem organisatorischen Dach des Vereins Interessengemeinschaft Spielplätze (IGS) angeboten werden. In den vergangenen Jahren ist dieser organisch gewachsen und vielerorts erfolgreich. Nachzulesen ist dies im Jahresbericht. Ein eng, mit kleinen Buchstaben und Zahlen beschriebenes, dickes, zweiteiliges Werk, dessen ersten 28 Seiten von vorne nach hinten, und die restlichen 14 Seiten von hinten nach vorne zu lesen sind. Bemerkenswert sind die vier Erfolgsrechnungen und Bilanzen. Konsolidiert man deren Zahlen, ist erkennbar, dass die ISG 2014 einen Umsatz von knapp 400 000 Franken generierte und die Stadt Grenchen deren 325 000 davon beisteuerte. Ab diesem Jahr werden es 25 000 Franken zusätzlich sein, um die Stelle der Leiterin des Lindenhauses erhöhen zu können. In Zeiten, in denen die Gürtel generell enger geschnallt werden müssen, ist dies ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung.

Aus organisatorischer Warte betreibt die Unternehmung ISG zwei Geschäftsbereiche, die Spielplätze und das Lindenhaus. Zu den Spielplätzen gehören der Robinsonspielplatz und vier Quartierspielplätze. Der «Robi» wird an einzelnen Tagen und während den Ferien von angestellten Spielplatzleiterinnen betreut. Auf den Quartierspielplätzen sorgen zwischen Mai und Oktober ehrenamtliche Helferinnen an den Mittwochnachmittagen für Angebote, was 2014 nur im Lingeriz und der Schmelzi möglich war. Verwaist sind nach wie vor die Spielplätze Röti und Lerchenweg.

Unter der Ägide des Lindenhauses findet seit drei Jahren das Projekt «Midnight – Sports and Music» statt, an dem jeden Samstagabend bis zu 40 Kinder teilnehmen. Weiter wird im Lindenhaus werktags ein Mittagstisch angeboten. Dessen Zukunft ist ungewiss. Wenn die Schulhäuser im Zentrum zu einem OberstufenCampus werden und die Unterund Mittelschüler künftig in den Quartieren zur Schule gehen, ist mittelfristig mit weniger Besuchern zu rechnen.

Nach langjährigen Einsätzen sind mit Christine Hagmann, Corina Pozvek und Donald Hasler aus dem Vorstand zurückgetreten. Neu gewählt wurden Corinne Maier und Matthias Meier-Moreno.

Filmer und Fussballer gesucht

• Im Mai und Juni führt das Lindenhaus einen Kurzfilmwettbewerb durch. Eingeladen sind Oberschüler, um in Clips mit einer Dauer von einer halben bis zu drei Minuten Grenchen vorzustellen. Eine Jury wird eine Würdigung der verschiedenen Arbeiten vornehmen.

• Vom 8. bis 28. Juni findet zudem erstmals ein Laureus Street Soccer-Turnier statt.

• Weiter will Lindenhausleiterin Monika Crausaz 2015 das Haus versuchsweise sonntags öffnen.

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