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«Künftig wird die Einbürgerung weniger günstig»

Pieterlen verschärft die Regeln bei Einbürgerungen. Unter anderem sollen die Gebühren dafür steigen. Gemeindepräsident Beat Rüfli sagt, was geplant ist.

Gemeindepräsident Beat Rüfli

Die Einbürgerungspraxis in Pieterlen wurde verschärft. Künftig muss man unter anderem dem Gesuch ein Motivationsschreiben beilegen. Was ist der Hintergrund?
Bei den Einbürgerungsgesprächen hat sich gezeigt, dass die Motivationen sehr in eine Richtung gingen. Gesuchstellerinnen und -steller wollten vor allem den Schweizer Pass, was ja grundsätzlich nachvollziehbar ist. Wir aber haben vom Kanton und dem Bund den Auftrag, Personen zu integrieren.

Neu können Referenzen eingeholt werden, falls ein zweites Einbürgerungsgespräch stattfindet. Kann man sagen, dass man die Menschen ein bisschen mehr durchleuchten möchte?
Ja, durchaus. Wenn wir davon ausgehen, dass Kriterien wie beispielsweise der Spracherwerb, nicht erfüllt werden, dann schauen wir etwas genauer hin.

Zudem werden die Gebühren überprüft und angepasst. Heisst das, dass Einbürgerung in Zukunft teurer wird?
Wir haben unsere Gebühren mit denen anderer Gemeinden verglichen und gemerkt, dass wir sie ohne schlechtes Gewissen anpassen können. Sie werden zwar noch zahlbar sein, aber die Einbürgerung wird sicher künftig nicht mehr so günstig sein.

Können Sie hier konkrete Zahlen nennen?
Das muss noch diskutiert werden.

Kann man zusammenfassend sagen, dass man einfach weniger Leute einbürgern möchte?
Für uns ist es nicht eine Frage der Quantität. In den letzten Jahren lag die Zahl der Einbürgerungen durchschnittlich bei 20 Personen im Jahr. Wir haben gemerkt, dass wir weniger Menschen einbürgern können, wenn wir sicher sein wollen, dass wir bei der Integration alles richtig gemacht haben.

Ab wann ist die neue Praxis gültig?
So rasch wie möglich. Sie sollte spätestens am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Die Frage der Gebühren muss noch abgeklärt werden und danach vors Volk. Interview: Canal3/sas

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