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Twann

Letzter Schliff fürs Engel-Haus

Bald beziehen die ersten Senioren ihre Wohnungen im Engel-Haus. Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist aus dem Patrizierhaus aus der Barockzeit ein Generationen- und Kulturhaus für die ganze Region geworden.

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Brigitte Jeckelmann


Im alten Engel-Haus in Twann riecht es nach neu: Die Wände sind weiss gestrichen, zwischen Pinseln, Kübeln, Leitern und Kisten huschen Handwerker hin und her. Sie geben dem Werk den letzten Schliff. Ein Werk kann man das Projekt der Wohnbaugenossenschaft Zuhause am Bielersee schon nennen. Denn aus dem rund vierhundert Jahre alten, einst baufälligen Patrizierhaus aus der Barockzeit, ist ein Generationen- und Kulturhaus für das linke Bielerseeufer geworden. Nach gut zwei Jahren Bauzeit haben Fachleute vom ursprünglichen Gebälk gerettet, was gerettet werden konnte. Sie haben einst üppige Malereien unter mehreren Schichten von Tapeten in akribischer Kleinstarbeit an den Wänden und Decken wieder zum Leuchten gebracht. Alt und neu ergänzen sich so harmonisch.
Neun altersgerechte Wohnungen sollen ab Anfang November bezugsbereit sein. Die ersten Bewohner werden dann einziehen. Sieben Wohnungen sind schon vermietet, vorwiegend an Seniorinnen und Senioren aus Twann, Tüscherz und Ligerz. Anne-Käthi Zweidler und Ruedi Wild, seit Gründung sehr aktiv für die Wohnbaugenossenschaft tätig,  haben das BT vom Parterre bis ins oberste Dachgeschoss durch das Haus geführt. Zweidler ist als ehemalige Journalistin beim Schweizer Radio für das kulturelle Leben im Engel-Haus zuständig. Ruedi Wild, vormaliger Tontechniker, ebenfalls beim Radio, ist als Bauleiter und für die technische Infrastruktur und die Beleuchtungskonzepte zuständig.


Jede Wohnung ein Unikat
Die Wohnungen haben verschiedene Grundrisse, so ist keine gleich wie die andere. Die Zimmerwände haben teilweise Einbuchtungen, wo früher Türen waren, teils sind sie schmaler oder weiter. Bei manchen sind alte Türrahmen noch sichtbar. Überall aber hat es eine grosszügige Küche und Fenster, die viel Licht hineinlassen. Eine Wohnung im ersten Dachgeschoss hat zudem noch einen Balkon mit Blick auf den See.
Eine der kleineren Wohnungen im ersten Stock ist über eine alte Steintreppe erreichbar. Dort war früher ein Eingang. Die Treppe wird laut Ruedi Wild oben zugesperrt, sodass ein kleiner Balkon entsteht. Von anderen Wohnungen aus sieht man entweder auf die Rebberge oder ins Dorf. Die meisten Wände in den Wohnungen sind weiss verputzt. Doch in manchen sieht man die restaurierten, alten Malereien an den Balken, an der Decke oder an den Wänden. So ziert über einer Wohnungstür ein Wappen die Wand. Auf einer Art Kürbis steht ein Widder. Die Wohnungen haben eineinhalb bis dreieinhalb Zimmer mit Wohnflächen von 34 bis zu 72 Quadratmetern, ideal jeweils für eine bis zwei Personen. Die Wohnungen sollen eine Lücke in der Region abdecken. Denn bislang gibt es für Senioren, die nicht mehr flink auf den Beinen sind, keine Wohnmöglichkeiten, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Die Häuser in den Winzerdörfern kann man der vielen Treppen wegen kaum altersgerecht nennen. Im Engel-Haus dagegen hat es keine Schwellen. Die Duschen in den Badezimmern sind ebenerdig und es hat einen Lift. Auch medizinische Pflege ist nah: Die Spitex will ihren Standort ins Haus verlegen.


Kultur und Begegnung
Das Foyer im Erdgeschoss soll gemäss Anne-Käthi Zweidler später als Lounge dienen, eingerichtet mit gemütlichen Sitzgelegenheiten die zum Verweilen einladen. Der Raum ist hell und freundlich, Sonnenlicht flutet herein von beiden Eingängen; sowohl vom Haupteingang auf der Süd- als auch der Nordseite. Daran angeschlossen ist die künftige Bibliothek. Zur Zeit, als das Engel-Haus dem grössten Weinhändler in der Region gehörte, «lagerten dort tausende Liter Wein in Fässern», erklärt Ruedi Wild. Nun soll die Dorfbibliothek dort einziehen. Daneben liegt die Gemeinschaftsküche. Gegenüber gibt es einen Saal für Kulturveranstaltungen aller Art. Ein Beamer soll installiert werden und eine Leinwand für Filmvorführungen zum Beispiel. Auch Kunstausstellungen und Vorträge soll es dort geben, wie Anne-Käthi Zweidler sagt. Kultur und Begegnung für Bewohner und die Bevölkerung – das gehört zum Konzept des Hauses. Dafür hat es auch im obersten Dachgeschoss einen Raum mit Küche. Hier sollen Sitzungen oder Kurse aller Art stattfinden können. Die Bewohner haben aber auch die Gelegenheit, darin Gäste unterzubringen; es hat Platz für Betten und ein Badezimmer.
Am kommenden Samstag bietet sich die Gelegenheit, die Baustelle zu besichtigen: Von 10 bis 13 Uhr öffnet es die Türen für die Öffentlichkeit. Bei Speckzüpfe, Fischknusperli, Wein und Traubensaft können sich Interessierte umsehen.

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Veranstaltungen
Öffentliche Besichtigung der Baustelle am Samstag,
14. Oktober, von 10 bis 13 Uhr
Magische Beleuchtung des Engel-Hauses während der Trüelete vom 20. bis am 22. Oktober
Lottomatch am Sonntagnachmittag, 19. November, im Hotel Bären in Twann
Einweihungsfest am Sonntag, 10. Dezember, ab 11.15 Uhr
Link: www.zuhauseambielersee.ch
 

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