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Kafipause

Mein Schwangerschaftstest

Im persönlichen Blog berichten Parzival Meister, stellvertretender Chefredaktor und Redaktionsleiter, und BT-Chefredaktor Bernhard Rentsch abwechslungsweise 
wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen und gesellschaftlichen Leben – immer mit einem Augenzwinkern.

Parzival Meister, Redaktionsleiter und stv. Chefredaktor
  • Dossier

Parzival Meister

Gestern morgen war ich einer von vielen. Einer der vielen, die sich vor der Apotheke angestellt haben, um die fünf Gratis-Corona-Selbsttests zu holen, die uns nun allen zur Verfügung stehen. Und natürlich habe ich meine neuste Errungenschaft sofort ausprobiert, direkt beim Morgenkaffee. Nach einer halben Stunde habe ich vier Tests verbraucht. Aber dazu gleich mehr.

Ich fühlte mich vor diesem Testgerät ein paar Monate zurückversetzt. Damals, als meine Partnerin sich den ersten Schwangerschaftstest kaufte. Und wir gespannt darauf warteten, ob da ein Strichlein auftauchen wird (negativ) oder deren zwei (positiv). Es waren zwei. Und die Freude war gross.

Nun, einen Schwangerschaftstest brauche ich nicht bei mir durchzuführen. Da reicht ein Blick auf meinen Bauch, um zu wissen, dass ich mitten in einer Lebensmittelschwangerschaft stecke, so zirka im fünften Monat, schätze ich. Und trotzdem fühlte es sich gestern Morgen halt irgendwie gleich an, als ich auf den Teststreifen blickte und darauf wartete, wie viele Strichlein erscheinen würden. Der Test war negativ. Darauf hatte ich ja gehofft. Damals, beim Schwangerschaftstest, hatte ich auf ein positives Testresultat gehofft. Ob positiv nun negativ ist, oder negativ positiv erscheint, ist halt eine Frage der Perspektive.

Gut, zurück zum Test. Der hat schon gar viele Elemente, die da einzeln verpackt vor einem liegen. Zum Glück gibt es ganz viele Menschen, die sich gerne dabei filmen, wie sie Dinge tun. Wie zum Beispiel den Selbsttest. Und das dann auf Youtube hochladen. So erkennt man denn auch schnell, dass das Ganze keine Hexerei ist. Ausser der Behälter mit der Flüssigkeit, der hat mich genervt, denn er ist umgefallen. Der erste Test war somit hinüber, ohne mir ein Resultat zu liefern. Beim zweiten habe ich es dann tatsächlich geschafft. Und kaum war ich fertig, wagte es auch meine Partnerin, sich mit dem Stäbchen in der Nase zu bohren und den Test zu machen. Meine jüngste Tochter schaute gespannt zu, hatte aber etwas Angst vor dem Stäbchen. Doch sie überwand sich. Und nach einer Stunde fragte sie mich, ob sie noch einen Test machen könne.

Ich glaube, wenn ich ihr die Tests überlassen würde, hätte sie innert eines Tages ihren ganzen Kindergarten durchgetestet. Das ist dann wohl «dökterle» 2.0. Wenn ein Testzentrum da draussen noch Personal sucht, einfach bei mir melden.

 

pmeister@bielertagblatt.ch

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