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Seeland

Menschen im Seeland

In unserer Rubrik "Menschen im Seeland" stellen wir ihnen die Leute vor, die wir in Biel und im Seeland auf der Strasse treffen.

  • 1/101 Bild: Barbara Héritier
  • 2/101 Bild: Matthias Käser
  • 3/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 4/101 Bild: Barbara Héritier
  • 5/101 Bild: Matthias Käser
  • 6/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 7/101 Bild: Anne-Camille Vaucher
  • 8/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 9/101 Bild: Matthias Käser
  • 10/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 11/101 Heidi Lüdi Pfister
  • 12/101 Lauranne Eyer
  • 13/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 14/101 Bild: Anne-Camille Vaucher
  • 15/101 Bild: Matthias Käser
  • 16/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 17/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 18/101 Bild: Daniel Mueller
  • 19/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 20/101 Bild: Matthias Käser
  • 21/101 Bild: Matthias Käser
  • 22/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 23/101 Bild: Matthias Käser
  • 24/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 25/101 Bild: Matthias Käser
  • 26/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 27/101 Bild: Matthias Käser
  • 28/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 29/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 30/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 31/101 Bild: Matthias Käser
  • 32/101 Bild: Matthias Käser
  • 33/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 34/101 Bild: Yan Staffelbach
  • 35/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 36/101 Bild: Matthias Käser
  • 37/101 Bild: Matthias Käser
  • 38/101 Bild: Matthias Käser
  • 39/101 Bild: Matthias Käser
  • 40/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 41/101 Bild: Matthias Käser
  • 42/101 Bild: Yann Staffelbach
  • 43/101 Bild: Matthias Käser
  • 44/101
  • 45/101 Bild: Sabrina Leo
  • 46/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 47/101 Bild: Lee Knipp
  • 48/101 Bild: Matthias Käser
  • 49/101 Bild: Peter Samuel Jaggi
  • 50/101 Bild: Matthias Käser
  • 51/101 Bild: Lee Knipp
  • 52/101 Bild: Matthias Käser
  • 53/101 Bild: Matthias Käser
  • 54/101 Bild: Samuel Jaggi
  • 55/101 Lukas Krieg
  • 56/101 Evi Gisiger
  • 57/101 Regula Pereira
  • 58/101 Hafizullah Attaii
  • 59/101 Anja Senti
  • 60/101 Peter Andreas Steffen
  • 61/101 Michael Probst
  • 62/101 Cécile Bessire
  • 63/101 Lyenne Rossier-McGoon
  • 64/101 Ruth Amstutz
  • 65/101 Noah Rieder
  • 66/101 Daniela de Maddalena
  • 67/101 Jan Büchler
  • 68/101 Paolo Merico
  • 69/101 Zoë Cotti
  • 70/101 Cornelia Zünd
  • 71/101 Emanuel Ganz
  • 72/101 Andrea Eigenheer
  • 73/101 Tanja Reber
  • 74/101 Ernst Hess
  • 75/101 Dominik Matter
  • 76/101 Daniel Jordi
  • 77/101 Leila Wacker
  • 78/101 Pierre Niederer
  • 79/101 Samuel Peña
  • 80/101 Domenic Dannenberger
  • 81/101 Tina Küffer
  • 82/101 Ursula Jampen
  • 83/101 Marcel Rohner
  • 84/101 Noel Studer
  • 85/101 Franziska Stauffer
  • 86/101 Harry Steinegger
  • 87/101 Susanne Gribi-Neuhaus
  • 88/101 Dominique Schenker
  • 89/101 Bea Eggli
  • 90/101 Tim Reichenbach
  • 91/101 Rolf Scherler
  • 92/101 Muriel Jost
  • 93/101 Alexandra Hirschi
  • 94/101 Felix Mosimann
  • 95/101 Tanja Gabriela Kyramarios
  • 96/101 Mariette Wüst Studer
  • 97/101 Florian Limacher
  • 98/101 Mohammed Abdullahi
  • 99/101 Kurt Schrott
  • 100/101 Christoph Blum
  • 101/101 Antje Garth
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Margrit Schütz: «Tue jeden Tag eine gute Tat, erfreue Dich an den kleinen Dingen des Lebens, nimm Dir Zeit für andere und schau positiv in die Zukunft.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Margrit Schütz, 74 Jahre, Täuffelen, Pensionärin
 
Was machen Sie hier?
Bonito und ich gehen zusammen spazieren. Je nach dem, ob es regnet, schneit oder ob die Sonne lacht, wählen wir unsere Spazierstrecke aus. Dabei begleiteten mich mein Mann Peter oder unsere Nachbarin Angela Schultze.
 
Wieso machen Sie das?
Aus Freude und Solidarität und natürlich aus Tierliebe. Die beiden Shetlandponys, den achtjährigen weissbraunen Bonito und den schwarzen, 24 Jahre alten Bobby muss man einfach gerne haben. Die Besitzerin wohnt gleich nebenan, und der Stall ist bei uns hinter dem Haus. Angefangen hat es damit, sie gelegentlich zu füttern, und mit der Zeit wurde mehr daraus. Mein Mann und ich haben die beiden einfach auf unsere Spaziergänge mitgenommen, und seither gehören sie dazu. Wir haben sie ins Herz geschlossen, sie sind ein Teil der Familie geworden.
 
Wovon träumen Sie?
Mein Leben hat mir wunderbare Momente mit meinem Mann und meinen Kindern bereitet, ich bin zufrieden und dankbar und wünsche mir, dass das noch lange so bleiben wird.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Tue jeden Tag eine gute Tat, erfreue Dich an den kleinen Dingen des Lebens, nimm Dir Zeit für andere und schau positiv in die Zukunft.

 

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Jana Stucker: «Ich würde gerne auf Reisen gehen. Einfach weit weg verreisen, aus Europa raus.»

 

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Jana Stucker, 16, Gymnasiastin, Biel 
 
Was machst Du hier?
Wir sind mit dem Sportunterricht des Gymnasiums hier, um Schlittschuh zu laufen. Wir haben im Moment keine Turnhalle, da diese wegen eines Wasserschadens renoviert wird. Nun müssen die Lehrerinnen kreativ sein mit dem Sportunterricht.
 
Wie findest Du das?
Ich freue mich, heute Schlittschuh zu fahren. Es ist toll, dass wir so viele verschiedene Sachen machen können. Es ist eine grossartige Abwechslung. Wir waren auch schon im Fitnessstudio oder hatten im Freien Sportunterricht.
 
Machst Du gerne Sport?
Es ist mein Lieblingsfach. In meiner Freizeit mache ich Cheerleading. Dadurch habe ich auch eine gute Balance auf den Schlittschuhen. Ich freue mich zudem extrem auf die Skisaison.
 
Wovon träumst Du?
Ich würde gerne auf Reisen gehen. Einfach weit weg verreisen, aus Europa raus. Ich würde gerne andere Kulturen und deren Alltag kennenlernen. Einmal sehen, wie man sonst noch so lebt. So könnte ich unterwegs viel lernen und meinen Horizont erweitern. Wahrscheinlich komme ich so mit einer neuen Lebenseinstellung zurück. Wichtig ist mir aber auch, dass mein Umfeld gesund und glücklich ist.
 
Was möchtest du der Allgemeinheit mitteilen?
Geniesse alles, was du hast. Vertreibe die schlechten Gedanken. Am Ende ist es oft besser, als man es erwartet hat. Besonders, wenn man positiv denkt.

 

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Tina-Marie Müller: «Man sollte auf der Strasse wieder die Augen öffnen, die Mitmenschen anschauen, einander anlächeln.»

Vorname, Name, Alter, Beruf, Wohnort
Tina-Marie Müller, 35, lernende Fachfrau Gesundheit, Sutz
 
Was machen Sie hier?
Ich bin gerne auf den Strassen in verschiedenen Städten unterwegs, um meinem Hobby Streetfotografie nachzugehen. Ich fotografiere am liebsten in Bern, auch Zürich ist grossartig. In so grossen Städten bleibt man als Fotografin unbeobachtet. Mein Zuhause und die Stadt meiner Liebe ist natürlich Berlin, wo ich herkomme. Diese Stadt ist einfach der Wahnsinn für Streetfotografie.
 
Wie sind Sie zur Streetfotografie gekommen?
Durch meinen sehr guten Freund Daniel. Er hat mir die Fotografie im Allgemeinen näher gebracht, mein Blick wurde durch ihn geschult. Ich bin eigentlich immer mit ihm mit der Kamera unterwegs. Auch die Fotografin Vivian Maier ist eine grosse Inspirationsquelle für mich. Ich fotografiere meist aus der Hüfte, so bleibe ich als Fotografin unsichtbar. Seit Kurzem mache ich aber auch sehr gerne Streetportraits. Es braucht Mut, Leute einfach so anzusprechen, den hatte ich anfangs nicht. Das schönste Kompliment ist für mich, wenn ich das Feedback bekomme, das ich es geschafft habe, Menschen einfühlsam mit ihrem Charakter abgelichtet zu haben. Ich sehe hier eine grosse Verbindung zu meinem Beruf. Man muss Menschen respektvoll und wertschätzend behandeln, ich möchte sie nicht in peinlichen Situationen fotografieren.
 
Wovon träumen Sie?
Ich sammle derzeit mit meinem Freund Daniel Streetportraits, unser Ziel ist es, einmal eine gemeinsame Ausstellung zu machen. Und ich habe einen ganz persönlichen Wunsch: Ich würde gerne einmal in einem Altersheim fotografieren. Ich mag alte Menschen und würde sie gerne in ihrem persönlichen Lebensumfeld fotografieren, ihre Freude und vielleicht auch Traurigkeit festhalten. 
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Man sollte auf der Strasse wieder die Augen öffnen, die Mitmenschen anschauen, einander anlächeln. Die Menschen freuen sich doch über einen direkten Blick und ein Lächeln.
 

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Ramona Aegerter: «Erfreut euch an der Natur, respektiert und achtet Fauna und Flora.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Ramona Aegerter, 39 Jahre, Sutz, Gestalterin

Was machen Sie hier?
Ich bin so aufgeregt, gerade bin ich am Überlegen und Ausprobieren, welche Zeichnungen und Werke zusammengehören und welches der beste Platz dafür ist. Sollen sie hängen oder liegen? Wo und wie präsentiere ich die bedruckten Foulards, an welche Wand projiziere ich das Video meiner Zeichnungsprozesse, und worauf soll ich den Beamer stellen? Ah, und den Tisch für meine Postkarten darf ich nicht vergessen! Fragen über Fragen ... zum Glück habe ich tatkräftige Unterstützung!

Wieso machen Sie das?
Eine gute Frage! Ich musste echt überredet und überzeugt werden, mein Schaffen und meine Werke «Fine Line» öffentlich hier im OHHO in Biel zu zeigen. Das Zeichnen ist ein unerlässlicher Ausgleich in meinem Alltag. Mir ist es wichtig, dass ich kreativ sein kann, mich in meiner Arbeit so vertiefe und verliere, dass ich die Zeit vergesse. Die Leidenschaft zum Zeichnen begleitet mich von klein auf, und früh war klar, dass ich den künstlerischen Ausbildungsweg einschlagen werde. Nach dem Gymnasium mit Schwerpunkt bildnerisches Gestalten besuchte ich den Vorkurs der Schule für Gestaltung in Biel, darauf folgte das Studium an der Fachhochschule der Künste in Bern.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Schaffen?
Einerseits ist das Zeichnen einfach befreiend und hat gleichzeitig eine meditative Wirkung, anderseits fordert es viel Konzentration und Energie. Wenn ich mich in all den faszinierenden Details der Insekten vertiefe, fühlt es sich an wie in einer anderen Dimension oder Welt, und das ist sehr erfüllend und macht mich einfach glücklich. Nebenbei kann ich etwas erschaffen, das auch anderen Menschen eine Freude bereiten kann.

Wovon träumen Sie?
Eigentlich bin ich eher eine Realistin und keine Träumerin. Dafür lade ich die Betrachter meiner zum Teil surrealistischen Darstellungen ein, in eine Traumwelt einzutauchen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Erfreut euch an der Natur, respektiert und achtet Fauna und Flora.
 

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Jonas Léchot: «Es wäre schön, würde sich die Bevölkerung mehr um lokale Ernährung kümmern. Nicht alles muss immer verfügbar sein.»

 
Vorname, Name, Alter, Beruf, Wohnort
Jonas Léchot, 30 Jahre, Biel, Pflanzenbiologe
 
Was machen Sie hier?
Momentan ernte ich gerade Mais. Dieser ist heuer besonders hoch gewachsen. Daraus werde ich Tortillas machen. Zudem kultiviere ich hier auf der Gurzelen Gemüse und verkaufe es teils auf dem Markt. Ich experimentiere hier auch für ein Projekt in Nepal. Die Bevölkerung dort kocht immer noch auf dem Feuer, das braucht Brennmaterial. So stelle ich aus der trockene Maispflanze Pellets her – das ergibt einen guten Brennstoff. Nun sind wir daran, einen Ofen zu entwickeln, der eine saubere Flamme produziert. Als Abfallprodukt entsteht Pflanzenkohle, welche wiederverwertet werden kann, indem man sie dem Boden als Strukturmaterial beifügt.
 
Wieso machen Sie das?
Statt Holz zu verbrennen, kann so in Zukunft das Stroh der Landwirtschaft verbrannt werden, und der Boden wird durch die Kohle verbessert. Gleichzeitig werden so das Abfallproblem des Strohs und die Abholzung von Wäldern gelöst.
 
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
Es ist eine Arbeit, die einen Sinn hat. Ich bin so ein bisschen vom kapitalistischen System ausgeklinkt. Ich bin noch weit entfernt von Selbstversorgung, aber Teile meiner Ernährung kann ich so selbst herstellen;vor allem Pflanzen, die man sonst nicht kaufen kann. Meine angepflanzten Sorten sind sehr selten.
 
Wovon träumen Sie?
Wenn die Sache mit dem Ofen funktioniert, dann bin ich schon glücklich. Ich denke normalerweise nie viel weiter als ein paar Monate voraus. Aber nächstes Jahr will ich mehr Feigen und Süssholzwurzeln ziehen. Und natürlich ist mir die Familie sehr wichtig, ich möchte meinen Kindern ein gutes Umfeld bieten, damit sie viel lernen dürfen.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Die lokale Versorgung sollte ernster genommen werden. Es wäre schön, würde sich die Bevölkerung mehr um lokale Ernährung kümmern. Nicht alles muss immer verfügbar sein. Ein eigener Garten hilft zwar nicht, sein Kapital zu vermehren, aber er macht zufrieden.
 

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Kevin Mischler: «Ich möchte den Menschen zeigen, dass es sich lohnt, für ihre Träume zu kämpfen, so wie ich.»

Vorname, Name, Alter, Beruf, Wohnort
Kevin Mischler, 14, Schüler Sportschule Rittermatte Biel, Bellmund
 
Was machst du hier?
Ich trainiere hier Karate, Kata und Kumite. Ich bin dreifacher Schweizer Meister U14 und war in der Kategorie U16 Erster an den internationalen Wettkämpfen in Berlin. Seit 2019 bin ich Teil des Schweizerischen Nationalteams Kata. Ich darf hier auch für die Schule lernen, so spare ich viel Zeit und den Weg nach Bellmund und wieder zurück. Ich mache hier auch Kraft- und Ausdauertraining. Dabei variiere ich meine Trainings, je nachdem, was ich gerade brauche.
 
Wie gefällt es dir hier?
Ich komme schon seit über zehn Jahren hierher. Es fühlt sich fast so an, als wäre ich hier geboren. Es ist sozusagen mein zweites Zuhause, ich fühle mich sehr wohl hier. Ich verbringe hier den grössten Teil meiner Freizeit. Die Leute begleiten mich schon seit über zehn Jahren und glauben an mich und zeigen mir immer wieder neue Sachen. Natürlich korrigiert man mich, was dazugehört, und sehr wichtig ist, da die Trainer sehen, wo die Fehler sind und wie ich diese verbessern kann. Das gibt mir erst Recht Power und den Anstoss, weiterzumachen. 
 
Wovon träumst du?
Vom Erfolg, vor allem an Turnieren. Meine Ziele sind die Europameisterschaften und die WM, Podestplatzierungen national und international. Mein grösster Traum ist die Teilnahme an den OlympischenSpielen. Auf diese Ziele möchte ich hinarbeiten.
 
Was wolltest du der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Ich möchte den Menschen zeigen, dass es sich lohnt, für ihre Träume zu kämpfen, so wie ich. Es ist nichts unmöglich. Man kann alles erreichen, auch wenn man manchmal lange dafür kämpfen muss. Solche Sätze machen mich stärker. Man sollte aber immer auch realistisch denken, auch wenn Träume schön sind. 
 

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Tatjana Leuenberger: «Gelassenheit macht das Leben schöner. Wenn ich eine positive Energie ausstrahle, haben die Dinge und Menschen rund um mich herum auch etwas davon.»

Vorname, Name, Alter, Beruf, Wohnort
 
Tatjana Leuenberger, 50, Velokurierin, Biel 
 
Was machen Sie hier?
 
Ich wohne hier in der Nähe und bin auf dem Weg zur Arbeit.
 
Wovon träumen Sie?
 
Wenn mir jemand diese Frage stellt, möchte ich am liebsten sagen, dass ich keinen speziell grossen Traum habe. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, würde ich sagen: Mein grösster Traum ist es, immer verliebt, entspannt und gelassen zu sein. Gelassenheit macht das Leben schöner. Wenn ich eine positive Energie ausstrahle, haben die Dinge und Menschen rund um mich herum auch etwas davon. 
 
Ist das eine Form von Spiritualität?
 
Ja, in gewisser Weise. Meine Vision ist, dass ich meinen Tag nach meiner Stimmung gestalte. Wenn es mir gut geht, spüre ich das auch um mich herum und ziehe das Positive an. Wenn es mir nicht gut geht, kann es auch das Gegenteil sein.
 
Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?
 
Die Menschen sollten einander mehr in die Augen schauen, geselliger sein. Wir sollten nicht immer in unserer eigenen kleinen geschlossenen Welt leben. Mich persönlich schmerzt es, wenn ich unsichtbar bin, wenn ich ignoriert werde oder jemand ignoriert wird. Zwischenmenschliche Beziehungen brauchen nicht viel. Ein Blick, um zu sagen «Ich sehe dich», ein «Hallo», ein «Auf Wiedersehen» – das bringt für den weiteren Verlauf des Tages eines Einzelnen schon sehr viel.
 

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Julia Keller: «Ich denke, wir sollten uns Zeit nehmen, uns in erster Linie um uns selbst zu kümmern, indem wir etwas tun, das uns ein erfülltes Leben beschert.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Julia Keller, 33, Coiffeuse, Le Fuet
 
Was machen Sie hier?
 
Menschen zu frisieren, ist für mich mehr als nur ein Job. Es ist eine echte Leidenschaft. Ich liebe meine Arbeit, den Kundenkontakt, das Kreieren, das Zuhören und zu sehen, wie die Kundinnen und Kunden mit ihrem neuen Haarschnitt zufrieden nach Hause gehen.
 
Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
 
Hier hat sich mein Traum von der Selbstständigkeit erfüllt, und das erst noch mitten in der Altstadt. Seit zehn Jahren kann ich hier meine Leidenschaft ausleben und verbringe täglich neun bis zehn Stunden im Salon. Ich hänge also sehr an ihm.
 
Wovon träumen Sie?
 
Zum Glück konnte ich schon einige Träume realisieren. Noch unerfüllt ist der Traum, mit meinem Partner einen Hof zu finden, auf dem wir mit all meinen Tieren leben können. Ich habe drei Pferde, ein Pony und Hühner – meine zweite Leidenschaft. Mit meinen Pferden möchte ich gern Therapien für Kinder anbieten, um ihre motorischen Fähigkeiten zu steigern.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Ich denke, wir sollten uns Zeit nehmen, uns in erster Linie um uns selbst zu kümmern, indem wir etwas tun, das uns ein erfülltes Leben beschert. Zeit mit unseren Lieben verbringen, solange sie noch hier sind. Und die Natur geniessen, solange das noch möglich ist.
 

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Giuliano Giusto: «Trag Sorge zu deiner Gesundheit! Diese kann man nicht kaufen. Geld allein macht nicht glücklich.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Giuliano Giusto, 54, Lyss, Kioskverkäufer
 
Was machen Sie hier?
 
Ich betreibe hier den Kiosk. Mein Vater hat damit angefangen, später durfte ich übernehmen. Nun führe ich das Geschäft seit 35 Jahren. Ab und zu helfe ich auch bei einem Problem an der Tankstelle aus.
 
Was gefällt Ihnen daran?
 
Der Kontakt mit den verschiedenen Leuten macht Spass. Jeden Tag lerne ich auch neue Leute kennen. So kenne ich schon viele aus Lyss. Ich verkaufe hier auch Produkte aus meiner Heimat, zum Beispiel die Teigwaren von Molisana.
 
Wovon träumen Sie?
 
Einen Sechser im Lotto würde ich gerne nehmen. Einfach keine Sorgen mehr haben. Gerne hätte ich mehr Freizeit, um sie mit meiner Familie zu verbringen. Ich möchte gerne meine Grosskinder aufwachsen sehen, das macht mir Freude. Und als Italiener und Fussballfan wünschte ich mir, dass Juventus die Champions League gewinnt.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Trag Sorge zu deiner Gesundheit! Diese kann man nicht kaufen. Geld allein macht nicht glücklich.
 

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Vroni Schönholzer: «Es würde mich sehr freuen, wenn die Menschen ihre verloren geglaubten, kreativen Fähigkeiten wiederentdecken könnten.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Vroni Schönholzer, 57, Keramikmalerin und Familienfrau, Safnern
 
Was machen Sie hier?
 
Dies ist mein Arbeitsplatz, ich töpfere hier für mich und andere. Das Töpfern ist für mich Hobby und Freude. Ich gebe hier auch verschiedene Kurse, zum Beispiel das Freie Töpfern, und unterstütze dabei die Besucherinnen und Besucher meines Ateliers bei der Umsetzung ihrer Ideen. Gerade bin ich auch in den Vorbereitungen für das erste Wochenende im November. Dann findet die Ausstellung im Mattenhofstöckli statt, erstmals zusammen mit offenen Ateliers im Dorf.
 
Wie gefällt es Ihnen hier?
 
Ich kann hier Kraft tanken, zur Ruhe kommen und meine Kreativität ausleben. Mit Ton zu arbeiten, ist beruhigend, man kann dabei «herunterfahren». Das Arbeiten mit Tonerde erdet und ist fast meditativ. Die Glasuren entwickeln im Ofen je nach Temperatur ein Eigenleben, man hat oft keinen Einfluss auf das Endergebnis. Dies macht es aber auch spannend, und so lernt man von fixen Vorstellungen wegzukommen. 
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich habe keine materialistischen Träume. Ich habe eine Vision, noch ganzheitlicher und tiefgreifender mit Ton zu arbeiten. Meine Kursbesucher dabei zu unterstützen, etwas wiederzufinden, was als Kind noch vorhanden war und später verloren gegangen ist, zum Beispiel die Intuition zu stärken. Je älter ich werde, desto mehr merke ich aber auch, wie wichtig die Gesundheit ist.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Es würde mich sehr freuen, wenn die Menschen ihre verloren geglaubten, kreativen Fähigkeiten wiederentdecken könnten. Und diese mit viel Neugierde und Freude ausleben würden.
 

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Fabian Carnal: «Geniessen Sie jeden einzelnen Tag, verschieben Sie nichts auf morgen!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Fabian Carnal, 52, Landschaftsgärtner, Biel

Was machen Sie hier?

Auf dem Friedhof Madretsch spaziere ich gerne. Gleichzeitig ist hier mein Arbeitsort. Es ist ausserdem ein Ort der Besinnung, von Natur umgeben – das beruhigt. Und die Geister sind hier wohlgesinnt.

Ist die Natur hier besonders vielfältig?

Ja, es gibt eine sehr grosse Diversität bei Fauna und Flora, das bringt jedes Mal neue Begegnungen mit sich. Mal trifft man Rehe, mal Eichhörnchen, mal Schmetterlinge ... Schmetterlinge sind für mich besonders wichtig. Wegen der Monokulturen sind im Seeland viele Arten verschwunden. In meiner Freizeit versuche ich, ihnen zu helfen, indem ich zum Beispiel Pflanzen anbaue, die von einheimischen Arten besonders geschätzt werden.

Wovon träumen Sie?

Ich träume von einer toleranteren, weniger spaltenden Welt mit mehr Respekt für den Einzelnen. Eine Welt, in der Unterschiede zwischen den Menschen besser akzeptiert werden.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Seien Sie freundlich zu anderen! Das Leben ist gut. Geniessen Sie jeden einzelnen Tag, verschieben Sie nichts auf morgen! Wir können das Leben hier frei auskosten, ohne dass wir ständig ans Überleben denken müssen, das ist eine grosse Chance.

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Nathalie Girard: «Warte nicht, bis es zu spät ist, lebe den Moment und geniesse den Augenblick, man weiss nie, wann es zu Ende ist.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Nathalie Girard, 37, Store Managerin, Orpund

Was machen Sie hier?

Bekannte feiern hier ihre Hochzeit. Ganz spontan haben wir mit der Band Single Malt entschieden, die Hochzeit zu überfallen und ein Geschenk unserer Art zu übergeben. Ich bin seit 15 Jahren mit Single Malt unterwegs. Die Bandgründer Andy Stutzer und Janos Tolnay machen seit über 45 Jahren zusammen die Bühnen unsicher und sind immer für einen Unfug wie diesen zu haben.

Was gefällt Ihnen dabei?

Musik verbindet. Für mich persönlich ist es ein Gefühl der Freiheit, so zu sein wie man ist und einfach «die Sau rauszulassen». Das Wichtigste für uns ist dieser unglaublich grossartige Ausgleich zum Alltag.

Wovon träumen Sie?

Vor rund vier Jahren durften wir als Hobbymusiker mit Single Malt eine zehntägige USA-Tour machen. Dies würde ich mit Single Malt gerne noch einmal erleben oder gar versuchen zu toppen. Ich wäre auch nicht abgeneigt, die «Keeping the Blues Alive»-Kreuzfahrt als Band zu begleiten.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Vergiss nicht, die Musik zu konsumieren, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und dich befreit. Warte nicht, bis es zu spät ist, lebe den Moment und geniesse den Augenblick, man weiss nie, wann es zu Ende ist.

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Claudio Pistillo: «Wenn wir uns nicht um das kümmern, was wir haben, wie unsere Erde, werden wir nicht sehr lange überleben.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Claudio Pistillo, 49, Sanitär- und Heizungs-techniker, Biel
 
Was machen Sie hier?
 
Ich wohne nicht weit von der Schüssinsel entfernt und komme oft her, um mit meinem Hund Lily spazieren zu gehen.  
 
Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
 
Ich komme vor allem im Sommer hierher. Die Hitze lindert meine Arthritisprobleme, und hier ist es angenehmer als zuhause, mehrmals pro Woche meine Fitnessübungen zu machen. Ich mag es auch, hier zu entspannen und den Kopf freizubekommen. Es ist ein wunderschöner Park, der von der Schüss durchflossen wird und ideal ist für Kinder und Familien. Es sollte mehr solcher Orte in Biel geben. In Italien, wo ich herkomme, gibt es viele davon. Ausserdem gibt es dort Hundeparks. Das fehlt mir hier.
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich möchte wieder arbeiten können und natürlich bei besserer Gesundheit sein, mehr im Haushalt helfen und mich um meine beiden Kinder kümmern können. Ich würde mir auch wünschen, dass sich die Situation mit Covid beruhigt, es ist für niemanden angenehm. Weiter würde ich gern eine Reise mit meinem Motorrad durch Europa unternehmen, um andere Länder zu entdecken.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Dass man nicht zu verklemmt sein sollte. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge und verteidigt sie, ohne auf das zu hören, was um ihn herum geschieht. Wir sollten offener für die Welt sein. Wenn wir uns nicht um das kümmern, was wir haben, wie unsere Erde, werden wir nicht sehr lange überleben. Ich denke, wir müssen ein Gleichgewicht zwischen allen Dingen finden.
 

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Nadine Grossglauser: «Ich habe mir schon viele Träume erfüllt. Einer davon war die Reise nach Indien, die ich gemacht habe.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Nadine Grossglauser, 66, Biel, Verkäuferin/Detailhandelsangestellte.
 
Was machen Sie hier?
 
Ich bin hierher gekommen, in dieses Quartier, weil es mir gefällt in der Stadt zu sein, aber man hat das Gefühl in einem Dorf zu leben. Zudem bin ich jemand, der sich gerne viel bewegt, ob mit dem Fahrrad oder zu Fuss, das spielt keine Rolle. Ich muss rausgehen und etwas unternehmen, vor allem im Sommer. Ich brauche Momente, in denen ich einfach den Kopf freibekomme.
 
Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
 
Für mich bedeutet es Heimat. Ich habe einen schönen Garten, in dem ich mich entspannen und die Ruhe geniessen kann. Ausserdem habe ich das Glück, dass ich ein gutes Verhältnis zu meinen Nachbarn habe, was mir sehr wichtig ist. Die Beziehung, die ich zu diesem Ort habe, hat eine lange Geschichte. Es gibt viele Dinge, die sich ändern und geändert haben, und auch wenn es manchmal ein bisschen traurig ist, denke ich, dass man mit der Zeit leben und nicht gegen den Strom schwimmen sollte.
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich habe mir schon viele Träume erfüllt. Einer davon war die Reise nach Indien, die ich gemacht habe. Ansonsten möchte ich so lange wie möglich gesund bleiben, vor allem im Kopf. Wie mein Vater, der 94 Jahre alt und geistig noch fit ist. Ich denke, das ist sehr wichtig.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Ich denke, dass der freie Wille ein sehr wichtiger Wert ist, der manchmal vergessen wird, besonders in der heutigen Zeit. Ich denke, dass jeder die Entscheidungen anderer respektieren sollte, dass wir toleranter sein sollten. Der Gedanke vom Leben und Leben lassen ist für mich sehr wichtig.
 

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Tina Messer: «Veränderung ist natürlich, und durch Partizipation können wir lernen und wachsen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Tina Messer, 36, Kulturproduzentin, Unternehmerin, Biel 
 
Was machen Sie hier?
 
Schon immer haben mich Weite und Leere fasziniert. Gerade als Kulturschaffende brauche ich leere Räume, um meine Gedanken entfalten und Visionen entstehen zu lassen. Ob in meiner Jugendzeit, später im Ausland oder wieder zurück in Biel: Offene Räume und Fernsicht sind wichtige Faktoren und Katalysatoren in meinem Wirken. Das Expo-Areal bietet diese Qualität. Ich komme während meiner Lauftrainings regelmässig hierher und mache Gebrauch von diesen Eigenschaften.
 
Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
 
Meine Beziehung zu diesem Ort hat vor rund 20 Jahren mit der Expo.02 begonnen. Damals, als Gymnasiastin an der Alpenstrasse, habe ich von der Aussicht am Berg profitiert und täglich beobachten können, wie dieser Ort und das ganze Seeufer in kürzester Zeit komplett umgestaltet worden sind. Das war für mich ein prägendes Ereignis – diese enorme Kreativität und der Innovationsgeist haben mich und meine späteren Tätigkeiten stark beeinflusst! Mir wurde klar: Alles ist möglich. Das wurde schliesslich zu meiner generellen Lebenseinstellung. Ich durfte hier im März diesen Jahres die Licht- und Medienkunstausstellung «Flair» mitinitiierten. Dies geschah innert kürzester Zeit, quasi aus dem Nichts und trotz Covid. Das hat nicht nur meine Haltung bestätigt, sondern auch den Bogen zur Expo.02 geschlossen. 
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich wünsche mir, mit meinem kulturellen Engagement viele Menschen erreichen und inspirieren zu  zu können. Generell wünsche ich mir mehr Offenheit und Toleranz in unserer Gesellschaft, gerade gegenüber kultureller Vielfalt und Unterschieden. Mut für das Unbekannte, Mut zur Veränderung und eine ganzheitlichere und sozialere Sichtweise, das würde auch unserer Stadt guttun. Privat träume ich von einem Haus am Meer, mit Fernsicht. 
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Viele Menschen beklagen sich, dass früher alles besser war, halten fest an Gewohnheiten und haben Angst vor Veränderung. Dabei macht genau diese Haltung unglücklich. Veränderung ist natürlich, und durch Partizipation können wir lernen und wachsen. Ich störe mich sehr an der Alles-ist schlecht-Attitüde und der oft nicht mehr existierenden Diskussionsbereitschaft. Hört einander wieder zu und habt Respekt voreinander. 
 

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Lionel Bartolini: «Um offen für die Welt zu sein und in die Zukunft blicken zu können, muss man zunächst wissen, woher man kommt und wer man ist.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Lionel Bartolini, 46, Historiker/Archivar, Biel
 
Was machen Sie hier?
 
Ich bin in Rondchâtel auf der Suche nach meiner Vergangenheit. Das Interesse an diesem Ort ist sowohl persönlicher als auch beruflicher Natur, denn meine Grosseltern lebten hier, in diesem alten Arbeiterhaus am Ufer der Schüss, und ich war hier in den Ferien, als ich noch klein war. Es ist auch ein Ort voller Geschichte und Legenden, also sehr interessant für einen Historiker.
 
Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
 
Ich habe viele Kindheitserinnerungen an hier, es war ein Paradies. Wir gingen in der Schüss schwimmen und spielten auf den Feldern. Hier liegen meine Wurzeln. Was mich an diesem Ort fasziniert, ist die ganze Geschichte, die er trotz seiner geringen Grösse und seiner auf den ersten Blick unbedeutenden Lage in sich trägt. Bis in die 80er-Jahre herrschte hier reges Leben. Arbeiterfamilien, oft ausländischer Herkunft, hatten sich hier niedergelassen. 
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich habe viele Träume und Wünsche. Einer davon ist, die Geschichte von Rondchâtel und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern niederzuschreiben. Wie genau, weiss ich noch nicht, vielleicht in Form eines Romans. Dieses Projekt habe ich schon seit einiger Zeit im Kopf. Der Traum ist natürlich, dass dieser verlassene Weiler wieder zum Leben erweckt wird. 
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Ich stelle fest, dass seit einigen Jahren ein vermehrtes Interesse an der Vergangenheit besteht. Vor allem bei jüngeren Menschen, die wissen wollen, woher sie kommen und wo ihre Wurzeln liegen. Um offen für die Welt zu sein und in die Zukunft blicken zu können, muss man zunächst wissen, woher man kommt und wer man ist. 
 

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Mirianne Aeschbacher: «Nimm dich wichtig, aber nicht zu ernst.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Mirianne Aeschbacher, 34 Jahre, Biel, Lehrperson
 
Was machen Sie hier?
 
Ich bin mit meinen Kindern Morris und Tibo auf dem Terrain Gurzelen. Hier treffe ich meine Freunde, und die Kinder treffen ihre Freunde, so können wir uns alle etwas austauschen. Hier kann man mit Wasser spielen, Trampolin springen, sandele und die Natur entdecken. Draussen ist es viel besser mit den Kindern, da kann sich Morris austoben, und ich habe auch mehr Zeit für den fünf Woche alten Tibo.
 
Wie gefällt es Ihnen hier?
 
Das Ambiente hier ist einzigartig. Es gibt keine strengen Regeln, hier dürfen die Kinder einfach frei sein. Alles ist erlaubt. Hier kommen die Gärtner, Tennisspielerinnen, Skater und die Mütter an einem Ort zusammen. Da der Spielplatz keine festen Grenzen hat, passiert es spontan auch mal, dass eine Gärtnerin den Kindern ihren Garten zeigt. Es gibt hier so viel zu entdecken. Hier können die Kinder spielend lernen.
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich möchte am Ende des Lebens zurückschauen und sagen können, dass ich ein erfülltes Leben hatte, mit guten Beziehungen und bei guter Gesundheit. Ich möchte das Leben weiterhin geniessen dürfen. Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe. Dies möchte ich auch den Kindern weitergeben und wünsche es allen.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Gehe mit offenen Augen durchs Leben. Nimm dich wichtig, aber nicht zu ernst. Mit Gelassenheit durchs Leben gehen, macht vieles einfacher. Zudem fände ich es schön, wenn solche Orte wie hier bestehen dürften. Hier ist vieles möglich, was anderenorts nicht möglich ist.
 

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Christian Ryter: «Überhaupt, der Groove in Biel gefällt mir.»

 

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Christian Ryter, 68, Biel, Holzbildhauer
 
Was machen Sie hier?
 
Diese grosse Pappel habe ich geschenkt bekommen, sie stammt aus dem Von Rütte-Gut in Sutz-Lattrigen. Aus dem grossen Baumstamm säge ich verschiedene Elemente, geplant ist die Skulptur «Weltraumstaubsauger», zwei auf einer Wippe sitzende Astronauten. Diese müssen dann das Weltall aufräumen. Eine Persiflage auf die Besiedlung des Weltraums und die zunehmende Verschmutzung auch dort oben. Ich lasse mich von Comics, Illustrationen in Zeitschriften inspirieren. Ich habe in Brienz an der Schule für Holzbildhauerei eine Ausbildung absolviert. Dort habe ich wie alle anderen erst Kühe, Bären und Menschenfiguren modelliert und geschnitzt. Heute fasziniert mich das Mechanoide. Ich adaptiere beispielsweise ganz präzise technische Kleinteile aus Kaffeemaschinen oder Staubsaugern, modelliere ihr Pendant aus Holz.
 
Wie gefällt es Ihnen hier?
 
Ich hatte in Langenthal eine Brache zur Verfügung, wo ich an meinen grossen Skulpturen arbeiten konnte. Leider wurde das Grundstück dann verkauft und überbaut. Ich konnte dann hier im Schlachthof das Atelier einer Bieler Steinbildhauerin übernehmen. Ich fühle mich sehr wohl hier. Der Westast breitet sich nun nicht aus, und dank der IG Schlachthof entsteht um mich herum langsam ein Kulturzentrum. Überhaupt, der Groove in Biel gefällt mir.
 
Wovon träumen Sie?
 
Ich bin ein Träumer. Aber vielleicht wird es doch noch Realität, dass ich wieder einmal grössere Skulpturen verkaufen kann. Ich würde auch gerne einmal eine Ausstellung machen mit meiner grossen Sammlung von etwa 5000 Kunststoffflaschen in allen Formen und Farben. Am besten in einer alten, leer stehenden Fabrik.
 
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
 
Manchmal macht es mich traurig, dass die junge Künstlergeneration kein richtiges Handwerk mehr erlernt, das Wissen und Können geht langsam verloren.
 

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Ursula Bichsel: «Die Kunst und die Musik sind wichtig, das gibt dir viel zurück.»

 
Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
 
Ursula Bichsel, 78, Biel, Rentnerin
 
Was machen Sie hier?
 
Ich bin mit meinem Grosskind hier auf dem Spielplatz. Es spielt gerne hier, der Platz ist ideal, hier kann es sich ausleben. Dazu lese ich gerne ein Buch.
 
Was gefällt Ihnen hier?
 
Die Kinder spielen hier miteinander, egal welcher Kultur. Diese Durchmischung gefällt mir. Die Kinder sind unverfälscht, auch wenn es mit der Sprache mal nicht funktioniert, verstehen sie sich. Auch die Väter kommen mit ihren Kindern hierher und beteiligen sich aktiv, das freut mich zu sehen. Man hört im Hintergrund das Wasser plätschern. Hier lässt sich die Pandemie etwas vergessen.
 
Was verbindet Sie mit Biel?
 
Ich bin hier aufgewachsen. Nach meinem Diplom auf der Kunstgewerbeschule arbeitete ich über 50 Jahre in Frankreich. Zuerst als Grafikerin, dann als Kunsttherapeutin. Später bin ich hierhin, in meine Heimat, zurückgekommen. Ich entdecke Biel ganz neu, es hat sich vieles verändert. Am Anfang hatte ich etwas Mühe mit dem Bünzlitum, jetzt habe ich mich eingelebt. Mir gefällt das Aufeinandertreffen der verschiedenen Menschen und ihren Idealen hier.
 
Wovon träumen Sie?
 
Der Respekt gegenüber jedem Menschen ist mir wichtig. Das ist die Basis, ich hoffe, dass dieser Respekt mehr gelebt wird. Aber auch der Respekt vor der Natur ist mir wichtig.
 
Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?
 
Die Kunst und die Musik sind wichtig, das gibt dir viel zurück. Auch Bücher lesen sollte jeder öfters. Sich selbst bilden und ein eigenes Denken zu entwickeln, ist wichtig. Lass dich nicht von anderen Menschen beeinflussen. Lerne selbst zu denken. Entdecke das Schöne im Alltag. Das möchte ich so auch meinen Grosskindern weitergeben.

 

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Eliott Dumoulin: «Hören wir auf, egoistisch zu sein und uns nur auf uns selbst zu konzentrieren.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Eliott Dumoulin, 21, Kellner, Biel

Was machen Sie hier?

Ich arbeite seit fast einem Jahr für die Rolex in der Kantine. Mein Job ermöglicht es mir, diese Wohnung im Zentrum von Biel zu mieten. Ich fühle mich hier wohl und zuhause. Ich kann viele Projekte realisieren, im Moment arbeite ich zum Beispiel an der Gestaltung meiner Dachterrasse.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen, hier habe ich alle meine Freunde gefunden und meine Beziehungen aufgebaut. Ich habe auch viele Erinnerungen, die ich mit dieser Stadt verbinde: Die Grillabende am See, den Ausgang im Chessu, auch wenn wir schon lange nicht mehr dorthin gehen konnten ... Trotzdem ist Biel nur ein Hafen, für mich ist es wichtiger, reisen zu können, andere Orte zu entdecken. Ich mag es nicht, immer am selben Ort zu bleiben.

Wovon träumen Sie?

Ich möchte voll durchstarten, meine aktuelle Situation stabilisieren, ich möchte möglichst viele Erfahrungen sammeln. Ansonsten würde ich gerne nach Neuseeland ziehen, um dort mein Leben zu leben.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Hören wir auf, egoistisch zu sein und uns nur auf uns selbst zu konzentrieren. Öffnen wir uns der Welt, ohne Angst vor dem Unbekannten zu haben, bleiben wir nicht bei vorgefassten Meinungen stehen, sondern bilden wir uns alle eine eigene Meinung über die Dinge. Ich wünsche mir, dass es mehr Respekt zwischen uns allen gibt.

 

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Barbara Brandenberger: «Natürlich habe ich auch Probleme, aber dank des Vertrauens in Gott fühle ich mich damit nicht allein.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Barbara Brandenberger, 57 Jahre, Pieterlen, Pflegefachfrau

Was machen Sie hier?

Ich übe mein Hobby aus. Hier bei der Archbrücke gefällt es mir und ich darf hier Alphorn spielen, ohne jemanden zu stören. In der Stadt bräuchte ich dafür eine Bewilligung. Manche Spaziergängerinnen und Spaziergänger haben Freude daran und bleiben stehen. Falls sich jemand gestört fühlt, kann diese Person einfach weitergehen.

Wieso spielen Sie Alphorn?

Es ist ein schöner Ausgleich zu meinem Beruf. Ich durfte vor neun Jahren selber eines bauen. Das hat mich so gefreut, dass ich seither als Hobby Alphorn spiele. Ich will den Menschen damit eine Freude machen und spiele zu Gottes Ehren. Ich bin gerne am Wasser oder auch in den Bergen. Mir ist der Respekt vor der Schöpfung wichtig, das möchte ich in Verbindung von Musik und der schönen Natur zeigen.

Wovon träumen Sie?

Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr aufeinander achten. Der Egoismus ist in unserer Gesellschaft grösser geworden. Das Miteinander ist extrem wichtig, da wäre es schön, wenn wir einander mehr gute Worte zusprächen und uns so gegenseitig Beachtung schenkten. Durch das Alphornspielen komme ich mit Leuten ins Gespräch, die ich sonst nicht treffen würde. Diese Begegnungen sind wertvoll.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Auf meinem Alphorn steht «Dominus providebit», was bedeutet: «Gott versorgt» – das steht auch auf dem Rand des Fünflibers.

Was bedeuten diese Worte für Sie?

Ich erlebe es täglich. Natürlich habe ich auch Probleme, aber dank des Vertrauens in Gott fühle ich mich damit nicht allein. Ich wünsche mir, dass das auch weitere Menschen erleben dürfen.

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Myriam Kachour: «Die Menschen sollen sich entspannen, in ihr Herz hinabsteigen und nach Schönheit suchen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Myriam Kachour, 51, Cortébert, Künstlerin

Was machen Sie hier?

Ich versuche zu wachsen, in diesem Land Wurzeln zu schlagen, indem ich jeden Tag gestalterisch arbeite. Ich habe das grosse Glück, in meinem Haus ein Atelier zu haben.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es ist mein Hauptquartier und bedeutet mir alles; mein Raum, um in Freude zu leben, mein Tempel, meine Höhle – hier fühle ich mich wohl. Die ganze Welt braucht Frieden, so auch ich, und hier komme ich zur Ruhe. Ich lebe auf dem Land, umgeben von Bauernhöfen und Natur. Gleichzeitig bin ich von hier rasch im städtischen Leben in Biel.

Wovon träumen Sie?

Ich habe viele Träume. Gern würde ich zwischen den verschiedenen Realitäten wandeln können, damit es keine Trennung mehr zwischen den Welten gibt. Unsere Welt basiert schon viel zu lange auf dem Gedanken einer Trennung. Ich möchte mich jenseits der reinen Schöpfung im Weltraum befinden und schwimmen, in der Vergangenheit und in der Zukunft sein und nie aufhören zu spielen, zu träumen, zu lieben bis in die Ewigkeit.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Die Menschen sollen sich entspannen, in ihr Herz hinabsteigen und nach Schönheit suchen. Um gemeinsam zu interagieren, sollte jeder seine eigene Bühne verlassen. Wir müssen aufhören, das Herz vom Intellekt zu trennen, sondern daran wachsen, dass die Welt unser Resonanzkörper ist. Die Liebe ist der Schlüssel. Damit sie Fuss fassen kann, brauchen wir Frieden. Der zentrale Ort eines jeden Menschen ist das Herz. Von ihm aus wird die Welt erstrahlen.

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Simea Horisberger: «Ich wünsche mir, dass die Kinder lernen, mit ihrem mitgebrachten «Rucksäckchen» umzugehen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Simea Horisberger, 26, Sozialpädagogin in Ausbildung, Biel

Was machen Sie hier?

Ich gestalte hier den Alltag für Kinder, die vorübergehend Schutz brauchen. Mit dem Wechsel des Zuhauses verändert sich für die Kinder vieles. Ich bin da, um Sicherheit zu geben und ihnen Unterstützung in ihrem Alltag zu bieten. Dazu führen wir auch Gespräche mit den Eltern. Die Kinder haben alle Eltern, doch das ungesunde Umfeld oder der Umgang machen es nötig, dass sie hier platziert werden. In meiner Gruppe betreue ich bis zu acht Kinder, wir sind immer zu zweit. Jeder Tag ist anders, es gibt auch Besuche für die Kinder.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit?

Mir gefällt es, mit Menschen zu arbeiten, besonders mit den Kindern. Der Alltag hier bringt viele Herausforderungen mit sich und ich möchte den Kindern eine Hilfe sein. Es ist bereichernd, mit den Eltern eine Verbindung aufbauen und konstruktive Gespräche führen zu können. Die Diskussionen mit anderen Pädagogen helfen mir, mich weiterzuentwickeln.

Welche Schwierigkeiten gibt es zu bewältigen?

Ich würde es eher Tücken nennen. Das Kind kommt aus einer anderen Familienkultur. Das Essen und das zu Bett gehen sind da Herausforderungen. Es braucht für das Kind viel, dass es sich an die neue Kultur bei uns gewöhnt. Die Eltern haben teils andere Ansichten und dann müssen Kompromisse gefunden werden. Wenn das Kind dann wieder austritt, muss man es für die Zukunft vorbereiten. Nicht, dass es wieder ein abrupter Wechsel wird.

Wovon träumen Sie?

Eigentlich würde ich mir wünschen, dass es gar keine Kinderheime mehr gibt. Es würde bedeuten, dass alle Kinder in einem stabilen und sicheren Umfeld aufwachsen. Das ist leider illusorisch. Ich wünsche mir, dass die Kinder lernen, mit ihrem mitgebrachten «Rucksäckchen» umzugehen und das Leben in Zukunft meistern werden.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Das Kinderheim ist nur ein kleiner Teil vom Ganzen. Wir möchten mit allen anderen Institutionen zusammen den Kindern der nächsten Generation eine Perspektive geben. Ich bin dankbar für alle, die sich im Sozialen, in Familien und in der Politik dafür einsetzen, dass dies möglich ist.

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Sonja Zürcher: «Ich wünschte, die Leute wären nachsichtiger – jeder ist, wie er ist.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Sonja Zürcher, 72 Jahre, Régleuse Uhrmacherei, Biel

Was machen Sie hier?

Ich bin im Ruhestand, also versuche ich, mich so vielseitig wie möglich zu beschäftigen. Ich habe leider keinen Hund mehr, aber das hält mich nicht davon ab, mit Freunden spazieren zu gehen. Ich laufe jeden Tag sicher zwei Stunden, dazu lese ich gerne und mache eine Menge anderer Dinge, ich mache eigentlich alles gerne.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich bin hier in Biel aufgewachsen, aber ich bin in Italien geboren. Ich könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben, ich liebe diese Stadt und hänge sehr an ihr. Wenn ich jetzt noch jünger wäre, würde ich vielleicht mehr reisen. In meinem Quartier fühle ich mich sehr wohl, es ist ruhig und friedlich hier.

Wovon träumen Sie?

Es gibt so viele schöne Dinge, aber das Wichtigste ist die Gesundheit. Mein Mann und ich sind zufrieden mit dem, was wir haben. Ich muss sagen, dass ich als Kind nie wirklich über diese Frage nachgedacht habe. Ich würde gerne wieder reisen, aber wohin? Am liebsten irgendwo, wo die Menschen einfach, freundlich und zugänglich sind.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Dass wir auf dieser Erde nur zu Besuch sind und eines Tages alle wieder gehen werden. Warum also kritisieren wir uns gegenseitig? Ich wünschte, die Leute wären nachsichtiger – jeder ist, wie er ist. Wäre es nicht langweilig, wenn wir alle gleich  wären?

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Rita Jaggi: «Ich träume davon, dass die Menschen vernünftiger werden.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Rita Jaggi, 74 Jahre, Renterin, Biel

Was machen Sie hier?

Ich komme zweimal in der Woche hierher, um gesundes Gemüse zu kaufen. Da ist meine Hündin Gina auch immer dabei.

Wieso kommen sie hierher?

Ich kenne die Familie Otti schon seit vielen Jahren. Schon damals, als Bio noch eine Nische war. Ich war früher als Lehrerin mit meinen Schülern auf dem Hof, um anzupacken. Es braucht viel Engagement, um die Idee des Biolandbaus zu verwirklichen. Landwirtschaft soll möglichst nahe an der Natur zu sein.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass die Menschen vernünftiger werden. Der Mut zu verzichten dürfte gefördert werden. Dabei ist es wichtig, bescheiden zu bleiben.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Mehr auf die Qualität achten als auf die Quantität. Beispielsweise bei den Autos, es muss nicht immer grösser und stärker sein. Es ist wichtig, Rücksicht zu nehmen gegenüber den Mitmenschen und der Natur.

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Felix Kobel: «Einige Leute sollten vermehrt über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachdenken.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Felix Kobel, 76, Metalldrucker, Biel

Was machen Sie hier?

Ich komme oft zum Fischen hierher. Ich geniesse die Ruhe und die Natur. Ich komme ursprünglich aus Erlach. Aber ich habe früher in Wettingen im Aargau gewohnt, dann sind meine Frau und ich hierher gezogen. Ich war auch eine Zeit lang in Thun, wo ich eine Lehre als Bootsbauer gemacht habe. Und trotz all diesem Kommen und Gehen fühle ich mich hier in dieser Region am wohlsten.
 

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Für mich ist es hier sehr ruhig und ich kann mich gut entspannen. Das Seeland ist ja ein wunderschöner «Fläcke» Erde. Mit seinem See, dem Jura gleich nebenan. Ich kann spazieren, mit meiner Frau auf Pilzsuche gehen und natürlich angeln! Ich fühle mich sehr von Orten angezogen, an denen es Wasser gibt. Das hat mir schon immer gefallen. Besonders interessant ist es am Morgen. Heute Morgen habe ich zum Beispiel einen Biber gesehen, direkt hier in der Aare.

Wovon träumen Sie?

Ich konnte fast alle meine Träume verwirklichen, ich muss sagen, ich hatte die Möglichkeit, viel zu reisen und die Dinge zu tun, die ich mochte. Also habe ich eigentlich keine richtigen Träume mehr. Alles, was ich will, ist, mein Leben hier im Seeland in Ruhe beenden zu können.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Die Menschen sollten vernünftig bleiben, ein einfaches Leben führen und die Dinge tun, die sie glücklich machen. Darauf achtgeben, dass man körperlich fit bleibt, und einige Leute sollten vermehrt über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachdenken.

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Remigiusz Pacyna: «Das Leben ist nie einfach, aber es ist sicherlich immer schön.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Remigiusz Pacyna, 29, Bargen, Geografielehrer, Verantwortlicher der Erdbeerproduktion

Was machen Sie hier?

Ich lebe seit elf Jahren hier. Angefangen habe ich als Erntehelfer, seit sechs Jahren bin ich nun verantwortlich für die Erdbeerkulturen. Ich war früher Geografielehrer in Polen, von der Unterstufe bis zum Universitätsniveau. Für mich ist es sehr wichtig, Kontakt mit anderen Menschen und der Natur zu haben. Diese beiden Dinge kann ich im Beerenland gut kombinieren. Jeden Tag stehe ich vor neuen Herausforderungen, die meine Arbeit sehr interessant machen. Hier muss man flexibel sein und auf Unvorhergesehenes reagieren können.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

An einer polnischen Universität zu arbeiten war mein Traum, den ich vor ein paar Jahren verwirklichen konnte, aber ich kam bald wieder in die Schweiz zurück. Ich mag Erdbeeren und fühle mich hier besser. Hier im Seeland lerne ich einen besonderen Respekt vor der Natur. Dieses Jahr hat uns gezeigt, dass nicht alles geplant, gemessen, gewogen und programmiert werden kann. Alles, was wir tun können, ist, uns um das zu kümmern, was die Natur uns gibt. Sie gibt die Bedingungen vor, die wir akzeptieren müssen. Für mich als Geograf ist das besonders wichtig.

Wovon träumen Sie?

Mein grösster Traum wäre es, hier in der Schweiz eine stabile Situation zu erreichen – eine «Sicherheitszone». In der Lage zu sein, ein Haus zu haben und weiterhin das zu tun, was ich liebe. «Win for Life» zu gewinnen, wäre natürlich auch keine schlechte Sache.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Das Leben ist nie einfach, aber es ist sicherlich immer schön. Es kommt auf jeden Einzelnen von uns an. Wir müssen uns so organisieren, dass es am Ende passt. Es ist auch wichtig, dass Menschen menschlich zueinander sind. Dass wir andere so behandeln, wie wir behandelt werden möchten. Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit komme, kriege ich eine Rückmeldung von meinen Setzlingen, ob ich mich gut um sie gekümmert habe. Ich denke, dass die Menschen gleich funktionieren. Nur eine gut gepflegte Freundschaft und Liebe geben uns die volle Kraft und lassen uns Flügel wachsen.
 

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Silvana Pergola: «Es ist ein kleines Paradies, ich lebe hier so frei wie nur möglich.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Silvana Pergola, 36, Biel, Hochbauzeichnerin /Schmuckdesignerin des Labels Waya Silver

Was machen Sie hier?

Ich lebe und arbeite in der Schrottbar. Ich habe ein tolles alternatives Leben mit Freunden und voller künstlerischer Projekte. Hier ist immer viel los: Wir gärtnern, bauen mit recycelten Materialien, basteln, gestalten und kreieren. Ich mag es, einfach die Tür meines Wohnwagen-Ateliers schliessen zu können und an meinem Schmuck zu arbeiten, neue Sachen auszuprobieren.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es ist ein kleines Paradies, ich lebe hier so frei wie nur möglich. Ich hätte meine künstlerische Ader vielleicht nicht gefunden, wenn ich woanders leben würde. Dieses Gemeinschaftsleben passt perfekt zu mir. Ich fühle mich hier zu Hause.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass die Menschen reflektierter agieren und sich breiter bilden; dass wir mehr Respekt voreinander haben, egal, woher wir kommen oder wer wir sind. Dass wir den Menschen um uns herum mehr Aufmerksamkeit schenken und mit Vorurteilen brechen. Ausserdem träume ich schon immer von einer kleinen Hütte im Norden, irgendwo im Wald und an einem See.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Die Menschen sollten sich mehr um die Natur kümmern und sie respektieren – also keinen Müll im Wald deponieren. Wir müssen den Wert der Natur und all das, was sie uns zu bieten hat, erkennen. Ausserdem sollten wir uns mehr an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen.

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Joel Wehrli: «Ich möchte mein eigener Chef werden, also selbstständig sein.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Joel Wehrli, 20, Nidau, Fachmann Betreuung Kinder

Was machen Sie hier?
Ich trinke hier etwas mit meiner Freundin und ihrer Kollegin. Es ist mir wichtig, mit ihnen etwas zu unternehmen. Wichtig ist mir aber auch die Familie.

Was gefällt Ihnen dabei?
Das Zusammensein ist mir wichtig und es ist hier gemütlich. Zum Glück kann man wieder in die Beizen, so haben wir auch etwas frische Luft und es kehrt Normalität zurück.

Wovon träumen Sie?
Ich möchte mein eigener Chef werden, also selbstständig sein. Ich spiele Fussball beim FC Nidau, gerne möchte ich noch besser werden und bei einem grossen Club spielen. Ich freue mich darauf, bald wieder Matches zu spielen.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?
Es ist wichtig, die Freude am Leben immer wieder neu zu entdecken und dranzubleiben, um seine Ziele zu erreichen.

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Vreni Spring: «Einfach zufrieden sein mit dem, was man hat.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Vreni Spring, 62, Wiler, Verkäuferin

Was machen Sie hier?
Ich war mein Leben lang Verkäuferin und seit 13 Jahren bin ich nun hier in der Gnossi Lyss.

Was gefällt Ihnen hier?
Mir gefällt, dass hier regionale Produkte verkauft werden, und vor allem mag ich es, mich mit den Kundinnen und Kunden auch mal kurz auszutauschen.

Wovon träumen Sie?
Bald werde ich pensioniert, da möchte ich Dinge machen, die etwas zu kurz gekommen sind. Zum Beispiel einfach gerne mal wieder schnitzen und basteln. Zudem freue ich mich, im Frühling endlich wieder die Natur zu geniessen.

Können Sie der Pandemie etwas Positives abgewinnen?
Früher habe ich mich im Winter öfters mit einem mühsamen Husten angesteckt. Im letzten Winter bin ich dank des Maskentragens gesund geblieben.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?
Einfach zufrieden sein mit dem, was man hat. Zum Beispiel kann man sich auch mal an einer Blume freuen oder an der Sonne, die jetzt wieder wärmt.

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Ella Baumüller: «Man sollte Tiere in Ruhe lassen, sie tun ja niemandem etwas und können sich nicht wehren.»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf, Alter
Ella Baumüller, Safnern, pensionierte Filialleiterin Coop, 84

Was machen Sie hier?
Ich füttere gerade meine neun Schildkröten. Sie sind erst seit ein paar Tagen draussen. Vorher war es viel zu kalt, ein aussergewöhnlicher April. Jetzt wärmen sie sich an der Sonne auf.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Ich liebe meinen Garten mit dem Schildkrötengehege und dem Häuschen, in dem sie überwintern. Ich habe seit 40 Jahren Schildkröten, nach und nach sind es immer mehr geworden. Ausgesetzte, aufgefundene Tiere bringt man zu mir, weil man weiss, dass ich mich gut um sie kümmere und mich gut mit Schildkröten auskenne. Früher hatte ich sie vorne am Zaun, bis ich festgestellt habe, dass Passanten sie unter anderem mit Stöcken gequält haben. Seither sind sie in einem sicheren Teil meines Gartens. Meine Schildkröten sind alles für mich, ohne sie kann ich nicht sein. Ich freue mich jeden Frühling auf den Moment, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen.

Wovon träumen Sie?
Ich möchte einfach gesund bleiben, damit meine Schildkröten noch lange jemanden haben, der sich um sie kümmert. Sie kennen mich und hören auf mich.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Man sollte Tiere in Ruhe lassen, sie tun ja niemandem etwas und können sich nicht wehren. Eine kleine, vier bis fünf Jahre alte Schildkröte wurde mir eines Nachts aus dem Häuschen gestohlen. Die Safnerer Kinder waren sehr traurig und haben mir bei der Suche geholfen. Leider ist das kleine Tier bis heute verschwunden. Hier am Häuschen habe ich ein Erinnerungsfoto.

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Kevin Meyer: «Wir sollten wohlwollender sein und mehr Empathie füreinander zeigen.»



Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Kevin Meyer, 31, Biel, Geograf

Was machen Sie hier?
Ich komme hierher, um mich zu entspannen. Ich mag es, am Wasser zu sein. Hier auf der Schüssinsel treffe ich Leute, komme zum Joggen oder einfach zum Entspannen her.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Mir gefällt die Schüssinsel sehr gut, ich mag die Art und Weise, wie der Park angelegt ist, und vor allem wohne ich nicht weit weg. Für mich ist es wie eine Oase in der Stadt, es ist der richtige Ort, um den Kopf freizubekommen. Hier hat man nicht das Gefühl, in der Stadt zu sein. Es ist ein Treffpunkt, es gibt viele verschiedene Leute, ich denke, es repräsentiert Biel gut, es ist eine schöne Mischung. Ich warte nur darauf, dass die Bäume ein bisschen wachsen, damit es mehr Schatten gibt.

Wovon träumen Sie?
Ich würde gerne wieder in den Iran reisen. Vor zwei Jahren war ich schon einmal für einen Monat dort, es war wunderbar. Ich würde auch gerne Zeit haben, wieder zu schreiben. Ich habe immer davon geträumt, Schriftsteller zu werden, ich liebe es, Geschichten zu erzählen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?
Wir sollten wohlwollender sein, mehr Empathie füreinander zeigen. Wir sind immer mehr vernetzt und haben eine grosse Redefreiheit, und paradoxerweise sind wir gleichzeitig immer weiter voneinander entfernt. Wir sollten solidarischer sein.
 

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Joachim Kaufmann: «Schönheit kann überall gefunden werden.»



Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Joachim «Papim» Kaufmann, 30, Biel, Schmied

Was machen Sie hier?
Ich bin wegen der Musik nach Biel gezogen, ich bin Gitarrist in der Band Al Sarwib. Aber ich interessiere mich schon seit einigen Monaten für die Strassenfotografie, laufe gerne durch die Stadt und bin fast jeden Tag auf der Esplanade. Das tut mir gut.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Die Esplanade ist wie ein Theater, es ist viel los hier. Da ist der «Chessu», die Baustelle, die Kräne, all die Passantinnen und Passanten. Ich mag die Tatsache, dass es ein ziemlich einfaches Setting ist, dass es ein grosser, offener Raum ist. Und vor allem ist es der Ort, an dem ich meine ersten Fotowanderungen unternommen habe.

Wovon träumen Sie?
Ich würde gerne leben und das tun, was ich mag, etwas in der Kunstwelt machen, etwas kreieren. Und ich würde auch gerne eine kleine Rolle für die Umwelt spielen, etwas für die Natur tun.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Dass wir keine Angst haben sollten, jeden Moment in vollen Zügen zu leben. Und zu versuchen, in jeder Situation das Positive zu finden. Schönheit kann überall gefunden werden.
 

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Claudia Ünal: «Mit deinem Konsum kannst du aktiv etwas verändern.»


Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Claudia Ünal, 37, Nidau, Grafikerin und Ladenbesitzerin

Was machen Sie hier?
Momentan biete ich an, dass Kundinnen und Kunden ein eigenes Deodorant hier im Laden herstellen können. So werden die Hemmungen genommen, selber Kosmetikartikel und Putzmittel herzustellen. Es ist ganz einfach, aber viele greifen lieber auf die bekannten Markenartikel zurück, da das Wissen auch fehlt. Deshalb vermittle ich das nötige Know-how. Ich habe auch einen Laden mit den Waren, um solche Produkte selber herzustellen.

Warum machen Sie das?
Es ist gut für den Körper und für die Umwelt. Werden die Pflegeprodukte selber hergestellt, wissen wir, was drin ist. Zudem macht es Spass.

Wovon träumen Sie?
Ich träume von einer besseren Welt für uns und nachfolgende Generationen. Gerne würde ich keine negativen Spuren in dieser Welt hinterlassen. Ich möchte die Welt ein bisschen positiver machen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer mitteilen?
Mit deinem Konsum kannst du aktiv etwas verändern. Passe dein Konsum an zu mehr Lokalem und Nachhaltigem. Mit kleinen Schritten wollen wir in eine bessere Zukunft gehen.
 

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Yanna Gabi: «Die Natur ist extrem wichtig. Halte Sorge zu ihr.»



Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Yanna Gabi, 11, Biel, Schülerin

Was machst Du hier?

Ich gebe den Hühnern Wasser und füttere sie. Zudem hole ich die Eier. Aber ich streichle die Hühner auch gerne.

Warum hältst Du Hühner?
Ich wünschte mir ein Tier zum Geburtstag. Da mein Vater aber eine Tierhaarallergie hat, mussten wir uns etwas überlegen. Mit den Hühnern haben wir auch einen Nutzen. Ich habe sehr gerne Spiegeleier oder Rühreier.

Wovon träumst Du?
Ich würde sehr gerne öfter in die Berge wandern gehen. Es wäre schön, würde der Natur mehr Platz gegeben. Damit auch die wilden Tiere mehr Freiheit bekommen. Aber auch die Nutztiere sollen mehr Raum erhalten und öfter in der Natur sein dürfen. Für mich träume ich davon, Ärztin zu werden, am liebsten Kinderärztin.

Was möchtest Du der Allgemeinheit mitteilen?

Die Natur ist extrem wichtig. Halte Sorge zu ihr. Man sollte sich auch gut auf die Herkunft der Dinge achten, die man kauft.

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Katrin Neumann: «Geniesse die Natur und halte Sorge zu ihr!»


Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Katrin Neumann, 39, Biel, Produktmanagerin bei DT Swiss

Was machen Sie hier?
Ich gehe in meiner Mittagspause auf eine kleine Bike-Tour, um den Kopf durchzulüften.

Was gefällt Ihnen dabei?
Ich bin draussen in der Natur, das ist bereits das Wichtigste. Der Bike-Sport ist sehr vielfältig mit all den Möglichkeiten und man kommt schnell einiges weiter als zu Fuss.

Wovon träumen Sie?
Für mich gibt es noch so viel zu entdecken. Gerade in der Schweiz mit der wunderschönen Bergwelt. Ich freue mich auf weitere Abenteuer und herrliche Hochtouren.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?
Geniesse die Natur und halte Sorge zu ihr! Schon allein das Mitnehmen des Mülls wäre das Mindeste. Jeder soll die Natur geniessen und nutzen dürfen in gegenseitigem Respekt. Die einzigen Spuren, die man hinterlassen sollte, sind die von den Pneus oder Skiern.

 

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Walter Hostettler: «Die Menschen sollen sich wieder mehr auf reale Werte besinnen.»


Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Walter Hostettler, 50, Biel, Chauffeur Logistik

Was machen Sie hier?
Ich züchte hier Kaninchen und bin gerade dabei, den Platz für sie einzurichten. Ich stelle Zäune auf, habe ein paar schöne Käfige für sie gebaut und sogar Büsche gepflanzt, damit sie etwas Schatten haben. Um den Platz für sie angenehmer zu gestalten, habe ich schon ein paar Dinge umgesetzt.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Ich entspanne mich hier, es ist ruhig und der Wald ist nebenan. Überall Natur. Ich bin ein Bauernsohn und war schon immer gerne draussen. Es ist schön, wenn die Spaziergängerinnen und Spaziergänger stehen bleiben und wir ein paar Worte wechseln. Es ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle.

Wovon träumen Sie?
Ich wünschte, ich hätte mehr Land, dann könnte ich noch ein paar Kaninchen zusätzlich halten und sie hätten mehr Platz zum Herumlaufen. Wir hatten früher einen grossen Hof. Ich muss sagen, dass ich diesen ein wenig vermisse.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Eine ganze Menge. Aber vor allem, dass sich die Menschen wieder mehr auf reale Werte besinnen sollten. Die Leute sagen nicht mehr «Hallo», wir reden nicht mehr miteinander. Das war früher nicht so ...

 

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Nathalie Grossen: «Nehmen Sie sich Zeit, mal innezuhalten und den Moment einfach zu geniessen.»


Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Nathalie Grossen, 19, La Neuveville, Angestellte in einer Fastfoodküche

Was machen Sie hier?
Ich treffe mich hier mit meinen Freundinnen. Wir gehen zusammen spazieren und dann snacken wir Süsses.
Biel ist der praktische Treffpunkt in der Mitte zwischen unseren Wohnorten. Wir waren hier zusammen im Gymnasium und kennen daher die Uferpromenade gut. Es ist schön hier, um die Sonne zu geniessen.

Wovon träumen Sie?
Jetzt gerade wünschte ich mir, die Situation wäre besser und man dürfte wieder reisen. Wichtig für mich ist, meinen Weg und das richtige Studium für mich zu finden.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Nehmen Sie sich Zeit, mal innezuhalten und den Moment einfach zu geniessen.

 

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Helmut Stoller: «Die Menschen sollten kreativer sein und weniger Wert auf Materielles legen.»


Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Helmut Stoller, 60, Biel, Töpfer

Was machen Sie hier?
Ich gestalte hier allerhand Geschirr, Dekorationen, verschiedene Objekte aus Ton, und manchmal auch ganze Geschirrservices, wenn jemand danach fragt.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Es ist ein Paradies! Eine Werkstatt ist immer paradiesisch, oder? Dieser Ort bedeutet Freiheit, ich kann machen, was ich will. Hier kann ich kreieren, modellieren, erfinden, und das ist sehr wichtig für mich.

Wovon träumen Sie?
Ich könnte es nicht sagen, ich habe alles, was ich brauche hier. Mein Atelier ist mein Traum. Vielleicht könnte es ein bisschen grösser sein …

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Die Menschen sollten kreativer sein und weniger Wert auf materielle Dinge legen.

 

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Stephan Fuentes: «Wir müssen Empathie gegenüber allen Menschen lernen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort
Stephan Fuentes, 52 Jahre, Biel

Was machen Sie hier?
Ich spiele hier Pingpong mit Freunden.

Was gefällt Ihnen an diesem Spiel?
Die Emotionen, die bei diesem Spiel entstehen, sind einfach unglaublich. Aber auch das Technische und die Strategie spielen eine grosse Rolle. Dabei entwickelt man seine Persönlichkeit weiter. Wir sind hier multikulturell vertreten. Da lernt man zu kommunizieren und übt sich in Toleranz.

Wovon träumen Sie?
Ich möchte eine Ausbildung zum Sozialarbeiter absolvieren. Diesen Traum werde ich mir auch verwirklichen. Ich würde sehr gerne im sozialen Bereich arbeiten.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Üben Sie sich in Toleranz. Das Auskommen mit allen Kulturen und Ethnien wird immer wichtiger. Wir müssen Empathie gegenüber allen Menschen lernen.
 

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Susanne Schneider: «Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf,
Susanne Schneider, 31 Jahre, Meinisberg, Pferdefachfrau EFZ, Betriebsleiterin

Was machen Sie hier?
Mein Pferd Fancy Free war gerade im Karussell am Laufen. Jetzt stelle ich sie zurück in ihre Auslaufbox. Jeden Tag geben die 40 Pferde auf unserem Hof viel zu tun. Sie brauchen rund um die Uhr ihre Pflege und Auslauf. Jedes Pferd kommt dreimal am Tag an die frische Luft und kann sich bewegen. Meinen Reitschülern und -schülerinnen und Auszubildenden bringe ich hier bei, wie man die Pferde anhand ihrer Körpersprache verstehen und gesund halten kann.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
An diesem Ort bin ich seit vier Jahren zuhause. Hier kann ich meine Vision ausleben. Mit meinem Mann zusammen erschaffe ich hier einen Ort, an dem der Mensch nicht durch sein Aussehen, seine Worte oder durch seinen Status gewertet wird. Die Tiere akzeptieren jeden Menschen gleichermassen und sie können die Menschen an ihrer Mimik und Körpersprache lesen.

Wovon träumen Sie?
In der Disziplin des Dressurreitens möchte ich einerseits als Reiterin weiterhin bei regionalen Turnieren Erfolge feiern. Andererseits ist es mein Ziel, dass die von mir ausgebildeten Pferde in den Turnieren Höchstleistungen vollbringen. Mein Traum ist es, dass es die besten Pferde in die nationalen Turniere schaffen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Als ich nach einem schweren Unfall im Koma lag, fand ich zu dieser goldenen Einsicht: «Mach uns bewusst, wie kurz das Leben ist, damit wir unsere Tage weise nutzen!» (Psalm 90:12)

 

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Sabrina Leo: «Wer sich angenommen und geliebt fühlt, kann auch nur Liebe und Anerkennung weitergeben.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Sabrina Leo, 42 Jahre, Nidau, selbstständig.

Was machen Sie hier?
Ich nehme gerade Videos und Audios für meinen neuen Onlinekurs auf. In diesem Studio gebe ich normalerweise Babymassagekurse.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Aus meinen Beratungen, Coachings und Massagen weiss ich, dass sehr viele Mamas an ihre Grenzen kommen. Besonders durch die aktuelle Covid-19-Situation sind Familien sehr stark gefordert. Es bestehen wenig Möglichkeiten für Austausch und Ausgleich zum Familienalltag. Alle Freizeitangebote sind geschlossen, auch die Sauna, das Znacht mit der Freundin, die Yogastunde oder der Tanzunterricht fallen weg. Alles, was ausserhalb stattgefunden hat und wieder Kraft und Zeit für sich schenkt, liegt quasi auf Eis. Da muss man sehr bei sich sein, damit dies nicht aufs Gemüt schlägt. Mein Onlinekurs soll den Mamas die Möglichkeit geben, sich wieder mit sich selber und ihrem Körper zu verbinden. Gelassenheit und Ruhe spenden und innere Kraftquellen entdecken lassen und aktivieren.

Wovon träumen Sie?
Ich träume von einer Gesellschaft, in der sich die Menschen gegenseitig unterstützen und für gemeinsame Projekte engagieren. Mehr als je zuvor scheint mir das Wort Gemeinschaft an Wichtigkeit zu gewinnen. Gerade Covid-19 hält uns vor Augen, wie schön und erstrebenswert es ist, einfach frei Menschen zu treffen, sich zu umarmen, füreinander da zu sein. Isolation ist für uns besonders verheerend. Wir brauchen einander, um glücklich zu sein. Ich hoffe, das wird uns allen nach Corona in Erinnerung bleiben und uns kreativ und liebevoll Neues gemeinsam erschaffen lassen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?
Wir sollten alle aufhören zu bewerten und zu kritisieren. Besonders die Kinder, aber auch uns selber. Das ist das wertvollste Geschenk, was wir einem Menschen mit auf den Lebensweg geben können. Wer sich angenommen und geliebt fühlt, kann auch nur Liebe und Anerkennung weitergeben.

 

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Stefan Ruof: «Es wird lange dauern, bis alles wieder wie vorher ist.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Stefan Ruof, 52, Biel, Buchhalter/Mitinhaber 
Eclipse AG.

Was machen Sie hier?
Ich bin hier bei Eclipse seit 1990 und feiere also gerade das 30-Jahr-Jubiläum. Unsere Firma ist damals im Umfeld von Podring und AJZ entstanden. Ich bin zuständig für die Finanzen, das Personal und Administration. Es erfüllt mich mit Stolz, in dieser Firma arbeiten zu können, welche Dienstleistungen im Bereich Veranstaltungstechnik für Kultur, Sport und Businessevents erbringt. Es ist schön, dass ich meine Leidenschaft für Kultur, Konzerte und Theater mit meinem Beruf verbinden kann.


Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Dieser Ort am Rennweg 26 vereint viel unter einem Dach, im Haus befinden sich unter anderem das Theater Rennweg 26, ein Billardverein, Wohnungen und ein Hilfswerk. Diese Gemeinschaft bedeutet mir sehr viel. Ein idealer Ort für Eclipse, seine Funktion zu erfüllen.

Wovon träumen Sie?
Man sollte darauf hinarbeiten, nachhaltiger, bewusster, regionaler zu leben. Die Menschen sollten sich mehr Zeit nehmen, die Natur zu geniessen. Ich wandere selber sehr gerne.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Wir erleben momentan einen Zusammenbruch unserer Branche. Ein Beispiel: An den Eishockeymatchs in der Tissot Arena ist momentan von unserer Firma eine Person anwesend, wo sonst mehrere Mitarbeitende vor Ort sind. Ich bin überzeugt davon, dass Sport, Konzerte, Kino, Kleinkunst und Bildende Kunst systemrelevant für die Gesellschaft sind. Kultur ist für das Zusammenleben, das Soziale sehr wichtig. Ich bin im Moment sehr intensiv damit beschäftigt, Gesuche für Kurzarbeitsentschädigung, Ausfallentschädigung und eine Härtefallregelung auszuarbeiten und einzureichen. In der ersten Welle im Frühling wurde noch Hilfe für uns unbürokratisch und effizient bereitgestellt. Jetzt, wo immer noch kein Umsatz da ist, bremst die Politik überall. Man stellt Bedingungen und schafft Voraussetzungen, die unüberbrückbare Hürden für uns bedeuten. Das Resultat ist ein langsames Sterben der Kultur und des Umfelds. Es wird lange dauern, bis alles wieder wie vorher ist.

 

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Tim Oberholzer: «Der eigene Wille ist das Ticket zum Erfolg.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Tim Oberholzer, 18, Biel, Student

Was machen Sie hier?
Ich mache für mich selbst Krafttraining. Früher war ich Schwimmer im Leistungssport und war SKS-Schüler im Gymnasium. Damals hatte ich etwa acht Trainings in der Woche, was etwa 18 Stunden entspricht. Unter anderem hatten wir eben auch klassisches Krafttraining, bei dem ich die Grundsätze lernte. Das interessierte mich dann sehr und ich habe mich in die Theorie des Krafttrainings eingelesen. Als dann der Lockdown kam, konnte ich nicht mehr schwimmen gehen und versuchte mich in vielen verschiedenen Sportarten. Am Ende hat mich jedoch das Krafttraining gepackt und jetzt trainiere ich etwa vier bis fünf Mal in der Woche.


Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Für mich ist es ein Ort, an den ich gehen kann, egal wie es mir geht. Hier kann ich alles rundherum vergessen und zur Ruhe kommen. Ich kann auch meine mentalen und physischen Grenzen erreichen, was mir sehr gefällt. Es ist für mich immer wieder faszinierend, über sich selbst hinauszuwachsen. Ich kann auch immer etwas für meinen restlichen Alltag mitnehmen, was mir schon oft geholfen hat.

Wovon träumen Sie?
Ich habe jetzt etwa vier Jahre lang sehr leistungsorientiert trainiert mit diversen Zielen. Jetzt will ich jedoch nicht mit einem gewissen Ziel trainieren, ich mache es, weil es mir gefällt. Mein Traum ist, dass ich weiterhin gesund und fit leben und viel Sport treiben kann.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?
Dass man keine grossen und teuren Maschinen braucht, um fit zu bleiben. Es reichen eine oder zwei Hanteln und eine Yogamatte, um seine Ziele zu erreichen. Viele denken, dass ein teures Fitness-abo automatisch auch das Ticket zum Erfolg ist. Dabei ist es nur der eigene Wille, und dafür muss man kein Geld ausgeben. Es reicht ein simples Equipment, um sehr viel zu erreichen.
 

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Onorina Magri: «Wir sollten Kinder mehr zuhören, ohne Ratschläge und Lösungen zu geben.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Onorina Magri, 47 Jahre, Biel, Primarlehrerin und Mediatorin

Was machen Sie hier?
Ich würde es Gewaltprävention und Partizipation nennen, denn ich unterstütze Kinder in der «Giraffenstunde» darin, sich gegenseitig zuzuhören, wenn sie Streit haben und gewaltfrei miteinander zu reden. Auch lernen Kinder bei mir, wie sie Konflikte von anderen Kindern mit gewaltfreier Kommunikation schlichten können.

Was ist Ihnen dabei wichtig?
Keine Tipps geben und kein Urteilen, wer was richtig oder falsch gemacht hat. Die Kinder erfahren, dass all ihre Gefühle und Bedürfnisse willkommen und wichtig sind und sie vom Gegenüber gesehen werden. Es geht um Anerkennung und nicht um Erfüllung von dem, was sie brauchen und ihnen wichtig ist. Ich nenne es, die Magie der Empathie. Die Lösung kommt wie von selbst.

Wovon träumen Sie?
Ich träume von Schulen, an denen Coaching ein Unterrichtsfach ist und Raum für gegenseitiges Zuhören Alltag ist, für Kinder sowie Erwachsene. Ich träume davon, dass wir uns mehr und mehr trauen, den Kindern zu vertrauen, was sie brauchen. Denn Kinder wollen lernen und beitragen.

Was wollen Sie der Allgemeinheit mitteilen?
Wie wäre die Welt, wenn wir den Kindern mehr zuhören würden, ohne Ratschläge und Lösungen zu geben? Würden wir ihnen dann nicht etwas Wesentliches vorleben? Dieses bedingungslose Angenommensein, was auch uns selbst so guttut.

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Madame de Bienne: «Ich wünsche allen frohe Weihnachten.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Madame de Bienne, unbekannt, Biel, Schaufensterpuppe

Was machen Sie hier?

Ich arbeite hier, Tag und Nacht. Aber das macht mir fast nichts aus. Gewerkschaft gibt es für unsereins ja keine. Nachts ist es manchmal etwas einsam. Tagsüber ist mehr Leben um mich herum. Allerdings in letzter Zeit etwas weniger.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Hier ist mein Arbeitsort und Zuhause zugleich. Irgendwie habe ich ja auch keine Wahl. Lieber hier im Schaufenster stehen, als im Lager verstauben, was manchmal für längere Zeit vorkommt. Ich sage Ihnen, das ist dann schon sehr langweilig.

Wovon träumen Sie?

Ich würde gerne einmal verreisen. Oder nur mal ein paar Schritte über die Marktgasse gehen, das wäre auch schon ganz schön. Ich wünschte mir, ich könnte selber bestimmen, wie viele Knöpfe an meiner Bluse offen sein müssen. Und ich würde gerne einmal Männerkleider tragen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Sie fragen eine Kleiderpuppe nach ihrer Message an die Menschheit? Was darf es denn sein, politisch oder eher allgemein? Kommen Sie ... Ich wünsche allen frohe Weihnachten. Und wenn Sie heute oder morgen Abend Zuhause ihre Freunde und Verwandten nicht zum Fest einladen dürfen, ich wüsste da eine Alternative. Laden Sie doch einfach jemanden aus unserer Branche ein. Wir sind garantiert nicht ansteckend, sprechen nicht viel und essen Ihnen nichts vom Weihnachtsbraten weg.

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Mark Salzmann: «In der jetzigen Zeit sollte man nicht immer schwarzsehen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Mark Salzmann, 26 Jahre, Biel

Was machen Sie hier?

Vor rund zehn Jahren habe ich mich in dieses Fahrzeug verliebt. Relativ schnell war die Kaufentscheidung da und er stand in meiner Garage. Zuerst schenkte ich dem Trabant lange keine Beachtung. Die Idee, ein bis ins Detail geplantes, spezielles Entertainmenttool zu kreieren, setzte ich aber nun in die Tat um. Ich baute mir meinen Trabier Grill. Mit eingebautem Grill, Bierzapfhahn und Soundanlage ist er perfekt gerüstet. Ich bin der Überzeugung, dass dieses Auto mir und anderen viel Freude bereiten wird.

Was bedeutet Ihnen dieses Fahrzeug?

Pure Lebensfreude, dieses Fahrzeug widerspiegelt auch ein bisschen mein eigenes Ich. Ich habe hier ein noch nie da gewesenes Unikat erschaffen. Dies macht mich ein bisschen stolz. Ich bereue keinen Franken, den ich investiert habe, um das Auto zu dem zu machen, was es heute ist.

Wovon träumen Sie?

Von einmaligen Augenblicken, die man mit seinen besten Freunden teilen kann. Ich möchte das vernachlässigte Zusammenhörigkeitsgefühl fördern. An einem lauen, schönen Abend einander alte Geschichten erzählen, glücklich mit einem Bier in der Hand, mit Campingstühlen um das Auto sitzend und sich dabei am brutzelnden Feuer erwärmen. Genau von diesen Emotionen träume ich und möchte diese auch weitergeben. Daher vermiete ich das Fahrzeug auch.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, schöne Momente zu erleben, diese zu teilen und auch zu geniessen. Sich mal ein paar Stunden nicht über die negativen Ereignisse rund um Corona zu unterhalten. Mal wieder abschalten und sich der Lebensfreude hingeben. Einfach nicht immer schwarzsehen.

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Nina Steiner: «Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, kleine Restaurants und Pop-ups zu unterstützen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Nina Steiner, 19, Lyss, Köchin

Was machen Sie hier?

Ich bin vom 4. bis zum 24. Dezember im Chalet Gipfeltreff als Köchin angestellt. Wir servieren hauptsächlich Raclette und Fondue, aber auch noch andere Leckereien. Viele Menschen dachten zuerst, dass wir gar nicht öffnen können. Die Freude ist jetzt natürlich umso grösser, weil es etwas unerwartet kam. Wir haben ziemlich viele Gäste jeden Tag und das freut uns natürlich.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Mir gefällt es sehr gut. Die Atmosphäre ist schön, und auch unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir es sehr gut, es herrscht eine lockere Stimmung. Es ist toll, dass die Menschen trotz aller Umstände an den Weihnachtsmarkt kommen und die Massnahmen mittragen.

Wovon träumen Sie?

Dass ich später einmal zurückblicken kann und sehe, dass ich alles erlebt habe, was ich erleben wollte.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, die kleinen Restaurants und Pop-ups zu unterstützen. So können auch diese durch die schwere Zeit kommen und müssen die Türen nicht für immer schliessen.


Info: Wie gestern am späten Nachmittag bekannt wurde, hat das Chalet Gipfeltreff nur noch heute geöffnet. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie morgen im BT.
 

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Lisa Schulze: «Ich geniesse es, im Moment zu sein»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Lisa Schulze, 30, mobiler Wohnort: Region Biel, Umwelt- und Bewegungspädagogin

Was machen Sie hier?

Ich verbringe eine lustige Zeit mit meinem Nachbarskind im «le bonbond» und geniesse es, im Moment zu sein. Das «le bonbond» ist ein elastisches Tuch, das ich auch vertreibe und Kurse dazu anbiete.

Was gefällt Ihnen daran?

Ich habe Freude, wie uns das Tuch in Kontakt und aus dem Kopf in den Körper bringt. Hier spielen wir mit der Elastizität. Manchmal powert man sich aber auch akrobatisch darin aus oder entspannt einfach liegend.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass jedes Kind mit einem «le bonbond» aufwächst, damit es einen sicheren Rückzugsort hat, wo es ganz mit sich verbunden sein kann.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Ich bin der Überzeugung, wenn wir unsere Gefühle und Bedürfnisse gut spüren und Verantwortung dafür übernehmen würden, hätten wir einen friedlicheren Planeten.

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Stefanie Inniger: «Ich träume von einer Welt, in der Essen wieder gefeiert und geachtet wird.»

 

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Stefanie Inniger, 32, Biel, dipl. Hôtelière-Restauratrice HF

Was machen Sie hier?

Ich gebe Kochkurse zu verschiedenen Themen, veranstalte Events wie Geburtstagsessen oder Weihnachtsfeiern. Nächstes Jahr werde ich hier ein veganes Café und einen kleinen Shop betreiben.

Was gefällt Ihnen daran?

Es ist mein Ort der Kreativität, hier kann ich meinen verschiedenen Leidenschaften nachgehen und sie mit Menschen teilen.

Wovon träumen Sie?

Von einer Welt, in der Menschen selber kochen, backen und Lebensmittel herstellen, wo Essen wieder gefeiert und geachtet wird, für das, was es ist: unser Mittel zum Leben.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Alles was du isst, hat Einfluss auf dich und auf unsere Erde. Iss daher so nachhaltig wie möglich.

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Oskar Roth: «Man sollte Sorge tragen zu Landschaft und Natur»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Oskar Roth, 76, Safnern, Kaufmann, Sekretär 
Verschönerungsverein Safnern

Was machen Sie hier?

Der Verschönerungsverein Safnern ist für mich die Möglichkeit, Nützliches zu machen, ich verbringe viel Freizeit im Park. Ich setze mich mit meinen Kollegen für den Unterhalt des Naturparks Ried-
rain ein. Wir unterhalten auch 30 Sitzbänke rund ums Dorf bis hinunter ins Häftli. Ich bin ein bisschen die Drehscheibe, koordiniere die Aktivitäten und vermittle zwischen Verein, Gemeinde und Burgergemeinde, organisieren wir doch auch die 
1.-Augustsfeier, einen Waldgottesdienst, den «Chlouser» im Riedrain und stellen drei Weihnachtsbäume im Dorf. Der Riedrain ist ein Bijou, ich arbeite hier gerne und auch mal mit vollem Einsatz, auch wenn danach die Hände und Kleider dreckig sind. Wir lachen viel, und es wird auch mal «gestürmt». Alle arbeiten ehrenamtlich, ab und zu spendiert jemand ein «Zimis», mehr brauchen wir nicht.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Der Naturpark bedeutet mir wirklich sehr viel. Es ist schön, dass dieser öffentlich zugängliche Ort dank zahlreichen Gönnern erhalten werden kann. Wir sind rund 20 aktiv Mitarbeitende und haben ein tolles Verhältnis untereinander, das ist für mich eine schöne, soziale Sache. Ich denke nicht daran aufzuhören, trotz meines Alters. Meine Lieblingsecke ist die Feuerstelle bei der Leiseren, wo man einen wunderbaren Ausblick ins Grüne Richtung Orpund hat. Es sind oft Rehe zu sehen, wenn man zur richtigen Zeit unterwegs ist, und ich gehe gerne mit meinen Grosskindern dorthin, um Cervelats zu bräteln.

Wovon träumen Sie?

Ich möchte einfach gesund bleiben und noch eine schöne Zeit erleben können. Es mangelt mir und meiner Familie an nichts, alles stimmt, wir sind glücklich. Ich wünsche mir, dass dies so bleibt. Ich war in meinem Leben beruflich und privat auf der ganzen Welt unterwegs und habe auch längere Zeit im Ausland gelebt. Deshalb brauche ich das grosse Reisen nicht mehr. Der Riedrain und das Wandern im Jura, den ich sehr gut kenne, sind ein schöner Ersatz.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Man sollte Sorge tragen zu Landschaft und Natur. Es wäre schön, wenn man den Erhalt des Riedrains weiterhin unterstützt. Der Verschönerungsverein Safnern ist etwas überaltert, deshalb sind jüngere Helfer und vor allem auch Frauen, sehr willkommen, auch von auswärts.

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Lukas Krieg: «Macht Parkour, es fägt extrem!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Lukas Krieg, 20, Hardern, Landschaftsgärtner

Was machen Sie hier?

Ich mache Parkour. Das ist eine ziemlich frei interpretierbare Bewegungssportart. Das Ziel ist, sich möglichst effizient von A nach B zu bewegen und dabei verschiedenste Hindernisse zu überwinden. Weil es Spass macht, werden auch Saltos oder Tricks eingeflochten.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Hier kann ich alle möglichen Aspekte von Balanceübungen bis hin zu schwierigen Hindernissen trainieren. Es ist ein sehr vielfältiger Trainingsstandort und praktisch, weil er öffentlich zugänglich ist.

Wovon träumen Sie?

Am liebsten würde ich mit dieser Sportart auch andere Leute inspirieren und motivieren. Ich möchte mein Können gern an andere weitergeben.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Macht Parkour, es fägt extrem! Auch wenn man sich ungeschickt anstellt, ist es nicht so gefährlich, wie viele im ersten Moment vielleicht denken.

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Evi Gisiger: «Bewegung ist gut, mehr Bewegung ist besser!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Evi Gisiger, 62, Magglingen, Gymnastiklehrerin

Was machen Sie hier?

Ich unterrichte seit 33 Jahren Gymnastik. Körperliche Fitness, Gesundheits- und Anatomiezusammenhänge und das Fordern von immer wieder neuen Koordinationsabläufen sind meine grosse Leidenschaft in meiner Arbeit als Bewegungspädagogin.

Was gefällt Ihnen hier?

Der Gymnastikraum gefällt mir sehr, er ist zentral in Biel gelegen und für meine Kundinnen und Kunden gut erreichbar. Der Raum bietet viele Gelegenheiten für meine Lektionen und für Begegnungen. Diese Treffen sind auch in der jetzigen Zeit, die von Unsicherheiten, oft auch von Rückzug geprägt sind, sehr wertvoll.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, die Menschen, auch die Kinder, denen ich Schwimmunterricht gebe, noch lange für kreative, gesunde Bewegung begeistern zu können.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Bewegung ist gut, mehr Bewegung ist besser!

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Regula Pereira: «Ich schätze es sehr, dass ich eine treue Kundschaft habe»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Regula Pereira, 41, Bäckerin-Konditorin, Seedorf (für das Foto ohne Maske)

Was machen Sie hier?

Wie jeden Donnerstagmorgen verkaufe ich hier meine selbsthergestellten Backwaren am Märit in Detligen. Dabei achte ich darauf, dass ich für meine Backwaren regionale Produkte verwende, wie Mehl aus Lüscherz, Freilandeier von glücklichen Hühnern der Nachbarin, Milch von Seedorfer Bauern oder Butter aus der Käserei Kappelen. Am übersichtlichen Märit werde ich noch von einem Gemüse- und Früchtehändler, einem Käseproduzenten und einer Betonkünstlerin begleitet. Für Kaffee hat das Restaurant Sternen geöffnet, so haben wir ein ideales Angebot für unsere Kunden.

Was gefällt Ihnen hier?

Mir gefällt die Marktatmosphäre sehr und ich freue mich jede Woche aufs Neue, meine Backwaren hier am Märit Detligen zu verkaufen. Ich backe auch für andere Läden in der Region. Da komme ich nicht direkt in Kundenkontakt, daher schätze ich es sehr, meine Kunden am Märit selbst zu bedienen und mich mit ihnen auszutauschen.

Wovon träumen Sie?

Von dem, was ich hier mache. Schon in der siebten Klasse war für mich klar, dass ich Bäckerin-Konditorin erlernen werde und träumte von meiner kleinen Bäckerei. Im Jahr 2016 konnte ich das auch realisieren. Ich habe mir zuhause meine kleine Bäckerei eingerichtet und nenne sie «Regi’s Züpfe-
stübli». Mit dem Kauf vom Brothüsli, welches ich mit meinem Vater und meinen Kindern neu gestaltet habe, hat sich mein Traum perfektioniert.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Einfach herzlichen Dank an meine Kunden. Ich schätze es sehr, dass ich eine treue Kundschaft habe. Auf neue Kunden freue ich mich immer sehr und heisse sie Donnerstagmorgen herzlich willkommen in Detligen.

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Hafizullah Attaii: «Es gibt so viele schöne Orte in der Schweiz, weshalb also um die Welt fliegen?»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Hafizullah Attaii, 27, Brügg, Auszubildender Fachmann Gesundheit

Was machen Sie hier?

Für mich ist dieser Ort wie der Balkon von meinem Zuhause. Ich bin hier, wenn ich mich traurig fühle, weg von der Familie, und Heimweh habe. Ich lese hier viel und lerne für meine Ausbildung. Und ich treffe Kollegen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es gibt eine gute Verbindung zwischen meinem Herzen und dem See. Der See ist weit und tief, eigentlich auch wie ein grosses Herz. Ich fühle mich hier nicht mehr alleine, ich sehe viele Menschen aus verschiedenen Kulturen, höre viele fremde Sprachen. Ich fühle hier, ich bin nicht der Einzige, der weit weg von der Heimat ist.

Wovon träumen Sie?

Ich bin als Kind vor den Taliban aus Afghanistan geflüchtet, in Pakistan habe ich bis 2015 gelebt und als Lehrkraft gearbeitet. Doch auch in Pakistan wird meine Ethnie der Hazara diskriminiert. Niemand auf der Welt sollte aufgrund seiner Religion oder ethnischen Herkunft verfolgt oder diskriminiert werden. Ich träume davon, dass niemand getrennt von seiner Familie sein muss und jeder in Ruhe und Frieden leben kann. Ich träume von einer Welt als Ort der Menschlichkeit, ohne Gewalt und Kriege. Wir können hier alle zusammen auf diesem kleinen Fleck Erde leben. Einem menschlichen Fleck.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Als ich in die Schweiz gekommen bin, staunte ich: In fast jedem Auto sitzt jemand alleine. In meiner Heimat ist das ganz anders. Und ein Auto pro Familie ist doch genug. Man sollte sich nicht nur um den Plastikmüll im Meer sorgen, sondern auch weniger Auto fahren, weniger mit dem Flugzeug unterwegs sein. Es gibt so viele schöne Orte in der Schweiz, weshalb also um die Welt fliegen? Man sollte mehr Geld für den Erhalt der Natur ausgeben.

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Anja Senti: «Es ist mehr als einfach nur den Abzug zu ziehen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Anja Senti, 24, Bellmund, Architekturstudentin

Was machen Sie hier?

Ich absolviere hier mein Schiesstraining in meinem Verein, den Sportschützen Biel Aegerten. Auch die Wettkämpfe finden oft hier statt. Ich bin seit 2017 im Schweizer Kader und durfte letztes Jahr an meinem ersten internationalen Wettkampf teilnehmen. Mein grösster Erfolg ist der diesjährige Gewinn des Schweizer-Meister-Titels in der Kategorie 300 Meter Frauen liegend.

Was gefällt Ihnen an diesem Sport?

Ich schiesse gerne die Zehn (lacht). Beim Schiesssport wird einem viel mehr abverlangt, als man denkt. Es ist ein Zusammenspiel von Körper, Geist und Technik. Ich war schon immer kompetitiv veranlagt und mag die Herausforderung bei jedem Wettbewerb. Bei einem Match über drei Stunden und 120 Schuss ist die körperliche Fitness wichtig, aber die mentale Fitness noch wichtiger. Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten müssen die Emotionen bis zum Ende zurückgehalten werden, um die Konzentration zu wahren.

Wovon träumen Sie?

Gerne würde ich den Europameister-Titel holen und noch etwas verwegener wäre für mich eine Teilnahme an den Olympischen Spielen. Das liegt aber noch in ferner Zukunft. Momentan stehe ich im letzten Jahr des Bachelorstudiums, was sehr wichtig ist, daneben will ich mich aber auch auf den Sport konzentrieren. Gerne würde ich hier die perfekte Balance finden.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Das Schiessen ist mit vielen Vorurteilen verbunden. Doch beim Sportschiessen ist vieles anders. Es ist mehr als einfach nur den Abzug zu ziehen. Wer seine Vorurteile ablegen möchte, soll doch einmal vorbeikommen und zuschauen. Für mich sind Tennis, Fussball oder andere Sportarten genau gleich zu gewichten wie der Schiesssport auch. Die Freude steht im Zentrum.

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Peter Andreas Steffen: «Schaltet mal einen Gang zurück und besinnt Euch auf das Wesentliche»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Peter Andreas Steffen, 43, Biel, Inside Account 
Manager

Was machen Sie hier?

Der Pavillon ist für mich Ausgangspunkt zu einer tollen Wanderstrecke am linken Seeufer zu den wunderschönen Rebbergen ob Twann, die sich auch für Familien gut eignet.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Sehnsucht nach dem Camino. Der Pavillon liegt direkt an der Jakobswegvariante «Drei-Seen-Weg», der Basel mit dem Schweizer Hauptweg von Konstanz nach Genf verbindet. Da ich diesen Sommer meinen nunmehr siebten Camino – Camino del Norte, Küstenweg-Variante ab Biarritz bis Santiago di Compostela, dann weiter nach Finisterre über Muxia, Total 1025 Kilometer – bewandert habe, kommt an Orten wie diesem die Erinnerung an zahlreiche grossartige Begegnungen, endlose Wege und eindrückliche Landschaften wieder auf.

Wovon träumen Sie?

Die Welt zu Fuss erlaufen und meine Grenzen ausloten, ganz getreu dem Motto «Nur wo Du zu Fuss warst, bist Du auch wirklich gewesen» (Goethe). Ich habe noch zahlreiche Wander- und Trekkingprojekte in meinem Kopf, die nur darauf warten, realisiert zu werden. Der Jakobsweg ab meiner Haustür nach Finisterre, dem früheren Ende der Welt, gehört mit Sicherheit auch dazu.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Schaltet mal einen Gang zurück und besinnt Euch auf das Wesentliche. Etwas mehr Camino-Mentalität in unserer Gesellschaft würde uns allen guttun: Weniger Egoismus, mehr Hilfsbereitschaft, ein friedliches Mit- und Nebeneinander sowie mehr Respekt zur Natur.

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Michael Probst: «Ich tanze und drücke meine Freude damit aus»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Michael Probst, 20, Biel, Tanzinstruktor

Was machen Sie hier?

Ich tanze und drücke meine Freude damit aus. Die Tanzrichtung ist Shuffle, was ein Stil im Bereich der elektronischen Musik ist. Es wird eher Freestyle getanzt und grösstenteils an Festivals ausgeübt. Die Hauptbewegungen sind alle mit den Füssen, mit dem Oberkörper wird eher weniger gemacht. Weil es ein eher schneller Tanzstil ist, ist er auch sehr anstrengend. Im Moment gebe ich Kurse und Workshops, was eine schöne Möglichkeit ist, den Tanzstil an Leute weiterzugeben, die vielleicht noch nie etwas damit zu tun hatten. Normalerweise gehe ich auch sehr gerne an Partys tanzen, das ist aber zurzeit leider nicht möglich.

Wie kamen Sie zum Tanz?

Als ich etwa 17 Jahre alt war, musste ich verletzungsbedingt ein halbes Jahr lang eine Sportpause einlegen. Anschliessend wollte ich etwas Neues ausprobieren. Das Tanzen hat mich schon länger fasziniert, vor allem die Strassentänzer, die man öfters im Ausland sieht. Dazu mochte ich den Musikstil, zu dem Shuffle getanzt wird. Aus diesem Grund brachte ich mir dann selbst Shuffle Dance bei. Dadurch lernte ich viele neue Leute kennen, mit denen ich einen regelmässigen Austausch pflege.

Wovon träumen Sie?

In naher Zukunft einmal die Welt zu bereisen und überall, wo ich hingehe, weiterhin Workshops und Kurse anzubieten, um mir meine Reise finanzieren zu können.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Viele Leute eifern heutzutage etwas nach und nehmen sich nicht mehr Zeit für sich selbst. Man sollte wieder stärker im Moment leben und das Hier und Jetzt geniessen.

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Cécile Bessire: «Es braucht alle Menschen der Erde, um Veränderung zu bewirken»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Cécile Bessire, 25, Logopädin, Biel.

Was machen Sie hier?

Ich nehme an einer Aktion von zivilem Ungehorsam teil. Mit der Aktion «Rise up for change» besetzen wir den Bundesplatz mit vielen Gleichgesinnten (das Bild wurde am Dienstagnachmittag aufgenommen, Anm. d. Red.).

Warum tun Sie dies?

Der Klimawandel schreitet unglaublich schnell voran. Unsere Zeit zu handeln verrinnt – es ist ein Notfall. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter unseres Volkes müssen schnell reagieren, um uns gegen die Klimakatastrophe zu schützen. Bis jetzt sind die getroffenen Massnahmen der Politiker unzureichend. Es ist unsere letzte Chance, etwas zu bewirken und Veränderung herbeizubringen. Deshalb ist es für mich legitim, zivil ungehorsam zu sein, da die Politik die Bevölkerung nicht schützt.

Wovon träumen Sie?

Wir und die nächsten Generationen sollen eine Zukunft haben. Ich träume von einer gerechten und lebenswerten Welt für uns und alle Lebewesen auf der Erde.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Klimaschutz geht alle an, die leben möchten. Es braucht alle Menschen der Erde, um Veränderung zu bewirken. Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren.

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Lyenne Rossier-McGoon: «Wir haben nur diese eine Welt, und deshalb sollte man dazu Sorge tragen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Lyenne Rossier-McGoon, 17, Port, Musikerin und Gymnasiastin.

Was machen Sie hier?

Im Gaskessel bin ich auch vorher schon öfter in den Ausgang gegangen und habe Zeit mit meinen Freunden verbracht. Dann erhielt ich im Januar auf einmal die Möglichkeit, hier ein Konzert zu spielen. Es wurde eines meiner tollsten Konzerte, und der «Chessu» war rege gefüllt. Das war das erste Mal, dass wir die sechs Lieder von unserer neuer EP vor Publikum gespielt haben, es war der Hammer.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich verbinde viele Erinnerungen damit. Einerseits vom Konzert, andererseits von meinen ersten Abenden im Ausgang mit Kollegen. Hier spielt es keine Rolle, was man sonst im Leben macht. Man kommt zusammen und hat einfach eine gute Zeit.

Wovon träumen Sie?

Dass ich eines Tages von meiner Musik leben kann.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Dass man mehr auf seine Umwelt achten sollte. Wir haben nur diese eine Welt, und deshalb sollte man dazu Sorge tragen.

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Ruth Amstutz: «Möglichst alle sollen in den Genuss von frischem Gemüse kommen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Ruth Amstutz, 53 Jahre, Moosaffoltern, engagiert im Dorfgarten Grossaffoltern.

Was machen Sie hier?

Im Dorfgarten Grossaffoltern wird möglichst in Einklang mit der Natur saisonales Gemüse aus der Region angebaut und verkauft. Meine tägliche Arbeit besteht je nach Saison aus der Anbauplanung, Bodenbearbeitung, dem Pflanzen, Jäten, Giessen und Ernten. Zu guter Letzt verkaufen wir das Gemüse dreimal in der Woche unseren Kunden aus dem Dorf und der Region.

Was gefällt Ihnen hier?

Besonders gefällt mir die Nähe zur Natur. Die Sonne und der Wind auf meiner Haut, das Hühnerhautgefühl, wenn im Frühling die ersten Schwalben aus dem Süden zurückkommen, und die leichte Wehmut, wenn die Herbststürme an den Bäumen rütteln. Auch machen mich die in Reih und Glied stehenden Gemüsebeete voller saftigen Pflanzen glücklich. Ich bin dankbar, dass ich hier arbeiten darf.

Wovon träumen Sie?

Nach längeren Regenphasen ist er sehr schwierig für uns, das Unkraut in Schach zu halten. Da träume ich schon ab und zu, wie es wäre, wenn über Nacht eine Schar Heinzelmännchen im Dorfgarten diese Arbeit erledigen würden. Wie sie mit ihren kleinen Hacken fröhlich singend wieder Ordnung in die Sellerie-, Lauch-, Bohnen-, und Randenbeete bringen.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Ich möchte allen danken, die das Konzept des Dorfgartens, «frisch und nah», schätzen. Alle anderen sind natürlich herzlich willkommen. Möglichst alle sollen in den Genuss von frischem Gemüse kommen, aber auch die Schönheit der Pflanzen, das Zwitschern der Vögel und die Ruhe der Natur geniessen können.

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Noah Rieder: «Mach das, was dir am meisten Spass macht, und mach es mit Leidenschaft»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Noah Rieder, 19, Lyss, Student

Was machen Sie hier?

Hier übe ich meine Leidenschaft aus, das Biken. Ich fahre im Junioren-Nationalkader im Bike-OL. Das ist eine Randsportart, die sich vom normalen Orientierungslauf abgezweigt hat. Ich bike auch sonst gerne und habe früher einmal Orientierungslauf gemacht. So bin ich zu der Sportart gekommen, um beides zu kombinieren.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Magglingen ist für mich ein toller Trainingsstandort. Ich bin extrem glücklich darüber, eine so nahe Trainingsmöglichkeit zu haben mit allen möglichen Aspekten des Bikens.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass ich nächstes Jahr eine einwandfreie Saison fahren kann, mit allen internationalen Wettkämpfen. Und da ich das letzte Jahr bei den Junioren fahren kann, möchte ich dort sicher etwas erreichen und freue mich auf eine gute Saison.

Was wollten Sie der Allgemeinheit immer schon einmal mitteilen?

Mach das, was dir am meisten Spass macht, und mach es mit Leidenschaft. Das ist ein guter Weg aus dem Alltagstrott heraus und eine gute Abwechslung.

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Daniela de Maddalena: «Es ist an uns, jeden Tag zu versuchen, den Traum in Erfüllung zu bringen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Daniela de Maddalena, 62, Biel, visuelle Künstlerin und Hofnärrin, Kunstvermittlerin, Pädagogin.

Was machen Sie hier?

Ich bin hier oben auf einem mehrere Meter hohen Gerüst. Ich habe den Auftrag erhalten, in Twann vier Bilder zum Thema Rebbau an historischen Fassaden zu gestalten. Momentan arbeite ich am zweiten Bild, es wird etwa fünf Quadratmeter gross. Die Sujets sind der Schnitt der Reben, die Laubarbeiten, der Läset und die Arbeit im Keller. Der ganze Prozess ist relativ aufwendig. Vor der Realisierung recherchiere ich lange zum Thema, erstelle Skizzen. Zuerst der Auftraggeber und daraufhin der Denkmalschutz müssen damit einverstanden sein. Danach braucht es auch eine Baubewilligung. Ich verwende mineralische Farben, die sich mit der Fassade verbinden. Die Farbpalette ist an die vorherrschenden Farben im Dorf und der Umgebung angepasst.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Für mich ist das hier einer der schönsten Orte rund um den Bielersee, er ist ein Stück Heimat für mich. Ich kannte Twann ursprünglich nur von der Durchfahrt mit dem Fahrrad, von einer Degustation oder einem Treberwurstessen. Inzwischen sind die mit Twann verbundenen Namen für mich nicht mehr abstrakt, sie sind verbunden mit persönlichen Begegnungen, die ich sehr schätze.

Wovon träumen Sie?

Was auf der Welt passiert, ist nicht erfreulich. Jeder Mensch träumt davon, genug zu essen zu haben, sauberes Wasser trinken, reine Luft atmen zu können. Ich träume davon, dass jeder Mensch sich sicher fühlen kann, wo immer er ist, sich nicht bedroht fühlen muss durch Umstände, die Menschen herbeigeführt haben. Ich träume von einer heilen Welt ohne Rassismus in irgendeiner Form und dass jeder Mensch als wertvoll betrachtet wird.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Du kannst träumen, aber du kannst auch sagen, hey, es ist jetzt möglich! Wenn wir uns nicht mehr als das Zentrum der Welt sehen, sind wir eher bereit zu verzichten, zugunsten des Gesamten. Wovon ich träume, ist nicht nur absurde Träumerei. Es ist an uns, jeden Tag zu versuchen, den Traum in Erfüllung zu bringen, auch wenn es nur ein kleiner Teil davon ist. In der momentanen Klimadiskussion geht es nicht nur um das, was vor unserer Haustüre passiert. Der Mensch ist schier überfordert von der Dimension dieses Problems. Trotzdem kann jede und jeder etwas zur Veränderung beitragen. Der Klimawandel ist eine Tatsache, er findet jetzt satt. Man kann ihn nicht einfach absagen wie ein Konzert wegen Covid-19. Wir sind in der Verantwortung, nicht nur für uns selber, sondern für die kommenden Generationen.

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Jan Büchler: «Man sollte offen bleiben für alles»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Jan Büchler, 19, Lyss, Zugbegleiter

Was machen Sie hier?

Hier trainiere ich das DJing, so wie andere zuhause das Gitarrespiel oder andere Instrumente üben. Das erste Mal hat mich das DJing vor zwei Jahren gepackt, als mich eine Kollegin für einen DJ-Wettbewerb in der Kufa angemeldet hat. Ich war begeistert davon, vor vollem Haus zu spielen, und es gab mir ein gutes Gefühl, die Leute glücklich zu machen. Dazu kann ich noch die Musik laufen lassen, die mir gefällt. Das ist einfach super. Meine Nachbarn hassen mich wohl für mein Hobby, dafür möchte ich mich entschuldigen. Dank diesem ersten Auftritt bin ich begeistert davon, vor Leuten aufzutreten, und kann das zum Glück nun unter dem Namen DJ Jan Black auch regelmässig tun.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Ich habe mein Equipment selbst aufgebaut. Alles an Events mitzunehmen, ist immer etwas mühsam, ich würde mir wünschen, das Ganze etwas professioneller zu machen. Und es wäre natürlich schön, grösser und bekannter zu werden. Aber ich denke, ich mache das Beste aus meinem Kapital.

Wovon träumen Sie?

Später auch einmal als Produzent zu arbeiten. Es hat eine eigene Faszination, etwas von Grund auf selbst zu kreieren. Dazu müsste man wohl eine Marktlücke finden. Die beliebtesten Musikrichtungen wie House oder Hip-Hop sind schon ziemlich ausgereizt, aber ich denke, an der Kreativität wird es bei mir nicht scheitern.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Man sollte offen bleiben für alles, ich selbst will immer Neues probieren und besser werden. Dadurch hat sich mir mit dem DJing eine ganz neue Welt geöffnet, was ich mir früher nie hätte vorstellen können. Und das wünsche ich auch vielen anderen, dass sie so etwas erleben können.

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Paolo Merico: «
Bleibt dem Leben gegenüber interessiert, neugierig»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Paolo Merico, 54, Biel, Museumstechniker

Was machen sie hier?

Ich bin der Museumstechniker im Kunsthaus Centre d’art Pasquart. Etwa alle zwei Monate werden 2000 Quadratmeter komplett geräumt und eine neue Ausstellung eingerichtet. Für den Abbau stehen uns zwei Tage zur Verfügung, innert zehn Tagen wird die neue Ausstellung eingerichtet. Ich bin schon bei der Planung der jeweiligen Ausstellung beteiligt mit den Kunstschaffenden, der Direktorin und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, stelle jeweils das technische Team zusammen, bestelle das notwendige Material und koordiniere die Arbeiten. Dazu sorge ich laufend für Unterhalt und Sicherheit des Gebäudes und räume ständig das Atelier auf – das trotzdem immer unordentlich bleibt.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es ist schön und befriedigend, meine Vorschläge und Erfahrung einbringen zu können. In den 20 Jahren meiner Tätigkeit hier sind viele Freundschaften zu Künstlern entstanden. Es ist immer wieder eine Challenge, für Problemstellungen optimale Lösungen zu finden. Ich werde dabei von einem super Team unterstützt. Und es bedeutet mir viel, die Wertschätzung und Freude der Künstler und allen Beteiligten und Kunstfreunde nach gelungenem Aufbau an der Vernissage zu teilen. Auch die vielen freudigen Gesichter der Schulklassen, die die Ausstellungen mit unserem Vermittlungsteam besuchen, berühren mich und geben mir Bestätigung für unsere Arbeit.

Wovon träumen Sie?

Für mich ist es wichtig und schön, immer wieder neue Orte, Situationen und Menschen kennenlernen zu können. Dazu muss man gar nicht unbedingt auf der weiten Welt herumreisen. Seit Kurzem geniesse ich einfach zwischendurch die Fahrten auf meinem Rennvelo. Ich möchte weiterhin Zeit und Raum haben, um Neues zu entdecken, intensiv leben, durchatmen zu können.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer mitteilen?

Besonders in dieser aktuellen Situation sollten wir uns alle fragen: Brauchen wir eine Globalisierung um jeden Preis? Was bleibt, wenn die Coronapandemie vorbei ist? Wollen wir wirklich so weiterfahren wie zuvor? Wir sollten weniger und besser konsumieren sowie ökologischer reisen. Wir leben doch eigentlich in einem Paradies, wir sollten bewusst und essentiell leben, das Leben geniessen, neugierig bleiben und einander mit mehr Offenheit und Respekt begegnen. Das sage ich auch immer zu meinen Kindern: Bleibt dem Leben gegenüber interessiert, neugierig.

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Zoë Cotti: «
Mit positivem Geist kann man die Zeit nutzen, um Neues zu lernen oder Freundschaften zu pflegen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Zoë Cotti, 16, Biel, Gymnasiastin

Was machst du hier?

Ich springe hier von der Brücke in die Aare. Ich habe mit meinen Freundinnen abgemacht und verbringe die Zeit gerne am Wasser. So geniesse ich meine Ferien.

Was gefällt dir hier?

Ich mag den Adrenalinkick beim Springen. Die Abkühlung im Wasser tut bei dieser Hitze besonders gut. Der Aufprall mit den Füssen auf das Wasser ist übrigens weniger schmerzhaft als das Barfussgehen auf dem Kies, um wieder zur Brücke zu gelangen.

Wovon träumst du?

Ich habe ein Auslandjahr in den USA an einer High School in Washington geplant. Bereits in ein paar Wochen wäre ich gestartet. Nun ist alles im Ungewissen. Ich weiss nicht, ob ich einreisen darf und ein Visum bekomme. Wegen der Coronakrise sind momentan alle Pläne auf Eis gelegt. Ich wünsche mir sehr, dass ich die Chance erhalte und trotzdem früher oder später nach Amerika gehen darf.

Was möchtest du der Allgemeinheit mitteilen?

Lass dich durch die allgemeine Krise nicht herunterziehen. Mit positivem Geist kann man die Zeit nutzen, um Neues zu lernen oder Freundschaften zu pflegen. Ich bin dankbar, mit meinen Freundinnen unterwegs zu sein.

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Cornelia Zünd: «
Man sollte auch Umstände annehmen, akzeptieren können, es ist gut, so wie es ist»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Cornelia Zünd, 29, Lamboing, Heilstein-Therapeutin und Kunsthandwerkerin

Was machen Sie hier?

Zusammen mit meinem Partner Reto betreiben wir hier eine Eventgastronomie mit vielen hausgemachten, regionalen Produkten, die wir mit viel Liebe und Hingabe selber sammeln, anbauen und zubereiten. Zusammen mit der Event-Glasbläserei und dem Mineralienladen ist das eine schöne Kombination. Ich stelle zudem auch Blütenschmuck her, der ebenfalls im Laden verkauft wird.

 

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Man spürt an diesem Ort die Kraft der Natur. Es ist schön und befriedigend, wenn man jemandem zu einem Stein verhelfen kann, der etwas in seinem Leben zu bewegen vermag. Es gibt sehr viele schöne Begegnungen hier oben. Dieser Ort bedeutet mir wirklich viel, und es ist schön, ihn mit anderen teilen zu können.

Wovon träumen Sie?

Ich träume von einer normalen Zeit, in der man sich berühren, die Hand geben kann. Es wäre schön, wenn der Mensch wieder mehr der Natur vertrauen würde, und offener für sein Gegenüber sein könnte. Man sollte mehr Vertrauen in komplementäre Heilmethoden haben, das muss kein Widerspruch zur Schulmedizin sein. Ich vermisse die grossen Anlässe bei uns, und mit Menschen zusammen zu feiern.

 

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Es gibt zwei grundsätzliche grosse Gefühle, die Menschen empfinden, Liebe und Angst. Aus Angst entstehen weitere Gefühle wie Neid, Aggression und Depression. Man muss zur Liebe zurückfinden, sie ins Zentrum rücken, Freude am Leben haben, darf das Vertrauen in sich selber und die Anderen nicht verlieren. Steine verhelfen wieder zu Boden unter den Füssen, öffnen das Herz. Ich spüre sehr intensiv, dass die Menschen nicht mehr geerdet sind. Man sollte auch Umstände annehmen, akzeptieren können, es ist gut, so wie es ist.

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Emanuel Ganz: «Ein Traum von mir ist, eines Tages nach Amerika reisen zu können»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Emanuel Ganz, 54, überall, keinen

Was machen sie hier?

Ich befinde mich seit Jahren auf der Durchreise, von Ort zu Ort, und gleichzeitig bin ich auf der Flucht, da die Person, die eigentlich zu mir schauen sollte, nicht wirklich auf mich aufpasst, und ich mich neben ihr nicht wohl fühle. Natürlich habe ich immer die Hoffnung, eines Tages etwas Besseres zu finden, das mein Leben verändert.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Ich finde es hier in Biel sehr angenehm und gut. Besonders die Leute sind hier sehr sozial und interessiert. Dieser Ort hat aber keine spezielle Bedeutung für mich, da ich, wie gesagt, nur auf der Durchreise bin, und mich am Ende überall befinde. Ich lebe auf der Strasse, habe keinen fixen Wohnort und muss mich jedes Mal neu umschauen, wo und wie ich meinen Tag verbringe und wie ich zu einer Matratze zum Schlafen komme und nicht im Regen übernachten muss.

Wovon träumen Sie?

Ich wäre sehr gern wieder im Militär, bei den Füsilieren, aber ich bin leider zu alt. Am allerliebsten würde ich den ganzen Dienst nochmals von vorne machen. Ein anderer Traum von mir ist, eines Tages nach Amerika reisen zu können, um dort zu leben. Das hat mich schon immer gereizt. Leider war ich noch nie da.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Eigentlich mag ich die Allgemeinheit, auch wenn ich selber eine eher ruhige Person bin und wenig rede. Trotz allem, wenn ich auf die Suche nach einer Zigarette bin, dann komme ich immer wieder ins Gespräch mit verschiedenen Leuten. Gleichzeitig muss ich sagen, dass sich die Leute, die ein Dach über den Kopf haben, zufrieden geben sollten und sich bewusst sein müssen, dass es Leute gibt, die, wie ich, jeden Tag dafür kämpfen müssen, sechs Franken zu ergattern, um in der Nacht einen Schlafplatz zu haben und nicht draussen in der Kälte schlafen müssen.

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Andrea Eigenheer: «Nicht ich bin der Chef hier im Kafi, sondern Jesus, Gott. Ich glaube, Gott hat mir die Idee für diesen Ort aufs Herz gelegt. Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Andrea Eigenheer, 45, Safnern, Optikerin und Hausfrau

Was machen Sie hier?

Ich betreibe hier ein Kafi, in erster Linie verstehe ich mich aber als Gastgeberin. Mein Ziel war es, einen Ort zu schaffen, wo die Leute sich treffen, die Gemeinschaft pflegen können, eine Oase mitten im hektischen Leben.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Dies ist mein zweites Zuhause, ich habe sehr gerne Menschen um mich herum. Ich fühle mich hier wie in der eigenen Stube, in der ich Besuch empfange. Wir haben viele regelmässige Gäste, es ist wie eine grosse Familie. Es erfüllt mich mit Freude, wenn sich die Menschen hier wohlfühlen. Mein Lebensweg musste mich hierher führen. Nicht ich bin der Chef hier im Kafi, sondern Jesus, Gott. Ich glaube, Gott hat mir die Idee für diesen Ort aufs Herz gelegt. Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein.

Wovon träumen Sie?

Mir ist ein liebevoller Umgang der Menschen untereinander wichtig. Ich wünschte mir, die Menschen würden sich mit mehr Herzlichkeit und Wertschätzung begegnen. Das Herz ist ein wichtiges Symbol für mich, ich streue es auf jeden Cappuccino hier im Kafi, die Leute freuen sich darüber. Man sollte sich im Alltag häufiger ein Lächeln schenken, sich in die Augen und nicht nur immer aufs Handy schauen.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Die Menschen suchen in allen möglichen Religionen und esoterischen Richtungen die Wahrheit, aber das wirklich Gute und Richtige liegt so nah. Der Gott der Bibel liebt uns so sehr und wünscht sich nichts mehr als eine persönliche Beziehung zu uns. Ich finde, wir sollten uns wieder vermehrt Gott und unseren christlichen Werten zuwenden. Man sollte mit ganzem Herzen und Verstand lieben. Im Moment halten sich die Leute brav an die Coronaregeln. Es wäre schön, wenn wir genauso pflichtbewusst nach den Regeln der zehn Gebote leben würden.

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Tanja Reber: «
Meine Kunst soll helfen, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind, auch wenn es gerade nicht so gut geht»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Tanja Reber, 24, Biel, Barchefin

Was machen Sie hier?

Mit meinen Zeichnungen möchte ich Gefühle verkörpern und eine Stimmung überbringen. Der weibliche Körper ist oft mein Hauptmotiv, einfach weil mich die Natürlichkeit und Schönheit fasziniert. Dabei verzichte ich oft bewusst auf das Zeichnen eines Gesichts, so kann die Zeichnung besser wirken, ohne abzulenken. Die Farben unterstützen das Gesamtbild in seiner Wirkung. Für mich hat die Kunst etwas Meditatives. Normalerweise kann ich nicht stundenlang stillsitzen, beim Malen geht das.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich male gerne an Orten, die eine positive Ausstrahlung haben. Ich fühle mich hier in der Wohngemeinschaft sehr wohl. Ich mag Räume, die eine hohe Decke haben, so habe ich Freiraum, gerade für positive Gedanken. Denn ich will positive Gefühle vermitteln.

Wovon träumen Sie?

Meine Kunst soll helfen, die Dinge zu akzeptieren wie sie sind, auch wenn es gerade nicht so gut geht. Vorwärts zu schauen und Dinge zu tun, die mich erfüllen und anderen eine Freude machen, das ist mein Ziel. Aber ich lebe gerne einfach im Moment und begrüsse den Zufall.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Sich mehr auf den eigenen Instinkt zu verlassen. Einfach das tun, was auch Freude macht, und sich nicht von der Mitwelt zu stark beeinflussen lassen. Das eigene Licht anknipsen, nicht in den Schatten stellen, um es bildlich zu sagen.

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Ernst Hess: «
Eine Rückkehr zu mehr Natürlichkeit würde ich willkommen heissen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Ernst Hess, 90 Jahre, Ins, Rentner

Was machen Sie hier?

Ich feiere hier im Schulgarten Paradiesli Ins im engen Familienkreis meinen 90. Geburtstag. Schön, dass sich viele aus meiner Familie Zeit genommen haben, hierhin zu kommen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Diesen Garten habe ich über 30 Jahre lang gepflegt. Ich habe hier verschiedene Pflanzen für den Erhalt für nachkommende Generationen vermehrt. Für Pro Specie Rara habe ich Hochstammbäume, aber auch Kartoffeln, Bohnen und Erbsen gepflanzt. Etwas ganz Besonderes sind die grossen Rhabarberpflanzen. Diese entdeckt man heute wieder vermehrt in den Gärten. Ich bin glücklich, dass dieser Garten von meiner Tochter nun als Schulgarten weitergeführt wird.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Eine Rückkehr zu mehr Natürlichkeit würde ich willkommen heissen. Im Biolandbau wird dies bereits umgesetzt. Es geht auch ohne künstliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel, aber dadurch wird das Gärtnern halt auch etwas pflegeintensiver. Ich habe damals in den 70er-Jahren mit dem Biolandbau angefangen. Damals wurde man noch schräg angeschaut und als Spinner abgetan. Das sieht zum Glück heute anders aus.

Wovon träumen Sie?

In meinem Alter habe ich nicht mehr viele Pläne und Träume. Ich bin zufrieden, wie der Alltag noch funktioniert. Gerne wäre ich noch zu Fuss unterwegs und hätte im Garten weitergemacht und mehr von meinen Erfahrungen weitergegeben.

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Dominik Matter: «
Die Toleranz den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber ist sehr wichtig»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Dominik Matter, 48, Kallnach, Schmiedmeister

Was machen sie hier?

Als Hufschmied und Schlosser habe ich viele Tätigkeitsfelder. Am auffälligsten sind aber sicher meine Figuren. Diese stehen rund um die Schmiede. Erlernt habe ich meinen Beruf bei der Hofer AG in Müntschemier. Zu den Figuren bin ich nach der Expo.02 durch den Monolith gekommen. Damals wurden die Rostfiguren bekannt, da aus den Blechen der Kunstfiguren verschiedene Souvenirs erstellt wurden. Angefangen hat es mit einem Weihnachtsbaum, den ich gefertigt und vor dem Haus aufgestellt habe. Da kamen bereits die ersten Anfragen.

Was gefällt Ihnen hier?

Ich kann selber bestimmen, welche Werke ich anfertige. Ich bin mein eigener Herr und Meister. Ich fertige Einzelstücke, der Rost setzt sich immer anders. Mit dem Rostbeschleuniger geht es manchmal nur einen Tag, bis eine Figur schön rostbraun ist.

Würden Sie hier etwas verändern?

Seit 18 Jahren mache ich diese Arbeit. Ich bin da, wo ich sein will und glücklich damit.

Wovon träumen Sie?

Ich möchte gesundheitlich fit bleiben und hoffe, dass ich meinem täglichen Handwerk nachgehen kann. Bis ins Alter bei guter Gesundheit zu bleiben, wäre schön.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Die Toleranz den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber ist sehr wichtig. Wenn wir immer mehr Menschen auf engerem Raum werden, braucht es Mitgefühl und Empathie. Es wäre schön, würden alle etwas weiterdenken, als bis zum eigenen Gartenzaun.

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Daniel Jordi: «
Ich finde es wichtig, den Strassenmusikanten mehr Anerkennung und Respekt zu zollen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Daniel Jordi, 43, Biel, Musiker

Was machen Sie hier?

Ich spiele hier meine Musik. Seit fünf Jahren lebe ich in der Schweiz, ursprünglich komme ich aus Barcelona. Vor einigen Monaten wurde ich Familienvater. Mein Beruf, mein Hobby und meine Leidenschaft ist die Musik. Ich spiele seit Jahren meine Lieder auf der Strasse und gebe Gitarrenkurse. Die Musik ist mein Job und meine Freiheit, auch wenn es ab und zu finanziell schwierig werden kann. Es gibt Tage, an denen ich bis zu sechs Stunden spielen muss, damit ich das benötigte Einkommen erreiche. Dies kann langfristig anstrengend werden, da ich nicht so viel Material habe, um sechs Stunden lang verschiedene Lieder zu spielen, und meine eigenen Songs zum tausendsten Mal höre.

Was gefällt Ihnen hier?

Ich spiele an verschiedenen Orten in der Schweiz, aber dieser Platz hier ist mein absoluter Favorit. Dieser Bahnhof dient als Verstärker meiner Stimme und der Melodien. Er erzeugt ein einzigartiges Echo, und so passiert immer wieder, dass Leute zu mir kommen, weil der Wind meine Musik zu ihnen trägt, während sie auf dem Gleis warten. Sie machen mir Komplimente oder schenken mir etwas. Manchmal bekomme ich Briefe, etwas zu Essen oder Geld, wenn es draussen so kalt ist und jemand mit mir Mitleid hat und weiss, wie schwierig es sein kann, bei Frost draussen zu spielen.

Wovon träumen Sie?

Wovon ich schon länger träume, ist, eines Tages beim Lakelive-Festival als Musiker eingeladen zu werden oder sogar mit einem Orchester mitzuspielen. Ein anderer Wunsch wäre es, bei der Stadt zu arbeiten und Strassenmusikern Bewilligungen zu erteilen. Somit könnte ich denjenigen Menschen, bei denen ich ein Talent spüre, Türen öffnen und die Möglichkeit bieten, in der Öffentlichkeit zu musizieren. So viele Menschen hätten ein grosses Potenzial, doch die Bürokratie verhindert, dass dies der Gesellschaft dargeboten werden kann. Wichtig ist es auch, mehr Plätze zur Verfügung zu stellen und neue Möglichkeiten zu schaffen, damit man sich zeigen kann.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?


Ich finde es wichtig, den Strassenmusikanten mehr Anerkennung und Respekt zu zollen. Ich stehe jeden Tag draussen, spiele meine Lieder, um meine Familie und mein Leben zu finanzieren, und kämpfe darum, mich täglich zu verbessern und neue Lieder zu schreiben. Aber gleichzeitig schauen die Leute auf uns herab, als ob wir alles andere machen würden, als zu arbeiten, und das spüre ich. Übrigens schreibe ich ein Buch über meine Erfahrungen, die ich in den Jahren hier am Bahnhof erlebt habe.

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Leila Wacker: «Es sollten einfach alle Velo fahren»

Vorname, Name, Alter, Wohnort

Leila Wacker, 5 Jahre, Evilard

Was machst du hier?

Ich spiele hier auf dem Spielplatz.

Was gefällt dir hier?

Wenn das Rutschen mega schnell geht. Bei der Schaukel will ich immer ganz hoch schaukeln.

Was könnte man hier verändern?

Ich will wieder einmal auf ein Schiff gehen.

Was möchtest du der Allgemeinheit mitteilen?

Alle Leute sollen ein Velo haben. Ich fahre unglaublich gerne und es sollen einfach alle Velo fahren.

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Pierre Niederer: «Wir sollten nie vergessen, wie gut es uns hier in der Schweiz geht»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Pierre Niederer, 60, Biel, Lehrer

Was machen sie hier?

Ich wohne hier, das ist mein Zuhause. Seit ich mein Elternhaus verlassen habe, bin ich oft umgezogen, habe ungefähr an 30 verschiedenen Orten gelebt. Zum ersten Mal wohne ich länger am selben Ort, seit nun bald 17 Jahren. Es ist ein ehemaliges Fabrikgebäude und hat somit viel Raum. Hier habe ich meine Freiheiten, kann laut Musik hören, ohne dass jemand gestört wird, kann ohne schlechtes Gewissen mitten in der Nacht Billard spielen und arbeiten so lange ich möchte. Ich konnte dieses Loft selber gestalten, meine Möbel, die Einrichtung, den Billard-Tisch, die Musikboxen, alles selber bauen. Jedes einzelne Stück Material habe ich selber raufgeschleppt – bis zu den Kieselsteinen auf meiner Terrasse. Auch die Bettlandschaft habe ich selber gebaut. Sie ist nicht nur ein Schlafplatz, sondern auch ein Ort zum Lesen, zum Abschalten und zum Sein. Die Matratze ist in ein Podest eingelassen und ist umgeben von einer grossen Fläche, auf der man auch sitzen kann. Dazu befindet es sich im Wohnraum. Ich wohne, schlafe und koche somit im selben Raum.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Viele Jahre habe ich hier mit meinen beiden wunderbaren Töchtern in einer Art WG gelebt. Dieser Ort hat viel positive Energie und diese Energie kann ich gut für mich nutzen. Wir haben hier im Gebäude ein kleines Theater und ich bin umgeben von jungen kreativen Menschen, die hier arbeiten oder vorbeikommen für Theater, Tanz und Musik und das finde ich super, auch weil ich dadurch vieles hören oder sehen konnte, von dem wo ich sonst vielleicht gar nichts erfahren hätte. Dieser Ort ist für mich sehr inspirierend.

Wovon träumen Sie?

Im Vordergrund steht die Gesundheit. Gesund bleiben und reisen können, um noch viele weitere Orte dieser Welt zu sehen. Ein zweiter Traum wäre es vielleicht, wieder einen Hund zu haben, ich bin mit Hunden aufgewachsen. Ich würde gerne mit einem Hund arbeiten, zum Beispiel mit einem Lawinen- oder Katastrophenhund, das finde ich faszinierend. Und ein grosser Traum von mir (und wahrscheinlich für die meisten Väter) wäre es, meinen (eventuell späteren) Enkelkindern das zu zeigen, was ich meinen Kindern damals zeigen konnte, das Spielen und Leben in der Natur und in unseren faszinierenden und wunderbaren Wäldern.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Ich finde es ganz wichtig, dass wir bescheiden bleiben und erkennen, was im Leben wirklich wichtig ist. Es gibt viele Menschen auf dieser Welt, denen geht es sehr schlecht und wir sollten nie vergessen, wie gut es uns hier in der Schweiz geht.

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Samuel Peña: «Habt Respekt vor der Natur und bleibt lieb 
zueinander»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Samuel Peña, 29, Nidau, Detailhandelsfachmann

Was machen Sie hier?

Ich bin für den Verkauf zuständig, ich mache Bestellungen und ab und zu repariere ich kaputte Angelruten der Klienten. Wir sind zu dritt im Geschäft. Natürlich bin ich selber auch Fischer. Die Saison hat jetzt langsam wieder begonnen. Meistens fängt sie im Mai an und endet im Oktober. Momentan haben wir also wieder mehr zu tun als noch vor einigen Wochen. Natürlich gibt es angefressene Fischer, die auch während der Winterzeit ihre Gadgets bei uns kaufen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Diesen Laden gibt es seit 1994, er befand sich bis vor einigen Jahren noch in der Altstadt. Da war ich natürlich noch ein Kind, aber schon am Fischen interessiert und ging selber als kleiner Klient meine Sachen dort besorgen ... Und jetzt arbeite ich hier. Ich mag es sehr, dass meine Arbeit mit meinem Hobby verbunden ist. Unterdessen arbeite ich seit neun Jahren hier und kenne die Stammkundschaft. Es ist schon fast ein kleiner Treffpunkt geworden, wo man sich über die Fischerei austauscht und zusammen plaudert.

Wovon träumen Sie?

Ich lebe hier und jetzt, für den Moment. Die Zukunft ist weiter weg, und ich finde es wichtig, die Gegenwart nicht zu vergessen und im Fokus zu behalten. Wenn man ständig nach vorne schaut, entgehen sehr schnell Sachen, die jetzt passieren. Aber einen Riesenhecht zu fischen wäre sicher ein Ziel, obwohl ich schon öfters Hechte rausgezogen habe ... Aber es gibt immer einen noch grösseren Fisch im Teich.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Habt Respekt vor der Natur und bleibt lieb 
zueinander.

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Domenic Dannenberger: «Man soll das Leben leben und sich mit ihm auseinandersetzen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort

Domenic Dannenberger, 54, Täuffelen

Was machen Sie hier?

Ich wohne schon länger in der Umgebung, aber ursprünglich bin ich aus dem Engadin. Seit einigen Jahren paddle ich mit dem Kajak hier auf dem Bielersee. Diese Leidenschaft pflege ich öfters, nämlich zwei- bis dreimal in der Woche. Es ist eines meiner Lieblingshobbys, da ich auch selber im Sportbereich arbeite. Ich habe auch andere, wie Schwimmen, Surfen oder Stand-Up-Paddeling, bin gerne auf oder im Wasser, am See oder am Meer. Es macht mir auch nichts aus, bei kaltem Wetter auf den See zu fahren. Ich habe für jedes Klima ein passendes Outfit.

Was gefällt Ihnen hier?

Das Wasser und das Seeufer, besonders am frühen Morgen. Ich geniesse es, das Licht und die Reflexionen auf dem Wasser zu sehen, egal um welche Jahreszeit. Was ich auch sehr mag, ist, die verschiedenen Tiere zu beobachten, die man an diesen Orten zu sehen bekommt, wie die Biber, Schwäne, Enten und so weiter.

Wovon träumen Sie?

Für mich ist es wichtig, eine glückliche Familie zu haben und die Momente zu geniessen. Was mir auch am Herzen liegt, ist die Zufriedenheit.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer mitteilen?

Man soll das Leben leben und sich mit ihm auseinandersetzen, besonders in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel in der Coronakrise, in der wir uns momentan befinden. Es ist mir sehr wichtig, dass sich die Leute bewusst sind, dass es uns im Vergleich zu anderen Ländern, wie zum Beispiel dem Jemen, gut geht, und wir uns eigentlich nicht gross beschweren sollen, auch wenn wir momentan auf gewisse Dinge verzichten müssen.

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Tina Küffer: «Man soll im Leben kreativ bleiben»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Tina Küffer, 27, Biel, Köchin

Was machen Sie hier?

Bis vor Kurzem war ich auf Reisen. Als ich zurückkam, war die Krise da. Alles war geschlossen und mir wurde klar, ich musste erfinderisch werden, um etwas zu verdienen. Dank der Unterstützung meiner Familie und Freunde kam ich zu diesem Foodtruck und durch die Genehmigung des Verantwortlichen des Dispo-Space durfte ich mich hier einrichten. Das war ein riesiges Glück.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Mir gefällt es sehr gut. Es ist schon fast ein kleiner Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ich wollte schon immer vegetarisch kochen und selber auswählen, was es zu essen gibt. Diese Freiheit habe ich hier. Ich kann zum Biobauer gehen und dort das Gemüse besorgen, das ich brauche. Somit unterstütze ich auch die Leute, die es momentan schwierig haben. Und was auch wichtig und schön ist: Meine Kunden sind sehr interessiert, was es täglich Neues gibt und sind dankbar und zufrieden.

Wovon träumen Sie?

Ich improvisiere sehr gerne, deshalb: Kochen nach Lust und Laune, das habe ich mir schon immer gewünscht.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?


Man soll im Leben kreativ bleiben, auch in solch schwierigen Situationen wie jetzt, besonders in der Gastronomie.

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Ursula Jampen: «Nehmen Sie sich wieder Zeit, sich der Natur zu widmen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Ursula Jampen, 54 Jahre, Müntschemier, Fachlehrerin und Produktionsleiterin Muck’s Gelati.

 

Was machen Sie hier?

Ich fülle die Milch in den Pasteurisierer, aus der ich später Glace mache. Die Glace wird nach dem Beifügen des Geschmacks und der Zuckerarten unter ständigem Rühren gefroren. Dabei wird erhitzt und wieder gekühlt. Dieser Vorgang nennt sich Reifen. So entsteht eine cremige Glace.

Was gefällt Ihnen an der Arbeit?

Das Experimentieren mit verschiedenen Geschmackskombinationen ist immer wieder spannend. So haben wir bereits tolle Kreationen mit Gurke, Stangensellerie, Rosmarin, Rüebli oder Ingwer in unserem Angebot. Und laufend kommen neue dazu. Auch die Zusammenarbeit mit der Familie und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht mir Freude. Bei unserem Familienunternehmen bin ich aber gerne die, die im Hintergrund wirkt.

Wovon träumen Sie?

Ich habe schon viele meiner Träume verwirklichen können. Gerne hätte ich gesagt, dass ich mehr Zeit hätte zum Handarbeiten und im Garten zu wirken, doch diese Zeit habe ich jetzt durch die Pandemie unverhofft bekommen. Aber ich freue mich, hoffentlich bald wieder mit Freunden und Bekannten etwas zu unternehmen, das fehlt mir schon.

 

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Nehmen Sie sich wieder Zeit, sich der Natur zu widmen. Im Garten Pflanzen anziehen, sie gedeihen lassen, ernten und dann zu feinen Kreationen verarbeiten. Dies ist sehr erfüllend.

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Marcel Rohner: «Gerade in dieser schwierigen Zeit sollten wir stolz auf unsere Schweiz sein»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Marcel Rohner, 56 Jahre, Büren, Güggeliverkäufer.

Was machen Sie hier?

Ich bin selbstständiger Güggeliverkäufer und habe hier meinen Stammplatz. Der Wagen und das ganze Zubehör gehören mir, und ich bin froh, selbstständig zu sein. Momentan habe ich nämlich sogar mehr Kunden. Aber auch meine Stammkunden kommen immer wieder.

Was bedeutet Ihnen diese Arbeit?

Es ist schön, sich mit den Kunden kurz zu unterhalten und ihnen eine Freude zu machen mit einem feinen Essen.

Wovon träumen Sie?

Ich bin rundum zufrieden. Gerne gehe ich in meiner Freizeit fischen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Gerade in dieser schwierigen Zeit sollten wir stolz auf unsere Schweiz sein. Bleibt gesund!

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Noel Studer: «Anderen, denen es ähnlich geht, empfehle ich, sich wieder vermehrt einem Hobby zu widmen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Noel Studer, 14, Tschugg, Schüler

Was machst Du hier?

Gerne unternehme ich mit meinem Töffli Touren um den Jolimont, den Bielersee oder auch auf den Mont Vully. Einer meiner Lieblingsorte ist der Tierpark hier. Die Töfflitouren bedeuten mir viel, aber ich bastle auch sehr gerne an meinem Töffli. Bald habe ich Geburtstag, ich hoffe, dass ich dann neue Teile bekomme. Mein Tacho ist nämlich defekt.

Was gefällt Dir hier?

Hier hat man eine tolle Aussicht über Tschugg und auf den Bielersee. Bereits als Kind kam ich oft hierher. Meine Taufe hat auch hier im Tierpark stattgefunden.

Wovon träumst Du?

Ich möchte einmal ein Töfflitreffen veranstalten. Einfach abmachen und dann irgendwo hinfahren. Zum Beispiel um den Neuenburgersee oder nach Adelboden.

Was wolltest Du der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Ich habe momentan mehr Zeit durch die Coronakrise. Anderen, denen es ähnlich geht, empfehle ich, sich wieder vermehrt einem Hobby zu widmen. Für mich ist das sehr befreiend und das wünsche ich allen.

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Franziska Stauffer: «Wir müssen lernen, mit den Eigenarten der anderen klarzukommen, was nicht immer einfach ist»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Franziska Stauffer, 45, Finsterhennen, Physiotherapeutin

Was machen Sie hier?

Ich bin hier im SWEM-Trainingscenter in Finsterhennen. Das SWEM ist ein spezielles Trampolin, das wir selber herstellen und mit dem Swiss Label haben zertifizieren lassen. Normalerweise finden in Finsterhennen und in Lyss unter der Woche 15 Trainingseinheiten auf dem Trampolin statt. Nun filme ich aber meine Trainings, lade sie auf unsere Website und motiviere alle, zu Hause mitzumachen, um so ihr Immunsystem zu stärken. Bald werde ich die Videos über unsere Website für alle frei zugänglich machen.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass wir Menschen in Liebe miteinander leben. Da wir alle unsere Ecken und Kanten haben, ist dies nicht immer so einfach, wie es sich gerade in der aktuellen Zeit zeigt. Ich hoffe, dass diese Krise uns dabei hilft, unsere Prioritäten zu überdenken und wenn nötig neu zu ordnen. Ich wünsche mir auch ein neues Bewusstsein dafür, was unser Leben und das unserer Kinder wert ist. Wir sollten lernen, einander zu schätzen, zu lieben und miteinander zu teilen. So bietet jede Krise eine Chance!

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Als Physiotherapeutin habe ich mir schon oft Gedanken gemacht und viel darüber gelesen, was unsere Gesundheit alles beeinflusst. Gesunde Bewegung ist das, was wir zum Beispiel in unserem SWEM-Training anbieten. Jeder kann täglich selbständig trainieren, sogar in Zeiten von Corona. Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls von grosser Bedeutung. Hier im Seeland, dem Gemüsegarten der Schweiz, ist es motivierend und einfach, an eine grosse Auswahl von Gemüse zu kommen. Der wichtigste Punkt für unsere Gesunderhaltung sind meines Erachtens gesunde Beziehungen – einerseits zu den Mitmenschen, andererseits zu Gott. In der momentanen Situation, die viele Familien dazu zwingt, mehr Zeit auf engerem Raum miteinander zu verbringen, ist das Konfliktpotenzial jedoch gross. Wir müssen lernen, mit den Eigenarten der anderen klarzukommen, was nicht immer einfach ist. Deswegen möchte ich auf das bevorstehende Osterwochenende hinweisen und alle, die Zeit haben, dazu ermutigen, in der Bibel im Lukasevangelium nachzulesen, was an Ostern geschehen ist. Mit der Kreuzigung und Auferstehung Jesu wird uns Gottes Liebe zu uns Menschen vor Augen geführt. Diese Liebe kann uns dabei helfen, uns selber und unsere Mitmenschen mit all ihren Eigenheiten anzunehmen und zu lieben. Aus dieser Beziehung zu Gott schöpfe ich gerade auch in der Coronakrise Hoffnung und Kraft.

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Harry Steinegger: «In welcher Situation wir uns auch immer befinden, ein Problem begleitet uns eine Zeit lang»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Harry Steinegger, 28 Jahre, Biel, Handwerker

Was machen Sie hier?

Ich fahre mit meinem Fahrrad um den Bielersee. Bei schönem Wetter mache ich das zirka alle zwei Wochen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Er bedeutet mir sehr viel, ich habe regelmässig das Bedürfnis, nach draussen zu gehen, für mich zu sein. Hier kann ich das. Wenn ich am See bin, komme ich zur Ruhe.

Wovon träumen Sie?

Momentan ist mein grosser Wunsch, dieses Jahr eine Lehrstelle als Schreiner zu finden. Ich liebe das Handwerk, Holz hat eine warme Energie. Ich komme aus Kurdistan und habe dort bereits als Schreiner und Verkäufer gearbeitet.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

In der aktuellen Situation und aus meiner eigenen Erfahrung heraus möchte ich den Menschen gerne sagen, dass es wichtig ist, bei sich selber zu bleiben. In welcher Situation wir uns auch immer befinden, ein Problem begleitet uns eine Zeit lang. Wenn wir ein Ziel vor Augen haben, können wir uns darauf konzentrieren und das Problem ins Positive drehen, es als Lernprozess betrachten.

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Susanne Gribi-Neuhaus: «Es sind die kleinen täglichen Trouvaillen, die wir manchmal in der Alltagshektik wenig wahrnehmen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Susanne Gribi-Neuhaus, 53, Lyss, Lehrerin

Wo sind Sie und was machen Sie hier?

Ich stehe in unserem Schulgarten in Wiler bei Seedorf. Diesen durch Fernunterricht zu bestellen ist aktuell etwas schwierig. Also erledige ich die jetzt anstehenden Arbeiten ohne Kinder – was natürlich schade ist. Ich hoffe, ein freundlicher, aufgeräumter Garten wird die Kinder bei ihrer Rückkehr erwarten. Ob dies gelingt, werden wir sehen. Jedenfalls geniesse ich es gerade sehr, an der frischen Luft ein wenig in der Erde zu graben und dabei meinen Gedanken nachzuhängen.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Der Schulgarten liegt neben dem Schulhaus, das seit vielen Jahren mein Arbeitsort ist. Das in die Jahre gekommene Gebäude ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Hier kann ich nebst dem täglichen Schulbetrieb, für den ich mich noch nach Jahren mit Herzblut engagieren mag, meine Kreativität ausleben. Zudem sagt mir der Weitblick über Teile des Seelands sehr zu, was für mich Arbeitsqualität im Sinne von Inspiration darstellt.

Welche Träume haben Sie?

Davon habe ich viele und es bleibt meist beim Träumen. Doch kürzlich ging für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Zusammen mit meinem Sohn habe ich einen alten Bauwagen umgebaut. Das heisst, ich habe mehrheitlich geplant und er und weitere Helfer haben ausgeführt. Nun freue ich mich auf gemütliche Stunden im entstandenen Bijou

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Es sind die kleinen täglichen Trouvaillen, die wir manchmal in der Alltagshektik wenig wahrnehmen. Ich bin immer wieder erstaunt, welch schöne, spannende und erfreuliche Momente ein einzelner Tag mit sich bringen kann. Mit der Coronakrise bin ich bemüht, diesen Momenten ein ganz besonderes Augenmerk zu schenken.

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Dominique Schenker: «Man strebt immer nach mehr und vergleicht sich ständig mit anderen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Dominique Schenker, 47, Studen, Application 
Manager

Was machen Sie hier?

Ich bin hier auf meinem Hausberg, dem Jäissberg bei Studen. Nach jahrelangem Biken in meiner Jugend mit vielen Wettkämpfen und sogar Touren im Himalayagebirge habe ich den Sport nun erneut aufgegriffen. Wenn ich nicht beim Biken bin, dann gehe ich hier auch oft spazieren.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Das ist für mich einerseits ein Ort, an dem ich mich sportlich betätigen und meinen Puls in die Höhe jagen kann. Andererseits ist es auch ein Platz der puren Erholung und schöner Natur. Ich habe auch unzählige Kindheitserinnerungen an den Jäissberg, seien es Klettereien im Wald oder Schlitteln im Winter.

Wovon träumen Sie?

Ich bin ein sehr bescheidener Mensch, daher habe ich keine grossen Träume. Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre auf dem Jäissberg biken kann. Mein Vater (72), mit dem ich immer noch Biketouren mache, ist hier sicherlich mein Vorbild. Ich pflege ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich hoffe, dass dies auch mit unseren Kindern so sein wird, wenn sie mal nicht mehr zuhause leben.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Ich bin überzeugt, dass wir wesentlich weniger Probleme in unserem Leben hätten, wenn wir uns einfach mit dem zufrieden gäben, was wir haben. Man strebt immer nach mehr und vergleicht sich ständig mit anderen. Wir sollten uns glücklich schätzen und es geniessen an einem solch schönen Ort wie dem Seeland leben zu können.

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Bea Eggli: «Hier und jetzt fängt alles an. Lasst uns die Ungewissheit umarmen und daraus etwas kreieren!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Bea Eggli, 49, Tüscherz, Künstlerin

Was machen Sie hier?

Hier befindet sich mein Atelier, in dem ich bald eine Galerie eröffnen werde. Ich bin Fotografin und Künstlerin. Mein Wunsch ist es, einen Raum zu eröffnen, in dem auch andere Künstlerinnen und Künstler, egal ob bekannt oder unbekannt, von nah oder von fern, ihre Arbeit zeigen können. Der Raum soll den Austausch von Kunst und Kultur aller Art ermöglichen.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Biel ist eine dynamische Stadt, in der immer mehr passiert. Es ist spannend, zu sehen, wie die Kunstszene wächst. Das fördert das Bedürfnis, immer neuen Sachen zu zeigen. Sehen, dass so viel los ist, ist inspirierend.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Aufstrebende Künstler brauchen noch mehr Orte, an denen sie ihre Kreationen zeigen können. Es gäbe noch so viele Künstlerinnen mit interessanten Arbeiten. So einen Ort zu schaffen, habe ich zu meiner Mission gemacht.

Wovon träumen Sie?

Von der Demokratisierung von Kunst und Kultur. Damit diese nicht mehr bloss als etwas gesehen wird, was nur einer Elite zugänglich ist.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Hier und jetzt fängt alles an. Lasst uns die Ungewissheit umarmen und daraus etwas kreieren!

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Tim Reichenbach: «Wir sind so vernetzt wie noch nie und gleichzeitig sehr einsam»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Tim Reichenbach, 27, Biel, Yogalehrer

Was machen Sie hier?

Ich bin Yogalehrer und habe gerade im Move Tanzzentrum eine private Yoga-Lektion gegeben. Ich unterrichte hier auch Gruppen genau wie im CTS, und im Let’s go Fitness in Biel.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Für mich ist der Ort nicht so wichtig, sondern vielmehr die Menschen, die zu meinen Kursen kommen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, und alle verbessern sich stetig. Vielleicht lernen sie, ihre Atmung besser wahrzunehmen, oder sie fühlen ihren Körper besser. Es ist sehr schön, meine Schüler wachsen zu sehen.

Wovon träumen Sie?

Unserem Planeten geht es nicht gut. Ich träume davon, dass die Menschen auf dieser Welt selbstbewusster und selbstsicherer werden. Oft denken wir «das schaffe ich nicht» oder «was macht es schon für einen Unterschied, wenn ich etwas in meinem Leben verändere? Ich bin ja nur eine einzelne Person». Aber wir müssen erkennen, dass wir ein viel grösseres Potenzial haben, als uns bewusst ist. Das Wasser beim Zähneputzen stoppen mag nur wenig bewirken, aber wenn es jeder Einzelne tut, kann es viel bewirken. Lieber kleine leichte Schritte machen, als nichts zu tun.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Ich finde, wir sollten alle mehr miteinander unternehmen und unsere Freundschaften pflegen, nicht über das Internet, sondern im wahren Leben. Wir sind so vernetzt wie noch nie und gleichzeitig sehr einsam. Also anstelle seinem besten Freund nur zu schreiben, geht doch lieber einen Kaffe trinken.

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Rolf Scherler: «Kunst sollte nicht pädagogisch sein»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Rolf Scherler, 57, Biel, Künstler und Musiker

Was machen Sie hier?

Hier baue ich meine Skulpturen und Musikinstrumente. Meine neuste Arbeit ist der Tonturm, der aus zwölf Modulen besteht. Manche Elemente darin sind mechanisch betrieben, andere mit Motor. Gläser, Keramik und Gussformen erzeugen Töne, und auch Lichtquellen sind integriert. Ich besorge mir das Grundmaterial in Brockenhäusern und habe inzwischen einen grossen Fundus, der in einem separaten Lager untergebracht ist. Ich bin gelernter Möbelschreiner und habe mich mit der Zeit als Autodidakt wegbewegt vom klassischen Handwerk. Ich betreibe ein Upcycling, eine Neugestaltung und Veredelung mit vorhandenem Material. Es sind viele Maschinen und Werkzeug vorhanden, womit ich auch Kundenaufträge ausführen kann, zum Beispiel das Bauen von Tischen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Der Umzug hierher war für mich biografisch sehr einschneidend. Es hat sich eine völlig neue Wohnsituation in Kombination mit dem Arbeitsort ergeben. Ich bin rasch in diese Gemeinschaft der verschiedenen Ateliers in diesem Gebäude hineingewachsen, ein sozialer Organismus. Dieser Atelierraum hat ein schönes Volumen, er ist 4,2 Meter hoch. Ich bin ja selber auch gross, das passt (lacht).

Wovon träumen Sie?

Es wäre schön, wenn das Geld, welches für die Mars-Erforschung oder die Entwicklung künstlicher Intelligenz ausgegeben wird, für die Rettung unseres blauen Planeten eingesetzt würde. Ich wünschte mir auch, der typische Schweizer wäre emotionaler und würde die seelischen Angelegenheiten ins Zentrum rücken. Und ich träume von einem Atelier im Süden, wo es warm ist.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Ich bin der Meinung, dass die Kunst nicht pädagogisch sein sollte.

Info: Rolf Scherlers Ateliertüren sind anlässlich des Atelier-Weekends des Kunstvereins Biel am 21. und 22. März von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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Muriel Jost: «Kämpfe für deine Träume und Ziele!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Muriel Jost, 22, Münchenbuchsee, Snowboardcross-Profi

Was machen Sie hier?

Ich bin hier in Les Prés-d’Orvin, um das schöne Wetter zu geniessen und Energie zu tanken.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

An diesem Hang habe ich meine ersten Schwünge auf dem Snowboard gemacht. Später war ich fast jeden Mittwoch nach der Schule hier zum Snowboarden. Es ist also sozusagen der Ursprung meiner Leidenschaft und Karriere.

Wovon träumen Sie?

Ich habe schon als kleines Kind davon geträumt, eines Tages mit Familie und Freunden eine olympische Medaille feiern zu können. Auch wenn es immer noch ein grosser Traum von mir ist, ist es mittlerweile ein Ziel.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich würde mich nicht als Naturtalent bezeichnen und habe mir sehr viel erarbeitet: Kämpfe für deine Träume und Ziele! Ach ja, und schaut Snowboardcross! Alle meinen immer, es sei der weitaus spannendste Wintersport, aber am Ende schaut es dann doch niemand.

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Alexandra Hirschi: «Ich möchte den Menschen, vor allem den Kindern, die Natur wieder näherbringen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Alexandra Hirschi, 50, Kriechenwil, Falknerin und Fachfrau Gesundheit

Was machen Sie hier?

Ich arbeite hier als Falknerin und verbringe viel Zeit mit meinen Eulen. Daneben arbeite ich zu 50 Prozent bei der Spitex Zaemespanne in Lyss. Ich habe fünf verschiedene Eulen: den Waldkauz Hera, den Steinkauz Einstein, die Waldohreule Herkules und mein Schleiereulenpaar Amalia und Merlin.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Dieser Ort hier ist für mich etwas ganz Besonderes.

Wenn ich zur Ruhe kommen will, ziehe ich mich zu meinen Vögeln zurück. Ich freue mich jeden Tag darauf, mich um sie zu kümmern. Dazu gehört auch das Sauberhalten der Volieren.

Ich trage die Eulen regelmässig ab. Das bedeutet, ich sozialisiere sie. Die Tiere sind sich an Menschen gewöhnt. Es macht mir grosse Freude, meine Tiere den Menschen näher zu bringen. Ich gehe mit ihnen in Schulen, an Hochzeitsfeste und öfters auch an Mittelaltermärkte.

Wovon träumen Sie?

Ich würde gerne noch mehr Eulen haben, es sind einfach wunderschöne Vögel.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich möchte den Menschen, vor allem den Kindern, die Natur wieder näherbringen. Oft werde ich gefragt, ob meine Eulen echt sind oder mit Batterie funktionieren. Das gibt mir dann schon zu denken. Was ich noch gerne sagen möchte: Tragt sorge zu der Natur.

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Felix Mosimann: «Ich möchte die Jungen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Felix Mosimann, 59, Biel, Leuchtenbauer

Was machen Sie hier?

Dies ist seit 20 Jahren mein Arbeits- und Lebensort. Ich bin viel hier, in diesem Gewölbekeller baue ich meine Leuchten aus ausgedienten Produkten. Die Welt ist schon gebaut, ich betreibe ein ästhetisches Recycling bereits vorhandener Sachen, das Kombinieren von Formen reizt mich.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich lebte schon als junger Mann in der Altstadt. Mein Grossvater lebte hier, meine Mutter ist in der Altstadt aufgewachsen. Ich bin in meinem Leben viel umgezogen, dann suchte ich nach Ruhe und bin hierher zurückgekehrt. Dieser Ort hier ist seit Langem meine Existenzgrundlage.

Wovon träumen Sie?

Ich bin nun schon 59, aber ich habe das Gefühl, mein Werk noch nicht gemacht zu haben. Seit meiner Jugend übe ich, so könnte man das sagen. Vielleicht habe ich einfach noch nicht die richtigen Aufträge bekommen. Ich möchte nicht einfach im Ruhestand sein, wenn ich einmal pensioniert bin, dann fange ich erst richtig an. Arbeiten ist etwas für alte Leute.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon 
immer einmal mitteilen?

Ich möchte die Jungen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Es wäre schön, wenn ich allen etwas mitgeben könnte, ein lebendiges Beispiel dafür sein könnte, dass man immer sich selber bleiben soll, auch wenn das schwierig ist. Respekt vor jedem Mitmenschen ist wichtig. Man wird den anderen nie ganz verstehen, jede und jeder hat seine Geschichte. Unsere Gesellschaft erscheint mir ähnlich wie der Tomatenstrauch, der unweit von hier in meinem kleinen Garten wächst. Er braucht viel Sonne, aber jede Tomate bekommt etwas ab, es hat Platz für alle, alle kommen aneinander vorbei.

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Tanja Gabriela Kyramarios: «Ein Traum von mir ist es, dass jeder Mensch sich selber erkennt»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Tanja Gabriela Kyramarios, 44, Gerolfingen, Heilerin, Seherin und Medium

Was machen Sie hier?

Ich bin hier auf der Erde, um meinen Beitrag zu leisten. Um in meinem Beruf und meinem Leben der Menschheit zu helfen. Ich bin eine Manifestation der Liebe und gebe diese an meine Umwelt weiter. Seit meinem zwölften Lebensjahr bin ich medial und nutze diese Fähigkeit, um den Menschen, die danach fragen, Heil zu bringen. Ich unterstütze sie dabei, sich selbst zu finden und kennenzulernen. Darin sehe ich meine Aufgabe, und deren Erfüllung ist als starkes Bedürfnis in meinem tiefsten Kern verankert.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich sage oft, dass für mich hier das Paradies auf Erden ist. Der Bielersee oder der Herzsee, wie ich ihn nenne, ist für mich enorm wichtig. Mit dieser charakteristischen Form gibt er mir das Gefühl, eine natürliche Verkörperung meines Daseins zu sein. Es vergeht kein Tag, an dem ich dem See nicht «Guten Morgen» und «Gute Nacht» wünsche. Es ist nicht von ungefähr, dass ich hier arbeite, wo alles aus Murten und Neuenburg zusammenfliesst. Das Seeland ist ein Ort des Flusses und der Fruchtbarkeit. Letzteres spiegelt sich auch in meinem Permakulturgarten wieder.

Wovon träumen Sie?

Ein Traum von mir ist es, dass jeder Mensch sich selber erkennt. Sich selbst lebt, begreift und Erfüllung verspürt. Doch das ist nur ein Teil eines grösseren Traumes. Der Traum vom Weltfrieden. Der Traum, dass wir alle echte Nächstenliebe leben können.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich möchte die Allgemeinheit dazu einladen, die Verbundenheit zur Umwelt, der Natur, dem Umfeld und sich selbst zu fördern und zu stärken. Sein ideales Selbst zu leben und der Verbindung zur Essenz – den wirklich wichtigen, einfachen Dingen – nachzuspüren.

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Mariette Wüst Studer: «Es ist ein Ort, an dem ich mich der Kunst widmen kann»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Mariette Wüst Studer, 57, Biel, Künstlerin und Humortrainerin

Was machen Sie hier?

Hier arbeite ich an meinem ersten Porträt mit dem Material Tüll. Mittels acht Metern Stoff und der Hilfe eines Projektors habe ich versucht, ein möglichst fotorealistisches Abbild meiner Tochter zu schaffen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es ist ein Ort, an dem ich mich der Kunst widmen kann. Ein Ort, der zulässt, dass ich die Kunst aus mir rauslassen kann. Denn wenn ich das nicht in meinem Atelier tue, tue ich es hier. Der künstlerische Ausdruck ist mir sehr wichtig und etwas, das mich seit jeher antreibt. Ich bin fasziniert von den Möglichkeiten des Künstlers, seine Wahrnehmung einzufangen und andere damit zu bereichern. 

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, dass wir begreifen, wie gut wir es hier in der Schweiz haben. Dass wir den Wohlstand und die Sicherheit wertschätzen, die wir hier tagtäglich geniessen. Wir leben in einem Land, das jährlich von Millionen Touristen besucht wird, weil es so viel Schönes zu bieten hat. Ich denke, dass Wertschätzung für unseren Planeten und die kleinen Dinge im Leben eine grosse Rolle spielen werden im Bestreben, die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu meistern.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Dass es sich lohnt, seinen Mitmenschen in die Augen zu schauen, statt sich ständig nur in der eigenen kleinen Kapsel, bestehend aus Smartphone und Kopfhörern, zu verschanzen. Ich begegne den Menschen im Zug oder an der Bushaltestelle mit Offenheit, und egal ob hier in Biel oder in München, es wird mir mit einem Lächeln oder einem Gruss gedankt. Diese Offenheit und mein Interesse für Neues haben bereits zu mehreren wunderbaren Begegnungen geführt und mich um unterhaltsame Anekdoten bereichert.

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Florian Limacher: «Tragt Sorge zueinander!»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Florian Limacher, 29 Jahre, Ins, Student

Was machen Sie hier?

Ich sammle für die Gsoa Unterschriften für das Referendum gegen den Bundesbeschluss zur Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen. Ich lebe in einer Demokratie, und bis anhin habe ich eigentlich nie so ganz verstanden, welche Möglichkeiten dies für mich offenbart, um mich aktiv politisch zu engagieren, nicht nur einfach zuzuhören, sondern einen Prozess mitzugestalten. Das schafft einem Ohnmachtsgefühl Abhilfe.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Es hat sehr viele freundliche, offene Menschen hier. Es ist fast unglaublich, die Gespräche und die Begegnungen, die ich bis jetzt hatte. Das empfinde ich als sehr positiv. Ich muss die Leute nicht Mal aktiv ansprechen, sie sehen das Plakat, kommen auf mich zu und finden es super, dass ich das mache!

Wovon träumen Sie?

Von Licht und Liebe, und dass ich das Abenteuer Leben genauso erleben darf.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Tragt Sorge zueinander!

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Mohammed Abdullahi: «Wo sonst wächst man so nahtlos mit zwei Sprachen auf?»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Mohammed Abdullahi, 27 Jahre, Biel, Student

Was machen Sie hier?

Ich bin in Biel und insbesondere hier in der Seevorstadt aufgewachsen. Hier wurde ich sozialisiert. Seit ich denken kann, lebe ich hier.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Es ist meine Heimat. Wenn mich jemand fragt, woher ich komme, ist meine Antwort: Biel. Denn Biel hat so viele Qualitäten, die es zu einem einzigartigen Ort in der Schweiz, ja sogar in der Welt machen. Nehmen wir den Bilinguismus als Beispiel. Wo sonst wächst man so nahtlos mit zwei Sprachen auf? Sprachen sind ein Schlüssel zum Verständnis, und das hier in Biel zwei Sprachen so tief verwurzelt sind, spiegelt sich im Umgang, den die Menschen miteinander pflegen, wieder.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, die Welt zu bereisen. Meine Neugierde reicht von Zentralafrika bis nach Tokio. Ich geniesse es, neue Orte und Menschen kennenzulernen und mich mit deren Sprache und Kultur auseinanderzusetzen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Das Zitat des Philosophen Seneca, «Man muss so lange lernen, als man noch Mangel an Kenntnissen hat, wenn wir dem Sprichwort glauben wollen, also, solange wir leben», gehört zu einem meiner liebsten. Seneca hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Man hat niemals ausgelernt. Wer glaubt, er wisse alles, was es zu wissen gibt, verschliesst sich vor der Weisheit.

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Kurt Schrott: «Ich spaziere viel»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Kurt Schrott, 80 Jahre, Biel, Chemigraf (Anm. d. Red.: ausgestorbener Beruf aus der Grafikbranche) und Versicherungsfachmann.

Was machen Sie hier?

Ich spaziere viel, fahre mit dem Fahrrad durch die Stadt oder schiebe es und mache Fotos von den Dingen, die mir ins Auge stechen und gefallen. Des Nachts verlege ich mich aufs Zeichnen, Malen und Schreiben, bevor ich mich zwischen halb drei und halb fünf am Morgen dem Lesen widme. Schlafen ist im Alter nicht mehr so wichtig.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Biel ist eine wunderbare Stadt mit vielen schönen Orten und einer tollen Umgebung, die auch leicht mit dem Fahrrad erkundet werden kann. Einzig was die Kultur anbelangt, habe ich ab und zu das Gefühl, dass ein Teil der Bieler Bevölkerung bloss für den Fussball und das Bier lebt. Das macht es für die vielen in Biel lebenden und schaffenden Künstler schwer, hier den Durchbruch zu schaffen. Wer eine erfolgreiche Laufbahn als Künstler anstrebt, der muss Biel verlassen und sein Glück in einer grösseren Stadt wie Basel oder Zürich versuchen.

Wovon träumen Sie?

Vor kurzem hatte ich einen Traum, der mir als besonders schön in Erinnerung geblieben ist. Ich träumte, ich hätte eine schöne neue Pfeife. Als ich rauchte, fiel sie mir aus dem Mund. Doch noch bevor die Pfeife den Boden erreichte, schoss eine Taube herbei und fing sie mit ihrem Schnabel auf. Sie wollte gerade – mit der Pfeife im Schnabel – davonfliegen, als eine Krähe aus dem Himmel herab stach und nach der Pfeife schnappte. Die Taube liess vor Schreck ihre Beute fallen. Die Pfeife segelte in eine Wehe frisch gefallenen Schnees und versank. Ich wandte mich zu meinen Freunden und sagte:_«Jetzt müssen wir warten, bis der Schnee geschmolzen ist.»

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Dass man allen Menschen, egal welcher Rasse, Nation oder Kultur, mit dem gleichen Respekt begegnen soll. Denn der ethische Grundsatz, dass jeder ein Recht auf Leben hat, ist nicht relativierbar.

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Christoph Blum: «Am Anfang sind immer die einzelnen Teile»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Christoph Blum, 51, Grossaffoltern, Grafiker

Was machen Sie hier?

Ich bin in meiner kleinen Werkstatt, wo ich unter anderem diese mechanischen Tierobjekte, «Mechanimals», kreiere. Das Erste entstand, als mein Sohn vor vielen Jahren einen Dinosaurier basteln wollte – nun sind es bereits über ein Dutzend.

Wie entsteht ein solches Mechanimal?

Am Anfang sind immer die einzelnen Teile. Sie stammen aus alten, weggeworfenen Gegenständen, Maschinen und Geräten. Vieles kommt aus dem Alteisen. Auch Haushalt und Flohmarkt sind Quellen für das Material. Und oft finde ich Teile auf der Strasse. Es ist unglaublich, was da so alles herumliegt. Die genaue Entstehung ist jedoch bei jedem Tierobjekt etwas anders. Oft beginne ich mit einem besonderen Gegenstand und erarbeite Teil für Teil das «Mechanimal». Dies kann je nach Komplexität der Mechanismen bis zu 200 Stunden in Anspruch nehmen.

Würden Sie, wenn Sie könnten, hier etwas verändern?

Mehr Platz und Licht wäre schön. Dieser Kellerraum ist schon etwas klein und dunkel.

Wovon träumen Sie?

Von einem schönen, grossen Atelier. Und dass ich eines Tages die «Mechanimals» verkaufen kann. Auch wenn es nur ein paar wenige sind.

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Antje Garth: «Ein guter Ort zum Sein»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Antje Garth, 63, Biel, Hebamme, Yogalehrerin, Craniosacral-Therapeutin

Was machen Sie hier?

Oft sitze ich hier oder bewege mich im Yogaunterricht mit Schwangeren, Frauen und Männern. Ich unterstütze Menschen mit Craniosacral-Therapie, berate Schwangere in unseren Hebammensprechstunden oder begleite Mütter mit ihren Babys nach der Geburt. So löse ich mit ihnen etwa Probleme beim Stillen oder berate viel zum Thema Mutter- und Vatersein. Hier an der Waffengasse 7 verbringe ich viel Lebenszeit. Daher möchte ich diese Zeit sinnerfüllt und wohltuend erleben.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Wir haben diese Räume frisch bezogen und es gefällt mir sehr gut hier. Der Blick aus unserem Yogaraum auf die Schüss, die sanft wiegenden Birken im Wind und die Möwen, die elegant über das Wasser segeln … und im Sommer die bunten Ruheinseln. Einfach wunderschön. Ein guter Ort zum Sein, sich wohlfühlen und ankommen.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Beim Blick aus dem Fenster? Die Schüss irgendwie höher bringen … oder so öffnen, dass es Stufen zum Wasser gibt, auf denen man sitzen könnte. Hier in den Räumen der Nummer 7 bin ich sehr zufrieden. Vielleicht würden mir Holzböden noch besser gefallen. Vielleicht noch mehr Vernetzung mit anderen Gesundheitsangeboten, vor allem mit Ärzten und Therapeuten, die unsere begleitenden Angebote kaum kennen.

Wovon träumen Sie?

Von mehr Menschen, die Yoga üben wollen. Von einer gesunden, friedlichen Erde mit gesunden, friedlichen Menschen, die sich deutlich mehr Zeit nehmen und sorgsam mit sich und ihrem Körper umgehen. Auch ich träume davon, mehr Zeit für mich zu haben.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Denk mit, denk nach und geh deinen Weg. Wir haben nur einen Körper in diesem Leben, den wir pflegen, schützen und gesund halten sollten. Er ist nicht ein- oder umtauschbar, darum ist es wichtig, Prioritäten zu setzen, zum Beispiel häufiger mal zu fragen: Was ist wirklich wichtig für mich, meine Umgebung und für die Erde, auf der ich lebe?

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Hugo Heuer: «Ich würde der Allgemeinheit raten, alles etwas ruhiger zu nehmen.»



Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Hugo Heuer, 59 Jahre, Studen, Busfahrer

Was machen Sie hier?

Ich bin seit 5.30 Uhr hier und habe bereits einige 
Fische gefangen. Für manche sind die Kälte und die Dunkelheit im November zu harsch, aber ich fische weiter, solange es noch Fische gibt. An manchen Tagen macht man einen guten Fang, an anderen fällt er bescheiden aus, aber es hält sich meist die Waage.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Dieser Ort eignet sich gut zum Fischen und ist zudem einfach erreichbar. Ich besitze ein Boot und bin daher im Sommer meist auf dem See. Mein Element ist das Wasser. Solange ich auf, am oder im Wasser bin, ist der Ort für mich eher zweitrangig. Was hier aber Spass macht, ist die Kameradschaft mit den anderen Fischern. Man kann über Köder fachsimpeln, sein Wissen und seine Erfahrung austauschen, aber auch in Ruhe und Frieden nebeneinander fischen.

Wovon träumen Sie?

Fischen ist meine Leidenschaft und nimmt deshalb auch meine Träume ein. Lachsfischen in Alaska ist ein Erlebnis, das ich mir immer wieder erträume. Wer weiss, vielleicht wird der Traum nächstes Jahr – zu meinem 60. Geburtstag – wahr.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich würde der Allgemeinheit raten, alles etwas ruhiger zu nehmen. Ich sehe das bei meiner Arbeit ständig. Alle sind gehetzt und gestresst. Ich verstehe und sehe, dass wir in einer hektischen Welt leben. Aber wenn wir selber auch noch hektisch sind, macht das das Ganze nur noch schwieriger. Wenn mich jemand fragt, ob ich denn nie gestresst sei, ist meine Antwort stets: «Ich habe gar keine Zeit für Stress!» Ich kann nach dem Arbeiten abschalten und zur Ruhe kommen. Und mit dem 
Fischen habe ich ein Hobby, das mir einen tollen Ausgleich zur Arbeit bietet. Dafür bin ich sehr dankbar.

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Hans Wüthrich: «Ich wünschte mir eine Welt, in der man menschlicher miteinander umgeht»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Hans Wüthrich, 73, Biel, pensionierter Sozialarbeiter

Was machen Sie hier?

Die Taubenlochschlucht, die da hinten liegt, ist einer der Orte, die ich gerne aufsuche, um spazieren zu gehen, mit oder ohne Kamera und Stativ. Ich bin Präsident des Film- und Videoclub Büren, schon früher war ich viel mit der Kamera unterwegs, seit ich pensioniert bin, kann ich mich ausgiebig meinem Hobby widmen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Die Taubenlochschlucht war einer der ersten Orte, die ich kennengelernt habe, als ich als junger Mann nach Biel kam und in den Vereinigten Drahtwerken meine Lehre als Mechaniker gemacht habe. Die Mittagspause habe ich oft in der Schlucht am Wasser verbracht, statt in der Kantine zu sitzen. In der Lehrwerkstatt der Drahtwerke in Bözingen habe ich das erste Lehrjahr absolviert, den Rest der Zeit arbeitete ich dann im Werk Madretsch. Später habe ich als Sozialarbeiter für die Kirchgemeinden Mett und Biel-Stadt sowie auf dem Robinsonspielplatz am Goldgrubenweg gearbeitet.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich wünschte mir eine Welt, in der man menschlicher miteinander umgeht. Und wir sollten rücksichtsvoller mit der Umwelt umgehen. Als Unterstützer von Greenpeace trage ich meinen Teil zum Schutz unseres Lebensraums bei.

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Heidi Lüdi Pfister: «Am liebsten würde ich allen zurufen: Seid neugierig.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Heidi Lüdi Pfister, 59, Ligerz, Kuratorin im Rebbaumuseum am Bielersee

Was machen Sie hier?

Ich bin im Rebbaumuseum am Bielersee in Ligerz/Schafis und arbeite für die Ausstellung, die im Mai 2020 eröffnet werden soll. Wir wollen das Werk des Architekten und Malers Oskar Binz (1895 - 1957) zeigen. Im «Bieler Tagblatt» hatten wir einen Aufruf publiziert, dass wir Bilder und Fotos von Binz suchen – mit grossem Erfolg. Jetzt sind wir daran, die Meldungen zu sichten und die Bilder zu ordnen. Neben vielen Aquarellen und einigen Ölbildern hat Binz auch viele Etiketten für die Weinbauern aus Ligerz und Twann gestaltet. In diesem Album sind einige davon zu sehen.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Es ist toll, eine neue Ausstellung zu konzipieren und zu gestalten. Ich habe sehr viele Freiheiten, wie ich eine solche Ausstellung angehen will. Am schönsten ist es, die Arbeit in einem Team machen zu können.

Wovon träumen Sie?

Ich habe verschiedene Teilzeitanstellungen. Einerseits arbeite ich in einem Archiv in Bern und andererseits hier im Museum in Ligerz. Dann bin ich auch noch in mehreren Vereinen engagiert und muss meine Zeit gut einteilen. Manchmal träume ich davon, mehr Zeit zu haben: für Freunde und für die Familie, aber auch für die Arbeit, um mich vertieft in ein Thema hineindenken zu können. Oder mehr Zeit, um andere Ausstellungen und Museen zu sehen, Bücher zu lesen, Konzerte und Theater zu besuchen, Reisen. Es gibt noch so vieles zu entdecken.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich bin weder Politikerin noch Missionarin. Am liebsten würde ich allen zurufen: Seid neugierig. Bleibt offen für Neues.

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Lauranne Eyer: «Ich mag es, mich gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen mit der Gleichstellung der Geschlechter auseinander zu setzten.»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf:

Lauranne Eyer, Biel, Kunstvermittlerin

Was machen Sie hier?

Ich befinde mich an einem meiner Arbeitsorte, im Neuen Museum Biel (NMB). Ich bin sowohl in diesem Museum als auch im Kunsthaus Pasquart für die Kunst- und Kulturvermittlung verantwortlich. Diese beiden Institutionen arbeiten seit 15 Jahren zusammen, um den Zugang zur Kultur für alle zu fördern, indem sie zahlreiche Aktivitäten anbieten. Genauer gesagt stehe ich vor einem Regal voller bunter Figuren, die von Schülerinnen und Schülern kreiert wurden.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Zu meinen Aufgaben gehört es, Workshops für Schulklassen zu entwickeln, die das Erkunden einer Ausstellung und eine gestalterische Aktivität kombinieren. Für die Ausstellung «Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?», die derzeit im NMB zu sehen ist, erfinden Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse während ihres Besuchs neue Berufe. Diese könnten im Jahr 2050 in einer Gesellschaft ausgeübt werden, die zu diesem Zeitpunkt vollkommen gleichberechtigt wäre. Ich mag diese Playmobil-Figuren, ergänzt durch Plastilin, die diese Berufe mit poetischen Namen illustrieren. Die Arbeit der Klassen ist fester Bestandteil der Ausstellung und bereichert diese.

Wovon träumen Sie?

Ich mag es, mich gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen mit der Gleichstellung der Geschlechter auseinander zu setzen. Und das bringt mich dazu, in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben zu wollen!

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Nehmt euch Zeit zum Basteln, Nähen, Malen oder zum Kneten von Plastilin, um eine tolle kleine Figur zu formen! Kreativität ist nicht nur Kindern oder Fachleuten vorbehalten. Es fühlt sich so gut an, mit den Händen zu gestalten und dabei für einen Moment die alltäglichen Sorgen beiseite zu legen.

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Pia Sieberer: «Irgendwo muss man mit der Reduzierung von Müll beginnen.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Pia Sieberer, 51, Pieterlen, Pflegefachfrau

Was machen Sie hier?

Ich kaufe hier unverpackt ein. Ich bin an einem Ort in der Nähe einer Sondermülllagerung aufgewachsen, da wurde ich früh für das Thema Müll sensibilisiert. Die Behörden haben in dieser Region das Problem mit Sondermüll und dessen Schädlichkeit verharmlost. Besonders am Meer habe ich als Erwachsene wieder gemerkt, dass etwas verändert werden muss. Plastikabfall ist ein grosses Problem.

Was würden Sie verändern?

Irgendwo muss man mit der Reduzierung von Müll beginnen und das tue ich bei mir. Ich bin momentan in der Umstellung im Alltag und es klappt nicht alles auf Anhieb. Das Einkaufen muss besser geplant werden und man muss sich viel informieren. Aber ich habe nun einen Anfang gemacht und bin zuversichtlich.

Wo ist es schwieriger?

Ich arbeite als Pflegefachfrau und in diesem Beruf fällt viel Abfall an. Das kann ich nicht ändern. Denn die Hygiene steht an erster Stelle. Früher wurde beispielsweise mit wiederverwendbaren Nadeln gearbeitet. Damals hat sich mein Onkel mit Hepatitis infiziert. Glücklicherweise erhielt er eine Spenderleber. Ein solches Risiko darf heute nicht mehr eingegangen werden.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Ich halte es mit Theresa von Avila: «Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.»

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Asam Kelvin: «Ich träume von einer Welt ohne Krieg, Rassisums und Ausgrenzung.»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Asam Kelvin, 51, Nidau, Zugvorbereiter

Was machen Sie hier?

Als ich 1996 in die Schweiz kam, war Biel als Ort, an dem ich mich niederlassen wollte, nicht meine erste Wahl. Aber hier habe ich meine Frau kennengelernt und so kam es, dass ich in Biel geblieben bin. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich nicht die schlechteste Wahl getroffen habe. Die Bieler sind ein herzliches Volk, und als solches von vielen verschiedenen Kulturen durchzogen.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Ich habe in den letzten 23 Jahren die Veränderungen, die die Stadt durchlaufen hat, miterlebt, und kann sagen, dass mir das Biel von heute besser gefällt als das von damals. Ich wüsste nicht, was ich verändern wollen sollte, das die Stadt nicht ohnehin in ihrem natürlichen Wandel anstrebt. Die Veränderungen, die ich mir wünsche, sind vielmehr sozialer Natur. Ich denke, es braucht neue Ansätze, um Leuten, die von der Sozialhilfe abhängig sind, den Weg zurück zur Selbstverantwortung zu erleichtern.

Wovon träumen Sie?

Ich träume von einer Welt ohne Krieg, Rassismus und Ausgrenzung. Einer Welt, in der jeder Menschenrechte hat und Friede herrscht. Ich wünsche mir für Biel und die ganze Welt ein glückliches, gutes Zusammenleben. Für mich selbst möchte ich die Ruhe und den Frieden, den ich uns allen wünsche. Mehr kann man gar nicht verlangen. Geld, Ruhm und Macht sind flüchtig, wahrer Friede bleibt.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Wie schon gesagt wünsche ich mir Frieden. Um diesen zu erreichen, müssen wir als Menschen zusammenrücken. Gemeinsam sind wir stärker als jeder für sich. Wenn wir einander freundlich und mit Respekt begegnen, unsere Vorurteile abstreifen und Toleranz gegenüber uns fremden Kulturen und Ländern zeigen, sind wir dem Frieden bereits ein bedeutendes Stück näher. Unnötige Konflikte könnten so vermieden werden.

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Felice Bottinelli: «Dieses Atelier bedeutet mir viel»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Felice Bottinelli, 61, Biel, Steinbildhauer

Was machen Sie hier?

Ich arbeite an einer in Zusammenarbeit mit anderen Bildhauern entworfenen Skulptur. Der obere Teil der Skulptur wird aus einem Stein bestehen, der den Anschein erwecken soll, als würde er schweben. Ich arbeite nun daran, die Metallsäulen, die den Stein oben halten werden, in den Stein einzuarbeiten. Im Anschluss daran wird die Skulptur unter dem Stein entstehen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Dieses Atelier bedeutet mir viel. Es war das Atelier meines Vaters, und nun gehört es mir und meinem Sohn. Mit meinem Sohn sind wir in der fünften Generation als Steinbildhauer tätig. Der Beruf hat für uns Tradition. Er ist derart vielseitig und interessant, dass kein Tag wie der andere ist. Wir machen Grabmäler, Skulpturen, Restaurationen und bieten Bildhauerkurse an. So haben wir einen breiten Tätigkeitsbereich. Das bringt natürlich immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Aber deshalb wird es auch nie langweilig. Für mich ist klar: In diesem Beruf kann man arbeiten, bis man umfällt. An die Pensionierung denke ich gar nicht.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, neben den Aufträgen Zeit zu haben, um an Projekten zu arbeiten, die mir Freude machen und mir wichtig sind. In den 80er-Jahren haben wir zum Beispiel mit den hier ansässigen Uhrenmarken Steinuhren hergestellt. Heute mache ich das selber.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Seid zufrieden. Das Glück findet man jeden Tag auch in den kleinen Dingen. Die meisten suchen es weit in der Ferne, obwohl es direkt vor ihren Füssen liegt.

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Georges Sigrist: «Städtereisen sind eine meiner Leidenschaften»

Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf

Georges Sigrist, 72, Biel, ehemals kaufmännischer Angestellter und nun Pensionär

Was machen Sie hier?

Ich bin im Zuge der Expo.02 nach Biel gekommen und dann einfach geblieben. Biel ist eine anschauliche, überschaubare, teilweise schöne Stadt, in der ich meinen Interessen wunderbar nachgehen kann. Hier kann ich musizieren, mich der Astronomie hingeben, lesen, mich mit der Bibel beschäftigen und politisch engagiert sein. Das Seeland und der angrenzende Jura bieten sich zudem wunderbar dazu an, mit dem Motorrad erkundet zu werden. Wenn das Wetter es erlaubt, setzte ich mich auf meine Piaggio Beverly 350 und fahre los.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?

Persönlich finde ich es schade, dass die Bieler Bevölkerung den Umbau des Bahnhofplatzes abgelehnt hat. Wenn man jetzt auf den Bahnhofplatz schaut, dann sieht man schnell, dass ein paar Bäume, ein Brunnen und die eine oder andere gut platzierte Sitzbank das Bild wesentlich verbessern könnten.

Wovon träumen Sie?

Städtereisen sind eine meiner Leidenschaften. Ein Traum von mir wäre es, St. Petersburg zu besuchen. Mich interessiert die Geschichte dieser Stadt und insbesondere das Bernsteinzimmer würde ich gerne einmal sehen. Die Stadt mit den zwei Namen, Budapest, ist ein weiterer Traum von mir. Aber eigentlich bin ich zufrieden mit dem, was ich habe.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Im Alter bemerke ich, wie die Leute um mich herum hektisch mit dem Handy in der Hand herumrennen. Generell spüre ich eine gewisse Hässigkeit. An der Kasse geht es den Leuten nie schnell genug, jeder muss drängeln und stürmen. In meinem Beruf habe ich an Rezeptionen und am Empfang im Spital gearbeitet und so gelernt, den menschlichen Kontakt zu schätzen. Es wäre schön zu sehen, wenn die Leute ihren Kopf von ihren Handys lösen könnten, und der realen Welt gleich viel Aufmerksamkeit schenken würden wie der digitalen.

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Camile Poirier: «Hört auf, so eng zu denken und Unbekanntes abzulehnen»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Camille Poirier, Biel, Buchhändlerin und momentan selbst gewählt arbeitslos

Was machen Sie hier?

Wir haben uns hier versammelt, um mit dem Fahrrad an die Klimademo in Bern zu fahren.

Was wollen Sie damit erreichen?

Ich mache mit, um damit ein Zeichen zu setzen, dass es so nicht weitergehen darf. Wir müssen jetzt reagieren und Veränderungen herbeiführen, damit wir in Zukunft klimaneutral leben können. Da ist es natürlich konsequent, mit dem Fahrrad nach Bern zu fahren. Ausserdem mag ich die Bewegung.

Wovon träumen Sie?

Ich weiss, es ist eine Utopie, aber ich wünsche mir, dass wir alle friedlich miteinander leben können. Für mich persönlich strebe ich ein freies und unabhängiges Leben an. Das zu tun, was mir gut tut und worauf ich Lust habe. Einen spezifischen Traum rauszupicken ist schwer, weil ich so viele davon habe. Mein Ziel ist es, irgendwann meine eigenen Rüebli anzupflanzen und zu essen. Ein Leben in Richtung Selbstversorgung wäre cool.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Hört auf, so eng zu denken und Unbekanntes abzulehnen, nur weil es unbekannt ist. Hinter Fremdem kann sich so viel Schönes verbergen.

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Andreas Engler: «Ich träume davon, weiterhin ein interessantes Leben mit und ohne Geige zu führen»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Andreas Engler, Bern, Violinist und Musiklehrer.

Was machen Sie hier?

Ich bin nun schon seit mehreren Jahren Geigenlehrer an der Musikschule Biel.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Mir gefällt das Weitervermitteln der Musik und den Kontakt mit den verschiedensten Menschen und Altersgruppen. Bei den Schülern, die ich unterrichte, ist alles dabei, vom Fünfjährigen bis zur Rentnerin. Ein Aspekt, den ich an meinem Beruf sehr schätze, ist der des Begleitens. Es ist schön, die Entwicklung von jemandem über die Jahre hinweg verfolgen zu können, und ich habe das Gefühl, dass ich dadurch, dass ich jede Woche eine Stunde mit meinen Schülern verbringe, einen Einblick in deren Leben habe, den sonst nicht viele, ausser vielleicht deren Eltern, haben. Und mit der Musikschule in Biel habe ich auch einen super gelegenen Arbeitsplatz. Ich schätze die Stadt Biel für ihren Multikulturalismus und Bilinguismus. Ich empfinde diese Aspekte als sehr bereichernd und bin froh darüber, dass sie sich auch in meiner Schülerschaft niederschlagen. Im Zuge der Robert-Walser-Ausstellung bin ich auf folgendes Zitat gestossen: «Übrigens bin ich in einer allerdings ganz, ganz kleinen Weltstadt aufgewachsen.» Ein Zitat, das mit meinem Gefühl für Biel resoniert.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, weiterhin ein interessantes Leben mit und ohne Geige zu führen. Interessante Projekte realisieren zu können und neue Menschen kennenzulernen. Das sind zwar nicht eigentlich Träume, sondern mehr, was ich mache und hoffe, noch lange tun zu können. «Träume» in dem Sinn hab ich gar nicht so.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Der Allgemeinheit würde es sicher guttun, wenn die Menschen es besser verstünden, sich in andere hineinzuversetzen. Ich wünsche mir, dass wir uns in andere einzufühlen vermögen, ohne für sie denken zu wollen. Natürlich lebt jeder seinen eigenen Film. So sollte es auch sein. Wenn die Menschen aber versuchen würden, ab und zu Mal einen Ausschnitt aus den Filmen ihrer Mitmenschen zu erhaschen, könnten Sie vielleicht empathischer sein. Manchmal braucht es zwar Konflikte, aber viele kleinere, und manch grösserer unnötiger Konflikt könnte so vermieden werden.

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Ilja Steiner: «Komplett anders und doch irgendwie ganz normal»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Ilja Steiner, Erlach, Galerist

Was machen Sie hier?

Ich sitze unter einem Baum im Garten vom Mayhaus. Das ist mein Ort zum Chillen, Essen, Grillieren oder einfach, um mein Feierabendbier zu geniessen. Mir gefällt hier das Unstrukturierte und das Alleinsein, obschon man mittendrin ist. Es ist einfach meine kleine Oase.

Was würden Sie, wenn Sie könnten, hier verändern?

Ich würde gerne unzählige Lampen in diesen Baum hängen, damit man auch in der Nacht gemütlich hier sitzen kann.

Wie ist es, in einer Kunstgalerie aufzuwachsen?

Komplett anders und doch irgendwie ganz normal. Es war ein sehr soziales Aufwachsen in einer grossen Familie, immer umgeben von Künstlerinnen und Künstlern und Galeriebesuchern. Sicherlich profitierte ich von der beruflichen Freiheit meiner Eltern; sie konnten sich voll und ganz mir anpassen und nicht ich ihrer Karriere, wie es ja heute leider oft der Fall ist.

Wovon träumen Sie?

Ich möchte sehr gerne mehr Zeit haben für Dinge ohne monetären Output, seien dies eigene Projekte, Beziehungen oder Familie.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich halte eigentlich nicht viel von oberflächlichen Sprüchen, aber einer geht mir einfach nicht aus dem Kopf: «Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist.» Viele Menschen urteilen viel zu schnell; etwas mehr Empathie von allen für alle könnte sicherlich nicht schaden.

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Florine Némitz: «Alles kommt gut!»

Vorname, Name, Wohnort

Florine Némitz, Nidau

Was machen Sie hier?

Ich geniesse meinen freien Tag mit meinem Sohn im Schwimmbad.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Hier gibt es viele Errinerungen. Ich war drei Jahre im Gymnasium, hier habe ich angefangen Texte zu schreiben, poetische Texte und Schauspiele.

Was schreiben Sie?

Mit zehn Jahren habe ich mein Tagebuch angefangen – und danach Gedichte. Im Gymnasium habe ich dann das Erzählen entdeckt und ich habe auch Lieder geschrieben. In dieser Periode habe ich viel musiziert. Jetzt mache ich hauptsächlich Theater, ich schreibe Theaterstücke und ich spiele auch.

Welche Sparte lieben Sie?

Mein erstes Spektakel habe ich 2010 zusammen mit Fabrice Bessire entwickelt.Dadurch ist die Kompanie Utopik-Family entstanden, in der ich noch immer spiele. Wir haben uns stark mit der Welt der Clowns beschäftigt. Deshalb habe ichimmer die rote Nase in meiner Tasche – sie ist mein Glücksbringer.

Wovon träumen Sie?

Ich habe keine Träume. Träumen heisst sich in die Zukunft zu versetzen, ich will aber in der Gegenwart leben. Aber wenn man träumt, hofft man doch auch, oder?

Ist es nicht gut zu träumen?

Am Freitag habe ich eine Aufführung mit 60 Kindern. Das Spiel ist immer noch sehr chaotisch. Meine Kollegen hoffen, dass es gut gehen wird. Gestern hatten wir die Generalprobe, die Kinder hatten eine Riesenfreude und perfekte Momente. Das ist mir viel wichtiger als eine perfekte Aufführung.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Alles kommt gut!

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Madeleine Sumi: «Ich träume oft davon, dass ich einen Garten habe»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Madeleine Sumi, Biel, Schneiderin

Was machen Sie hier?

Ich bin daran, für eine neue Kundin einen Schnitt umzusetzen. Nun habe ich den ganzen Tag gearbeitet, mache eine Pause und bin in Gedanken abgetaucht. Ich habe meine Ferienfotos von der Ostsee hervorgeholt und schwelge in Erinnerungen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Mein Atelier ist für mich sehr wichtig. Ich fühle mich wohl hier. Darin bin ich geborgen, und gleichzeitig bietet er mir die Möglichkeit meine Ideenumzusetzen und meine textilen Arbeiten zu realisieren.

Wovon träumen Sie?

Ich träume oft davon, dass ich einen Garten habe. Das ist etwas, was ich nie hatte. Irgendwo ein kleines Reich, ein Stück Boden, das ich bepflanzen kann, etwas, das eine andere Qualität als ein Balkon hat. Wenn ich so einen Garten hätte, an einem traumhaft schönen Ort, dann würde ich auch liebend gerne eine Dreiviertelstunde mit dem Fahrrad anfahren.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Ich finde, ich muss der Allgemeinheit nichts mitteilen, ich will nicht missionieren, die Leute sollen selber denken. Doch, jetzt ist mir noch etwas eingefallen! Ich hatte ganz grosse Freude daran am Frauenstreik zu sehen, wie viele junge und engagierte Menschen es bei uns gibt.

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J. P. S.: «Vielen fehlt der Respekt»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

J. P. S., Biel, gelernter Koch und Kellner, mittlerweile als Magaziner tätig

Was machen Sie hier?
Ich geniesse hier meinen Feierabend bei einem Bier, ein paar Zigaretten und einem netten Plausch mit meinem Kollegen. Ich verbringe fast jeden Feierabend hier. Das ist meine Ecke, ich sitze immer hier. Sogar bei Regen oder starkem Wind bin ich hier. Es ist nicht weit von der Bushaltestelle, ich sehe, wenn der Bus kommt, und kann entscheiden, ob ich nun den Bus nehme oder noch länger bleibe und notfalls nach Hause laufe.

Würden Sie hier, wenn Sie könnten, etwas verändern?
Nein, die alte Tramstation soll so bleiben, wie sie ist. Aber es wäre schön, wenn die Leute aufhörten, sie ständig zu verschmieren und ihren Abfall mitnehmen würden. Jedes Mal, wenn ich hier ankomme, muss ich zuerst Müll einsammeln und in den Abfalleimer verfrachten, obwohl dieser nur zehn Meter entfernt steht.

Wovon träumen Sie?
Von hübschen Frauchen (lacht). Manchmal auch von meiner verstorbenen Frau.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Man sollte ein bisschen mehr auf seine Mitmenschen achten. Vielen fehlt der Respekt. Der Respekt vor anderen, vor der Umwelt, vor Orten wie der alten Tramstation hier und zum Teil auch vor sich selber. Gewisse Leute haben das Gefühl, etwas Besseres zu sein oder über den Anderen zu stehen, dabei sind wir alle gleich.

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Angela Wenner: «Unsere Gesellschaft braucht mehr Fröhlichkeit»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Angela Wenner, Nidau, Lehrerin

Was machen Sie hier?

Ich gehe meiner Leidenschaft nach und komme hierher, um Volleyball mit meinen Freunden zu spielen.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Er liegt in der Nähe meines Zuhauses und ist einfach wunderschön. Jederzeit kann man das Spiel unterbrechen und die Abkühlung im Wasser suchen. Es ist hier gemütlich und die Umgebung gut gepflegt. Manchmal wünschte ich mir ein zweites Beachvolleyballfeld, da der Andrang an schönen Tagen gross ist. Ich komme aber so oft es neben Beruf und Training geht hierher.

Wovon träumen Sie?

Dass Menschen, wo immer sie sind, den Moment leben können und glücklich sind. Unsere Gesellschaft braucht mehr Fröhlichkeit. Als Lehrerin wünschte ich mir, ich könnte mehr auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder eingehen. Es sollten kleinere Klassengrössen eingeführt und bewilligt werden. Ich persönlich träume von einer grossen und längeren Reise, ich möchte die Welt erkunden.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Biel hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, die nicht stimmig sind. Biel mit seiner Umgebung hat einfach alles. Man denke nur an die Natur mit dem See und daneben die Hügel. Diese Vielfalt ist einfach wunderbar.

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Doris Meyer: «Biel ist eine bunte, lebendige und kreative Stadt - und dies wiederspiegelt sich auch im Move»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Doris Meyer, Biel, Bewegungs- und Tanzpädagogin

Was machen sie hier?

Ich habe vor 40 Jahren das Tanz- und Bewegungscenter Move hier in Biel gegründet und unterrichte Pilates, Fit Dance und Modernjazz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Move, das heute an der Juravorstadt 11 zuhause ist, finden ausserdem regelmässig auch andere Veranstaltungen und Workshops statt.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Biel ist eine bunte, lebendige und kreative Stadt – und dies widerspiegelt sich auch im Move. Die Menschen, die hierher kommen, um sich zu bewegen, ihren Körper wahrzunehmen, zu tanzen, lieben den lichtdurchfluteten Saal, seine Grosszügigkeit und die Energie, die er ausstrahlt. Es ist ein Ort der Bewegung und der Begegnung. Unterrichten ist seit bald 40 Jahren meine grosse Leidenschaft – und ich hoffe, dass ich diesen Beruf noch lange aus üben kann.

Wovon träumen Sie?

Reale Träume habe ich eigentlich keine. Ich lebe meinen Traum und bin dankbar, dass ich das kann. Für meine Kinder wünsche ich mir, dass sie ein schönes und interessantes Leben haben, und für unsere Welt Liebe und viel positive Energie.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Das wir achtsam mit uns selber umgehen, mit unseren Mitmenschen, mit der Natur und der Umwelt. Und dass wir wach und kritisch bleiben. Ohne Bewegung bewegt sich nichts.

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Jennifer Kübli: «Ich möchte gerne Leute helfen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Jennifer Kübli, Büren, Pferdepflegerin

Was machen Sie hier?

Nach der Arbeit tut es richtig gut, reiten zu gehen. Hier an der Alten Aare finde ich Ruhe. Ich bin gerne am Wasser. Seit etwa einem Jahr ist es zu einem kleinen Ritual geworden. Hier finde ich neue Kraft und kann befreit wieder zurück nach Hause.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Vor zwei Jahren habe ich einen Tiefpunkt erreicht mit meiner Magersucht. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, wenn es mir besser geht, die Verantwortung für ein Pferd zu übernehmen. Dies habe ich geschafft und ich kriege auf diese Weise eine Perspektive und möchte mit positivem Gefühl vorwärtsschauen.

Wovon träumen Sie?

Ich möchte gerne Leuten helfen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Ich werde online angeschrieben und helfe, wo ich kann. Das Wichtigste ist, den Menschen Mut zu machen. Selber möchte ich meine volle Gesundheit erlangen, ohne schlechte Gedanken. Ich bin aber stolz darauf, wo ich heute stehe.

Was möchten Sie der Allgemeinheit mitteilen?

Schämen Sie sich nicht für Ihre Probleme und nehmen Sie dort Hilfe an, wo Sie können. Respektieren Sie Ihre Mitmenschen, wie sie sind, und nehmen Sie auch sich selbst an. Wichtig ist immer, mit positiven Gedanken durch das Leben zu gehen.

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Delaja Ledermann: «Ich möchte Veränderungen bewirken»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Delaja Ledermann, Laupersdorf, Betriebswirtschaftsstudentin

Was machen Sie hier?

Ich bin Pilotin hier am Flughafen Grenchen. An den Wochenenden arbeite ich aber auch gelegentlich für die Flugschule Grenchen im Sekretariat. Ich habe bereits über 90 Flugstunden und hoffe, bald für die Flugschule Rundflüge durchführen zu können. Ebenfalls organisiere ich jährlich Auslandsreisen. Mit meinen Freunden bin ich dieses Jahr für ein Wochenende nach Korsika geflogen.

Wie sind Sie dazu gekommen?

Vor zwei Jahren habe ich nach einem Eignungstest in Dübendorf den zweiwöchigen Sphair-Kurs absolviert. Ein intensiver Kurs, der viel abverlangte. Dafür konnte ich nach zwei Wochen bereits die volle Verantwortung von Start, Flug bis hin zur Landung tragen. Für den Erwerb der Privatpiloten-Lizenz musste ich allerdings weitere Flugstunden absolvieren und elf Theoriefächer bestehen. Die Ausbildung habe ich mir selbst finanziert. Aktuell ermögliche ich mir das Fliegen mit Passagierflügen sowie meiner Anstellung bei Alpiq. Den ersten Schritt in der Fliegerei machte ich bereits mit 18 Jahren. In meinen Kursen war ich dabei stets die einzige Frau. Autofahren kann ich noch immer nicht. Kollegen machen sich darüber manchmal lustig.

Wovon träumen Sie?

Mein grosses Ziel in der Aviatik ist, selber Fluglehrerin zu werden. Die Weitergabe der Faszination Aviatik ist für mich sehr wertvoll. Beruflich möchte ich später ein eigenes Unternehmen führen. Speziell interessiert mich hier die Energiebranche. Momentan erlangen nachhaltige Energien und deren Entwicklung meine grösste Aufmerksamkeit. Ich möchte Veränderungen bewirken.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

«Think different – fly high». Niemals sollten wir den Blick für das grosse Ganze verlieren und stets unseren eigenen Fokus viel breiter legen. Sei offen für Neues, es warten viele Herausforderungen und Möglichkeiten auf dich.

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Lena Scheidegger: «Für mich sind Träume Träume»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Lena Scheidegger, Biel, Projektleiterin und Tanzlehrerin

Was machen Sie hier?

Mein Job als Leiterin des schweizweiten Tanzprojekts Dance Queenz erlaubt es mir, meinen Arbeitsplatz dorthin zu verlegen, wo auch immer ich gerade Lust dazu habe. Heute ist meine Wahl auf den Elfenaupark hier in Biel gefallen. Ich geniesse es, im Freien zu arbeiten, denn bei meiner Tätigkeit als Tanzlehrerin bei der Capsule Academy und Teki Tekua verbringe ich viel Zeit im Studio.

Was gefällt Ihnen an diesem Ort?

Mir gefällt es hier, weil es ruhig und grün ist und im Hintergrund ein angenehmes Plätschern vernehmbar ist. Die frische Luft tut gut, und bis eben hat meine Bank hier noch warmes Sonnenlicht abbekommen.

Wovon träumen Sie?

Für mich sind Träume Träume und ich widme sie gerne der Allgemeinheit. Ich träume von mehr Miteinander als Gegeneinander und positivem Austausch zwischen uns Menschen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben und nehme es so, wie es ist.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Tanzt mehr. Bleibt in Bewegung. Tanzt durch eure Leben mit mehr Musik, mehr Lachen und mehr Natur.

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Gary Terol: «Es ist sozusagen mein Gratis-Fitnessstudio im Grünen»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Gary Terol, La Neuveville, Videoschaffender

Was machen Sie hier?

Ich trainiere hier in meiner Pause mit Körpergewicht-Übungen und versuche mich an Kunsttücken wie dem Handstand oder der menschlichen Flagge.

Wie gefällt es Ihnen hier?

Man kann hier draussen in der Natur trainieren, was einfach mehr Spass macht als drinnen im Studio. Es ist sozusagen mein Gratis-Fitnessstudio im Grünen, das ich mir mit anderen Sportbegeisterten teilen kann.

Wovon träumen Sie?

Mein Traum ist es, dass sich die vier Aspekte Gesundheit, Liebe, Glück und Wohlstand in meinem Leben die Waage halten. An diesem Traum arbeite ich, indem ich zum Beispiel hier und jetzt meinen Körper trainiere, um die Komponente Gesundheit zu erhalten.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

«Uplifting somebody», also jemanden aufbauen, ist ein Motto, dass ich meinen Mitmenschen gerne nahebringen würde. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Und deswegen sollten wir das alle tun, so oft wir können. Jemand anderes zu unterstützen, hilft nicht nur dieser Person, sondern tut uns selber auch gut. Und wenn wir alle diese Einstellung zur grosszügigen Hilfsbereitschaft teilen würden, hätten wir einen besseren Zusammenhalt zwischen uns Menschen.

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Tom Häderli: «Hier im Theater bin ich sozusagen Mädchen für alles»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Tom Häderli, Biel, selbstständiger Veranstaltungstechniker

Was machen Sie hier?

Hier im Theater bin ich sozusagen Mädchen für alles; erledige technische und administrative Arbeiten; ein kleines Mandat, das ich seit 2005 innehabe. Mit meinem eigenen Büro Tomcad, ebenfalls hier im Haus, entwerfe ich unter anderem auch Bühnenbilder, die ich bis zu einer gewissen Grösse selber in der Werkstatt im Untergeschoss baue. Im Moment bin ich aber für «Bouffon» im Schlosspark Nidau, wo ich als technischer Co-Leiter fungiere und mich um die Platzgestaltung gekümmert habe. Auch beim Théâtre de la Grenouille habe ich die technische Leitung und bin auf den Tourneen für Auf- und Abbau, Licht- und Tonregie verantwortlich.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Dieser kreative, innovative Ort ist natürlich existenziell wichtig für mich. Ich fühle mich hier wie zuhause (lacht). Durch die Veränderungen im Mühlepark und den neuen Überbauungen rutschen wir sozusagen ins Stadtzentrum, das ist sehr positiv.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Unsere Welt wird zunehmend intoleranter, egoistischer. Ich wünschte mir, das würde sich zum Besseren wenden. Probleme lassen sich nicht durch Populismus lösen. Es braucht mehr Toleranz. Auch gegenüber Menschen, die nicht ins System passen oder handicapiert sind, aber trotzdem etwas zur Gemeinschaft beitragen. Diese Haltung sollte ins Bewusstsein der Menschen rücken. Ich denke, dass Theater und Musik eine gute Art sind, Botschaften in das nähere Umfeld zu tragen.

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Jacqueline Mock: «Ich möchte, dass jede und jeder diese Liebe finden kann»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Jacqueline Mock, Biel

Was machen Sie hier?

Dieser Park befindet sich auf dem Weg von meiner Wohnung zu meinem Arbeitsplatz im Kino Apollo. Ich mag diesen Ort sehr, er ist voller Erinnerungen. 1966 stand hier ein Teil der Schweizer Skulptur «Biennale». Es gibt heute noch Spuren davon, es war wunderschön und symbolisierte die kulturelle Vielfalt von Biel. Ich habe die Bäume in diesem Park wachsen sehen und komme jeden Tag vorbei, weiss, welchen es gut geht und welche krank sind. Ich spreche mit ihnen, das gehört zu meiner Hippie Seite, auf diese Weise verbinde ich mich mit der Natur. Hinten steht das Kongresshaus. Ich liebe dieses Betongebäude. Ich war einmal Schweizermeisterin im Schwimmen und sollte sogar an den Olympischen Spielen teilnehmen. Im Hallenbad habe ich trainiert, bin pro Tag zehn Kilometer geschwommen. Das Hallenbad gehörte damals fast mir, sie öffneten es ab und zu nur, damit ich trainieren konnte. Wenn ich hier bin, sehe ich auch, wie die Stadt heute weiterlebt. Man sieht Kinder aller möglichen Nationalitäten und mit jeglichen sozialen Hintergründen. Das ist Biel, es lebt. In diesem Park passiert immer etwas, egal, um welche Tages- oder Nachtzeit man herkommt. Ich mag es einfach, hier zu sitzen und die Leute zu betrachten.

Wovon träumen Sie?

Ich würde da einfach den Dichter Rumi zitieren: «Your task is not to seek for love, but merely to seek and find allthe barrier within yourselfthat you have built against it» – deine Aufgabe ist es nicht, nach Liebe zu suchen, sondern all die Barrieren in dir selbst zu suchen und zu finden, die du gegen sie aufgebaut hast. Ich möchte, dass jede und jeder diese Liebe finden kann.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer mal mitteilen?

Es wäre gut, wenn sich alle Leute jeden Tag fünf Minuten für sich nehmen würden, um an etwas Gutes zu denken oder sich an gute Momente zu erinnern. Somit könnten sie sich täglich einen Moment lang von ihren Dramen entfernen und glücklicher leben

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Livio Tschanz: «Man sollte etwas mehr Rücksicht nehmen, auf seine Mitmenschen und die Umwelt, aber auch auf sich selbst»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Livio Tschanz, Vinelz, Gymnasiast

Was machen Sie hier?

Ich trainiere in meinem Garten Bogenschiessen für die kommenden klassischen Turniere, beispielsweise am Mittelaltermarkt in Biel. Ich trainiere etwa zweimal pro Woche, plus etwas mehr vor den Wettkämpfen.

Mit was schiessen Sie?

Das ist unterschiedlich. Oft aber mit einem englischen Langbogen (im Bild), da dieser auch bei den klassischen Turnieren verwendet wird. Dieser Bogen wird aus einem Stück Holz hergestellt und hat weder einen Nockpunkt noch eine Pfeilauflage.

Wovon träumen Sie?

Dass alles irgendwie gut kommt. Im Leben muss ja nicht immer alles extravagant und ausserordentlich sein, ich möchte einfach jederzeit zufrieden auf mein Leben zurückblicken können.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Man sollte etwas mehr Rücksicht nehmen, auf seine Mitmenschen und die Umwelt, aber auch auf sich selbst.

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Stéphanie Torres: «Das alles mache ich hier ehrenamtlich»

Vorname, Name, Wohnort, Beruf

Stéphane Torres, Brüttelen, Profi-Rider, Inline-Freestyle-Lehrer

Was machen Sie hier?

Ich bin als Präsident des Vereins des Skateparks verantwortlich für den reibungslosen Betrieb. Ich kümmere mich auch um Logistik, Konstruktion und Reparaturen. Das alles mache ich hier ehrenamtlich.

Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Ich habe hier meine Jugend verbracht, den Skatepark gibt es seit 18 Jahren. Viele Freundschaften fürs Leben sind hier entstanden. Und ich habe an diesem Ort Selbstvertrauen gewonnen und gelernt, Grenzen zu überwinden.

Wovon träumen Sie?

Dass diese Sportarten respektiert werden wie andere. Und dass von den vier Sportarten, die hier ausgeübt werden, neben Skateboard und BMX bald auch Scooter und Inline als olympische Disziplinen zugelassen werden. Und ich träume von einem Skatepark, der eine angemessene Grösse hat und Spielraumbietet. Der geplante Skatepark am Rennweg in Biel ist meiner Meinung nach zu wenig attraktiv, zu klein dimensioniert. Es wird kein olympischer Park und die Athleten werden einen klaren Rückstand im Vergleich zu denjenigen anderer Länder haben. Leider wird auch an dringend nötiger Infrastruktur wie Duschen oder Büroräumen gespart. Ich freue mich trotzdem auf den neuen Ort, es ist besser als gar nichts. Wegen dem Umzug bin ich nicht sentimental, auch am neuen Ort wird derselbe Spirit herrschen.

Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?

Das Konsumverhalten heutzutage ist absurd. Die Eltern kaufen den Jugendlichen rasch und unüberlegt ein billiges Skateboard. Wenn es dann kaputt geht, wird einfach ein Neues gekauft. Dabei sollte eine Wertschätzung da sein. Ein gutes Skateboard sollte eine Anschaffung auf lange Zeit sein, auf die die Jugendlichen hinfiebern und sparen. Umso mehr werden sie das Material dann schätzen und Sorge dazu tragen.

Stichwörter: Menschen im Seeland

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