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Lyss

Mit voller Sonnenkraft ins Ziel gerast

Am ersten Seeländer Solarcup in Lyss haben rund 120 Schüler aus Biel, Brügg, Nidau und Lyss teilgenommen. Die Mini-Solarflitzer lieferten sich heisse Rennen. Aufs Podest schafften es Teams aus Biel und Nidau.

Die Mini-Flitzer «rasen» mit Sonnenkraft betrieben über die Rennstrecke. Vivian Rentschler und Lyenne Rossier (oben an der Strecke, Dritte und Zweite von rechts) aus Nidau feuern ihren «Color Ride an.  Matthias Käser

von Yannik Stähli
Die Sonne brennt auf die Bahnhofstrasse in Lyss. Hier findet der erste Seeländer Solarcup statt –auf einer Rennstrecke von acht Metern Länge. Das Publikum steht dicht gedrängt an der Rennbahn, um das Geschehen zu verfolgen. Beinahe gleichauf rasen zwei mit Solarpanels versehene Mini-Modellfahrzeuge über die Bahn. Die Kinder feuern die beiden Solarautos mit lauten Sprechgesängen an.

Etwas abseits der Strecke stehen die beiden Schülerinnen Vivian Rentschler und Lyenne Rossier, Neuntklässlerinnen aus Nidau. Angespannt warten sie darauf, ihr Gefährt, den «Color Ride», auf die Rennstrecke zu schicken.

Rund 500 Schüler aus Biel, Nidau, Brügg und Lyss haben sich am ersten Seeländer Solarcup beteiligt. Von den 80 Teams aus unterschiedlichen Altersgruppen haben es 33 an das grosse Finale in Lyss geschafft, rund 120 Schüler. Alleine 17 der 33 Teams kommen aus Biel, wo Ende Mai bereits eine Vorausscheidung auf der Esplanade stattgefunden hatte. Für den Bau der solarbetriebenen Fahrzeuge hatte jedes Team die gleichen Bedingungen, bezüglich Umsetzung wurde ihnen jedoch freie Hand gelassen. Ziel war es, ein Mini-Solarauto zu bauen, das sowohl schnell ist als auch originell aussieht.


Projekt Solarregion Seeland
«Mit dem Cup können wir verschiedene Altersgruppen für die Solarenergie sensibilisieren», sagt Martin Glaus, Geschäftsleiter der Solarplattform Seeland. Gemeinsam mit dem Verein seeland.biel/bienne lancierte die Solarplattform Seeland im vergangenen Herbst das Projekt «Solarregion Seeland». Durch die Fusion der beiden Vereine sollen die Interessen und Aktivitäten gebündelt werden. Ziel sei es, die einheimische Solarwirtschaft und die Region Biel-Seeland als Solarregion zu stärken, sagt Glaus.

Bis 2020 soll der Solarstromanteil am Gesamtenergiebedarf über sechs Prozent betragen. «Das Seeland soll schweizweit ein Vorbild für die Solarenergie werden», so Martin Glaus. Um für die Vorteile der Solarenergie zu werben, sind verschiedene Fachhändler aus der Region mit ihren Ständen in Lyss an der Bahnhofstrasse präsent. Besucher haben die Möglichkeit, bei Spezialisten Auskunft über die nachhaltige Stromproduktion zu erhalten. Roland Hofmann von der Tritec AG in Aarberg, beschäftigt sich schon seit rund 25 Jahren mit Photovoltaikanlagen. Die Technologie sei preiswerter geworden, sagt Hofmann: «Noch vor wenigen Jahren kostete ein Solarpanel etwa tausend Franken, heute ist das gleiche Modell bereits für 150 Franken erhältlich.» Hinzu komme der ökologische Aspekt, der die Menschen dazu bewegen könnte, auf erneuerbare Energien zu setzen.


Zurück zum Rennen. Inzwischen haben die zwei letzten Mini-Solarautos die Ziellinie überquert. 21 der 33 Teams müssen ihre Siegesträume vorzeitig begraben. Für Vivian Rentschler und Lyenne Rossier besteht noch Hoffnung. Sie gehören zu den 12 Teams, welche die Rennen im Vorlauf für sich entscheiden konnten und nun im Finale gegen die besten antreten. «Wir haben nicht erwartet, dass wir mit unserem Mini-Solarauto bis in die Finalrunden vorstossen, freut sich Vivian Rentschler.

Unterdessen sind die Finalrunden in vollem Gang. Die Rennen sind hart umkämpft. Meist entscheiden nur wenige Millimeter über Sieg oder Niederlage. Für Vivian Rentschler und Lyenne Rossier mit ihrem «Color Ride» ist das Rennen nach der ersten Finalrunde beendet.


Bieler gewinnen
Gesamtsieger des Seeländer Solarcups ist das Team Tristigani von der Filière Bilingue aus Biel. Zweitplatzierte werden die «Baby Boys» von der Schule Balainen aus Nidau und auf den dritten Platz kommen «Les Panthères» von der Primarschule Marché-Neuf aus Biel.
Der Preis für das kreativste Mini-Solarauto geht an die «Flying Walkers» von der Schule Walkermatte in Biel. Mit ihrem «fahrenden Drachen» vermögen sie die Jurymitglieder zu überzeugen. Obwohl es für Vivian Rentschler und Lyenne Rossier nicht ganz nach vorne gereicht hat, sind sie trotzdem zufrieden. Lyenne Rossier: «Während des Projekts konnten wir sehr viel Interessantes rund um die Solarenergie erfahren.»

Die Pause zwischen den Rennen nutzt Maja Bühler Gäumann, Präsidentin der Solarplattform Seeland, um Schüler und Lehrer für die «tolle Arbeit» zu loben, die sie mit der Gestaltung der solarbetriebenen Fahrzeuge geleistet haben.
Auch für die Bieler Gemeinderätin Barbara Schwickert (Grüne), die zugleich Vizepräsidentin der Solarplattform Seeland ist, ist der Solarcup ein Erfolg: «Schüler erleben in spielerischer Form, wie die Solarenergie funktioniert und was die Kraft der Sonne alles bewirken kann», sagt sie.

Stichwörter: Lyss, Solarrennen, Zuschauer

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