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Närrische Hingucker auch ohne Fasnachtsfest

Wegen der Coronapandemie können die meisten Anlässe nicht stattfinden. Auch die Lysser Närrinnen und Narren mussten auf die Durchführung der Fasnacht verzichten.

Copyright: Yann Staffelbach

Es ist Fasnachtszeit, aber Corona verhindert die Durchführung dieser Festivität schweizweit. Diesem Umstand mussten sich auch die Lysser Narren beugen, deren diesjährige Fasnacht unter dem Motto «Jedem sis Inseli» vom 5. bis am 7. Februar geplant war. Ganz geschlagen gaben sich diese Fasnächtler aber nicht. Am Abend vom 11. November 2020 machte der Zunftrat auf dem Hirschenplatz ohne Anwesenheit von Publikum mit dem lautstarken «Chlapf» auf die Tradition aufmerksam und seit dem 30. Januar auf dem Marktplatz mit einem Fasnachtsbaum und zwei beschrifteten Plakaten. Das Sujet mit dem Baum zieren auch der Jöggu –das Logo der Lysser Fasnächtler – und eine Fasnachtspuppe. Eines der beschrifteten Plakate ist der Schnitzelbanktruppe Narreschwöschtere Lyss gewidmet, deren aktuellen Verse mit einem QR-Code auf dem Smartphone heruntergeladen und vertont angehört werden können. Ein weiteres Plakat weist mit Schriftzügen auf die Lysser Fasnacht des Jahres 2022 hin, deren Durchführung vom 4. bis am 6. Februar geplant ist. Die Plakatständer wurden der Zunft von der Gemeinde Lyss zur Verfügung gestellt und sogar auf den Marktplatz transportiert. Wird die Lysser Fasnacht durchgeführt, wird der Jöggu nicht auf dem Marktplatz aufgestellt, sondern auf dem Hirschenkreisel.

«Die Hingucker stiessen bei den Passanten auf Interesse», sagte Markus Donzé, Präsident der Lilienzunft Lyss. Das Sujet mit dem Fasnachtsbaum und die Plakate können noch heute Samstag bestaunt werden. Im Verlaufe des Tages werden sie aber vom Zunftrat vom Platz entfernt.

Im Sommer hofften die Lysser Fasnächtler noch, das diesjährige Narrenfest durchführen zu können. Als wegen den ansteigenden Fallzahlen diese Hoffnung schwand, überlegten sie, wie das Fest unter Einhaltung der Vorschriften im kleineren Rahmen funktionieren könnte. «Im November mussten wir uns aber eingestehen, dass unter den gegebenen Umständen nicht gefasnachtet werden kann», so Donzé.

Vor diesem Entscheid bereiteten sich die aktiven Lysser Fasnächtler wie gewohnt auf das Fest vor. Auch nach einem Lilienpaar wurde Ausschau gehalten und den Sujet-Plaketten-Wettbewerb lanciert.

Durch die frühzeitige Absage der Fasnacht ist der Zunft kein finanzieller Schaden entstanden. Anders sieht es bei den Cliquen aus, die unter anderem für ihre Kostüme Auslagen hatten. An Fasnachten hängen deren Einnahmequellen von ihren Barbetrieben und Auftritten in Lokalen ab. Diese Einnahmen konnten sie dieses Jahr nicht generieren. Markus Donzé hofft, dass die Lysser Fasnacht nächstes Jahr wieder ihren gewohnten Platz einnehmen wird. Das Motto «Jedem sis Inseli» bleibt auch bei diesem Fest bestehen. «Das kulturelle Leben muss wieder in Schwung kommen», sagt er. Heidi Flückiger

Stichwörter: Lyss, MAsken, Fasnacht

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