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Studen

Ortspartei verliert Vormachtstellung

Die Erneuerungswahlen geben dem Gemeinderat von Studen ein neues Gesicht: Die FDP ist zurück und die SVP erstarkt. Das Freie Bündnis dagegen muss Federn lassen.

Das Wappen von Studen

Das Freie Bündnis war in den letzten vier Jahren die mit Abstand stärkste Partei im Gemeinderat Studen. Nebst dem Sitz der Gemeindepräsidentin stellte es vier der sechs übrigen Gemeinderatssitze. Einzig die SP und die SVP waren noch mit je einem Sitz vertreten. Für die Wahlen 2021 trat nun auch die FDP wieder an. Sie ging eine Listenverbindung mit der SVP ein. Aufgrund der neuen Parteienkonstellation war im Vorfeld mit einem Sitzverlust des Freien Bündnisses gerechnet worden. Nach Auszählung der Stimmen stand fest: Sowohl Hans Heinrich Brütsch wie auch Manuela Lanz schafften die Wiederwahl nicht. Somit bleibt die bereits für weitere vier Jahre als Präsidentin gewählte Theres Lautenschlager wieder alleinige Frau im Rat.

«Mit einem Verlust mussten wir rechnen. Wir hatten aber auf drei Sitze gehofft», so Lautenschlager. Erfreulich sei, dass wieder mehr Leute wählen gingen – die Stimmbeteiligung lag bei 29 Prozent gegenüber 22 Prozent vor vier Jahren.

 

Zusammengehen belohnt

Für die neue Zusammensetzung im Rat sorgen SVP und FDP. Deren Listenverbindung zahlte sich für beide aus: Nach vier Jahren Abstinenz im Rat schaffte Roland Kunz (FDP) die Wahl mit der dritthöchsten Stimmenzahl klar. Der im Dorf bestens bekannte Lokalpolitiker zeigte sich gestern in guter Laune. «Wir haben die Partei neu aufgestellt und wollten zusammen mit der SVP den bürgerlichen Block stärken. Das ist uns gelungen.»

Zufrieden zeigte sich auch der wiedergewählte Tamas Fülop (SVP). Mit einem Sitzgewinn hätte die Partei nicht unbedingt gerechnet. Dass es Peter Müller, wenn auch knapp, schaffte, war denn wohl die grösste Überraschung des Wahlsonntags. Ohne Listenverbindung mit der FDP hätte das Freie Bündnis nur einen Sitz verloren.

SPplus-Präsidentin Martha Gerbe zeigte sich enttäuscht, dass der angestrebte zweite Sitz verpasst wurde – trotz ausgewogener Liste mit zwei Frauen und zwei Männern, darunter Vizegemeindepräsident Stefan Gerber als Zugpferd. Er erhielt von den gewählten die wenigsten Stimmen. Erfreut zeigte sich Gerber darüber, dass die politischen Kräfte im Dorf wieder besser verteilt sind. «Die Dominanz des Freien Bündnisses wurde gebrochen.» Schade sei jedoch, dass im Rat nun wieder nur eine Frau sitze. Heinz Kofmel

 

Die sechs Gewählten

Freies Bündnis

  • Markus Flück, 432 Stimmen
  • Roland Ludi, 393 Stimmen

 

SP

  • Stefan Gerber, 257 Stimmen,

 

SVP

  • Tamas Fülöp, 318 Stimmen
  • Peter Müller, 296 Stimmen

 

FDP

  • Stephan Kunz, 381 Stimmen H.K.
Stichwörter: Studen, Gemeinderat, Wahlen, Politik

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