Anlässlich einer Ausstellung der Werke von Paul Messner im Rebhaus Wingreis fragte ihn Silvia Schäfer vom BT, was er mit seiner Malerei bezwecke. Die Antwort des feinfühligen Malers aus Erlach: «Ich möchte den Betrachter dazu auffordern, hinzusehen, Vergleiche anzustellen und vielleicht meine Emotionen in Gedanken mitzuerleben».
«Nicht zu leugnender Reiz»
Konrad Pauli vom BT attestierte dem Maler anlässlich einer Ausstellung in der Galerie Vinelz «Folgerichtigkeit, Spürsinn und Konsequenz». Dank dieser Eigenschaften habe Paul Messner ein malerisches Programm von nicht zu leugnendem Reiz geschaffen, so das BT.
Doch all der Zuspruch half nicht. In den letzten Jahren versuchte der angeschlagene Messner immer wieder, sich aus den Krallen der psychischen Erkrankung zu befreien – bis ihn die Kräfte verliessen. Sein Ziel, zu seinem siebzigsten Geburtstag eine Ausstellung zu realisieren, erreichte er nicht mehr.
Nun gilt es, sein Vermächtnis würdig zu verwalten. Seine Schwester stellt sich dieser Aufgabe mit Wehmut und immer noch in grosser Trauer. Die Bilder sind sorgfältig gelagert und sollen, auf Wunsch von Paul, einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden.
Es besteht kein Zweifel. Paul Messner war ein begnadeter Künstler. Die Malerei hatte es ihm angetan. Im Seeland und über dessen Grenzen hinaus kannte man den Erlacher Kunstmaler. Trotzdem gelang ihm der grosse Durchbruch nicht. Zu übermächtig war das künstlerische Umfeld. Das hielt ihn jedoch nie auf, seiner Leidenschaft all seine Zeit zu widmen. Die künstlerische Ader erbte er von seinem Vater. Zuvor lernte er einen traditionellen Beruf, um für einige Jahre den Coiffeursalon seiner Eltern weiterzuführen.
Inspiration in der Natur
Als überglücklicher Künstler lernte er später die Härte des Künstlerlebens kennen. An mehreren Ausstellungen konnte er seine Bilder verkaufen, mit denen er sein bescheidenes Leben finanzieren konnte. Der musische Mensch Paul Messner holte sich in der Natur die Inspiration für seine Werke. Nicht die kleinste Bewegung der beobachteten Tiere entging ihm. Lotti Studer
