Silvia Stähli-Schönthaler
In den letzten vier Jahren sah es an der Alten Aare zum Teil «gfürchig» aus. Baumaschinen rissen den Boden auf und baggerten und schaufelten um die Wette. Nun ist endlich Ruhe eingekehrt, die Arbeiten sind abgeschlossen. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat», sagt Hermann Käser, Präsident des Wasserbauverbandes Alte Aare. So seien die Gemeinden unterhalb von Lyss in Zukunft durch das 23 Millionen-Projekt vor Überschwemmungen geschützt. Und: «Die Alte Aare ist sicherer, lebendiger und abwechslungsreicher geworden.»
Behutsam vorgegangen
Der Wasserbauverband Alte Aare, dem zehn Gemeinden entlang der Alten Aare angehören, wurde stark gefordert, «denn wer in eine solche Naturlandschaft eingreift, trägt eine grosse Verantwortung», so Käser.
Dank der Unterstützung von Bund, Kanton sowie den Gemeinden sei ein Pionierprojekt für modernen Hochwasserschutz realisiert worden, bei dem der Schutz vor Überschwemmungen nicht auf Kosten der Natur gehe, sondern diese vielmehr aufwerte. Denn allen Verantwortlichen sei klar gewesen, dass die Alte Aare sensibel auf bauliche Eingriffe reagiere. «Entsprechend sorgfältig planten alle Beteiligten die Massnahmen und gingen behutsam vor, als sie sich mit schwerem Baugerät an die Realisierung des Projektes machten.»
Das Resultat lässt sich sehen: Wer die Wege an der Alten Aare zu Fuss erkundet, erhält einen Einblick in ein einzigartiges Naturschutzgebiet mit einer beschaulichen Auenlandschaft, die von Wasserinsekten, Vögeln, Biberburgen und einer reichen Flora geprägt ist. «Wir konnten die Biodiversität stark vorantreiben», erklärt Hermann Käser weiter. In sogenannten Wirkungskontrollen wird die Ansiedlung von Flora und Fauna in den nächsten Jahren überprüft.
Ein Grund zum Feiern
Morgen soll der Abschluss der Revitalisierung zusammen mit der Bevölkerung gefeiert werden. Auf dem Installationsplatz Dotzigen wird ein offizieller Festakt mit Vertretern des Bundes, des Kantons sowie des Wasserbauverbandes Alte Aare durchgeführt (siehe Infobox). «Wir machen stündlich eine Führung für Interessierte entlang des neues Seitengerinnes», sagt Käser.
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Programm der Feier
Die Feier findet morgen auf dem Installationsplatz Dotzigen statt. 11 Uhr: Offizieller Festakt mit Vertretern des Bundes, des Kantons und des Wasserbauverbandes Alte Aare 11.45 Uhr bis 16 Uhr: Führungen entlang des neuen Seitengerinnes (im Stundentakt). Das Festzelt ist von 10.30 Uhr bis 16 Uhr für Speis und Trank geöffnet. Der Wasserbauverband Alte Aare offeriert einen Imbiss für jede Besucherin und jeden Besucher. Die Organisatoren bitten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Installationsplatz ist ab Bahnhof Dotzigen in 10 Gehminuten erreichbar. sst
