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Rapperswil

Schüler brauchen mehr Platz

Künftig braucht es in Rapperswil drei statt zwei Kindergartenklassen. Dafür wird das Schulhaus in Ruppoldsried umgebaut – entstehen soll ein Kindergartenzentrum.

Deborah Balmer


Ab nächstem Schuljahr soll wieder Leben ins stillgelegte Schulhaus in Ruppoldsried einkehren. Derzeit liegt auf der Gemeindeverwaltung Rapperswil eine Baupublikation für ein 2,35 Millionen Franken teures Kindergartenzentrum auf. Genutzt werden soll es bereits in einem Jahr von Kindern aus den elf Dörfern, die zu Rapperswil gehören: unter anderem Bittwil, Lätti, Seewil und Frauchwil.


Aufgrund der jährlich steigenden Schülerzahlen braucht es im Ort in Zukunft statt wie bisher zwei neu drei Kindergartenklassen. Bereits für das laufende Schuljahr musste dafür eine Übergangslösung gefunden werden – derzeit werden die drei Klassen im Schulhaus Rapperswil geführt.


«Im Moment rechnen wir mit einem jährlichen Anstieg von fünf Kindern pro neuem Schuljahr. In Rapperswil herrscht eine hohe Bautätigkeit, weshalb viele junge Familien herziehen», sagt Gemeinderätin Heike Greminger. Sie ist zuständig für das Ressort Bildung.  Zurzeit seien es 15, 18 und 19 Kinder, die in Rapperswil die Kindergartenklassen besuchen. Maximal 23 Kinder darf es im Kanton Bern in einer Kindergartenklasse haben.


Seit 2013 ohne Schüler
Laut dem Rapperswiler Bauverwalter Adrian von Gunten habe man auf der Suche nach neuem Schulraum verschiedene Optionen geprüft. Die Erweiterung des Schulhauses Ruppoldsried habe sich als beste Lösung erwiesen. Im Schulhaus gehen bereits seit mehr als zwei Jahren keine Schüler mehr ein und aus. Auch die Gemeindeschreiberei, die sich im Dachgeschoss befand, ist nach der Fusion von Ruppoldsried mit Rapperswil Anfang 2013 stillgelegt worden. Heute befinden sich im Gebäude nur noch zwei Wohnungen und im Keller ein Schutzraum. Dieser soll künftig den Kindern bei schlechtem Wetter als Spiel- und Turnraum dienen. Die Wohnungen werden saniert.


Baubeginn noch im Herbst
Der Baubeginn für die Erweiterung, Sanierung und den Umbau  ist noch für diesen Herbst geplant. Entstehen sollen neben den Räumlichkeiten für die Kindergärtler zwei weitere Wohnungen in den ehemaligen Verwaltungsräumen im Dachgeschoss. Im Aussenbereich wird ein Spielplatz für den Kindergarten und die öffentliche Nutzung gebaut. Geplant ist, die bestehende Ölheizung aufzugeben und die Liegenschaft an die Holzschnitzelheizung des Wärmeverbundes Ruppoldsried anzuschliessen.
An der Gemeindeversammlung vom 15. Juni ist der nötige Kredit von 2,35 Millionen Franken deutlich angenommen worden.


Primarschule: Zwei Standorte
In Rapperswil gehen aktuell vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse 193 Kinder zur Schule. Die Klassen der Primarschule werden an zwei verschiedenen Standorten geführt: Das Schulzentrum mit Turnhallen, Werkräumen und einer Mediathek liegt etwas ausserhalb des Dorfes Rapperswil. Hier befindet sich auch das Oberstufenzentrum für alle Dörfer der Gemeinde. Die siebte bis neunte Klasse wird auch von Schülern aus anderen Gemeinden wie Bangerten, Grossaffoltern und Wengi besucht. In Dieterswil werden zwei Unterstufenklassen geführt.


Laut Gemeinderätin Heike Greminger ist Rapperswil gerade auch wegen dieses Schulangebots attraktiv. «Zudem bietet die ländliche Gemeinde ein ideales Naherholungsgebiet für Familien.» Doch das ist nicht der alleinige Grund für die steigenden Schülerzahlen:Sie sind auch auf die Umsetzung des Harmos-Konkordats zurückzuführen, sprich auf die Einführung der zweijährigen Kindergartenpflicht.


Die Auflagefrist für das Bauvorhaben läuft bis am 19. Oktober. Einsprachen und Rechtsverwahrungen sind beim Regierungsstatthalteramt Seeland einzureichen. Bauherr ist die Gemeinde Rapperswil. Das Projekt entwickelt hat das Büro Iseli Architekten in Messen

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