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Jens

Schulhaus steht beim Urnengang im Mittelpunkt

Für 2,5 Millionen Franken das Schulhaus sanieren: Darüber und über das Budget 2021 entscheidet das Jenser Stimmvolk am Sonntag an der Urne.

Beim Schulhaus in Jens besteht ein erhöhter Sanierungsbedarf. Bild: zvg

Heinz Kofmel

Beim Jenser Schulhaus haben sich in den letzten Jahren die Reparatur- und Unterhaltskosten mehr und mehr erhöht. Trotz guter Bausubstanz ist im Bereich der Energieeffizienz längerfristig das grösste Kosteneinsparungspotenzial vorhanden. Somit sei der Handlungsbedarf für eine Sanierung gegeben, findet der Gemeinderat. Ebenfalls hat der Gemeinderat abgeklärt, wie es um den zukünftigen Bestand der Dorfschule steht. Gemäss aktuellen Zahlen ist die Schule Jens in ihrem Bestand nicht gefährdet. Will heissen: In den nächsten vier Jahren werden genug Kinder eingeschult, damit mit dem jetzigen Schulmodell mit zwei Klassen à je drei Jahrgangsstufen weitergefahren werden kann. Auf dieser Grundlage hat der Gemeinderat ein Sanierungsprojekt ausarbeiten lassen, über das am Sonntag abgestimmt wird.

Sanierung wird fremdfinanziert
Die Sanierung soll in zwei Etappen erfolgen. Zuerst wird im kommenden Sommer die Ölheizung ersetzt sowie die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert. Für 2022 ist die zweite Etappe vorgesehen, welche die Anpassung der vorhandenen Raumstruktur an die heutigen Bedürfnisse des Schulbetriebes vorsieht. Die 2,5 Millionen Franken für die Sanierung hat die Gemeinde nicht in der Kasse. Da beide Bauetappen grösstenteils fremdfinanziert werden müssen, wird die Verschuldung in den nächsten drei Jahren stark steigen. Sollte sich nächstes Jahr bei der Budgetplanung 2022 zeigen, dass sich die Ertragseinbussen aufgrund der Coronakrise erheblich stärker auf die Gemeindefinanzen auswirken, kann die zweite Etappe um ein Jahr nach hinten verschoben werden. Dies würde die Erfolgsrechnung entlasten, da der Abschreibungsaufwand von 100000 Franken im Jahre 2022 noch nicht anfallen würde.

Kleines Defizit beim Budget
Noch keine Spuren hinterlässt das Schulhausprojekt im Budget 2021, das ebenfalls zur Abstimmung kommt. Das kleine Defizit von 31000 Franken im Steuerhaushalt ist mit den vorhandenen Reserven verkraftbar, dies bei gleichbleibender Steueranlage von 1.9 Einheiten. Diese soll auch in den kommenden Jahren trotz Schulhaussanierung so bleiben. «Die finanzielle Lage der Gemeinde ist stabil. Das Schulhausprojekt wird jedoch einen Investitionsstopp in allen anderen Bereichen zur Folge haben», erklärt Gemeindepräsident Lienhard Marti.


In einer dritten Abstimmungsvorlage wird das Stimmvolk über eine geringfügige Anpassung in der Gemeindeverfassung abstimmen. Bisher galt für Behördenmitglieder eine Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren. Diese will der Gemeinderat aufweichen. Neu soll es möglich sein, dass Behördenmitglieder eine vierte Amtszeit anhängen können, falls keine Kandidaten als Nachfolger gefunden werden können.

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