Sie sind hier

Abo

Erlach

Schwierige Sicherung nach Hangrutsch

Der Grund für den Hangrutsch in Erlach ist gefunden, jetzt wird nach geeigneten Massnahmen für eine Sicherung und Sanierung gesucht.

Gemeindepräsident Martin Zülli möchte lieber, dass es trocken bleibt. Bild: Werner Bangerter

Werner Bangerter

Ein Hangrutsch an der bewaldeten Nordflanke des Jolimont ist nicht selten, das Gelände ist steil, der Boden oft durchnässt. Der Wanderweg vom Reservoir nach Westen ist deshalb zurzeit gesperrt. Nun ist es aber erstmals auch «Unter den Halden» unterhalb der Altstadt zu einem Hangrutsch gekommen. Der Wasserverbund Grosses Moos hatte bereits vor einiger Zeit der Gemeinde mitgeteilt, dass man im Gebiet Altstadt einen unerklärlichen Verlust im Frischwassernetz verzeichnet hatte. Es stellte sich nach dem Abrutschen der Humusschicht vor drei Wochen heraus, dass eine Trinkwasserleitung zum Schulheim Schloss undicht war. Unbemerkt wurde das Terrain «Unter den Halden» unterspült.

Gemeindepräsident Martin Zülli weist zum Bord hinauf: «Um die 1000 Kubikmeter kamen herunter, aber es wurde glücklicherweise niemand verletzt.» Die Strasse zwischen Erlach und Gals war blockiert, worauf für 24 Stunden eine Totalsperre für den Verkehr verhängt werden musste. 15 Lastwagenladungen seien abgeführt und auf einer Länge von 50 Metern mannshohe Schranken aufgebaut worden, sagt Zülli. Seit dem Vorfall ist die Strasse nur einspurig mit Ampelanlage befahrbar.

«Keine Gefahr für Menschen»

Das Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern teilt auf Anfrage mit, dass nun wiederkehrende Kontrollen im Hang gemacht würden. Anhand der gelben Markierungen im Hang wurden Flugaufnahmen mit einer Drohne gemacht, die der Erstellung von 3D-Modellen dienen. Diese könnten bei zukünftigen Ereignissen zur Lagebeurteilung herangezogen werden.

Vom Erdrutsch gingen keine Gefahren für Menschen aus, teilt das Amt weiter mit. Solange noch Wasser im Hang ist, werden die Stahlpalisaden auf der Kantonsstrasse belassen. In den Hang wird später eine Hangsicherung gebaut, damit sich solche Murgänge nicht wiederholen. «Wir hoffen, dass in nächster Zeit nicht eine längere Regenperiode einsetzt», sagt Gemeindepräsident Martin Zülli, denn das würde die Lage erheblich verschärfen. Die Kosten der Sanierung sind derzeit noch nicht bekannt.

Stichwörter: Erlach, Hangrutsch

Nachrichten zu Seeland »