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TCS-Camping: Allemann soll Fall abgeben

Die IG Camping verlangt, dass die neue Regierungsrätin Evi Allemann (SP) das Dossier TCS-Camping abgibt. Sie wirft ihr Befangenheit vor.

Evi Allemann. Bild: Keystone

Die neue Vorsteherin der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK), Regierungsrätin Evi Allemann (SP), soll in Sachen TCS-Campingplatz am Neuenburgersee «per sofort in den Ausstand treten». Dies fordert die IG Camping Gampelen in einem Brief an Regierungspräsident Christoph Neuhaus (SVP), der dem BT vorliegt. Allemann solle das Dossier «vor irgendwelchen Entscheidungen und Vertragsverhandlungen» abgeben, verlangt die IG, «vorzugsweise an Christoph Neuhaus, der das JGK-Departement vorher führte».

Begründet wird die Forderung damit, dass Allemann befangen sei. Denn sie sei früher Vorstandsmitglied der Sektion Seeland von Pro Natura gewesen, die im Konflikt um den Campingplatz als Beschwerdeführerin gegen den Kanton aufgetreten sei. Dort habe sie gezeigt, dass sie in dieser Sache «Interessen vertritt, bei denen der Mensch keinen Platz hat». Der Campingplatz liegt mitten im Naturschutzgebiet Fanel und ist darum höchst umstritten. Diverse Naturschutzorganisationen setzen sich für dessen Aufhebung ein, die IG fordert in einer Petition mit 19 303 Unterschriften, dass er bleibt.

2003 hatte die Berner Regierung dem TCS eine Frist bis Ende 2018 gesetzt, innert der ein neuer Standort gefunden sein müsse. Nach eigenen Angaben hat der TCS zwar intensiv gesucht, aber keine Ausweichvariante gefunden. Bislang hat die Regierung alles unternommen, damit der Camping bleiben kann. Offenbar befürchtet die IG, dass der Wind nun dreht, nachdem die JGK von der SVP zur SP gewechselt hat.

Die Stellvertretende JGK-Generalsekretärin Ursula Wyssmann wollte zur konkreten Forderung der IG auf Anfrage nicht Stellung nehmen. Sie wies aber darauf hin, dass Entscheide zum Camping vom Gesamtregierungsrat gefällt würden, nicht von einem einzelnen Mitglied. bk

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