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Büren

«Üses Dach isch besser zwäg»

Das Kocher-Büetiger-Haus, der Kornkreis oder Greta Thunberg: Die Themen am Büre-Nöijohr waren zum Jahresstart vielfältig. Zum Abschluss wurde gestern Abend der Nimmerselig verbrannt.

Der Nimmerselig, ganz entflammt. Bild: Daniel Mueller

Mit der Chesslete am frühen Neujahrsmorgen hat es in Büren begonnen und nun streben kleine Löwen über die Holzbrücke zum Umzug. «Wir konnten uns in der Schule anmelden», tönt es dumpf von hinter den schön gefertigten Masken.

Entlang der Hauptgasse finden sich immer mehr Menschen ein. Wenn auch die Bürener, an ihrem Nöijohr die Türmliwiler, das Wort Fasnacht nicht gerne hören, für die Besuchenden von weiter her ist es die erste Fasnacht im Jahr.

Auf die Frage, was für Themen Büren im vergangenen Jahr beschäftigt haben, hört man denn auch immer wieder:_«Wir kommen nicht aus Büren, aber das Büre-Nöijohr hat im Kalender einen festen Platz.» Der Böllerschuss, es ist so weit. Der «Alien-Nimmerselig» zieht hoch und grün durch Türmliwil. Der Kornkreis in der Ey war wohl doch das Werk Ausserirdischer. 

«Büre hett jo wie me weiss, äs Liebesverhältnis zu de Kreis(le).  Die Usserirdische hei jetz aber gseh, dass die ir Ey, no ke so Kreisu hei.»

Fliegende Thunberg

Wer zum Kornkreis noch eine amtliche Erklärung wolle, im Kornkreis laufe es im Gegensatz zum Gemeinderat rund. Der Kornkreis sei eine Energiequelle. Somit lasse sich sagen, dass er definitiv nicht vom Gemeinderat stammen könne. Zudem sei in Büren noch nie in kurzer Zeit etwas fertig gemacht worden.

Damit war nach der Gugge Holzbrüggfäger das Sujet für den Wagen der Türmliwilerzunft gegeben. Die Plakette hatte den «grossen Wurf» bereits angekündigt. Das erneute Projekt nach ungefähr 40 Jahren zur Sanierung des Kocher-Büetiger-Hauses war mit einem «grossen Wurf» gebodigt worden. Bürgerliche Kräfte hätten einen neuen Plan ausgeheckt, nachdem viel Geld fürs Planen ausgegeben worden sei. Die eierlegende Wollmilchsau – ein Superding mit Schule, Tagesschule, Aula und Mehrzweckhalle. «Wo ds Projekt vor Gmein isch cho, hei sie’s äbe ds Loch abglo. Drum möchte me dene, wo das gseit hei as Härz lege, sie möchte sich jetz de chley bewege.»

Auf die Frage, ob die Wellblechbaracke auf dem Wagen jetzt das Kocher-Büetiger-Haus symbolisiere, kam die prompte Antwort:_«Nei, üses Dach hie isch besser zwäg» und «e grosse Wurf chöi sy nid verspräche, warte bis das Huus tuet zäme bräche».

«Me söu sich lo überzüge u weniger flüge. Mit meitischihafte Züpfe cha die dä Politiker ganz schön as Schienbei stüpfe». Greta Thunberg beschäftigte die FC-Wagenbauer. Sie liessen Greta auch einmal fliegen. Natürlich mit Konfetti- und Täfeliregen.

Zum Einsammeln musste man sich bücken, was gerade zur Fitness von Burger-Fit passte. Der Gruppe, die die Geschicke im Gesundheitspark übernommen hat.

Fit dabei die zum Seilspringen animierende ehemalige Gemeindepräsidentin.

Nachrutschender Siegenthaler

Als Hexen trieb die Gribi-Gruppe ebenso ihr Unwesen wie die schrecklich schönen Krampus-Masken aus Wiggertal oder die Grenchner Stadtratten.

Röschu’s Spieltraktor aus Dotzigen zog den Nöijohr-Nachwuchs, der auch bei den Taucherlis der Elterngruppe dabei war. Rambazamba bot der ältere Nachwuchs glitzernd-glänzend und natürlich laut.

5G in Oberwil, minderwertiger Mehrwert bei Umzonungen, der immer wieder nachrutschende und neu verheiratete Heinz Siegenthaler oder die neuen Geleise der Bahn: Nicht nur den Wagenbauern, sondern auch den Schnitzelbänklern fehlte es in diesem_Jahr nicht an dankbaren Sujets. Margrit Renfer

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