Vier Parteien fordern Familienabo für das Parkschwimmbad Lyss

 

Bei der gestrigen Sitzung des Grossen Gemeinderats  (GGR) Lyss war man sich fast durchgehend einig. Die vorliegenden Kreditabrechnungen schlossen allesamt mit einer Kostenunterschreitung ab und gaben kaum Anlass zu Diskussionen. Einzig Thomas Brauen (SVP) merkte an, es sei zwar erfreulich, wenn Projekte weniger Geld kosten als ursprünglich budgetiert. Aber eine Abweichung von über 50 Prozent wie etwa bei der Sanierung der Kanalisation im Friedhofweg sei doch etwas gar viel. Üblich sei eine Abweichung von zehn Prozent. Brauen rief dazu auf, künftig im Vorfeld mehr Abklärungen zu treffen.

 

 

Zu reden gab ausserdem die Erhöhung der Eintrittspreise für das Parkschwimmbad Lyss. Vor einem halben Jahr hat die Fraktion SP/Grüne mittels Postulat gefordert, diese wieder zu senken. Das ist aber für den Gemeinderat keine Option. Man wolle nicht Familien schröpfen, sagte Gemeinderat Jürg Michel (SVP). Aber der Badiverbund mit Aarberg sei wichtig. Und in diesem könne man die Preise für die Badi Lyss nicht senken.

 

Katrin Meister (SP), Co-Präsidentin der Fraktion SP/Grüne, sagte, man sei mit der Beantwortung des Postulats nicht glücklich. Der Gemeinderat sei nicht auf ihr Anliegen eingegangen. Man wolle nicht den Verbund gefährden, sondern in erster Linie die Preise für Schülerinnen, Lehrlinge, Studentinnen, AHV- und IV-Bezüger senken. Der Gemeinderat nehme nicht Stellung dazu, nur für einzelne Kategorien den Tarif zu ändern. Ebenso wenig habe er geprüft, verschiedene Saisonabonnements anzubieten: Eines, bei dem die Badi Aarberg inbegriffen ist und eines, das nur in Lyss gültig ist. «Wir sind enttäuscht von der Antwort des Gemeinderats», sagte Meister.

 

Die Fraktion SP/Grüne hat nun Verstärkung von der BDP und der GLP erhalten: Sie finden, ein vergünstigtes Familienabo wäre sinnvoll. Deshalb haben die drei Fraktionen gestern ein neues Postulat eingereicht, das ein Familienabonnement sowohl für Lyss als auch für Aarberg fordert. Denn aktuell seien die Eintrittspreise für die Badis in Lyss und in Aarberg die teuersten in der Region, so Meister. Münchenbuchsee, Grenchen und Schüpfen seien allesamt günstiger. In der Folge hat der GGR das erste Postulat «Baditarife: Preise 2019 beibehalten» mit 27 zu 12 Stimmen als erfüllt abgeschrieben.

 

 

Zuletzt wurden wie jedes Jahr das Präsidium, das Vizepräsidium sowie die Stimmenzählenden für das nächste Jahr gewählt. Welches Amt welcher Partei zufällt, bestimmt jeweils das Rotationsprinzip. Der GGR wählte Jürgen Gerber, Fraktionspräsident der EVP Lyss, einstimmig zum Präsidenten. Gerber sagte, er freue sich auf eine gute Zusammenarbeit und auf einen konstruktiven Diskurs. «Gemeinsam sehen wir mehr, und wenn wir einander zuhören, können wir besser Entscheidungen treffen.»

Barbara Hess (FDP), bisher zweite Vizepräsidentin, wurde zur ersten Vizepräsidentin gewählt und Viktor Studer (GLP) zum zweiten Vizepräsidenten. Die Stimmen zählen werden ab Januar Stéphanie Tschanz (BDP) und Oriana Pardini (SP).

 

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Kreditabrechnung für die Sanierung Zivilschutzanlage Sonnhalde von 1 500 797 Franken ohne effektive Kosten für die Gemeinde genehmigt.

Abrechnung Rahmenkredit für die Umsetzung des Fahrzeug- und Materialbeschaffungskonzepts «Biber» der Feuerwehr Lyss von 841 937 Franken mit einer Kostenunterschreitung von 8063 Franken genehmigt.

Kreditabrechnung für die Sanierung des Klugelfanges respektive für die Montage von Kugelfangkästen von 161 772 Franken mit einer Kostenunterschreitung von 38 228 Franken genehmigt.

Kreditabrechnung für die Neugestaltung Marktplatz Lyss von 2 003 664 Franken mit einer Kostenunterschreitung von 536 336 Franken genehmigt. Kreditabrechnung für die Sanierung der Kanalisation im Bereich Marktplatz von 299 164 Franken mit einer Kostenunterschreitung 50 836 Franken genehmigt.

Kreditabrechnung für die Sanierung des Friedhofweg Lyss von 391 346 Franken mit einer Kostenunterschreitung 318 654 Franken genehmigt. Kreditabrechnung für die Sanierung der Kanalisation im Friedhofweg von 236 765 Franken mit einer Kostenunterschreitung von 378 235 Franken genehmigt. sg