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Wir sind «Energiestadt» – und wir bleiben es

Grenchen gehört unter anderem auch zum Club «Energiestadt» und darf deshalb ein entsprechendes «Label» führen. Wer zum Kreis der Energiestädte gehört, der verpflichtet sich, mit der Energie haushälterisch umzugehen. Eine Verpflichtung, die immer wichtiger werden wird.

Rhabillages. copyright: bt/a

von Rhabilleur

Die Mitgliedschaft im Club «Energiestadt» ist nicht gratis; die Stadt Grenchen hat deshalb jedes Jahr einen Beitrag zu leisten. «Rentiert dieser Beitrag?», fragten sich kürzlich einige Gemeinderäte, und «wie viele gute Steuerzahler sind nach Grenchen gezogen, weil wir zum Kreis der Energiestädte zählen?» Derartige Fragen nach messbarer Rentabilität sind heute nichts Neues, jedoch oft schwer zu beantworten. Deshalb besteht die Gefahr, dass der Gemeinderat früher oder später aus diesem angesehenen Club austreten will, damit er den Jahresbeitrag sparen kann. 

Es gilt jedoch zu beachten: Allein schon, dass man zum Kreis der Energiestädte zählt, regt mindestens zum Nachdenken an. Als Einwohnerin oder Einwohner einer Energiestadt fühlt man sich angesprochen und überlegt als denkendes Wesen, wie man im persönlichen Umfeld Energie sparen könnte. Das hat in den vergangenen Jahren vor allem die Bauverwaltung getan und Schritt um Schritt die gemeindeeigenen Liegenschaften so saniert, dass sie den Anforderungen entsprechen, die man an eine «Energiestadt» stellen darf, ja muss. Auf diese Weise konnten längerfristig nicht nur beträchtliche Heizungskosten eingespart werden, auch punkto Umweltschutz und Luftreinhaltung wurde einiges erreicht.

Vielleicht sollte der Gemeinderat zusammen mit der SWG die Bevölkerung mit witzigen Aktionen animieren, Energie zu sparen. Man erinnert sich dabei vielleicht an die seinerzeitige Aktion «Suubers Häxli», die wenigstens für einige Wochen zu einer Diskussion führte, wie man die Stadt sauber halten könnte. Aktionen, in die alle einbezogen werden, machen Sinn und so nebenbei helfen sie mit, die Gemeinschaft zu beleben. 

Sicher, man könnte dies alles auch tun, ohne zum Club der «Energiestädte» zu gehören. Leider wissen wir heute jedoch nicht, welche Energiehürden wir morgen überwinden müssen. Bekanntlich geht alles besser, wenn man es nicht allein, sondern gemeinsam tut, zumal man in diesem Fall von den Erfahrungen anderer Gemeinden profitieren kann. 

Wir wissen es, Energiesparen ist eine Tugend. Doch je mehr wir Energie sparen, desto weniger nimmt die Stadt in Form von «Abgaben und Leistungen an Gemeinwesen» ein. Unter der blumigen Bezeichnung verbirgt sich die Konzessionsgebühr, welche die Stadt als Besitzerin der SWG verlangt und die jährlich bei 1,6 Millionen Franken einspielt. Und hier nun kommt der Gemeinderat verständlicherweise etwas in die Zwickmühle.

Es ist zu hoffen, dass der Gemeinderat, der begeistert die Europameisterschaften im Velodrome äusserst grosszügig unterstützt, dies nicht auf Kosten der «Energie-stadt» tun wird und er nach wie vor stolz ist, Mitglied des Clubs der «Energiestädte» der Schweiz zu sein. 

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