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Kallnach

Zu nass für den Baustart

Der Dauerregen der letzten Wochen beeinträchtigt den Baustart für die Kiesgrube im Challnechwald. Die Zuständigen warten darauf, dass der Boden gefriert.

Das Wappen von Kallnach

Die drei Winterstürme von Anfang Monat setzten dem Challnechwald zwar nicht gross zu. Acht Tannen und zehn Buchen seien zu Boden gegangen, sagt Burgerpräsident Andreas Köhli, «im Vergleich zu anderen Gemeinden sind wir glimpflich davongekommen», Dennoch: Auch in Kallnach fielen grosse Mengen Regen. Und das beeinflusst unter anderem den Baustart für die Kiesgrube im Challnechwald.

Nachdem im November 2017 im Abbaugebiet erstes Stangenholz entfernt worden ist, steht nun die Rodung auf rund 4,7 Hektaren Fläche auf dem Programm. Doch weil der Boden so sehr nass und durchweicht ist, können die Maschinen nicht auffahren. «Es wäre zu gefährlich», sagt Andreas Köhli. Deshalb warten die Verantwortlichen rund um die Hurni Kies- und Betonwerk AG nun darauf, dass der Boden gefriert.


Verkauf ab Ende Jahr
Diese Verzögerung sollte den Bauplan jedoch nicht grundsätzlich durcheinanderbringen. «Mit den Rodungsarbeiten haben wir bis Ende März Zeit», so Köhli. Danach, im Frühling und sobald es die Bodenfeuchte zulässt, wird die Erde abgetragen.
Die grossen Bauarbeiten finden dann während der Sommermonate statt. Sie umfassen die Linksabbiegespur auf der Kantonsstrasse, den Installationsbereich Chäppeli, die Güterstrasse in das Abbaugebiet hinein sowie die Kiesgrube selber. «Läuft alles nach Plan, soll gegen Ende des laufenden Jahres bereits Kies aus Kallnach verkauft werden.


Turbulente Vorgeschichte
Die Vorgeschichte zum Kiesabbau im Challnechwald ist lang. Das Geschäft spaltete das Dorf, es wurde ein intensiver Abstimmungskampf geführt. Die Gegner befürchteten Lärm, Staub und den Verlust von wertvollem Lebensraum (wir berichteten). Der Gemeinderat stand stets einstimmig hinter dem Projekt der Firma Hurni AG aus Sutz, schliesslich ging es immer auch um viel Geld für die Gemeinde.

Die Gemeindeversammlung vom November 2016 genehmigte die Überbauungsordnung trotz Widerstand mit deutlichem Mehr. Heute, rund ein Jahr später, ist die Kiesgrube laut Burgerpräsident Andreas Köhli kein Thema mehr. «Es ist ruhig geworden im Dorf», sagt er. Simone Lippuner
 

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