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Grenchen

Zwei neue Hotels in Grenchen

Am Garnbuchiweg beim Reitstall Wallerbosch und an der Staadstrasse in Staad stehen seit Neustem zwei Hotels. Diese wollen nicht das bestehende Bettenangebot in Grenchen konkurrieren, sondern sind für geflügelte Zeitgenossen reserviert.

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(mt) Der Vogel- und Naturschutz Grenchen (VNSG) stellte vor einiger Zeit zwei Schwalbenhotels auf. Die Hotels bieten Wohnmöglichkeiten für eine multikulturelle Wohngemeinschaft: Mauersegler, Mehlschwalben und Fledermäuse sollen Gäste sein. Am nächsten Mittwoch werden die Hotels offiziell eingeweiht.

In der Luft zuhause
Im Obergeschoss sind Suiten für die Mauersegler vorhanden. Diese Gäste werden jedoch nur während der Brutzeit im Hotel anzutreffen sein, denn ausserhalb dieser Zeit halten sie sich über Monate ohne Unterbrechung in der Luft auf. Weil die Vogeleltern schlechtes Wetter fürchten, kommt es sogar vor, dass sie ihre Brut vorübergehend ihrem Schicksal überlassen. Dann fallen die Jungen in eine Kältestarre. Sie kommen problemlos ein bis zwei Wochen ohne Nahrung aus. Im ersten Stock des Baus sind einige Kunstnester für Mehlschwalben angebracht. Es ist aber auch Platz für Schwalben verfügbar, die ein Zimmer Marke Eigenbau bevorzugen. Baumaterial für die Nester ist feuchter Lehm, den die Schwalben aus Pfützen oder an Ufern von Gewässern holen. Da die Grenchner Witi mehrheitlich trocken gelegt ist, sind solche nassen Stellen immer weniger häufig zu finden. Zudem bieten neu erstellte Gebäude kaum mehr Nistmöglichkeiten für die Tiere. Auch Fledermäuse leiden darunter. Sie finden in einer Art Vorbau direkt unter dem First des Hotels Platz, um den Tag zu verbringen.

Potenzielle Gefährdung
Aus diesen Gründen sind Mauersegler, Schwalben und Fledermäuse in der Schweiz potenziell gefährdet. In Grenchen wurde ein rückläufiger Bestand festgestellt. Der VNSG möchte mit dieser Aktion einerseits den Tieren Nistmöglichkeiten anbieten. Er will aber auch ein sichtbares Zeichen für den Wohnungsbedarf setzen und möchte Hausbesitzer dazu animieren, auch selber etwas für die Insektenfresser zu tun. Reto Gardi vom VNSG steht gerne für fachliche Beratungen zur Verfügung, wie man bei Neubauten und Renovationen die Bedürfnisse der Tiere sinnvoll berücksichtigen kann.

Patenschaft übernehmen
Die Realisierung des Projekts wurde durch die finanzielle Unterstützung der Däster-Schild Stiftung Grenchen möglich. Wer gerne selber einen Beitrag an dieses Projekt für die Förderung gefährdeter Tierarten in der Stadt leisten möchte, hat die Möglichkeit die Patenschaft für ein Schwalbennest zu übernehmen. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.vnsg.ch
 

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