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Zwischen Nutzen und Schützen

Pro Agricultura Seeland hat sieben Persönlichkeiten für deren Beitrag zum Naturschutz gewürdigt. Die Interessengemeinschaft verlangt von Bund und Kantonen Massnahmen 
zum Bodenschutz.

Bild: bt/a

Die Interessengemeinschaft Pro Agricultura (PAC) Seeland zeigte an ihrer Jahresversammlung auf, dass die Landwirtschaft neben dem Klimawandel auch mit teils widersprüchlichen Erwartungen aus der Gesellschaft konfrontiert ist. Dass diese Entwicklungen viele Leute umtreiben, zeigt der grosse Aufmarsch im Inforama in Ins – obwohl aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus die gleichentags geplante Tagung «Naturschutz/Landwirtschaft» abgesagt wurde. Die Mitglieder, Einwohner- und Burgergemeinden, Flurgenossenschaften und Landbesitzer sind an der nachhaltig produktiven Landbewirtschaftung und dem Zusammenspiel von Ökonomie, Ökologie und Naturschutz interessiert.

Fundierte Antworten liefern

Durch Unwissen werde der Landwirtschaft immer wieder der schwarze Peter zugeschoben, sagte Peter Thomet, Präsident von Pro Agricultura. Um Vorwürfen mit fundierten Antworten zu begegnen, unterstützt die PAC immer wieder Forschungsprojekte und versucht, politische Diskussionen in Gang zu bringen.

Die PAC orientierte über den Stand des Projekts Bodenverbesserung. Untersucht wird das Zusammenwirken von Oberflächen- und Grundwasser. Mit dem Einsatz von Bodensonden wird eine optimale Wassernutzung angestrebt. Die Datenbank ist abrufbar unter www.bewaesserungsnetz.ch. Gelingt es, die Grundwasserstände auf höherem Niveau zu stabilisieren, verringern sich Bodenschwund und damit verbundene CO-Emissionen, hoffen die Initianten.

Christian Bucher von der Gemüseproduzenten-Vereinigung skizzierte den langjährigen Praxisversuch zum bodenschonenden Gemüseanbau mit Gründüngung und Mulchen.

In Form einer Resolution forderte die PAC Bundes- und Kantonsbehörden auf, rechtzeitig die nötigen Massnahmen zu planen und zu ergreifen.

Dank mit Schoggihasen

Die PAC will den Einsatz für die Biodiversität würdigen. Sieben Persönlichkeiten wurden für ihr Engagement zugunsten der Pflanzen und Wildtiere mit einem Schoggihasen geehrt. «Hasen, das passt», sagte Thomet, «beherbergt doch das Seeland die grösste Feldhasenpopulation der Schweiz.» Verbunden mit dem Seeland ist der 100-jährige Ehrengast an der PAC-Versammlung, der Naturfreund und Buchautor Gerhart Wagner aus Stettlen. tsi

Link: www.proagricultura.ch

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Sie setzten sich für die Biodiversität ein

  • Andreas Landolf, Präsident des Imkervereins Deutschfreiburger Seebezirk und Vertreter der lokalen Imkervereine stützt die hohe Bienendichte im Grossen Moos.
  • Hansueli Haussener, Wildhüter setzt sich für die scheue Wildkatze (Tier des Jahres 2020) ein.
  • Paul Mosimann, Betreuer Vogelschutzgebiet Fanel und unermüdlicher Kämpfer für eine reiche, international berühmte Vogelwelt.
  • Andreas Wenker, Anlagewart Meliorationswerk Ins-Gampelen-Gals, sorgt, dass die Biberpolpulation einigermassen in Frieden mit der Landwirtschaft lebt.
  • Kurt Gugger, Kiesunternehmer, Förderer der zweitgrössten Uferschwalben-Population der Schweiz.
  • Albert Lüscher: Dass rund 12 Prozent im Grossen Moos Biodiversitätsförderflächen sind, ist der Initiative des langjährigen Präsidenten des Biotopverbunds zu verdanken.
  • Elmar Bürgy, Wildhüter setzt sich seit 25 Jahren als Wildhüter des freiburgischen Seebezirks unter anderem auch für die Feldhasenpopulation ein. tsi

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