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Studie

Exportrisiken werden breiter

Es ist nicht mehr nur die Währung allein: Exportfirmen rechnen zunehmend auch mit konjunkturellen und politischen Risiken. Das zeigt der neue Exportrisiko-Monitor.

sda/tg. Obwohl sich der Frankenschock seit dem letzten Sommer abgeschwächt hat, sind immer noch viele Schweizer Exportfirmen von der Aufwertung der heimischen Währung getroffen. 96 Prozent der Unternehmen gaben in einer Umfrage an, wegen der Frankenstärke Aufträge im Ausland verloren zu haben.
Dies geht aus einer Studie der Berner Fachhochschule BFH und des Kreditversicherers Euler Hermes hervor, für die die Antworten von mehr als 300 Unternehmen ausgewertet wurden. Im vergangenen Jahr hätten Schweizer Firmen Einbussen im Export von 5,5 Milliarden Franken erlitten, erklärte Euler-Hermes-Chefökonom Ludovic Subran in einer gestrigen Mitteilung.
«2016 können Schweizer Exportunternehmen zumindest die Hälfte wieder aufholen, denn wir erwarten zusätzliche Exportgewinne in Höhe von 2,5 Milliarden Franken», liess Subran verlauten. Einige Erwartungen aus der letztjährigen Studie, die kurz nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durchgeführt worden war, seien allerdings nicht eingetroffen, etwa der erhoffte Anstieg der Exporte nach China und in die Golfstaaten.
Die wichtigste Absicherungsmassnahme der Schweizer Exportfirmen sind Voraus- oder Anzahlungen der Kunden. Gut drei Viertel der Unternehmen setzt sie ein. 55 Prozent der Befragten will eine Präsenz in den wichtigsten Exportmärkten aufbauen.
Für die nächsten zwölf Monate erwarteten die Schweizer Exportunternehmen vor allem eine Zunahme der politischen und der konjunkturellen Risiken, sagt Paul Ammann, Leiter Executive MBA der BFH. Ein Drittel der Firmen rechnet damit, dass das Währungsrisiko stabil bleiben wird. Es ist aber immer noch das gewichtigste Exportrisiko.
 

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