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Jurakonflikt

«Die Mentalität der Nordjurassier ist den Bernern stets fremd geblieben»

Die Jungen haben die Abstimmung in Moutier und jene von 2013 im Berner Jura erlebt. Die Eltern erinnern sich an das Plebiszit über die Gründung eines Kantons Jura im Jahre 1978. 
Und die Grosseltern wissen noch um die «Affäre Moeckli» von 1947, durch die der Jurakonflikt ausbrach. Die Wurzeln des Konflikts reichen jedoch viel weiter zurück. Eine historische Spurensuche.

Ungewohntes Bild für die Schweiz: Berner Polizeigrenadiere sichern 1977 mit Stacheldraht die Strasse nach Moutier. Bild: Keystone
  • Dossier

Beat Kuhn

Was für Bilder waren das am 18. Juni, als bekanntgegeben wurde, dass Moutier dem Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Jura zugestimmt hatte: Hunderte von Projurassiern auf dem Roland-Béguelin-Platz schwangen Jura-Fahnen und jubelten so frenetisch, als ob Moutier gerade das Joch einer Diktatur abgeschüttelt und die Freiheit errungen habe. Berntreue kamen dagegen nur ein paar Dutzend in einer Halle zusammen.

Dieser grosse Gegensatz spiegelte zwar nicht das Abstimmungsresultat, denn für den Wechsel war nur ein knappe Mehrheit von 51,7 Prozent gewesen. Doch der Freudentaumel der Sieger zeigte eindrücklich, dass die Zugehörigkeit zum Kanton Jura für sie offenbar ein zentraler Lebensinhalt ist. Dies hatte eine umso stärkere Wirkung, als der Jurakonflikt in den vergangenen Jahren bei Weitem nicht mehr so virulent war wie vor der Gründung des Kantons Jura, der am 1. Januar 1979 zu existieren begann. Wie viele oder besser gesagt wie wenige Projurassier wohl wissen, dass ihr Lebensgefühl schon so einige Jahrhunderte alt ist?

Steueranreize für Neuzuzüger

Die Vorgeschichte der sogenannten Jurafrage beginnt im Jahr 999. Damals wurde das Bistum Basel, das seit etwa dem Jahr 400 als kirchliches Gebiet existierte, auch ein weltliches Herrschaftsgebiet – zur Unterscheidung als Fürstbistum bezeichnet. Die weltliche Herrscher-Funktion von Bischöfen ging auf die Politik der frühmittelalterlichen deutschen Könige zurück. Zur Eindämmung des Einflusses mächtiger Fürstenfamilien stützten sich diese auf Bischöfe, weil sie diese selbst ernennen konnten. Das Fürstbistum Basel war nicht deckungsgleich mit der Diözese, sondern wesentlich kleiner. Die zum Fürstbistum gehörenden Territorien lagen grösstenteils im Südwesten von Basel, zum Teil aber auch im Elsass und im heutigen Süddeutschland.

Der in der heutigen Schweiz liegende Besitz umfasste neben dem Baselbiet die Regionen Pruntrut, Delsberg, Moutier – bis zum Bielersee – und die Stadt Biel. Das Fürstbistum war kein straff organisierter Staat im modernen Sinn, sondern eher ein Konglomerat von Herrschaften. Der Grossteil des Juras war ärmliches und bevölkerungsarmes Land. Deshalb versuchten die Fürstbischöfe im späteren Mittelalter, alemannische Bauern und Kolonisten anzulocken. Einer der Anreize waren Steuerprivilegien, wie man das heute sagen würde. Von da kommt die geographische Bezeichnung «Franches-Montagnes» oder «Freiberge».

Ab dem 15. Jahrhundert machten sich Einwohner vor allem in den südlichen Juratälern immer mehr unabhängig und suchten die Unterstützung der benachbarten Städte Biel und Bern. Mehr und mehr gerieten sie unter den Einfluss der «Stadt und Republik» Bern. In diesen Tälern breiteten sich im 16. Jahrhundert – von den Bernern tatkräftig unterstützt – jene Ideen aus, deren 500-Jahr-Jubiläum heuer gefeiert wird. 1517 schlug Martin Luther in Wittenberg seine Thesen an, ab 1525 breitete sich die Zürcher Reformation des Ulrich Zwingli in der Schweiz aus. 1528 schlossen sich Bern und Biel der neuen Lehre an.

Konfessionelle Spaltung

In der Zeit der Glaubensspaltung entwickelte sich der Jura auseinander. Der nördliche Teil blieb katholisch, der südliche wurde wie Bern und Biel reformiert. Die Trennlinie zwischen den beiden Teilen verlief in der Gegend von Moutier, also ziemlich genau dort, wo seit 1979 die Grenze zwischen den Kantonen Jura und Bern liegt.

Auch in der Stadt Basel setzte sich die Reformation durch. Darum wurde der Bischof von den Stadtbürgern aus der Stadt geworfen. Er liess sich im katholisch gebliebenen Städtchen Pruntrut nieder. Als paradoxe Folge herrschte der Fürstbischof von Basel in der Folge über ein Gebiet, das weitgehend französischsprachig war – und zu dem Basel trotz dem Bistumsnamen gar nicht mehr gehörte. Pikant war auch, dass ab da meist Adlige aus Süddeutschland oder aus der fernen Ostschweiz auf dem Thron des Fürstbischofs sassen.

Obwohl das Territorium theoretisch nach wie vor bis Biel reichte, beschränkte sich die Herrschaft des Fürstbischofs nun faktisch auf den katholisch gebliebenen Nordjura. Die südlichen Täler und die Stadt Biel selbst waren ihm zwar juristisch noch untertan, standen in Tat und Wahrheit aber unter dem Einfluss der Herren von Bern. Ja, es war sogar so, dass die Eidgenossenschaft den bernisch kontrollierten Südjura in ihren Neutralitätsschutz miteinschloss. Der nördliche Teil gehörte dagegen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation an, das sich in der Nachfolge des Römischen Reiches, aber in christlicher Ausrichtung sah.

1792 wurde der katholische Nordjura von französischen Truppen okkupiert und schliesslich als neues Departement zu Frankreich geschlagen. Der reformierte Südjura blieb einstweilen noch eidgenössisch. Doch 1798, nach dem Untergang der Alten Eidgenossenschaft, kamen auch der Südjura und Biel unter französische Herrschaft. Nord- und Südjura waren also schnell wieder vereint. Die Eidgenossenschaft wurde derweil in die Helvetische Republik verwandelt.

«Jurassischer Holzschopf» für Bern

Die französische Ära ging 1814 mit dem Sturz Napoleons zu Ende. Der Wiener Kongress machte sich 1814/15 daran, die alten europäischen Verhältnisse zu «restaurieren». Doch obwohl die Herren vom Wiener Kongress konservativ gesinnt waren, sahen sie davon ab, alle vertriebenen Landesherren wieder in ihre Rechte einzusetzen. Insbesondere die kirchlichen Landesherren galten nicht mehr als regierungsfähig. Und so stellte sich die Frage, was mit dem Gebiet des Fürstbischofs von Basel zu tun sei.

Einen unabhängigen Mini-Staat daraus zu machen, schien dem Wiener Kongress wenig realistisch zu sein. Man befürchtete, dass ein solches Gebilde für Frankreich bald leichte Beute werden würde. Der Anschluss an die Schweiz drängte sich auf. So kam man auf die Idee, das Gebiet dem Kanton Bern zuzuschlagen. Neben militärischen Überlegungen spielte dabei auch der Wunsch mit, die Berner mit einem Trostpreis zu versehen. Denn die hatten den Verlust des Aargaus und der Waadt zu verschmerzen, die unter der napoleonischen Besetzung zu eigenständigen Kantonen der Eidgenossenschaft geworden waren. Gerade glücklich waren die Berner darüber allerdings nicht: «Für den Aargauer Kornspeicher und den Waadtländer Weinkeller haben wir einen jurassischen Holzschopf bekommen», lautet ein böses geflügeltes Wort aus jener Zeit.

Permanenter Unruheherd

Aber auch die Jurassier waren nicht unbedingt glücklich. Denn sie bildeten nun eine frankophone Minderheit in einem deutschsprachigen Kanton, der ihnen überdies fremd war. Und für den katholischen Nordjura kam hinzu, dass er auch konfessionell eine Minderheit war. So überrascht es nicht, dass es im Jura schon bald zu rumoren begann. Die liberale Opposition, die in den 1830er-Jahren das konservative Regime verjagen wollte, fand im Jura eine besonders starke Anhängerschaft. Als in den 1870er-Jahren zwischen dem liberalen Staat und der katholischen Kirche der Kulturkampf ausbrach, war der katholische Nordjura ein permanenter Unruheherd.

Viele Jurassier fanden, dass man mit den Bernern nicht viel gemeinsam habe. Sicher nicht die Sprache, zum Teil nicht die Konfession, und vor allem nicht die Geschichte. So begann die Idee einer Abspaltung durch den Jura zu geistern. Nach dem Ersten Weltkrieg, der einen Graben zwischen der deutschen und der welschen Schweiz aufgerissen hatte, entstand eine sezessionistische Bewegung. Diese verlief sich zwar wieder. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gärte es erneut. Die Jurassier warfen den Berner Behörden vor, den französischen Teil wirtschaftlich zu vernachlässigen.

Die Fronten verhärten sich

Als Auslöser der jurassischen Separationsbestrebungen wird gemeinhin die sogenannte Affäre Moeckli von 1947 angeführt: Georges Moeckli (1899-1974) aus dem jurassischen Kantonsteil war ab 1938 Mitglied des Regierungsrates. Dort war der Sozialdemokrat zunächst für die Armenfürsorge zuständig. Als sein Amtskollege Ernst Reinhard im Frühherbst 1947 starb, wollte Moeckli dessen Bau- und Eisenbahndepartement übernehmen. Der neu gewählte Grindelwaldner Samuel Brawand, ein Parteikollege von Moeckli, wollte das Departement ebenfalls. Gemäss dem Anciennitätsprinzip sah die Regierung zwar Moeckli vor. Auf Antrag eines Oberländer BGB-Grossrates sprach der Grosse Rat das Amt jedoch mit 92 zu 62 Stimmen Brawand zu. Eine entscheidende Rolle spielte dabei, dass Moeckli im Gegensatz zu Brawand französischsprachig war. Im Jura war man empört. Das Verhalten des Grossen Rates wurde von vielen als Affront empfunden, als Diskriminierung ihrer Region.

Als ein Wiedererwägungsantrag im Parlament scheiterte, kam es Ende September in Delémont zu einer Protestkundgebung, an der rund 2000 Personen teilnahmen. Einer der Redner forderte die Gründung eines Kantons Jura. In der Folge gründeten Opinion-Leaders aus dem Berner Jura das «Comité de Moutier». Dieses forderte mehr Autonomie für ihre Region. Bald nahmen aber radikalere Kräfte um Roland Béguelin das Heft in die Hand und schufen mit dem «Rassemblement jurassien» eine Kampforganisation. Für diese gab es nur eine Option: die Gründung eines Kantons Jura, der sich von der Grenze zu Frankreich bis an den Bielersee erstrecken sollte.

Im Jahr 1959 lehnten die Stimmbürger des Kantons Bern – inklusive jener des jurassischen Kantonsteils – eine Initiative des Rassemblement jurassien für ein Jura-Plebiszit mit grossem Mehr ab. Die Separatisten liessen jedoch nicht locker. In den 1960er-Jahren machten sie mit immer rabiateren Methoden auf sich aufmerksam: Sie störten den «Berner Tag» an der Landesausstellung «Expo 64» in Lausanne, mauerten das Berner Kantonsparlament zu, stahlen den Unspunnenstein und randalierten in Les Rangiers bei einem Auftritt von Bundesrat Paul Chaudet, dem Vorsteher des Eidgenössischen Militärdepartements.

1962 erfolgte die Gründung der separatistischen Jugendorganisation «Bélier» («Widder, Rammbock»), die in der Folge mit provokativen Aktionen auf die Jura-Frage aufmerksam machte. Und schliesslich wurde eine Gruppe aktiv, die unter dem Namen «Front de libération jurassien» sogar Sprengstoffanschläge verübte.

Abstimmen statt Gewalt ausüben

Eine bürgerkriegsähnliche Eskalation wurde letztendlich durch das in der Berner Kantonsverfassung und der Bundesverfassung vorgesehene Verfahren mit Volksabstimmungen auf verschiedenen Staatsebenen verhindert. An einer zweiten Volksabstimmung zur Jurafrage 1970 räumte das Berner Stimmvolk den jurassischen Bezirken mit einem Zusatz zur Staatsverfassung das Recht ein, selber über ihre politische Zukunft zu entscheiden. 1973 formierten sich als Gegenstück zu den separatistischen Béliers die berntreuen Sangliers («Wildsauen»). Sie setzten sich kämpferisch für den Verbleib des Berner Juras im Kanton Bern ein.

1974 stimmten die Bewohner des Juras über die Frage ab, ob ein eigener Kanton gegründet werden solle. Die Abstimmung ging zur allgemeinen Überraschung mit einem – hauchdünnen – «Oui» aus. Allerdings war die Zweiteilung der Region offenkundig: Die drei nördlichen Bezirke Pruntrut, Delsberg und Freiberge sagten deutlich Ja, die drei südlichen Bezirke Moutier, Courtelary und La Neuveville lehnten ab. In der Folge verlangten die Antiseparatisten in den drei südlichen Bezirken ein zweites Plebiszit. 1975 sprachen sich diese Bezirke erneut für das Verbleiben beim Kanton Bern aus.

Nach dem Ja in der eidgenössischen Abstimmung vom 24. September 1978 gab es ab 1. Januar 1979 einen eigenständigen Kanton Jura. Damit war die Spaltung des Juras juristisch betoniert. Die Hoffnung, dass das Jura-Problem damit endgültig gelöst sei, erwies sich allerdings als Trugbild. Die Béliers kämpften weiter für einen vereinigten, unabhängigen Jura, die berntreuen Sangliers wiederum wollten dies um jeden Preis verhindern. Die Auseinandersetzungen gipfelten 1993 im missglückten Sprengstoffanschlag eines Separatisten auf das Berner Rathaus, bei dem der junge Mann starb.

1994 wurde die Interjurassische Versammlung gegründet, welche Lösungen für die immer noch schwelende Jura-Frage ausarbeiten sollte. Wie vor der Abstimmung von 1970 ging es um die Grundsatzfrage: Soll ein Verfahren zur Gründung eines neuen, aus dem Gebiet des Kantons Jura und des Berner Juras bestehenden Kantons eingeleitet werden? Fast 20 Jahre später kam es erneut zur Abstimmung: 2013 entschieden das Stimmvolk im Verwaltungskreis Berner Jura und im Kanton Jura in parallelen Abstimmungen darüber, ob aus den beiden Gebieten ein neuer Grosskanton Jura entstehen solle. Nur Moutier wollte. Wie meint die freie Historikerin Margrit Wick-Werder aus Biel: «Die Mentalität der Nordjurassier ist den Bernern stets fremd geblieben.» Und man kann hinzufügen: Auch den Südjurassiern nicht.

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«Südjura näherte sich früh Bern»

Durch Bündnisse hatte Bern schon früh enge Beziehungen zum Südjura, während der Nordjura und Bern kaum Gemeinsamkeiten hatten. Darum, sagt die Bieler Historikerin Margrit Wick-Werder, war bei der Eingliederung des Juras in den Kanton Bern ein Konflikt vorprogrammiert. Interview mit Margrit Wick-Werder, Freie Historikerin Biel

Margrit Wick-Werder, der Jura war über Jahrhunderte ungeteilt ...

Margrit Wick-Werder: Ja, bis 1792 gehörten der heutige Kanton Jura und bis 1798 der heutige Berner Jura zum Fürstbistum Basel.

Wie kam es denn zur Teilung in einen Nord- und einen Südjura sowie die Annäherung des Südjuras an Bern?

Im Mittelalter gab es zwei sehr beliebte Mittel, um politischen Einfluss geltend machen: Bündnis und Burgrecht. Bern wandte diese Mittel gezielt an, grade auch im Süden des Fürstbistums Basel. Bündnisse waren normalerweise Verträge zwischen zwei oder auch mehreren Partnern zum gegenseitigen Schutz und zu gegenseitiger Hilfe. Die Alte Eidgenossenschaft etwa war nichts anderes als ein Geflecht von Bündnissen zwischen den 13 Orten. Ein ähnliches Bündnissystem errichtete Bern im 13. Jahrhundert: die sogenannte Burgundische Eidgenossenschaft. Dazu gehörte auch das Bündnis, das Bern und Biel 1275 abschlossen und mehrmals erneuerten, bis sie es 1352 mit der Ewigkeitsklausel versahen.

War Biel also schon damals auf Bern ausgerichtet?

Nein, Biel schloss auch Bündnisse mit anderen Städten und Adligen, so etwa 1295 mit den Grafen von Neuenburg, 1311 mit Freiburg, 1334 mit Solothurn, 1342 mit Murten und 1343 mit Gräfin Verena von Nidau, um nur einige zu nennen. Aber Bern war der wichtigste Partner.

Und was war dieses Burgrecht?

Das Burgrecht war die einseitige oder gegenseitige Aufnahme ins Bürgerrecht. So nahm Bern 1388 La Neuveville und 1486 die Propstei Moutier-Grandval in sein Burgrecht auf. 1414 wurde die Abtei Bellelay ins Burgrecht von Bern und Solothurn aufgenommen. Auch Biel hat verschiedene Klöster und Adlige in sein Burgrecht aufgenommen. Das wichtigste war zweifellos das Kloster Bellelay, das auch ein Haus in Biel besass.

Warum hat sich nur der Südjura 
der Reformation angeschlossen?

Durch die Burgrechtsverträge und Bündnisse war Bern mit den genannten Orten und Menschen im Fürstbistum Basel eng verbunden. Biels Bündnis mit Bern, Freiburg und Solothurn hatte zur Folge, dass Biel an den eidgenössischen Feldzügen teilnahm und nach den Burgunderkriegen – quasi als Lohn – Zugewandter Ort der Eidgenossenschaft wurde. Zum Militärgebiet von Biel gehörte auch das Erguel, das Gebiet südlich der Pierre Pertuis. Aber auch die enge Verbindung Berns zu La Neuveville, zur Propstei Moutier-Grandval und zur Abtei Bellellay führte dazu, dass der Süden des Fürstbistums zunehmend als eidgenössisch betrachtet wurde. Das erklärt auch, warum die Reformation im Süden Fuss fassen konnte.

Welche Rolle spielte, dass der Wiener Kongress 1815 den ganzen Jura zu einem Teil des Kantons Bern machte?

Mit der sukzessiven Abnabelung der Eidgenossenschaft vom Reich, spätestens aber seit der Loslösung von diesem 1648, bestand das Fürstbistum Basel aus zwei «Kategorien»: Der Norden gehörte zum Reich – bis um 1800 –, der Süden dagegen nicht. Dass der Wiener Kongress 1815 den ganzen Jura zum Kanton Bern schlug, war entscheidend für die Jurafrage und die damit zusammenhängenden Konflikte. Interview: Beat Kuhn

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