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Kanton Bern

520 Franken pro Tag für leere Gebäude in Prêles

Der Unterhalt des früheren Jugendheims im Berner Jura kostet jährlich 200 000 Franken. Grossräte fordern einen raschen Verkauf.

Bild: Keystone

Am Mittwoch hat der Grosse Rat die Pläne für ein Rückkehrzentrum für abgewiesene Asylsuchende im ehemaligen Jugendheim in Prêles versenkt. Damit steht fest, dass die kantonseigenen Gebäude und das weitläufige Gelände noch länger leer stehen werden. Das Jugendheim entliess die letzten Jugendlichen Ende Oktober 2016.

Seit der Kanton das Jugendheim aufgegeben hat, hat er knapp 500 000 Franken für den Unterhalt der leeren Gebäude und des Geländes ausgegeben. Denn laut einer Auskunft der Polizei- und Militärdirektion belaufen sich die jährlichen Unterhaltskosten auf rund 190 000 Franken. Pro Tag steckt der Kanton also etwa 520 Franken an Steuergeldern in die ungenutzte Infrastruktur.

Verkauf wäre komplex
Stünde das ehemalige Jugendheim noch einmal gleich lange leer wie bisher, hätte der Kanton die Millionengrenze geknackt. Das ist wohl realistischer, als manchem Politiker lieb ist. Denn falls sich der Regierungsrat entschliessen sollte, das Areal samt Gebäuden zu verkaufen, würde dieser Prozess viel Zeit beanspruchen. Bevor der Markt sondiert werden könne, müsse eine Liegenschaftsbewertung durchgeführt werden, sagt BDP-Grossrat Francesco Rappa. Er ist Geschäftsführer einer Immobiliendienstleisterin und kennt das Geschäft.

Rappa gehört zu jenen Grossräten, die unmittelbar nach dem Nein zum Rückkehrzentrum in Vorstössen den Verkauf der Gebäude in Prêles forderten. Auch die SVP-Parlamentarier Fritz Wyss, Daniel Bichsel und Jürg Iseli verlangen in ihrer Motion eine Veräusserung. phm

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