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Eishockey

Gutes Debüt zum grössten Kluberfolg

Der Schwede David Ullström feierte gestern im Biel-Dress einen überzeugenden Einstand. Sogleich konnte er sich mit dem Team und den Fans über den Achtelfinal-Einzug in der Champions Hockey League freuen. Biel besiegte Klagenfurt mit 4:2.

David Ullström beeindruckte, Bild: Keystone

Beat Moning

«Verlieren verboten». Nein, diesmal durfte Biel verlieren, einfach nicht allzu hoch, um ein Ziel zu erreichen, das so selbstverständlich nicht ist: das Achtelfinale in der Champions Hockey League. Nun, Biel kam gegen Klagenfurt nicht in Gefahr, diesen Klub-Höhepunkt auf internationaler Ebene zu verpassen. Auch Trainer Antti Törmänen liess sich auf keine Experimente ein und schonte diesmal mit Janis Moser und Luca Cunti nur zwei Akteure.

Freuen konnten sich sogleich auch zwei Spieler, die gestern erstmals die Bieler Farben getragen haben. Der von Davos, beziehungsweise den Ticino Rockets dazu gestossene Tino Kessler. Und der Schwede David Ullström. Die namenlose Nummer 37 gefiel sogleich mit einem gewonnen Bully, einem schlauen Pass vor das gegnerische Tor und einer Chance, die beinahe nach etwas über einer Minute zum 1:0 geführt hätte. Überhaupt hatte man das Gefühl, dass alles, was der 30-Jährige tut und anfasst, Hand und Fuss hat.

 

«Brauche noch etwas Zeit»

Dabei fühlt sich der von Dinamo Riga nach Biel transferierte Stürmer noch nicht so wohl in seiner Haut. «Ich bin noch etwas müde von der Reise, werde mich aber schon finden.» Grundsätzlich sei er froh darüber, Weissrussland hinter sich gelassen zu haben. «Es war ein Chaos in Riga», schilderte er die Zustände und will nicht weiter darauf eingehen. Der Vertrag wurde bereits vor knapp zwei Wochen aufgelöst, doch musste sich der Vater eines sechsmonatigen Jungen bis zur Freigabe gedulden. «Daher fehlt mir die unmittelbare Spielpraxis. Aber jetzt habe ich eine neue Herausforderung in einem guten Umfeld und will für mich und meine Familie mehr Stabilität.»

Dass er auch um seine Zukunft spielt, ist ihm bewusst. Sein gestriger Auftritt war schon mal ein guter Anfang. Assistent und Landsmann Anders Olsson wird ihm bei der Integration helfen. Die beiden kennen sich schon lange. Olsson trainierte Ullström bereits in Schweden bei HV71 in der Juniorenzeit und bei Jönköping. Danach wechselte der Spieler in die National Hockey League, wo er in drei Jahren zu 52 Einsätzen kam (BT von gestern).

 

Rajala, Schneider, Salmela

Zurück zum Spiel: Rajala eröffnete das Skore in der 15. Minute. Zu einem Zeitpunkt, da die Gäste durchaus die eine oder andere Möglichkeit zur Führung hatten. Ab diesem Zeitpunkt waren die Bieler aber nicht unerwartet die spielbestimmende Equipe, mit den technisch versierteren Akteuren, und auch viel schneller auf den Schlittschuhen. Eine ernsthafte Gefahr, da etwas anbrennen zu lassen, bestand nicht. Zumal Peter Schneider in der 22. Minute einen Penalty sicher zum 2:0 verwertete. In der 32. Minute schoss Salmela das 3:0. Alles, was jetzt noch kommen sollte, war Zugabe und eine gute Show für die nur etwa 3000 Fans. Erwähnenswert dennoch die Parforceleistung von Zuzug Ullström vor dem 4:1 durch Künzle, als er sich an der Bande mit Kraft und Technik durchsetzte und den Torschützen mustergültig bediente.

 

Wer ist der Gegner?

Fortsetzung folgt in der Champions Hockey League morgen mit der Auslosung der Achtelfinals. Biel trifft als Gruppensieger auf einen Zweiten. Da könnte der SC Bern warten, aber auch Färjestad, Minsk, Pilsen oder Mannheim. Auf dem Eisfeld geht es in dieser Woche am Freitag in Davos weiter und daheim am Sonntagmittag im Cup gegen den HC Ambri-Piotta.

Und für den Trainerstaff wird sich sogleich die Frage stellen: Wer von den fünf Ausländern wird auf der Tribüne das Geschehen verfolgen müssen? Jetzt, wo zuletzt bislang die gesetzten Salmela, Pouliot, Rajala und Schneider gute Leistungen erbracht haben. Wie bei den Schweizern könnte aber dem einen oder anderen Söldner eine Pause durchaus gut tun. Mit Kessler und Ullström gibt es nun Alternativen. Gestern spielte zudem Stefan Ulmer erstmals in dieser Saison in der Verteidigung.

 

Finnair entschuldigt sich

Gute Nachrichten erhielt der EHC Biel gestern noch aus Finnland: Da ging bekanntlich eine Tasche verloren, als die Bieler bei ihrem Norwegen-Finnland-Trip das Flugzeug bestiegen. Jetzt entschuldigte sich Finnair bei den Seeländern für die Umtriebe und wird die Rechnung von um die 3600 Franken bezahlen. Etwa zehn Spieler mussten in Finnland in einem Hockeyshop neue Stöcke kaufen, um die mit 0:1 verlorene Partie bestreiten zu können.

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