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Rytz: «Dass es keine Frau 
schaffte, ist bitter»

Regula Rytz verpasst den Einzug in den Ständerat. Sie ist aber froh, hat sie Hans Stöckli (SP) nicht verdrängt.

Regula Rytz spricht von einem «Achtungserfolg». Bild: Nicole Philipp
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Erstmals bestand bei diesem zweiten Wahlgang die Möglichkeit, dass der Kanton Bern ein rot-grünes Duo in den Ständerat schickt. «Es war ein Wahlkrimi bis zum Schluss», sagt die Grüne Regula Rytz, die mit 141 337 Stimmen nach dem SVP-Vertreter Werner Salzmann auf dem dritten Platz landete. Ja, sie sei enttäuscht. Doch sie spricht von einem «grossen Achtungserfolg». Sie sei dicht an Salzmann herangekommen, und es habe sich gelohnt, zu kandidieren. Der Unterschied betrug 13 249 Stimmen.

Ob sie als Bundesrätin kandidieren wird, liess sich Rytz gestern nicht entlocken. Zuerst wolle die Partei ihre Strategie festlegen, so die Grünen-Präsidentin. Dann erst gehe es um Namen.

«Stöckli ist wichtig»

Bereits als die Resultate aus Biel und Thun bekannt gegeben wurden, rechnete Rytz nicht mehr damit, den Abstand noch aufholen zu können. «Das bürgerliche Ticket hat sehr gut mobilisiert», sagt sie. Wahrscheinlich habe das hervorragende Resultat von Hans Stöckli (SP) und ihr im ersten Wahlgang die bürgerlichen Wähler erschreckt. Deshalb hätten auch die Bürgerlichen ihre Zusammenarbeit intensiviert, was seine Wirkung gezeigt habe. «Vielleicht hätte es uns gereicht, wenn wir noch mehr hätten mobilisieren können.»

Rytz zeigt sich als solidarische Bündnispartnerin. Es freue sie, dass Hans Stöckli (SP) das beste Resultat erzielt habe. Mehr noch: Sie habe ihn auf keinen Fall gefährden wollen und sei erleichtert, dass sie ihn nicht verdrängt habe. «Es gibt viele neue und junge Leute im Ständerat. Da sind erfahrene Politiker wie Hans Stöckli wichtig.»

«Werden sich oft aufheben»

Für den Kanton Bern jedoch sei das Duo Stöckli/Salzmann suboptimal. «Sie werden sich oft in ihren Stimmen aufheben, gerade was Klima-, Sozial- und Gleichstellungspolitik betrifft.» Diesbezüglich habe Stöckli mit dem bisherigen Ständerat Werner Luginbühl (BDP) am gleichen Strick gezogen.

Die «bitterste Pille» jedoch sei, dass der Kanton Bern keine Frauenvertretung in der kleinen Kammer habe. «Hans Stöckli wird sich für die Anliegen der Frauen engagieren, das weiss ich», sagt Rytz. Von Werner Salzmann erwarte sie, dass er sich für eine «moderne Familienpolitik, Lohngleichheit und die Rechte der Frauen» einsetze. sar

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