Es geht unter die Haut, wenn 400 Jodlerinnen und Jodler Adolf Stählis «Chumm doch eis am Sunntigmorge hie zu mir a Thunersee» intonieren. Das Lied bringt es für die zehn Inser Jodler an der Delegiertenversammlung des Bernisch-Kantonalen Jodlerverbands auf den Punkt. Sie sitzen in der Expohalle in Thun ganz vorne an einem Tisch und sind gespannt, was sie als Organisatoren des 53. Kantonalen Jodlerfestes, das vom 18. bis am 20. Juni 2021 stattfindet, zu hören bekommen. Mit dabei ist OK-Präsident Martin Graf, ein führungserfahrener Betriebswirtschafter, Sänger im zweiten Bass, der schon 1998 am Kantonalen Jodlerfest in Ins im OK mitarbeitete. «Ins eignete sich nicht nur anno 1998 als Festort», versichert Graf, «heute sind die Voraussetzungen sogar noch attraktiver.»
Der Zufall wollte es, dass Karin Niederberger, die Zentralpräsidentin des Eidgenössischen Jodlerverbands, bei ihrem Votum für die verbandseigene Zeitschrift «Lebendig» ein Herz als Frieden- und Freudenbringer in die Höhe hielt. Natürlich nutzte der Inser OK-Präsident die Gelegenheit, Niederberger auf das Motto des Kantonalen Jodlerfestes 2021 – «ds Inser Jodlerhärz» – anzusprechen.
Spartenobleute gewählt
Das Bewerten der Musik ist heikel. Gewählt wurden für die Bewertung in der Sparte Jodelgesang Martin Jutzeler aus Erlenbach und Kathrin Henkel aus Grenchen. Ihnen stehen 22 Jurymitglieder zur Seite. Beim Alphornblasen wird Ulrich Lanz aus Auswil mit sechs weitern Jurymitgliedern die Vorträge bewerten. Und für die Fahnenschwinger steht Peter von Allmen aus Kehrsatz mit drei Mitgliedern im Einsatz. Sie sind vorerst für die Bewertung am Eidgenössischen Jodlerfest in Basel (26. bis 28. Juni 2020) zuständig und 2021 dann für das Bernisch-Kantonale Jodlerfest in Ins.
Rückblick auf Brienz
Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Inser den Schilderungen von Bernhard Fuchs, der beim 52. Bernisch-Kantonalen Jodlerfest 2019 in Brienz als OK-Präsident amtete. Ungeschönt skizzierte Fuchs, wie das Jodlerfest mit fast rekordverdächtig vielen Aktiven – leider aber wenigen Umzugbesuchern – in ein Defizit rutschte. Aufmerksam nehmen die Inser-Jodler dies zur Kenntnis. «Es zeigt, dass unsere finanzielle Planung von grösster Bedeutung sein wird», sagt der Inser OK-Präsident Graf zu seinen Jodlerkameraden.
Der Mitgliederbestand verminderte sich innert Jahresfrist um drei auf nun 283 Gruppen und somit um 128 auf 5820 Personen. Die Jahresrechnung schloss bei einem Aufwand von knapp 251 000 Franken mit einem Gewinn von 4658 Franken ab. Diskussionslos winkten die 398 anwesenden Stimmberechtigten alle Geschäfte durch.
Tildy Schmid
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