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Eishockey

Biel wird Gottéron-Fluch nicht los

Der EHC Biel blieb auch in der fünften Direktbegegnung der Saison gegen Fribourg-Gottéron ohne Punkte. Nach einer 1:0-Führung setzte es für die Bieler gestern eine 1:4-Auswärtsniederlage ab.

Am Ende jubeln wieder nur die Freiburger. Bild: Keystone

Francisco Rodríguez

Kein Team hat in dieser Saison dem EHC Biel mehr Punkte abgeknöpft als der HC Fribourg-Gottéron. Vor dem gestrigen Duell waren es vier Dreipunkte-Siege gewesen, die den Gastgeber auch gestern in der schmucken, aber leeren BCF Arena zum grossen Favoriten machten. Allerdings schienen die Drachen nicht unverwundbar zu sein, denn die 0:5-Schlappe am vorangegangenen Samstag in Ambri musste erst einmal verdaut werden.

Die ihrerseits zuletzt ineffizienten Bieler wurden im Powerplay endlich wieder ihrer statistisch ausgewiesenen Leaderrolle gerecht und zogen beim ersten gegnerischen Ausschluss ein schnelles und präzises Überzahlspiel auf. Rajala legte zurück auf Moser, der links Hofer anspielte. Der bisher beste Bieler Torschütze drückte direkt ab und erwischte Goalie Berra in dessen entfernteren hohen Ecke. Es war Hofers neuntes Meisterschaftstor und das erste Mal, das Biel in einer Direktbegegnung der laufenden Saison gegen die Freiburger das 1:0 erzielen sowie überhaupt in Führung gehen konnte.

 

Gutes Freiburger Powerplay

Warm liefen sich auch die Gastgeber im Powerplay und konnten vier Sekunden vor Ablauf Sartoris Strafe die entsprechende Statistik aufbessern. Als sie dann im Mitteldrittel sogleich den zweiten Bieler Ausschluss verwerteten, der erneut von Verteidiger Sartori eingefangen worden war, nahm die Partie doch noch den gewohnten Verlauf. Nach Stalbergs Treffer für Gottéron verlangte EHC-Cheftrainer Lars Leuenberger ein Timeout und rüttelte seine Spieler wach. Denn beim 3:1 hatte man sich zu einfach vor dem eigenen Tor einschnüren lassen, anstatt den Gegner mit der nötigen Konsequenz in die Schranken zu weisen.

Die Gäste agierten wieder aggressiver und spielten sich gute Möglichkeiten heraus, Berra liess sich aber von seiner ehemaligen Mannschaft nicht mehr bezwingen. Seine Vorderleute machten in der Mittelzone die Räume eng. Die Bieler versuchten zwar weiterhin, mit schnellen Angriffen das gegnerische Drittel zu stürmen. Mit fortschreitender Spieldauer machten sich aber erste Verschleisserscheinungen bemerkbar.

Als sich dann Pouliot, der damals seine Freiburger Zeit wegen Konflikten vorzeitig beendet hatte, mit zu viel Kampf gegen die drohende Niederlage aufzulehnen versuchte, kassierte er die nächste Zweiminutenstrafe wegen übertriebener Härte. Und erneut zeigte sich die vor diesem Spiel die drittbeste Powerplay-Effizienz der National League aufweisende Mannschaft kaltblütig und entschied durch Sprunger die Partie.

Biel mobilisierte seine letzten Kräfte und hatte bei einem Pfostenschuss von Fey auch viel Pech. Nachdem der zweite gegnerische Ausschluss diesmal nicht genutzt werden konnte, stand der fünfte Nuller im fünften Spiel für den EHC fest. Pouliot lieferte sich noch eine kleine Rangelei und sah in Begleitung von Lindbohm von der Strafbank aus die letzten Sekunden einer Partie verstreichen, die für Biel so gut begonnen hatte.

Am Ende überreichte Biels Hockeygott Kevin Schläpfer die Preise für die besten Spieler, nachdem er zuvor von der Tribüne aus seinem in die vierte Linie beorderten Sohn Elvis zugeschaut hatte. Die eine Auszeichnung ging an Cunti, hätte aber irgend ein Bieler erhalten können. Auf Freiburger Seite hatte Mottet mit seinen vier Skorerpunkten einen grossen Anteil am 4:1-Sieg.

15:0 Punkte lautet inzwischen die krasse Bilanz zu Gunsten von Fribourg-Gottéron, das seine Rolle als Bieler Angstgegner unterstrichen hat. Ob es unter diesem Gesichtspunkt für den EHC ein Vorteil ist, dass man sich in der Regular Season gleich sieben Mal gegenübersteht, sei dahingestellt. Jedenfalls bleiben noch zwei Möglichkeiten, den Gottéron-Fluch zu besiegen und erstmals seit dem 11. Oktober 2019, als man in Freiburg mit 4:1 gewinnen konnte, ein Duell erfolgreich zu gestalten.

 

Am Freitag in Zürich

Statistisch besser sieht es gegen die folgenden Gegner in der Meisterschaft aus. Am Freitag treten die Bieler im Hallenstadion an, wo sie zuletzt vor einer Woche mit 3:1 gewonnen hatten. Am Sonntag geht es dann weiter mit dem Heimspiel gegen Genève-Servette, das man kurz vor Weihnachten auswärts mit 4:2 bezwungen hatte.

Alles zum EHC Biel über den Direktlink
www.bielertagblatt.ch/ehcbiel

 

Fribourg-Gottér. - Biel 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)

Stichwörter: Biel, EHCB, Hockey, Eishockey, Sport, Freiburg

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