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Ein Held aus dem 13. Jahrhundert zu Besuch in Ins

Die sechste Klasse der Primarschule Ins hat ein Abschlusstheater einstudiert. Dieses schlägt eine Brücke
zu professionellen Kulturschaffenden im Dorf.

Im Inser Rosenhofpark haben die Schülerinnen und Schüler ihr Theater aufgeführt. Bild: TSI

Tildy Schmid

Es herrscht eine einzigartige Stimmung auf dem Areal des Rosenhofs im Schlössli Ins. Rundum glänzend pralles Grün, Vogelgezwitscher und wohltuende Stille. Hin und wieder, kaum hörbar, ein menschlicher Laut.

«Habe ich mich in der Zeit vertan, probt die Primarschulklasse 6a heute nicht im Rosenhof?», fragt sich die Autorin. Keineswegs: Ein paar Schritte über den geschwungenen Pfad, und schon zeigt sich die elegant überdachte Arena. Jetzt werden die Schülerinnen und Schüler sicht- und hörbar. Sie haben ihre Auftrittspositionen bezogen und proben einzelne Szenen ihres Theaters. Niels Berghuis, ihr Lehrer, sitzt auf dem Boden, das Skript auf den Knien.

Gespielt gekonnt hinfallen

Mitten in der Szenerie greift Beat Ryser vom Verein Insgeheim ein. Mehrmals zeigt er, wie ein imaginärer Stein weg zu wuchten ist und wie man gekonnt hinfällt. Aufmerksam hören die Sechstklässler zu, imitieren die Bewegungen und sprechen ihren Text in der Schriftsprache nach. Schlagfertig, emotional und drastisch setzen sie sich für ihre Figur ein und werden das Publikum sicher zum Lachen und Staunen bringen.

In dem Theaterstück geht es um Siegfried, einen Helden, der über sagenhafte Kräfte verfügt. Im Nibelungenlied aus dem 
13. Jahrhundert wird er als ungestümer Held beschrieben, der mit seiner unglaublichen Stärke zuerst einen Drachen erschlägt und später die Söhne des Königs Nibelung besiegt und so an dessen ungeheuren Schatz und an viel Macht kommt. «Wir verwirklichen das Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Insgeheim», erklärt Lehrer Niels Berghuis. «So dürfen wir vom Know-how der Mitglieder profitieren.» Das Stück soll das Publikum begeistern und zum gegenseitigen Austausch anregen.

Das Ganze ist geplant als Openair-Theater in der phantastischen Parkanlage im Rosenhof Schlössli Ins. Lieder werden gesungen und die zwei professionellen Musiker Franziska Massini und Beat Probst sorgen für die instrumentale Begleitung.

Dank Spenden möglich

Die Kosten für Miete und Instrumente, für das Honorar der Musiker, Theatergarderobe, Requisiten, Aufführungsrechte, Bühnentechnik und vieles mehr trägt die sechste Klasse selbst.

Um die Kosten decken zu können, kursierte ein von Erfolg gekrönter Sponsorenbrief. Dank vieler Klein- und Grossspenden des Inser Kleingewerbes und der Gemeinde waren die Aufführungen des Theaterstücks möglich. Diese fanden letzte Woche von Mittwoch bis Freitag statt.


Stichwörter: Ins, Theater

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