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Breites Feld an Sieganwärtern

Beim Bernisch-Kantonalen in Aarberg am Sonntag gibt es viele Kandidaten auf die Teilnahme am Schlussgang. Zu beachten sind insbesondere auch Gästeschwinger.

Christian Stucki im Training gegen Philipp Roth, Bild: Raphael Schaefer

Beat Moning

Es stellen sich viele Fragen vor dem Bernisch-Kantonalen am Sonntag in Aarberg. Auch ausserhalb der fünf Sägemehlplätze. Kommen alle 9500 Personen, die ein Ticket gekauft haben? Wird es grössere Wartezeiten beim Eintritt geben? Corona ist in diesem ersten Temporär-Sportanlass mit derart vielen Zuschauern allgegenwärtig. Vom Kanton ist lediglich zu vernehmen, dass man den Anlass begleiten und beobachten werde. Zutritt gibt es nur mit dem GGG-Covid-Zertifikat.

Sportlich werden die üblichen «Verdächtigen» genannt, die für den Sieg in Frage kommen: Christian Stucki, Kilian Wenger, Matthias Aeschbacher, Remo Käser einerseits, dann die Jungen wie Fabian Staudenmann oder Adrian Walther. Weniger Michael Wiget, dessen Teilnahme nach einer Verletzung lange ungewiss war. «Es kann in der Tat viel passieren», sagt auch Christian Lanz, der technische Leiter des Seeländer Schwingerverbandes. Mit dem Hinweis darauf, dass den 142 Bernern auch Gästeschwinger den Einheimischen die Suppe versalzen können. Allen voran Joel Wicki, Marcel Bieri und Damian Ott. Für Lanz ebenfalls im Zentrum: «Es wäre schön, könnte es auch vom Seeland den einen oder anderen Neukranzer an einem Kantonalen geben.»

 

Wenger und Aeschbacher in Form

Von den Bernern sind die beiden Schwingerkönige Kilian Wenger und Christian Stucki zu den Topfavoriten zu zählen. Wenger konnte erst spät in die Saison einsteigen, zeigte aber am Mittelländischen trotz Schlussgang-Niederlage gegen Fabian Staudenmann, der seinen ersten Kranzfestsieg feierte, sowie mit dem Sieg am Brünig-Schwinget, dass mit ihm zu rechnen ist. Wengers Ziel ist das Kilchberg-Schwingfest Ende September. Auf dem Weg dorthin kann er sich aber vorstellen, wie in der Vergangenheit beim Bernisch-Kantonalen abzuräumen. Die Form scheint zu stimmen. Es wäre sein fünfter Sieg.

Der dritte Berner mit intakten Siegerambitionen ist Matthias Aeschbacher, der in drei Berner Gauverbandsfesten ganz zuoberst stand. Diese Form kommt nicht von ungefähr, wie er sagt: «Im letzten Oktober habe ich mir einfach gesagt: Trainiere über den Winter wie sonst. Die Saison wird dann schon starten», so der Sieger von 2019 in Münsingen und somit der Titelverteidiger. Da habe er die nötigen Schritte gemacht, auch in der Vielseitigkeit.

Die Seeländer, inklusive auch jene Nachwuchsschwinger, die am Samstag zum Einsatz kommen oder gar am Sonntag bei den Aktiven ihren Mann stellen müssen, trainierten am Mittwochabend in der schmucken Arena auf der Aarberger Aarolina. Auch vom Regen liessen sie sich nicht abhalten. Florian Gnägi und Dominik Roth mussten allerdings leicht angeschlagen auf das Schwingtraining verzichten. Sie dürften am Sonntag nach einem letzten Test heute Abend aber mit von der Partie sein. Florian Gnägi kehrt an jenen Ort zurück, wo er 2016 das Seeländische für sich entscheiden konnte. «Auch jetzt freue ich mich enorm auf dieses Fest», sagt er im Vorfeld und mit Blick auf seinen 99. Kranz seiner langen Laufbahn.

 

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Stucki gegen Wicki zum fünften Mal

Es war so zu erwarten, nach dem es auf dem Brünig vor zwei Wochen nicht dazu gekommen war: Die Schlussgang-Teilnehmer des Eidgenössischen von Zug 2019, Christian Stucki und Joel Wicki, werden gleich im ersten Gang in Aarberg aufeinandertreffen. Zum fünften Mal seit 2017, als man sich zum ersten Mal beim Innerschweizerischen in Alpnach traf und Stucki siegen konnte. Danach gab es zwei Gestellte: 2018 ebenfalls beim Innerschweizerischen in Ruswil und 2019 beim Eidgenössischen in Zug im fünften Gang gleich am Sonntagmorgen. Schliesslich ein paar Stunden später dieser knapp einminütige Schlussgang, als Stucki vehement auf Sieg schwang und im zweiten Zug reüssierte. In diesem Jahr gewann Stucki das Aargauer Kantonale, Wicki siegte auf dem Stoos. Kurz darauf verletzten sich beide und pausierten bis jetzt.

19 Eidgenossen sind aktuell gemeldet. Interessant das Duell zwischen Kilian Wenger und Marcel Bieri. Florian Gnägi trifft auf den Aarauer Oliver Hermann. Die beiden sind noch nie aufeinandergestossen. Der 24-Jährige hat bislang acht Kränze auf dem Konto. In diesem Jahr wurde er beim Solothurner Kantonalen Zweiter. Die weiteren Spitzenpaarungen: Aeschbacher M., S ***, Sumiswald - Schneider Mario, S **, Ottenberg/Käser Remo, S ***, Kirchberg - Ott Damian, S **, Wil/von Weissenfluh Kilian, T ***, Hasliberg - Gapany B., S ***, La Gruyère/Kämpf Bernhard, S ***, Thun - Borcard Johann, S **, La Gruyère/Anderegg Simon, S ***, Meiringen - Hügli Kaj, S **, Aarau/Staudenmann Fabian, S ***, Schwarzenburg - Luginbühl HP, S **, Aeschi/Sempach Thomas, S ***, Oberdiessbach - Schwander Severin, S **, Schwarzenburg/Gerber Christian, S ***, Siehen - Ledermann Michael, S **, Schwarzenburg/Orlik Curdin, S ***, Frutigen - Walther Adrian, S **, Worblental/Inniger Thomas, S ***, Adelboden - Gäumann Stefan, S **, Zäziwil/Wiget Michael, S ***, Laupen - Wittwer Jan, T **, Aeschi. bmb

 

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Die heissesten Anwärter

 

Die «Alten»

Christian Stucki* (130 Kränze/
43 Festsiege/36-Jährig). Kilian 
Wenger* (91/22/31). Florian Gnägi* (98/9/32). Bernhard Kämpf (81/9/33). Simon Anderegg* (109/4/35). T
homas Sempach* (105/9/36).

Der «Mittelstand»

Sieganwärter: Matthias Aeschbacher* (63/11/29). Remo Käser* (46/6/24). 
Kilian von Weissenfluh* (28/0/25). Ruedi Roschi (42/1/30). Curdin Orlik* (37/5/28). Aussenseiter: Chrstian Gerber* (54/0/30. Adrian Klossner (8/0/28). Stefan Gäumann (10/0/25). Thomas Inniger* (10/0/24). Patrick Schenk* (35/0/27). Adrian Klossner (8/0/28). Gustav Steffen (14/0/25). Severin Schwander (8/0/25). Lukas Renfer (14/0/25). Dominik Roth (22/0/24). Philipp Roth* (14/0/26). Adrian Schenk (1/0/25).

Die «jungen Wilden»

Fabian Staudenmann* (23/1/21). 
Michael Wiget* (9/0/22). Adrian Walther (7/0/20). Matthieu Burger (2/0/19). Lars Zaugg (2/0/19). Dominik Gasser (4/0/21). Ivan Thöni (1/0/18).

Die Gästeschwinger

Joel Wicki/LU*. Marcel Bieri/ZG* 
Johann Borcard/FR. Benjamin Gapany*. Oliver Hermann/AG. Kaj Hügli/AG. Damian Ott/SG. Mario Schneider/TG.

Die Seeländer

Christian Stucki*, Florian Gnägi* und 
Damian Gnägi, Philipp Roth* und Dominik Roth, Adrian Schenk, Matthieu Burger, Mike Dubler, Thierry Heeb, David Schwab, Remo Rutsch, Fabio Mettler. Ersatz: Daniel Rüegg, Etienne Burger.

 

*Eidgenossen bmb