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Volleyball

Ein Genuss trotz 
der klaren Niederlage

Nidau hat den Cup-Achtelfinal gegen das NLA-Spitzenteam Amriswil erwartungsgemäss 0:3 verloren, aber sich zeitweise gut gewehrt.

Obschon die Nidauer (hinten Noah Furrer) gegen die Amriswiler klar verloren, war das Spiel ein Highlight. Bild: Matthias Käser

Reto Pfister

Sie wehrten sich mit allem, was möglich war, zeigten teils spektakuläre Abwehraktionen mit Hand und Fuss. Trotzdem kam der Ball meist irgendwann in einer für 1.-Liga-Volleyballer ungewohnten Härte zurück, und der Punkt ging dann noch an den Gegner Amriswil, das derzeit beste Team der Schweiz. Immer wieder gelangen Volley Nidau aber auch schöne Punkte, die von den etwa 200 Besuchern in der Beundenhalle bejubelt worden. Und einmal durfte man auch davon träumen, den renommierten Kontrahenten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zu Beginn des zweiten Satzes führte Nidau nach einer Serie von vier Punkten 5:2. Doch bald herrschten wieder gewohnte Verhältnisse, die Seeländer lagen erst 6:9 und nach einer Reihe von Fehlern 6:14 zurück. Das Endresultat präsentierte sich wie erwartet. Der Gast aus der Ostschweiz entschied die Begegnung mit 3:0 für sich, die Sätze mit 25:11, 25:13 und 25:14, nach etwas mehr als 50 Minuten reiner Spielzeit war die Partie zu Ende.

«Trotzdem hat es Spass gemacht»

«Ich habe vielleicht davon geträumt, dass wir in einem Satz 20 Punkte erzielen», meinte danach Noah Furrer, dem für Nidau einige schöne Punkte gelangen. Trotzdem habe es Spass gemacht, gegen ein solches Team zu spielen. «Zu erleben, wie hart die Bälle kommen, ist schon eindrücklich», meinte er. «Auch nach der dritten Abwehr von uns spielen sie den Ball noch zurück und schliessen den Angriff erfolgreich ab. Das ist schon eindrücklich», kommentierte Captain Micha Vogt die Darbietung des Gegners. Er war auch beim Stand von 5:2 im zweiten Durchgang nicht in Euphorie verfallen. «Ein Satz geht erst bei 20 Punkten in die entscheidende Phase, ich hatte einfach gehofft, dass wir die Führung etwas länger halten könnten.»

Vogt ist im Moment noch zusätzlich zu seiner Rolle als Captain gefordert. Der Cheftrainer David Brebta kann das Team wegen der aktuell gültigen 2G+-Regel nicht in der Halle betreuen; er verfolgte das Spiel gegen Amriswil zusammen mit etwa 20 anderen Personen von draussen durch die Hallenfenster. Als Coach fungiert derzeit Xavier Melsion, der Trainer der ersten Frauenmannschaft von Nidau. Eine Einheit pro Woche wird jedoch von Vogt zusammen mit Manuel Boss geleitet. Auch in der aktuellen Konstellation war das Team im ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres erfolgreich, der Leader der 1.-Liga-Gruppe A entschied das Spitzenspiel bei Servette Star-Onex II 3:2 für sich. Und festigte so die Leaderposition.

Die im restlichen Verlauf der Hauptrunde auswärts verteidigt werden muss, die Heimspiele hat Nidau bereits absolviert. «Das Ziel ist jetzt die Qualifikation für die Playoffs», sagt Vogt. Dafür spielberechtigt sind die ersten zwei der 1.-Liga-Gruppe A. Ob Nidau im Erfolgsfall auch in die NLB aufsteigen wolle, sei noch nicht entschieden. Und die Lust auf ein weiteres Cup-Fest gegen ein NLA-Spitzenteam? «Die wäre auf jeden Fall da», sagt Vogt. «Aber es braucht sehr viel, damit es wieder dazu kommt.» Nidau musste vor der Begegnung mit Amriswil vier Runden überstehen, und wurde danach von der Losfee mit dem

Traumlos Amriswil beglückt. Gegen eine Wiederholung hätte aber bestimmt niemand etwas einzuwenden.

Stichwörter: Volleyball, Match, Spiel, Nidau, Amriswil