Francisco Rodríguez
Am Morgen schied Miks Indrasis mit Lettland nach einer knappen 2:3-Niederlage gegen das überraschende Dänemark von EHC-Aufstiegstrainer Heinz Ehlers aus dem Olympia-Turnier aus. Am Nachmittag vermeldete Biel die Verpflichtung des Stürmers. Der 31-jährige Internationale erhält einen Vertrag bis Ende der laufenden Saison und ist der sechste Ausländer im Team von Sportchef Martin Steinegger. «Wir wollten uns im Hinblick auf die Playoffs absichern», sagt Steinegger und verweist darauf, dass man in dieser Saison wegen Verletzungen nur in wenigen Spielen mit den für Biel maximal erlaubten fünf Ausländern habe antreten können.
Polyvalenz und Wasserverdrängung
Vor den Olympischen Spielen war Indrasis in der KHL bei Admiral Wladiwostok aktiv. Da sein Team die Playoff-Teilnahme verpasst hat, beendet er nun die Saison mit dem EHC Biel. «Er ist ein polyvalent einsetzbarer Stürmer, der sich sowohl am Flügel als auch auf der Center-Position entfalten kann», so Steinegger. «Zudem bringt er die nötige Erfahrung mit und hat mit seinen Massen viel Wasserverdrängung. Er kann die Scheibe gut abdecken und seine Mitspieler in Szene setzen.» Auch wenn sich Steinegger wie gewohnt nicht über die finanziellen Fragen eines Transfers äussert, dürfte klar sein, dass der Lette wie diverse andere KHL-Spieler zu guten Konditionen auf dem Markt war.
Der 1,93 m grosse und 90 kg schwere Routinier stammt ursprünglich aus Riga. Sein Debüt in der Kontinentalen Hockey-Liga gab Indrasis anlässlich der Saison 2010/11 mit Dinamo Riga. Bis heute hat er in insgesamt elf KHL-Saisons, darunter auch mit Dynamo Moskau und Vityaz Podolsk, 524 Partien ausgetragen und dabei 134 Tore erzielt und 168 Assists notiert. Mit Riga nahm er an zwei Spengler-Cup-Ausgaben teil, zuletzt 2017 als Captain und mit je zwei Toren und Assists in vier Partien.
Neun Weltmeisterschaften gespielt
Für Lettlands A-Nationalmannschaft bestritt Indrasis insgesamt neun Weltmeisterschaften (62 Spiele/13Tore/17 Assists) und die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi sowie zuletzt in Peking. Am vergangenen Sonntag bei der 2:5-Niederlage seiner Mannschaft gegen die Slowakei gelang dem Neo-Bieler ein Tor. Allerdings sind nun die Winterspiele für Lettland im Achtelfinal abrupt zu Ende gegangen. Aktuell weilt Idrasis noch vor Ort und wird dann sobald als möglich zu seiner neuen Mannschaft stossen. «Wir gehen davon aus, dass er Ende Woche da ist und im ersten Spiel nach der Olympia-Pause gegen Ajoie eingesetzt werden kann», sagt Steinegger. Dass der Neuling gut Englisch spricht, wird die schnelle Integration erleichtern.
Damit hat EHC-Biel-Trainer Antti Törmänen ab sofort die Qual der Wahl. Nach den Verteidigern Alexander Yakovenko und Viktor Lööv sowie den Stürmern Toni Rajala, Jere Sallinen und dem im Oktober verpflichteten Lauri Korpikoski steht jetzt der nächste Ausländer im Kader. Dies wird bei Vollbestand zu einem Konkurrenzkampf führen und bei Absenzen dafür sorgen, dass der Substanzverlust aufgefangen werden kann.
