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Darauf lässt sich aufbauen

Im letzten Saisonspiel hat der UHC Biel-Seeland einen 6:2-Auswärtssieg gegen die Bern Capitals Ost gefeiert. Das grosse Ziel, die Playoffs, hat das Team jedoch knapp verpasst.

Mehrheitlich zufriedene Gesichter beim UHC Biel-Seeland nach dem Sieg gegen die Bern Capitals Ost. Bild: Raphael Schaefer

Michael Lehmann

Für die Spieler des UHC Biel-Seeland war es gestern nicht einfach, den Fokus nochmals auf den letzten Auftritt der Saison zu setzen. Denn sie wussten, dass der Sieg hinsichtlich des erhofften Aufstiegs in die 1. Liga ja doch nichts mehr bringt.

Tags zuvor haben die direkten Konkurrenten Sursee und Schwarzenbach keine Punkte abgegeben, womit der zweite Tabellenrang, der Playoff-Platz, für die Seeländer nicht mehr in Reichweite lag. Es ging gegen die Bern Capitals Ost also einzig noch darum, die Spielzeit respektabel abzuschliessen. Das ist dem Team gelungen – trotz Hänger in der Mitte.

 

Einer überzeugt besonders

Das erste Drittel dominierten die Gäste zwar, sie zeigten sich allerdings ungenügend im Verwerten der Tormöglichkeiten. Der einzige Treffer gelang ausgerechnet in Unterzahl, als Indermühle einen Konter mit einem starken Abschluss krönte.

Im zweiten Umgang entglitt den Bielern die Partie dann kurzzeitig. Die Berner agierten entschlossener und übernahmen zur Spielhälfte die Führung. «Es war vor allem zu Beginn kein souveräner Auftritt», räumte Captain Jérôme Andrey nach der Partie ein. Dabei habe sicher eine Rolle gespielt, dass der Playoff-Zug eben schon abgefahren war. «Das ist schwer, aus den Köpfen zu bringen.» Jedoch ist es Biel einmal mehr gelungen, sich zum Schluss aufzurappeln. Zwahlen – unmittelbar nach einer ungenutzten Überzahl – und Berger – nach schöner Vorarbeit von Gestach – drehten das Spiel innert zwei Minuten.

Im Schlussabschnitt sorgten Bigler, Zbinden und Gestach für das Schlussverdikt von 6:2. Somit zeigten sich sechs verschiedene Spieler für die sechs Treffer verantwortlich. Das Resultat fiel womöglich etwas hoch aus, ging aufgrund der Spielanteile aber auch in Ordnung. «Es war der erwartet harte Kampf», sagte Trainer Kevin Rösch, der sich besonders über die «überragende Leistung» des erst 18-jährigen Torhüters Yanic Rufer freute. «Die drei Punkte waren wichtig – auch im Hinblick auf die nächste Saison. Wir haben unterstrichen, dass gegen vorne nicht mehr viel fehlt.»

 

Wegen Corona fehlen vier Spiele

Mit 38 Punkten in 14 Partien war das Team Aarau in dieser Saison eine Klasse für sich. Nur zweimal gab es Zähler ab: bei der Niederlage gegen Obersiggenthal und beim Sieg nach Penaltyschiessen gegen Biel-Seeland.

Sursee und Schwarzenbach (je 28) dagegen lagen letztlich nur einen Punkt vor den Seeländern. Ein Zähler, der im Nachhinein natürlich überall zu finden wäre. Klar ist: Biel hat in den Direktduellen mit den Topteams versagt. Gegen Aarau, Sursee und Schwarzenbach resultierte in fünf Partien bloss der eine Punkt bei der Penaltyniederlage gegen Aarau.

Das Heimspiel gegen Sursee fiel derweil der Coronapause zum Opfer. Von Mitte Dezember bis Mitte Februar fanden aufgrund der verschärften Pandemiemassnahmen keine Spiele statt. Insgesamt wurden vier Runden ersatzlos gestrichen. «Natürlich fehlen uns diese Begegnungen nun», sagte Andrey. «Allerdings hätten wir die auch erst gewinnen müssen.»

 

Kontinuierliche Steigerung

Ohnehin verzichteten die Bieler gestern darauf, mit dem Schicksal zu hadern. Vielmehr zeigten sich die Exponenten zufrieden, dass das Team nach einigen enttäuschenden Saisons in der 2. Liga zur Spitzengruppe aufschliessen konnte.

«Mit zwei Niederlagen hatten wir einen schwierigen Start, konnten uns in der Folge aber kontinuierlich steigern», fasste Trainer Rösch zusammen. «Zuversichtlich stimmt mich auch, dass mehrere Juniorenspieler bewiesen haben, dass sie auch auf diesem Niveau bestehen können. Das Kader hat definitiv die Qualität, um nächste Saison erneut vorne mitzuspielen.» Allerdings verliert das Team auch an Substanz. Zum Beispiel will der auf diese Saison hin verpflichtete Christoph Blank kürzertreten. Seine NLB-Erfahrung wird dem Team fehlen.

Rösch, der im November erstmals Vater geworden ist, will dagegen weitermachen. Um ihn doch etwas zu entlasten, wird er ab nächster Saison vom bisherigen U14-Trainer Michael Rikart unterstützt. Dann werden die Bieler die Playoffs – und den Aufstieg – wieder ins Visier nehmen.

Stichwörter: UHC Biel, Seeland, Bern, Unihockey, Sport

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