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Eishockey

Janis Moser muss durch das Fegefeuer

AHL statt NHL: Biels Verteidiger Janis Moser hat den Cut kurz vor dem Saisonstart nicht geschafft. Statt bei den Arizona Coyotes in der grössten Liga der Welt, muss der 21-Jährige seine erste Übersee-Saison im Farmteam mit den Tucson-Roadrunners beginnen.

Janis Moser

Wer einen Zweiweg-Vertrag unterschreibt, der geht unweigerlich dieses Risiko ein: Statt National Hockey League heisst es für viele Spieler mit solchen Kontrakten American Hockey League eine Stufe weiter unten. Das erging schon dem vorderen NHL-Bieler Michel Riesen in jungen Jahren so. Allerdings konnte er die NHL-Saison mit den Edmonton Oilers starten. Moser hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben und stets betont, dass er den Sprung in die NHL notfalls auch über das Farmteam schaffen wolle. Wer hofft, dass Moser nun den Kopf in den Sand steckt und allenfalls zum EHC Biel zurückkehrt, dürfte sich massiv täuschen.

Wohl nur Zwischenstation

Zuletzt standen bei den Coyotes noch 15 Verteidiger im Kader. Auch wenn Moser zuletzt 18 Minuten und auch im Boxplay eingesetzt wurde, es sollte nicht reichen, die Konkurrenz auszustechen. «Janis Moser hat bei den Coyotes sehr gute Chancen, sich zügig ins Team zu spielen. Denn die Coyotes sind in der Tiefe schwach besetzt», sagt NHL-Fachmann und EHC-Scout Thomas Roost kürzlich. Die AHL dürfte für Moser in der Tat nur Zwischenstation sein. Es kann auch schnell wieder anders laufen: Ein, zwei Ausfälle, selber gute Leistungen in der AHL, und schon bald kann der Weg zurück in die NHL führen.

Ein gutes Beispiel aus der letzten Saison ist Gaëtan Haas, der für einige Partien in die AHL abgeschoben wurde, dann relativ schnell von den Oilers zurückbeordert worden ist. Moser wurde an 60. Stelle gedraftet. Es ist davon auszugehen, dass die NHL-Organisation eines Tages auf ihn zählen wird. Im Gegensatz zu anderen NHL-Farmteams sind die Tucson Roadrunners nur knapp zwei Autostunden von Coyotes-Heimat in Glendale entfernt. Am Morgen ein Telefon, am Abend spielen. In NHL-/AHL-Organisationen geht es oft drunter und drüber. Zum Leidwesen der Spieler oft auch den umgekehrten Weg.

In guter Gesellschaft

Janis Moser, der gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, steht mit dieser «Versetzung» nicht alleine da: Tim Berni hat keine Aufnahme in der NHL-Mannschaft der Columbus Blue Jackets gefunden. Der 21-jährige Zürcher Verteidiger wurde nach Cleveland in die AHL geschickt. Grégory Hofmann und Dean Kukan, die weiteren Schweizer Spieler der Blue Jackets, sind nach wie vor im Camp der Mannschaft. Auch Brian Zanetti hat den Cut im Trainingscamp der Philadelphia Flyers nicht überstanden. Der 18-jährige Lugano-Verteidiger wurde nach rund 10 Tagen im Camp der NHL-Franchise zurück ins Juniorenteam, den Peterborough Petes in der OHL, geschickt. bmb

Stichwörter: Eishockey, Janis Moser, Sport