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Laufsport

Knapp am Rekord vorbei

Brigitta Mathys hat am Bührenlauf als erste Frau die Ziellinie überquert. Beinahe wäre es ihr gelungen, den Streckenrekord von Mirja Jenni zu brechen.

Brigitta Mathys rennt als erste Frau durchs Ziel des diesjährigen Bürenlaufs. Fast hätte die 23-jährige Orientierungsläuferin den Streckenrekord von Mirja Jenni gebrochen.

nvb

«War ich wirklich schnell?», fragt die junge Frau, die gerade eben in einem unglaublichen Tempo über die Ziellinie gesprintet ist. Für die 11,5 Kilometer lange Strecke brauchte Brigitta Mathys gerademal 43,04 Minuten. «Fast hätte ich den Streckenrekord gebrochen», freut sich die 23-Jährige, als sie erfährt, dass sie für den Lauf nur 22 Sekunden länger als Rekordhalterin Mirja Jenni benötigt hat.


Sechste am OL-Weltcup
Auch wenn Brigitta Mathys keinen neuen Rekord aufgestellt hat, hat die Büetigerin allen Grund zur Freude. Am diesjährigen Bürenlauf, der am Samstag stattfand, erreichte sie das Ziel als erste Frau. Es war bereits ihre vierte Teilnahme am Bürenlauf, doch so gut wie am Samstag schnitt sie bisher noch nie ab.
Normalerweise rennt Brigitta Mathys ausgerüstet mit Karte und Kompass durch die Wälder, denn sie ist erfolgreiche Orientierungsläuferin. Vor einer Woche erreichte sie an der Weltmeisterschaft in der Mitteldistanz den sechsten Platz.
Über ihre Leistung am Bürenlauf war Brigitta Mathys selbst überrascht. Weil es vor dem Lauf regnete, war die Strecke nass und rutschig, «während dem Laufen musste ich ständig auf meine Füsse schauen, damit ich nicht ausrutsche». Dadurch habe sie an Zeit verloren, erklärt die studierte Physikerin. «Bei besseren Verhältnissen hätte ich mir den Rekord geholt», ergänzt sie grinsend.


«100 Kilometer pro Woche»
Knappe fünf Minuten vor Brigitta Mathys erreichte der erste Läufer das Ziel. In nur 38,28 Minuten legte der im Vorjahr Zweitplatzierte Fabian Kuert die Strecke zurück. Dadurch, dass er schon im vergangenen Jahr sehr gut abgeschnitten hatte, habe er schon fast ein wenig mit dem Sieg gerechnet, sagte er. Hinter dieser guten Leistung steckt viel hartes Training: «In einer Woche lege ich sicher 100 Kilometer zurück», so der Langenthaler. Neben seiner Arbeit als Metallbauer so viel zu trainieren sei nicht immer einfach. Doch das Laufen sei eben seine grösste Leidenschaft, daher falle es ihm auch nicht schwer, viel Zeit in seinen Sport zu investieren.
Knapp 720 Läufer nahmen am diesjährigen Bürenlauf teil. Darunter nicht nur Erwachsene, sondern auch zahlreiche Kinder und Jugendliche.


Ein Lauf für Gross und Klein
Gestartet wurde in verschiedenen Kategorien. Gegen 13 Uhr fiel der Startschuss für die Kinder, welche eine kürzere Strecke als die Erwachsenen absolvierten.  
«Jeder soll am Bürenlauf teilnehmen können», so Heidi Bauder, Medienverantwortliche des Bürenlaufs. Ihr sei es wichtig, dass nicht nur routinierte Läufer mitmachen, sondern auch Kinder, die zuvor noch nie an einem Lauf an den Start gegangen sind. Dabei soll vor allem die Freude am Sport im Vordergrund stehen.
Bei den Organisatoren war die Freude über die vielen Teilnehmer gross. Nicht nur aus der ganzen Schweiz reisten sie ins Bürenstedtli, auch einige Läufer aus dem Ausland nahmen teil. «Dieses Jahr erfolgte die Ausschreibung für den Lauf erstmals zweisprachig», erklärt Heidi Bauder. Dadurch machten auch Sportler aus der Westschweiz mit.
Präsident Adrian Diethelm blickt auf einen gelungenen Anlass zurück. Bei dem sonnigen Wetter und der tollen Stimmung wäre er am liebsten selbst mitgelaufen.