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Eishockey

Meinisberg will seinen Playoff-Fluch besiegen

Der EHC Meinisberg liegt auf dem 2. Rang. Unter Trainer Dominic Lüthi soll das 2.-Liga-Team endlich wieder einmal die erste Playoff-Runde überstehen.

Trainer Dominic Lüthi (hinten) will mit dem EHC Meinisberg eine lange Saison spielen./Copyright: Matthias Käser/Bieler Tagblatt
Francisco Rodríguez
20 Monate hatte der EHC Meinisberg wegen Corona auf Eishockey verzichten müssen. Entsprechend gross war der Hunger auf Eishockey und Siege gewesen. Allerdings mussten die Seeländer am letzten Wochenende bei Schlusslicht Altstadt Olten einen unerwarteten Dämpfer einstecken (siehe Zweittext unten). «Wir sind zu wenig konsequent ins Spiel gestiegen», sagt Cheftrainer Dominic Lüthi. Dies hätten die mit diversen ehemaligen Swiss-League-Spielern angetretenen Oltner ausgenützt. 
Anstatt jetzt vom Leaderthron zu grüssen, verbleibt Meinisberg auf Platz 2, was dennoch als ausgesprochen gute Zwischenbilanz zu werten ist. Lüthi mag gleichwohl das Wort «zufrieden» nicht in den Mund nehmen. «Wir sind aktuell dort, wo wir es uns vor der Saison vorgestellt hatten, müssen aber noch mehr Kontinuität hineinbringen», sagt Lüthi. Neun von 14 Spielen der Regular Season sind nun vorbei. Danach fängt in der 2. Liga quasi eine neue Meisterschaft an, für die Meinisberg bereit sein muss.
Da nur acht Mannschaften in dieser Gruppe spielen, sind sie bereits alle für die Playoffs qualifiziert. Das erste Ziel müsse der Einzug in die Halbfinals sein, sagt Klubpräsident Urs Heuer. Eine Hürde, die der Zweitligist schon länger nicht mehr geschafft hat. «Wir machen unserem Team allerdings keinen zu grossen Druck», so Heuer wohlwissend, dass der Klub in der Amateurliga beheimatet ist und keine Ambitionen auf die 1. Liga hat, wo die Vorgaben an Infrastruktur, Logistik, Organisation und Finanzen deutlich höher sind. Ein Eisfeld zur Primetime liege für den Untermieter in der Tissot Arena nicht drin. Man sei schon froh, im Stadion über eine eigene Garderobe zu verfügen, um das ganze Material nicht immer herumschleppen zu müssen.
Lüthi hat die Mannschaft inzwischen in sieben Spielen als Cheftrainer angeführt. Sein Vorgänger Yves Junker, dessen Assistent er ab 2019 gewesen war, ist nicht mehr im Amt. «Wegen persönlicher Differenzen zwischen Yves und dem Vorstand», meint Heuer, ohne näher darauf eingehen zu wollen. Über Lüthi sagt der Klubpräsident, er sei ein Trainer, der das Hockey lebe. Der frühere Swiss-League-Verteidiger und ältere Bruder des dieses Jahr beim EHC Biel aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Fabian Lüthi gibt seine Erfahrung gerne weiter. 
Die Message lautet, nicht zu weit nach vorne schauen und sich auf den nächsten Schritt konzentrieren. «In Langenthal schieden wir damals als NLB-Qualifikationssieger in der ersten Playoff-Runde aus», sagt Lüthi. 
Mit Meinisberg empfängt er am Freitagabend Koppigen. Nach der Niederlage gegen das Schlusslicht ist jetzt ein Heimsieg gegen den Vorletzten Pflicht.
 
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Vom Tabellenletzten eiskalt erwischt
 
Die nur gerade 40 Zuschauer im Kleinholz in Olten wurden nicht mit zahlreichen Toren verwöhnt. Zwar vermochten die Meinisbeger den Solothurner Führungstreffer aus der sechsten Spielminute innert nützlicher Frist durch Fabian Steiner auszugleichen. In der Folge blieb der Torjubel der Gäste jedoch aus. Anders die Hausherren. Diese konnten kurz nach Spielmitte die neuerliche Führung durch Martin Wüthrich realisieren. Da diese bis kurz vor Schluss standhielt, setzte Meinisberg-Coach Dominic Lüthi alles auf eine Karte und ersetzte gut eine Minute vor Schluss seinen Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Das Vorhaben misslang, denn 15 Sekunden vor Schluss traf Cédric Schneuwly für Altstadt Olten zum 3:1-Endstand ins leere Tor. Auch Meinisbergs zweite Mannschaft in der 3. Liga musste sich geschlagen geben und verlor sein Heimspiel gegen Burgdorf mit 5:7. mrm/fri
 
Stichwörter: Eishockey, EHC Meinisberg