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Eishockey

Mit dem Auswärtsvorteil

Für die Zweitligisten Meinisberg und Lyss II beginnt morgen der Playoff-Viertelfinal. Dass beide Teams zuerst in der Fremde antreten müssen, könnte ihnen sogar dienlich sein.

Captain Fabian Steiner soll den EHC Meinisberg in die nächste Playoff-Runde führen. Archivbild: Susanne Goldschmid/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Ein Sieg im Derby und der EHC Meinisberg hätte Weihnachten und Neujahr als Tabellenleader gefeiert. Doch zur Überraschung vieler verlor das Team von Trainer Yves Junker gegen die auf dem siebten Rang klassierten Lysser mit 1:4. «Statt befreit aufzuspielen hat uns die Ausgangslage eher verkrampfen lassen», analysiert Junker rückblickend. «Plötzlich um den ersten Rang mitzuspielen, waren sich viele Spieler nicht gewohnt.» In den letzten Jahren klassierte sich Meinisberg meist zwischen den Rängen fünf und acht.

Auch in dieser Saison haben die Seeländer das Ziel verpasst, mit dem Heimvorteil in den Playoff-Viertelfinal zu starten. Die Derbypleite war der Beginn einer Negativspirale. Nach vier Spielen im neuen Jahr steht Meinisberg noch ohne Sieg da; in der Tabelle sind die Seeländer vom zweiten auf den sechsten Rang abgerutscht. Jedoch könnte genau der Umstand, zuerst auf fremden Eis zu beginnen, letztlich ein Vorteil werden. So treten die Meinisberger die beiden ersten Auswärtspartien jeweils an Samstagen an. Die Heimspiele finden dagegen am Mittwoch und – falls es soweit kommen sollte – am Montag statt. Den Amateurspielern aus dem Seeland bleibt somit erspart, nach einem Arbeitstag noch nach Rheinfelden reisen zu müssen. «Der Spielplan ermöglicht uns, uns stressfrei auf die Begegnungen vorzubereiten», sagt Junker.

Dauergast im Playoff-Final
Vorteilhafte Umstände dürften gegen den EHC Rheinfelden allerdings auch nötig sein. Die Aargauer haben in den letzten vier Spielzeiten dreimal den Playoff-Final ihrer Gruppe gewonnen. Auch die letzte Begegnung der beiden Mannschaften entschied Rheinfelden mit 4:1 für sich. «In diesem Spiel waren wir jedoch arg ersatzgeschwächt», wendet Yves Junker ein. Am Schluss der Partie standen bei den Meinisbergern nur noch drei Verteidiger im Einsatz. Im Vorrundenduell haben die Seeländer 5:4 reüssiert.

Die zuletzt ausgefallenen Spieler haben sich für den Beginn der Playoffs fast komplett zurückgemeldet. Auch deshalb rechnet sich der Meinisberg-Trainer intakte Chancen aus, die erste Playoff-Runde zu überstehen. Es wäre das erste Mal seit der 2016 erfolgten Modusänderung (siehe Infobox).

Lyss’ ernüchternde Bilanz
In dieser Hinsicht hat das zweite Team des SC Lyss dem EHC Meinisberg etwas voraus. Vor zwei Jahren gelang ihm der Vorstoss in die zweite Playoff-Runde nach einem 2:1-Sieg gegen Altstadt Olten.

Dieses Kunststück zu wiederholen, wird gegen den zuletzt äusserst stark aufspielenden EHC Bucheggberg jedoch schwierig. Die Solothurner haben die sechs letzten Spiele gewonnen und dabei 35 Tore erzielt – das sind nur neun weniger, als den Lyssern in der ganzen Qualifikation gelungen sind.

Seine Mannschaft habe mit Ausnahme eines Spiels ansprechende Leistungen gezeigt, sagt Lyss-Trainer Mike Röthlisberger. Die Fortschritte gegenüber der Vorsaison, welche die Lysser ebenfalls auf dem siebten Qualifikationsrang abgeschlossen haben, hätten sich insbesondere beim Vergleich der erhaltenen Tore gezeigt. Die bittere 4:18-Niederlage hat die Statistik jedoch deutlich getrübt.

Die Bilanz gegen Bucheggberg ist derweil ernüchternd: In vier Spielzeiten und acht Begegnungen sind die Seeländer immer als Verlierer vom Eis gegangen. Im letzten Duell führten sie nach zwei Dritteln 3:1, ehe Bucheggberg die Partie mit fünf Treffern noch drehte. «Es wird ein Duell, das über den Kampf entschieden wird», prophezeit Röthlisberger. «Jeder Spieler muss bereit sein, alles in die Waagschale zu werfen.»

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So haben die Seeländer Zweitligisten zuletzt abgeschnitten
EHC Meinisberg:
2018/19: 5. in der Qualifikation, Aus im Viertelfinal gegen Bucheggberg (1:3)
2017/18: 5. in der Qualifikation, Aus im Viertelfinal gegen Bucheggberg (1:2)
2016/17: 8. in der Qualifikation, Aus im Viertelfinal gegen Rheinfelden (0:2)

SC Lyss II:
2018/19: 7. in der Qualifikation, Aus im Viertelfinal gegen Altstadt Olten (0:3)
2017/18: 6. in der Qualifikation, Aus im Halbfinal gegen Rheinfelden (0:2)
2016/17: 9. in der Qualifikation, keine Playoff-Teilnahme