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Curling

Nur ein Team konnte die neuen Schweizer Meister besiegen

Nach einem fast perfekten Turnier haben sich Briar Hürlimann und Yannick Schwaller den Schweizer Meistertitel geholt. Die WM-Teilnahme führt über ein Duell gegen ihre einzigen Bezwinger.

Das Zusammenspiel funktioniert: Yannick Schwaller und Briar Hürlimann holen sich in Biel ihren ersten Mixed-Doubles-Titel. Bild: Céline Stucki

Michael Lehmann

Nachdem sie im letzten Jahr bereits mit ihren Viererteams reüssiert haben, holen sich Briar Hürlimann und Yannick Schwaller nun auch im gemischten Doppel den Schweizer Meistertitel. «Es ist ein unglaubliches Gefühl», sagt Hürlimann, während für Partner Schwaller klar ist, wie der Effort möglich war: «Briar hat eine super Woche gespielt und viele Bigshots erzielt. Es hat gut harmoniert und die Kommunikation funktionierte tadellos.»

Es war eine eindrückliche Leistung, die Hürlimann und Schwaller in den vier Turniertagen in Biel gezeigt haben. Mit sechs Siegen in den sieben Partien der Round Robin qualifizierte sich das für Solothurn Regio angetretene Duo als Gruppensieger direkt für den Final. In diesem traf es auf das Team Aarau mit Alina Pätz und Sven Michel, die im Vierercurling im jeweiligen Konkurrenzteam von Hürlimann und Schwaller spielen. Sie hatten sich in einem umkämpften Halbfinal gegen Genf 2 (Silvana Tirinzoni und Benoît Schwarz) durchgesetzt, indem sie einen 1:4-Rückstand in einen 5:4-Sieg verwandelten.

Hürlimann nervenstark
Auch das im best-of-three-Modus gespielte Finalduell präsentierte sich ausgeglichen und auf hohem Niveau. In der ersten Partie mussten Hürlimann und Schwaller wegen der Zeitrestriktion bei einer schwierigen Ausgangslage eine schnelle Entscheidung treffen, wie sie ihren letzten Stein spielen sollten. Schwaller sagte an, entschied sich sogar kurzfristig noch um und trotzdem spielte Hürlimann den Stein perfekt. Mit den drei Punkten sicherte sie den 6:4-Erfolg.

Die zweite Partie ging in ein Zusatzend, in dem wiederum Solothurn über das Recht des letzten Steins verfügte. Dieses Mal gelang Alina Pätz der letzte Stein nicht optimal, so dass Hürlimann ihn mit einem kontrollierten Take-out entfernen und selbst liegen bleiben konnte.

So feierten Hürlimann und Schwaller ihren ersten Meistertitel im Mixed Doubles – allerdings ohne Publikum. «Natürlich ist es amüsanter mit Fans und Zuschauern», sagte Schwaller. «Allerdings lebt man als Sportler während eines Wettkampfs meist sowieso in seiner eigenen Bubble und blendet alles rundherum aus.»

Perret erhält zweite Chance
Die «alten» Schweizer Meister, die Seeländerin Jenny Perret und der Glarner Martin Rios, hatten in diesem Jahr nichts mit der Entscheidung zu tun. Die dritte Niederlage in der Round Robin war die eine zu viel. Obwohl das Team letztlich gleichviele Punkte wie Genf 2 hatten, stand aufgrund der Direktbegegnungen schon vor der letzten Runde fest, dass Glarus den Einzug in den Halbfinal verpassen würden.

Weil im letzten Jahr wegen des Coronavirus keine WM durchgeführt wurde, kommt es nun zum Duell zwischen Perret/Rios und Hürlimann/Schwaller. Anfang März wird bei einem Trial – wiederum in Biel – entschieden, welches Team die Schweiz an der WM vertreten darf. Brisant: Perret und Rios waren an der SM das einzige Team, das Hürlimann und Schwaller bezwingen konnte.

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Für Barbezat geht es nahtlos weiter
Auch für die Vorjahresfinalistin Melanie Barbezat verlief die Schweizer Meisterschaft im Mixed Doubles enttäuschend. Zusammen mit Partner Peter De Cruz belegte die Bielerin den siebenten, den zweitletzten Rang. Nachdem das Duo mit einem Sieg gegen die späteren Halbfinalisten Genf 2 gestartet war, folgten vier Niederlagen in Serie. Der Sieg gegen Zug war damit im Hinblick auf ein Weiterkommen ebenso bedeutungslos wie die abschliessende Niederlage gegen Glarus.

Am Samstag steht für Barbezat bereits die nächste Schweizer Meisterschaft auf dem Programm. Für ihr Team Aarau (Skip Silvana Tirinzoni) geht es in Arlesheim darum, den Titel vom Team Oberwallis (Skip Elena Stern) zurückzuerobern. Nur so wahrt sich das Team die Chance, die Heim-Weltmeisterschaft in Schaffhausen bestreiten zu können. Die vier teilnehmenden Teams stehen sich an der SM je dreimal gegenüber, ehe der Final im best-of-three-Modus durchgeführt wird.

Stichwörter: Curling, Mixed Doubles