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Tischtennis

Port hat vorzeitig seine Hausaufgaben gemacht

Für den TTC Port läuft die Meisterschaft nur in der NLC weiter. In den unteren Ligen hat der Verband die Saison vorzeitig abgebrochen. Weshalb Ports zweite Mannschaft dennoch am Ziel ist.

Präzise Ballwechsel: Dirk Hofmann (hinten) hat mitgeholfen, Ports zweite Mannschaft in die 1. Liga zu führen./Copyright: Bieler Tagblatt/ Barbara Héritier

Francisco Rodríguez

Die zweite Mannschaft des TTC Port hat in der 2. Liga ihr grosses Saisonziel erreicht. Und dies, obwohl der Mittelländische Tischtennisverband wegen den aktuellen Corona-Vorschriften die Meisterschaft abgebrochen hat. Laut dem für die Pandemie angepassten Spielreglement wird aber die Vorrunde als Schlussrangliste für die laufende Saison gewertet, was Leader Port entgegenkommt. Zur Halbzeit liegt das Porter 2.-Liga-Team fünf Punkte vor Solothurn und kann nun nach verhängtem Meisterschaftsstopp vom Rivalen nicht mehr eingeholt werden. Im Nachhinein gesehen war der 7:3-Sieg im Spitzenkampf von Ende November entscheidend gewesen. Das eigentlich Anfang März vorgesehene Revanchespiel entfällt.

In Port ist man zufrieden, dass die Rechnung aufgegangen ist. Vor der Saison war entschieden worden, die zweite Mannschaft mit den NLC-Spielern Dirk Hofmann und Christian McHale zu verstärken. Die Umverteilung der klubeigenen Kräften verfehlte ihre Wirkung nicht, denn die beiden Routiniers waren im tieferen 2.-Liga-Umfeld eine Klasse für sich. Hofmann weist in den Einzeln eine Bilanz von 20:2 Siegen auf, McHale gewann sogar 23 Mal und musste einzig ein Spiel abgeben (siehe ganz unten). Im Doppel blieb das Duo ganz ungeschlagen. Klar sei der Aufstieg unter gegebenen Umständen zu erwarten gewesen, sagt Hofmann. Die Leistung müsse aber letztlich am Tisch bestätigt werden.

Damit verfügt der TTC Port ab nächster Saison direkt unterhalb der NLC über ein 1.-Liga-Team. Die Lücke gefüllt zu haben, sei speziell für die besten Talente wichtig, die schrittweise an das höhere Niveau herangeführt werden.

Punktgewinn beim Tabellenführer

Nach den jüngsten Entscheiden verbleibt nur noch das Fanionteam in der Meisterschaft, weil die Nationalliga weiterspielen darf. Am letzten Sonntag bestritten die Porter ihre erste NLC-Partie nach über sieben Wochen. Ohne ihren Teamleader Andrzey Romuald Truszczynski, der an einem Trainerevent in Polen weilte, ging es nach Genf zum Tabellenführer UGS-Chênois. Trotz dieser wichtigen Absenz reichte es beim 3:7 immerhin noch für einen von vier möglichen Punkten. Laut Hofmann, der in der NLC-Mannschaft als Teamcaptain amtet und dort Ersatzmann bleibt, sei sogar mehr möglich gewesen, denn viermal fiel die Entscheidung erst im fünften Satz zugunsten der Genfer. «Grundsätzlich bin ich aber zufrieden, die Leistung war gegen einen starken Gegner sehr gut», sagt das Vorstandsmitglied.

Nachwuchstalent überzeugt

Das Ziel für die Mannschaft sei ein Platz in den Top-4, und dass sie sich in ihrer vierten NLC-Saison in Folge weiter in der Nationalliga etabliert. Eine Vorgabe, die der aktuelle Tabellenvierte gut umsetzt. Erfreulich sei dabei auch, wie sich Patrick Schneider weiterentwickelt habe. Nachdem McHale und Hofmann ins zweite Glied gerückt waren, um sich auf das Aufstiegsprojekt mit der zweiten Mannschaft zu konzentrieren, schloss Nachwuchstalent Schneider die Lücke.

Der Newcomer aus der Porter Talentschmiede weist eine ausgezeichnete Bilanz von 16:10 Einzelsiegen auf. Getreu der Klubphilosophie werde in Port sehr viel in die Nachwuchsförderung investiert, sagt Hofmann. Die Jungen profitierten dabei enorm vom professionalisierten Training unter Truszczynski, der auch den Erwachsenen seine Erfahrung weitergibt. Die hohe Impfquote im Verein ermögliche den Trainings- und Spielbetrieb unter 2G+. Für Mitglieder ab 16 Jahren, die nicht über das nötige Zertifikat verfügten, würden separate Trainings mit Maskenpflicht organisiert, die allerdings weniger gut besucht seien.

Hoffen auf ein Cup-Traumlos

Fünf NLC-Spiele stehen für den Tischtennisclub Port bis zum Saisonende noch auf dem Programm. Das nächste am 12. Februar beim Tabellenzweiten Fribourg, wo Truszczynski wieder in die Rolle des Teamleaders am Tisch schlüpfen wird. Neben der Meisterschaft sind die Porter weiterhin im Cup vertreten. Überstehen sie die nächste Runde, winkt ihnen ein Traumlos gegen einen Grossen aus der Nationalliga A. Schöne Aussichten für den familiär geführten Traditionsverein, der sich auch von der Pandemie nicht hat stoppen lassen.

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Die Spielerbilanzen in Ports ersten beiden Mannschaften

1. Mannschaft, Nationalliga C:
Andrzey Romuald Truszczynski (A18 klassiert)     13:5 Einzelsiege/4:2 Doppel
Daniel Soom (A16)    12:12/1:4
Patrick Schneider (A16)    16:10/3:1
Christian McHale (B15)    4:5/0:2
Dirk Hofmann (B14)    1:2/0:1

2. Mannschaft, 2. Liga:
Christian McHale (B15)    23:1/9:0
Dirk Hofmann (B14)    20:2/8:0
Su Pheaktra Chanmongkhon (B13)    9:1/-
Guy Erkens (B11)     4:1/1:0
Deborah Alimpinisis-Hofer (C6)    3:3/-
Bruno Siegenthaler (D5)    2:1/-
Klaus-Peter Krönung (D5)    0:2/-
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