Die am Sonntag in Zäziwil erlittene Knieverletzung beim vierten verlorenen Gang gegen den nachmaligen Sieger am Emmentalischen, Curdin Orlik, hat bei Christian Stucki Folgen: Der nach einer MRI-Untersuchung in der Klinik Sonnenhof in Bern diagnostizierte Innenbandriss am linken Knie bedeutet für den 34-jährigen Lysser eine sechswöchige Wettkampfpause. Was so viel heisst, als dass Stucki für das Seeländische am 26. Mai im eigenen Wohnort ausfallen wird. «Das sind bad news, aber das Knie ist immerhin nicht ganz kaputt», liess Stucki gestern über seinen Facebook-Account verlauten. Er sei aber zuversichtlich, das wieder «hinzukriegen».
Gezielter Aufbau
Stuckis Fitness- und Mentalcoach Tommy Herzog bezeichnet die Verletzung als «Glück im Unglück.» Nicht, dass man ihn falsch verstehe. «Aber es ist auch Glück im Unglück, denn Chrigu kommt um eine Operation herum, zudem ist es kein Kreuzbandriss und auch der Meniskus ist nicht beschädigt.» Man könne nun einen sauberen Aufbau machen. «Wir werden in den nächsten Wochen gut trainieren, noch mehr Rumpf und Ausdauer, und ich bin sicher, dass Chrigu noch stärker auf den Schwingplatz zurückkehren wird.»
Nur das Kantonale?
Wann dies der Fall sein wird, ist offen. «Wir setzen uns nicht unter Zeitdruck. Der Schwarzsee am 23. Juni ist sicher noch zu früh.» Er brauche ja nach diesen sechs Wochen noch einen gezielten Aufbau auf dem Schwingplatz, um auf das Eidgenössische hin hundertprozentig gesund zu werden und dort in bester Verfassung anzutreten.
So sei es denkbar, dass man sich nur für das Bernisch-Kantonale in Münsingen zwei Wochen vor Zug anmelden könnte. Zuvor war noch der Brünig und der Weissenstein geplant gewesen. «Ich bin positiv und Chrigu war es am Montag auch wieder. Klar, dass er am Sonntag im ersten Moment niedergeschlagen war. Aber wir müssen es auch positiv sehen», so der ehemalige Bobfahrer Tommy Herzog.
«Hoffe, Stucki kommt»
Am Seeländischen in Lyss wird der Lysser Stucki also fehlen. «Das ist schade, schliesslich fehlt der Lokalmatador», sagt OK- und Gemeindepräsident Andreas Hegg gegenüber dem BT. «Es ist aber auch keine Hiobsbotschaft. Wichtig ist, dass er für das Eidgenössische bereit ist.» Und: «Ich hoffe, dass Chrigu trotzdem vorbeischauen und sich den Schwingfans zeigen wird.» In der Tat ist das Festgelände nur wenige hundert Meter von seinem Haus entfernt. In Lyss werden am 26. Mai um die 3000 Zuschauer erwartet. «Wir sind praktisch ausverkauft», sagt Hegg. Noch seien einzelne Tickets über die Website erhältlich.
Beat Moning
