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Tischtennis

Seeländer kehren an den Tisch zurück

Nach den Junioren dürfen seit gestern nun auch die Erwachsenen endlich wieder in der Halle trainieren. Mit der Rückkehr an den Tisch beginnen für die NLC-Teams von Port und Aarberg bereits die Vorbereitungen auf die nächste Saison.

TTC Port in Aktion: Ab heute können auch die Aktiven (v. l. Eric Borter, Franz Schneider) wieder trainieren./Copyright: Bieler Tagblatt/Peter Samuel Jaggi

Francisco Rodríguez

Gross war gestern Abend die Freude in Port. Fünf Wochen nach den Junioren konnten endlich auch wieder die Erwachsenen in der Mehrzweckhalle ihrem geliebten Hobby nachgehen. Heute steht nun für den TTC Aarberg das erste Training des Gesamtvereins auf dem Programm. Trainiert wird im Rahmen von Schutzkonzepten, die zuvor von den Gemeinden abgesegnet worden sind. Erlaubt sind aktuell 15 Personen, pro 25 Quadratmeter eine.

«Für uns bedeutet dies faktisch Normalbetrieb, weil wir so sieben Tische aufstellen können», sagt Markus Gmür, Klubpräsident des TTC Port. In der etwas kleineren Turnhalle an der Nidaustrasse in Aarberg sind es sechs Tischtennistische. Es herrscht Maskenpflicht. Einmal am Tisch, kann die Maske aber abgenommen werden. Im weiteren gelten die üblichen Schutzmassnahmen, an die man sich längst gewöhnt hat.

Über fünf Monate lang stand der Trainingsbetrieb still, nachdem zuvor schon die Meisterschaft abgebrochen worden war. Die Seeländer Aushängeschilder in der Nationalliga C standen zuletzt im vergangenen Herbst im Einsatz. Aarberg erreichte am 17. Oktober in seinem bis dahin vierten Meisterschaftsspiel der Saison gegen das besser platzierte Lenzburg ein 5:5. Mit dem selben Resultat endete Ports dritte und letzte Partie am 27. September gegen UGS-Chênois.

Seeländer votierten für Abbruch

Während die dem Mittelländischen Tischtennisverband unterstellten regionalen Spielklassen bald definitiv abgebrochen wurden, blieb auf Ebene Nationalliga noch Hoffnung, die Meisterschaft irgendwann weiterführen zu können. Die benötigten Lockerungen kamen allerdings bislang nur der als semiprofessionell eingestuften NLA zugute, die seit gut zwei Wochen wieder im Einsatz steht. Einen Grundsatzentscheid fällte der Nationalliga-Vorstand von Swiss Table Tennis indes mit seinen restlichen Mitgliedervereinen, die nicht länger auf grünes Licht für ein sowieso deutlich verkürztes Programm warten und Gewissheit haben wollten. Aarberg und Port gehörten zu den Klubs, die für den endgültigen Abbruch votierten.

Gut vorbereitet in die nächste Saison

«Wir sind der Meinung, dass es nichts bringt, die Saison halbbatzig zu Ende zu führen», sagt TTC-Aarberg-Präsident Daniel Aebi. Aus Port tönt es ähnlich. «Der logistische Aufwand wäre zu gross gewesen, nur um bestenfalls noch ein paar Paartien austragen zu können», so Gmür. Da nicht alle Vereine aus den verschiedenen Kantonen gleich stark von den Beschränkungen betroffen waren, seien zudem unterschiedliche Voraussetzung betreffend Trainingsstand zu befürchten. Die Seeländer wollen nun lieber in einem ersten Schritt wieder ihren Trainingsrhythmus finden, aktiver am Klubleben teilnehmen und dann auf Ende Sommer hin gut vorbereitet die nächste Saison in Angriff nehmen. Sofern sich natürlich bis dahin die allgemeine Lage normalisiert hat.

Keine personellen Änderungen

Da es keine Absteiger aus der Nationalliga gibt, werden beide Vereine mit ihren Fanionteams in der NLC quasi den Reset-Knopf drücken. So wie es aussieht mit praktisch unveränderten Kadern. «Das ist die einfachste Saisonplanung, die wir je hatten», sagt Aebi. Alle in der Aarberger Mannschaft hätten mündlich zugesagt und sind heiss darauf, die erneut abgebrochene Meisterschaft im nächsten Versuch durchzuspielen.

Auch Port zählt weiterhin auf sein Stamm-Trio mit Daniel Soom, Dirk Hofmann und Christian McHale, das auf diese Saison hin mit Andrzey Romuald Truszczynski verstärkt worden ist. Der Doppel-Vizeweltmeister an der Senioren-WM 2014 in Auckland leitet beim TTC Port neben seinen Spieleinsätzen einmal pro Woche das Juniorentraining in der Mehrzweckhalle und hat für ein weiteres Jahr seine Unterstützung zugesichert. In welchem Umfang Eric Borter bei personellen Engpässen aushelfen kann, nachdem sich der Nidauer vermehrt wieder dem Tennissport zugewendet hatte, ist noch offen.

Nach Durchführung von diversen Schweizer Meisterschaften in Vergangenheit diskutieren die Porter eine mögliche Bewerbung für die Junioren-SM. «Das wäre ein mittelfristiges Ziel», sagt Gmür, der wie alle gelernt hat, in Coronazeiten noch nicht zu fix zu planen.

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Die Seeländer NLC-Teams

TTC Port (Gruppe 2)
Bilanz bei Saisonabbruch: 6. Platz/3 Spiele/1 Sieg/1 Unentschieden/1 Niederlage/5:7 Punkte.
Eingesetzte Spieler: Daniel Soom (A16 klassiert/2 NLC-Einsätze/2:4 Einzel-Siege/1:1 im Doppel), Andrzey Romuald Truszczynski (A18/1/3:0/1:0), Dirk Hofmann (B14/2/2:4/2:0), Patrick Schneider (B14/1/1:2/0), Eric Borter (A17/1/1:2/0:1), Christian McHale (B15/2/3:3/0).

TTC Aarberg (Gruppe 3)
Bilanz: 5./4 Sp./0 S./2 U./2 N./5:11 Pkte.
Spieler: Marc Steinhauser (A17/3/2:7/3:0), Monika Göggel (B14/1/3:0/1:0), Marc Weber (C8/2/0:6/0), Jan Dürrenmatt (C7/2/0:6/0), Jan Svoboda (B14/4/6:6/4:0). fri