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Karate

Seeländer Vereine glänzen auch bei ihrem zweiten Auftritt in Sursee

Ein halbes Jahr nach dem Ersatzturnier für die 2020 abgesagten Schweizer Meisterschaften ist in Sursee um die Titel 2021 gekämpft worden. Und wieder haben die Seeländer Medaillen abgeräumt.

Voller Einsatz: Ruben Jost (rechts) holt bei den U18 einen von fünf Titeln für den Karatedo Lyss/Aarberg./Bild: zVg/Boris Radjenovic
Francisco Rodríguez
 
Insgesamt 26 Medaillen hat der Karatedo Lyss/Aarberg an den zweiten Schweizer Meisterschaften des laufenden Jahres in Sursee gewonnen und damit so viele wie kein anderer Verein. Auch der Karate-Do Biel mischte vorne mit und holte sich wie sein Seeländer Nachbar fünf Meistertitel, alle in den Nachwuchskategorien. So einfach, wie es die Statistik vermuten lässt, wurde es allerdings für die Jüngeren nicht. 
 
Im Gegensatz zu den Karateka aus den nationalen Kadern, die in diesem Jahr international im Einsatz gestanden waren, fehlte dem Nachwuchs mangels Vorbereitungsturnieren in der Schweiz die Wettkampfpraxis. «Wir haben zwar versucht, im Training Kampfsituationen zu simulieren, ein Turnier ist dann aber schon noch etwas anderes», sagt Rudi Seiler, Leiter des Karatedo Lyss/Aarberg. Unter den Kindern machte sich in ungewohnter Umgebung in der Halle Nervosität breit. Viele mussten sich zuerst an das neue Umfeld gewöhnen. «Bei einigen sah man dann von Kampf zu Kampf eine Steigerung.»
 
Letztlich hätten sie es aber alle wirklich gut gemacht. Auch Dominique Sigillò lobt den Einsatz seines Nachwuchses im Karate-Do Biel. Besonders stolz war der Schulleiter und Chefinstruktor über die Goldmedaille seiner Tochter Anastasia, die in der technischen Disziplin «Kata» die beste Zehnjährige war. Damit hat nach Dominique Sigillò und dessen Sohn Nicola nun auch die Jüngste in der Familie einen Schweizer-Meister-Titel gewonnen. 
 
Für Nicola Sigillò war die Teilnahme bei der Elite in Sursee der erste Wettkampf seit zwei Jahren. Der Bieler, der in keinem nationalen Kader mehr ist, konzentriert sich auf sein Studium und nutzte die vergangene Zeit zum Büffeln auf die Universitätsprüfungen hin. Dass er in der Startrunde ausgerechnet auf den WM-Teilnehmer Raffaele Di Gioia traf, machte die Aufgabe für den Rückkehrer nicht einfacher. Di Gioia wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht und holte schliesslich den nächsten Titel, während sich Sigillò durch die Trostrunde kämpfte und am Ende immerhin noch die Bronzemedaille gewann.
 
Gold für den Karatedo Lyss/Aarberg holte Favoritin Nina Radjenovic, die wie Di Gioia zuvor an den Weltmeisterschaften in Dubai gestartet war. Da sie im Juni in Sursee auch am Ersatzturnier für die 2020 abgesagten nationalen Titelkämpfe ihre Gewichtsklasse gewonnen hatte, durfte sich nun die Lysserin als zweimalige Schweizer Meisterin im selben Jahr feiern lassen.
 
Gleich vier Medaillen hat Amélie Voegelin turnierübergreifend in Sursee geholt. Am letzten Wochenende wurde die für den Karaté-Do Neuchâtel antretende Karateka aus Tüscherz-Alfermée Dritte bei der Elite sowie Zweite bei den U21. Ihre Zwillingsschwester Florence Voegelin musste verletzungsbedingt passen.