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Täuffelen rüstet sich für sein siebentes Seeländisches Turnfest

Im Juni werden rund 2000 Jugendliche sowie 5000 Aktivturnerinnen und -turner in Täuffelen ihr grosses Breitensportfest geniessen. Die Organisatoren sind mit ihren Vorbereitungen auf Kurs.

Farbenfrohe Show: Gastgeber TV und DTV Täuffelen bei einer Vorführung an ihrem Seeländischen 2004./Copyright: Olivier Gresset/Bieler Tagblatt

Francisco Rodríguez

Auf der Homepage des Seeländischen Turnfests in Täuffelen hat der Countdown gestern die 120-Tage-Marke unterschritten. Während sich bei einigen Turnerinnen und Turnern nun langsam die Vorfreude bemerkbar macht, speziell beim aktuell vorherrschenden frühlingshaften Wetter, stecken die Organisatoren schon sehr lange Zeit mitten in den Vorbereitungen.

«Wir sind auf Kurs», bestätigt OK-Präsident Daniel Weber. Bereits sehr früh sei der Kontakt zu den Landbesitzern in Täuffelen gesucht worden, die für das grosse Breitensportfest ihren Boden zur Verfügung stellen. «Da ich selber Landwirt bin und die Leute gut kenne, kommen uns alle entgegen», sagt Weber. Viele Bauern seien in Täuffelen in den Turnvereinen oder hätten Kinder, die turnten. «Unser Verein ist sehr gut in der Gemeinde verankert.»

Täuffelens Premiere vor 101 Jahren

Erstmals war 1919 das Seeländische Turnfest in Täuffelen ausgetragen worden, letztmals 2004. Für die nun siebente Ausgabe, die der TV und DTV Täuffelen gemeinsam stemmen, musste der Aufwand noch einmal bedeutend erhöht werden. Belief sich das Budget vor 16 Jahren auf gut eine halbe Million Franken, muss nun etwa mit dem doppelten Betrag gerechnet werden. Genaue Zahlen will Weber noch keine nennen, bestätigt aber, dass das Budget deutlich höher liege als 2004. «Das hat zum einen mit den gestiegenen Kosten für Sicherheit und Sanität zu tun», erklärt Weber. Die Auflagen seien heute deutlich höher. Die tragischen Ereignisse rund um das Eidgenössische Turnfest 2013 in Biel mit den schweren Stürmen seien mit ein Grund dafür. «Heute muss man professionelle Unterstützung einfordern und für diese Aufgaben spezialisierte Firmen verpflichten.»

Ein weiterer wichtiger Kostenpunkt beeinhaltet das Nachhaltigkeitskonzept. Um die Abfallproduktion möglichst gering zu halten, werden in Täuffelen Mehrweggeschirr und -trinkbecher abgegeben. Den Organisatoren sei es auch wichtig, dass die Turnerinnen und Turner mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. «Wir brauchen die Fläche für die Turnvorführungen und das Festgelände und nicht dafür, um sie mit parkierten Autos zu belegen», sagt Weber. Die für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer obligate Festkarte beeinhalte einen fixen Zuschlag für das integrierte Libero-Abonnement. «Das Turnfestgelände ist nur einen Steinwurf von der Bahnstation der Aare Seeland Mobil entfernt», betont Weber.

Am 6. Juni werden zunächst die Jüngeren mit ihren Begleitpersonen nach Täuffelen kommen und auf die Rüti pilgern. Rund 2000 Jugendliche und Kinder erwartet das Organisationskomitee für die Jugendturntage. Vom 12. bis 14. Juni sind dann die Aktiven an der Reihe. «Ursprünglich hatten wir für das zweite Wochenende mit 3500 Teilnehmern gerechnet», sagt Daniel Marti, der sich im breit aufgestellten OK für das Sponsoring und Marketing verantwortlich zeichnet. Man sei dann aber vom eigenen Erfolg überrascht worden, habe das Anmeldetool früh schliessen lassen und einigen Gästevereinen sogar eine Absage erteilen müssen. Priorität für die Teilnahme hätten alle Seeländer Vereine. «Es werden nun rund 5000 Aktive zu uns kommen», sagt Marti.

Das Turnfest der kurzen Wege

Das Wettkampfgelände liegt beim Oberstufenzentrum Täuffelen, verwendet unter anderem auch dessen Infrastruktur sowie die Fussballplätze des daneben beheimateten FC Täuffelen. Dazu kommen weitere Felder sowie Festzelte. «Ein grosser Pluspunkt für die Turnenden sind die kurzen Wege», sagt Marti. Auch die Schlussvorführung, die jeweils einen grossen Platzbedarf beanspruche, werde auf einem mit Rasen bepflanzten Grundstück gleich neben dem Festplatz vonstatten gehen. «Die Leute sollen dort turnen, wo sie feiern und nicht lange Märsche auf sich nehmen müssen.»

Bis im Juni bleibe noch viel zu tun. Auch Marti, der bei der Suche nach Sponsoren den direkten Kontakt bevorzugt, stösst in Täuffelen auf Goodwill. «Mitte Mai werden wir auf dem Gelände mit dem Aufstellen beginnen», sagt Marti. Der Blick auf die Rüti bei vorsommerlichem Wetter wird dann die Herzen der grossen Turnergemeinde definitiv erwärmen.