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Tischtennis

Vom Ausnahmetalent zum jungen Leader

Eric Borter hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Nun will der Teenager und frühere Tennisspieler aus Nidau in seiner neuen Sportart an die nationale Spitze. Morgen bestreitet er den Seeland-Cup in Brügg.

Der grosse Aufsteiger: Weniger als sechs Jahre nach seinem Debüt als Tischtennisspieler beim TTC Port ist der Nidauer Eric Borter in Muttenz zum NLB-Leistungsträger avanciert./Bild: zvg

Francisco Rodríguez

Eric Borter verblüfft die nationale Tischtennis-Szene. Bis 2011 hatte er wie sein älterer Bruder Nico Borter den Tennissport gefrönt. Zur Abwechslung lieferten sich beide zuhause am heimischen Tischtennistisch spannende Duelle, ehe sich der jüngere der beiden beim Tischtennisclub Port wettkampfmässig neu orientierte. Der Quereinsteiger machte sofort grosse Fortschritte und gehörte nach nicht einmal vier Jahren bereits zu den schweizweit besten 1.-Liga-Spielern. Der rasante Aufstieg ging weiter, obwohl in Fachkreisen allgemeinhin erwartet worden war, dass das Ausnahmetalent an seine Grenzen stossen würde.

Schon bald gingen Eric Borter die gleichwertigen Gegner aus. Nach einer NLC-Saison in Aarberg schloss sich der Nidauer Rio-Star Muttenz an, bei dem er nun sogar in der NLB-Mannschaft Erfolg hat. Bestätigt Borter auch in den restlichen Partien seine bisher starke Bilanz von klar über 60 Prozent Siegen, wird der A17-Spieler Ende Saison im 20 Stufen umfassenden nationalen Klassierungssystem in die zweithöchste Kategorie A19 befördert. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung», sagt Borter, der in der Meisterschaft mit Anthony Doldo von Lancy sogar einen A20-klassierten Gegner bezwungen hat.

Grosser Trainingsaufwand

Talent alleine reiche ab einem gewissen Niveau nicht mehr. Borter investiert sehr viel Zeit und Mühe. «Tischtennis ist mein Leben. Hier möchte ich meine Grenzen weiter ausloten», so der ehrgeizige Sportler, der an die nationale Spitze vorpreschen will. Er profitiere enorm vom professionellen Umfeld beim TTC Rio-Star Muttenz, den Insider aufgrund der Strukturen und des beeindruckenden Palmarès gerne als FC Basel des Tischtennis bezeichnen. «Bei uns wird im Training sehr viel mehr auf Details geachtet.» Zwei bis drei Mal pro Woche trainiert Borter in Muttenz unter fachkundiger Aufsicht. Hinzu kommen Ballwechsel in Ostermundigen, Le Landeron und Biel mit anderen Trainingspartnern.

Neben dem Tischtennis gibt es noch drei wöchentliche Einheiten Krafttraining sowie ein Fitness- und Ausdauertaining. Für den 19-jährigen Schüler, der im Juni das Gymnasium in Bern abschliesst, kein Problem. «Ich kann mich gut organisieren», sagt Borter, der die Zugfahrt für seine Aufgaben, Essen und das Erledigen anderer Dinge nutzt. «Ich bin immer noch gleich stark motiviert wie am Anfang.» Lust, den Schläger in die Ecke zu schmeissen und sich mal mit anderen Dingen zu beschäftigen, sei jedenfalls noch nie aufgekommen. «Diesbezüglich war es sicher auch ein grosser Vorteil, dass ich so spät mit Tischtennis angefangen habe. Wer schon mit sechs Jahren beginnt, riskiert wohl viel eher, später einen Durchhänger zu haben.»

Zwischenjahr mit Tischtennis

Nach der Matur wird Borter die Rekrutenschule für qualifizierte Sportler absolvieren, um weiterhin viel trainieren zu können. Das Zwischenjahr vor dem möglichen Sportstudium an der Eidgenössischen Hochschule in Magglingen will er zudem nutzen, um voll auf das Tischtennis zu setzen. Jetzt freut sich der vom Ausnahmetalent zum jungen Leader gereifte Sportler auf den Seeland-Cup, wo er sich morgen mit diversen besser klassierten Spielern messen kann. Gut möglich, dass ihn seine Qualitäten zum nächsten grossen Erfolg auf dem Weg ganz nach oben verhelfen werden.

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Seriensieger Yang strebt in Brügg seinen sechsten Titel an

Der TTC Brügg organisiert am Wochenende bereits die 14. Auflage seines Seeland-Cups. Eine grosse Attraktion am nationalen Turnier in Brügg ist seit Jahren Chengbowen Yang. Morgen strebt der Chinese in der Hauptkategorie der Männer seinen sechsten Titel in Folge an. Konkurrenz erhält er von diversen anderen A20-klassierten Spielern, darunter von Elia Schmid. Für den 20-jährigen Meiringer, der heute zusammen mit Yang im NLA-Team des TTC Rio-Star Muttenz steht, ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Schmid spielte früher für den TTC Brügg und nimmt regelmässig am Seeland-Cup teil. Letztes Jahr schaffte es der Oberländer ins Endspiel, wo er gegen Yang mit 2:1 Sätzen und 5:2 Punkten führte, ehe der Favorit die Partie noch drehen konnte.

Ihr Klubkollege Eric Borter hofft, dass man sich erst spät am Tisch gegenüberstehen wird. «Ich bin gut in Form und rechne mir einiges aus», sagt Borter, der zusammen mit dem A16-klassierten Ostermundiger Severin Gilliéron auch die Doppelkonkurrenz bestreitet. «Wie weit ich es schaffe, hängt allerdings auch von der Tagesform und vom Losglück ab.»

Während das Hauptturnier der Männer gut besetzt ist, muss die Frauen-A-Konkurrenz möglicherweise wegen zu wenig Anmeldungen abgesagt werden. Am Sonntag stehen die unteren Kategorien auf dem Programm. fri

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Der 14. Seeland-Cup

Turniertage/-ort:
Samstag/Sonntag, Mehrzweckanlage Erlen, Erlenstrasse 11, Brügg
Samstag:
12 Uhr: Hallenöffnung
13 Uhr: Frauen A, Gruppenspiele
13.30 Uhr: Doppel A/B
14.15 Uhr: Männer A
15.30 Uhr: Männer B1
17.30 Uhr: Frauen A, Finalrunde
18.30 Uhr: Doppel-A/B-Final
19 Uhr: Männer-A-Halbfinals, anschliessend Männer-A-Final
Zeitplan Samstag provisorisch! Je nach Teilnehmerzahl werden Startzeiten vorverschoben.
Sonntag:
7.15 Uhr: Hallenöffnung
8 Uhr: Doppel B/C/D
8.45 Uhr: U13
9 Uhr: U15
9.30 Uhr: U18
10 Uhr: O40
10.30 Uhr: Männer B2
11.30 Uhr: Frauen B/C/D
12 Uhr: Männer E
12.45 Uhr: Männer C
15 Uhr: Männer D

fri